Albrechtsberger, Johann Georg (1736–1809): Angesehener Organist, Komponist und Pädagoge, der heute vor allem dafür bekannt ist, dass er Beethoven während Haydns Abwesenheit in London im Kontrapunkt unterrichtete.
Bach, Carl Philipp Emanuel (1714–1788): Zweiter überlebender Sohn von J. S. Bach. Als einer der führenden Komponisten und Cembalisten seiner Zeit beeinflusste er mit seinen Werken den Übergang des Hochbarocks in die Klassik. Seinen Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen (1753), heute noch viel gelesen, empfahl Beethoven dem jungen Czerny.
Brentano, Antonie (geb. von Birkenstock) (1780–1869): Ehefrau von Franz Brentano aus Frankfurt. Die Familie besuchte Wien von 1809 bis 1812, und Antonie war mit hoher Wahrscheinlichkeit die „Unsterbliche Geliebte“ in Beethovens berühmtem nie abgesendetem Brief. Elf Jahre später widmete er ihr die „Diabelli-Variationen“.
Brentano, Bettina (1785–1859): Die Halbschwester von Franz heiratete 1811 den Dichter Achim von Arnim. Sie war selbst Dichterin und dabei behilflich, dass Beethoven Goethe vorgestellt wurde.
Brentano, Maximiliane (1802–1861): Tochter von Franz und Antonie, für die Beethoven 1812 das einsätzige Trio B-Dur, WoO 39, schrieb (im selben Jahr wie den Brief an ihre Mutter), „zu ihrer Aufmunterung im Klavierspielen“. Ihr ist auch die Klaviersonate E-Dur, Op. 109, gewidmet.
Bridgetower, George (1778–1860): Violinist (Sohn eines afrikanischen Vaters und einer polnischen Mutter), der Beethoven in Wien und Teplitz begegnete und mit ihm 1803 die die berühmte „Kreutzersonate“ uraufführte.
Cherubini, Maria Luigi (1760–1842): Italienischer Komponist, der ab 1778 in Paris wohnte. 1822 wurde er zum Direktor des Pariser Konservatoriums ernannt und von Beethoven sehr bewundert, der Cherubinis Requiem gegenüber Mozarts bevorzugte. Berühmt für seinen schroffen Konservatismus, wurde er von Berlioz amüsant (und ungerechterweise) in seinen äußerst lesenswerten Mémoires angeprangert.
Clementi, Muzio (1752–1832): Italienischer Komponist und virtuoser Pianist. Er leitete einen wahrhaft idiomatischen Klavierstil ein, als das Instrument gerade begann, das Cembalo in der Gunst des Publikums zu verdrängen. Als Lehrer von Cramer und Field komponierte er ein berühmtes Buch mit Klavierübungen, Gradus ad Parnassum, das auch heute noch weithin verwendet wird.
Cramer, Johann Baptist (1771–1858): Deutscher Pianist und Komponist. Der Schüler Clementis brachte ebenfalls viele Übungen für das Klavier heraus, von denen einige noch heute Verwendung finden und einen beträchtlichen künstlerischen Wert haben. Beethoven soll ihn mehr als alle anderen Pianisten bewundert haben.
Czerny, Carl (1791–1857): Österreichischer Pianist und Komponist, Schüler von Hummel, Clementi und Beethoven sowie der Lehrer von Liszt. Er war erstaunlich produktiv und hatte mehrere Schreibtische in seinem Arbeitszimmer, auf denen auf jedem ein anderes Werk in Arbeit war. Während die Tinte auf dem einen trocknete, widmete er sich dem nächsten und wurde sozusagen zum ersten Ein-Mann-Fließband-Arbeiter der Musik. Seine zahlreichen Übungen haben zahllose Klavierschüler in den Wahnsinn getrieben.
Deym, Gräfin Josephine (geb. Brunsvik) (1779–1821): Sie nahm zusammen mit ihrer Schwester Therese Unterricht bei Beethoven, bevor sie 1799 den Grafen Deym heiratete. Nach dem Tod des Grafen 1804 pflegte sie eine enge Beziehung zu Beethoven, der offensichtlich in sie verliebt war und hoffte, sie zu heiraten. Sie verließ 1808 Wien mit ihrer Familie und heiratete zwei Jahre später Baron von Stackelberg.
