Für einen Vater ist es jedes Mal ein schwieriger Augen- blick. Am Anfang die Geburt. Man wartet so versessen auf sie, dass man in diese Veränderung all seine Hoffnungen legt. Nichts wird mehr sein wie zuvor. Dann die Kindheit, die keine Unaufmerksamkeit zulässt: Jeder kleine Schritt ist ein unwiederbringliches Ereignis. Schließlich die Jugend, das Erwachsenenalter, und der Vater bleibt wieder allein, muss sich mit ein paar geflüsterten Worten am Telefon begnügen.
»Was kann ich nicht verstehen, Lina?«
»Wenn wir uns wiedersehen … wenn wir uns wiedersehen, wird alles viel leichter sein.«
Sie hatten sich im leeren Raum verloren. Deshalb klammerten sie sich an Worte über die Vergangenheit und die Zukunft. Aber es war eine Illusion: Die Vergangenheit existierte nicht, es war die Erinnerung an barsche Worte und Monate der Gleichgültigkeit. Was die Zukunft betraf …
»Bist du sicher, dass dir gelingt, was sie von dir wollen?«
»Natürlich, wir sind dabei, die Sache vorzubereiten. Du wirst sehen, alles geht gut.«
»Aber wie willst du es machen? Weißt du schon, wann?«
»Ja, es ist alles bereit, Lina. Du wirst bestimmt bald freikommen.«
»Und musst du nicht zurück in die Provence?«
»Ich werde beizeiten zurückkehren. Hör zu, du darfst dich nicht gehen lassen, hast du verstanden? Ich weiß, wie anstrengend das ist, ich weiß, dass es in der Gefangenschaft schwierig ist, nicht das Schlimmste zu befürchten.«
»Ich hätte nie gedacht, dass es …«
Lina war den Tränen nahe. Salviati hatte sie noch nie so erlebt. Er hatte sie allein großgezogen; aber es war ihm nie gelungen, einen wunden Punkt zu finden, an dem er hätte ansetzen können, um seine Tochter zu verstehen. Als sie noch ein Kind war, hatten sie ihren Spaß, ihre Gewohnheiten gehabt. Aber dann war sie herangewachsen. Und eine Gewohnheit kann sich zu etwas entwickeln, hinter dem man sich versteckt.
»Du musst dich zwingen, in kleinen Schritten zu denken, Lina. Du musst an die nächste Stunde denken, in der Nacht an den nächsten Morgen, am Vormittag an den Nachmittag. Lassen sie dich nie raus?«
»Ab und zu. Aber nicht mehr so oft wie am Anfang.«
»Ist es da, wo ihr seid, zu gefährlich?«
Schweigen.
»Ich … ich darf nichts sagen.«
»Ja, natürlich.«
»Du musst mir etwas versprechen, Papa.«
Papa. Salviati hatte das Gefühl, dreißig Jahre zurückversetzt zu werden.
»Schieß los.«
»Wenn es zu schwierig wird, sagst du es Forster? Sagst du ihm, dass es unmöglich ist?«
»Lina …«
»Was soll ich machen, wenn sie dich schnappen?«
»Sie schnappen mich nicht, Lina.«
Schweigen. Irgendjemand sagte etwas zu ihr.
»Ich muss jetzt Schluss machen. Sie lassen mich morgen wieder anrufen.«
»In Ordnung«, Salviati gab sich Mühe, unbeschwert zu wirken. »Weißt du, dass ich mittlerweile mit diesem Handy zurechtkomme? Wer hätt’s gedacht …«
Aber Lina war bereits nicht mehr dran