Diabelli, Anton (1781–1858): Unbedeutenderer Komponist, aber bekannter Verleger. Auf einem leichten und unscheinbaren Walzer Diabellis baute Beethoven seine monumentalen „Diabelli-Variationen“, Op. 120, auf.
Fétis, François-Joseph (1784–1871): Französischer Komponist, Musikwissenschaftler und Kritiker. Er war ab 1821 Professor am Pariser Konservatorium und wurde 1827 dessen Bibliothekar. Seine Biographie universelle des musiciens war ein wichtiger Vorläufer des Grove’s Dictionary of Music and Musicians, und seine Histoire générale de la musique ist immer noch ein wertvolles Nachschlagewerk für Wissenschaftler.
Galitzin, Fürst Nikolai (1794–1860): Amateur-Cellist und Musikbegeisterter aus St. Petersburg. 1822 beauftragte er Beethoven, weitere Streichquartette zu komponieren, und Op. 127, Op. 130 und Op. 132 wurden ihm gewidmet. Er organisierte außerdem die erste vollständige Aufführung der Missa solemnis, die im April 1824 in St. Petersburg gegeben wurde.
Gelinek, Abbé Joseph (1758–1825): Böhmischer Pianist, Komponist und Priester, der 1786 Hauskaplan und Klavierlehrer bei Fürst Kinsky und 1795 im Esterházy-Haushalt wurde. Er begegnete Beethoven 1793 in Wien und war von seinen brillanten Improvisationen überwältigt, ebenso wie er von ihm in einem pianistischen Duell geschlagen wurde.
Goethe, Johann Wolfgang von (1749–1832): Deutscher Dichter, Dramatiker, Naturwissenschaftler und Hofbeamter. Die Werke des bekanntesten aller deutschen Schriftsteller hatten einen unermesslichen Einfluss auf die Entstehung und frühe Entwicklung der romantischen Bewegung. Goethe-Vertonungen sind bei Beethoven weitaus in der Überzahl.
Hiller, Ferdinand von (1811–1885): Deutscher Komponist, Dirigent und Lehrer. Als Wunderkind wurde er von Hummel zum sterbenden Beethoven gebracht.
Hummel, Johann Nepomuk (1778–1837): Deutsch-ungarischer Pianist und Komponist, der bei Mozart und Clementi studierte, Czerny und Thalberg unterrichtete und zu seiner Zeit knapp unter Mozart und Beethoven rangierte. Als Pianist war er zwischen dem Tode Mozarts und dem Auftauchen Liszts, Chopins und Thalbergs hoch angesehen.
Kant, Immanuel (1724–1804): Höchst einflussreicher deutscher Philosoph, der von Beethoven, der einige seiner Werke besaß, sehr bewundert wurde. Auszüge seiner Allgemeinen Naturgeschichte wurden von Beethoven in seinem Tagebuch von 1812–18 abgeschrieben.
Kinsky, Fürst Ferdinand (1781–1812): Einer der Mäzene Beethovens und Hauptbeitragender zu seiner Rente, die mit dem Erzherzog Rudolph und dem Fürsten Lobkowitz 1809 vereinbart wurde.
Kotzebue, August von (1761–1819): Beliebter deutscher Dichter und Dramatiker. Beethoven schrieb die Ouvertüren und Bühnenmusik zu seinen Stücken Die Ruinen von Athen und König Stephan zur Eröffnungsfeier 1812 eines neuen Theaters in Pest.
Kozeluch, Leopold (1747–1818): Böhmischer Komponist. Er ließ sich 1778 in Wien nieder und wurde ein beliebter Klavierlehrer beim Adel. Er war ein vielseitiger und produktiver Komponist, besonders von Sinfonien und Klaviermusik, und arrangierte, wie Haydn, Pleyel und Beethoven, schottische Weisen für Thomson in Edinburgh.
Kreutzer, Rodolphe (1766–1831): Französischer Violinist und Komponist. Er begegnete 1798 Beethoven in Wien und war später der Widmungsträger der Violinsonate A-Dur, Op. 47, die seitdem seinen Namen trug.
Lenz, Wilhelm von (1809–1883): Russischer Musikschriftsteller deutscher Abstammung. Er war es, der Beethovens Werke erstmals in drei chronologische Perioden unterteilte. In Paris nahm er Unterricht bei Chopin und Liszt, und sein Buch Die großen Pianoforte-Virtuosen unserer Zeit (1872) ist eine interessante (wenn auch unzuverlässige) Informationsquelle zu dem Thema.
Lichnowsky, Fürst Karl von (1756–1814): Als Schüler und Förderer Mozarts wurde er Beethovens erster Gönner in Wien, lud ihn ein, in seiner Wohnung zu leben, und gewährte ihm ab 1800 eine jährliche Rente. Er erhielt einige wichtige Widmungen, beginnend mit den Klaviertrios Op. 1, die in seinem Haus erstaufgeführt wurden.
Lichnowsky, Graf Moritz von (1771–1837): Der jüngere Bruder des obigen wurde ebenfalls ein großer Bewunderer Beethovens, der für ihn die zweisätzige Klaviersonate Op. 90 schrieb, in der er ihre wechselnden Stimmungen humorvoll mit der bevorstehenden Hochzeit des Grafen mit einer Sängerin verknüpfte.
Lobkowitz, Fürst Franz Joseph (1772–1816): Er war einer von Beethovens wichtigsten Förderern und zählte zu den drei Adligen, die ihm 1809 eine Rente zugestanden, ein erfolgreicher Versuch, seinen Weggang aus Wien zu verhindern. Sein Privatorchester gab die Uraufführung der „Eroica“ in seinem Palast. Das Werk wurde ihm später gewidmet.
Mälzel, Johann Nepomuk (1772–1838): Am bekanntesten für seine Erfindung des Metronoms. Für sein mechanisches Orchester, das Panharmonicon, komponierte Beethoven 1813 ursprünglich seine „Schlachtensinfonie“.
Malfatti, Dr. Giovanni (1775–1859): Angesehener italienischstämmiger Arzt. Er legte Beethoven nahe, eine Kur in Teplitz zu machen, und stand ihm in seiner letzten Krankheit bei. Seine Nichte Therese zählte zu den vielen Frauen, die Beethoven als Freier abwiesen, und beschrieb ihn sogar als jungen Mann als hässlich und „halb verrückt“.
Moscheles, Ignaz (1794–1870): Berühmter böhmisch-österreichischer Pianist, Dirigent und Komponist. Er war ein früher Verfechter der Klavierwerke Beethovens und wurde später sein Freund.
Neefe, Christian Gottlob (1748–1798): Beethovens erster bedeutender Lehrer studierte Jura in Leipzig, gab es aber bald zugunsten der Musik auf. Als Komponist von Singspielen kam er 1779 als Musikdirektor für Großmanns Theaterensemble nach Bonn und wurde 1781 zum Hoforganisten ernannt.
Pleyel, Ignaz Josef (1757–1831): Österreichischer Komponist und Verleger, Schüler von Haydn. Er zog später nach Straßburg und London und ließ sich in Paris nieder, wo er 1807 seine berühmte Klavierbau- und Verleger-Firma gründete. Er kehrte nach Wien zurück und kam 1805 mehrmals mit Beethoven zusammen.
Rasumowsky, Graf (später Fürst) Andrej (1752–1836): Russischer Botschafter ab 1792 in Wien. Er war ein begeisterter Amateurgeiger und beauftragte Beethoven mit den drei Streichquartetten Op. 59, die nach ihm benannt sind.
Reicha, Antonín (Antoine) (1770–1836): Böhmischer Komponist, Violinist, Pianist und Lehrer. Er gehörte zu den Ersten, die mit Polytonalität (Musik in zwei Tonarten gleichzeitig) experimentierten, und kannte Beethoven aus seinen Bonner Tagen, als sie beide Mitglieder der Kurfürstlichen Hofkapelle waren, in der Beethoven Bratsche spielte.
Ries, Ferdinand (1784–1838): Deutscher Komponist und Pianist, der in den frühen 1800er-Jahren Klavierunterricht bei Beethoven hatte und bei der Zusammenstellung der ersten Sammlung biografischer Dokumente mitwirkte.
Rudolph, Erzherzog (1788–1831): Sohn des Kaisers Leopold II. und ein fähiger Komponist und Pianist. Er studierte ab 1803 bei Beethoven und wurde einer seiner angesehensten und längsten Freunde und Mäzene, was sich in der großen Zahl wichtiger Werke widerspiegelt, die Beethoven ihm widmete.
Salieri, Antonio (1750–1825): Produktiver italienischer Opern-Komponist, heute am besten bekannt als eifersüchtiger Rivale Mozarts, wie er im Theaterstück und Film Amadeus dargestellt wird. Er war einer der sehr wenigen Lehrer, die Beethoven sehr verehrte, bei ihm studierte er noch lange Jahre nach seiner Übersiedelung nach Wien 1792.
Schindler, Anton (1795–1864): Mährischer Jurastudent, dann Violinist. Er wurde Beethovens Freund und nach 1814 „Mädchen für alles“ und zählte zu Beethovens ersten, aber unzuverlässigsten Biografen.
Schuppanzigh, Ignaz (1776–1830): Bemerkenswert korpulenter österreichischer Violinist und Dirigent, dessen Leibesumfang ihn oft zur Zielscheibe von Beethovens taktlosen Witzen machte. Er ist eng verbunden mit Beethovens Musik ab Mitte der 1790er-Jahre und soll ihm auch Geigenunterricht gegeben haben. Als Leiter verschiedener Streichquartette betreute er die ersten Aufführungen der meisten Werke Beethovens dieses Genres.
Seyfried, Ignaz Ritter von (1776–1841): Komponist und Mitschüler von Albrechtsberger. Er kannte Beethoven über einen langen Zeitraum und steuerte einige interessante Erinnerungen bei.
Simrock, Nicolaus (1750–1832): Deutscher Hornist und später ein berühmter Musikverleger. Er gab die ersten Editionen einer Reihe von Beethovens wichtigsten Werken heraus, darunter die „Kreutzersonate“ und die späten Cello-Sonaten.
Spohr, Louis (1784–1859): Hervorragender Komponist, Violinist und Dirigent, der 1812 bis 1815 in Wien wohnte. Er war ein denkwürdiger Chronist der Verschrobenheiten Beethovens als Dirigent.
Steibelt, Daniel (1765–1823): Weniger bedeutender deutscher Pianist und Komponist, dessen Hauptmittel sein Arsenal an „zitternden“ Tremolandos war. Er erfreute sich einige Jahre großer Beliebtheit, obwohl er von Musikern für eine Art Scharlatan gehalten wurde. Nachdem er in einem pianistischen „Duell“ von Beethoven spektakulär geschlagen wurde, lehnte er jede Zusammenkunft ab, bei der Beethoven hätte ebenfalls zugegen sein können.
Swieten, Baron Gottfried van (1734–1803): Österreichischer Diplomat, Arzt und Amateurmusiker. Der Freund Haydns, Mozarts und Beethovens war ein begeisterter Kenner der „alten“ Musik und machte viele, darunter Haydn und Mozart, mit zahlreichen Werken von Bach und Händel bekannt. Beethovens erste Sinfonie wurde ihm gewidmet.
Thomson, George (1757–1851): Schottischer Verleger und Volkslied-Sammler, der eine Reihe von Komponisten, einschließlich Haydn und Beethoven, beauftragte, Klavierbegleitungen mit verschiedenen ad hoc-Stimmen für andere Instrumente zu schreiben.
Waldstein, Graf Ferdinand von (1762–1823): Als einer von Beethovens frühen Förderern in Bonn gab er das Ritterballett in Auftrag (WoO 1), Beethovens erste rein orchestrale Partitur, und wurde 1805 der Widmungsträger der Sonate C-Dur, Op. 53, die seitdem seinen Namen trägt.
Weber, Carl Maria von (1786–1826): Einflussreicher deutscher Komponist. Er war einer der führenden Vertreter der romantischen Oper und ließ Wagner vorausahnen. Sein berühmtestes Werk, Der Freischütz, gehört heute noch zum Repertoire.
Wölfl, Joseph (1773–1812): Pianist und Komponist, geboren in Salzburg, wo er bei Leopold Mozart und Michael Haydn studierte. Er wurde als Klaviervirtuose hoch angesehen, traf Beethoven 1798 in Wien und widmete ihm einige Sonaten.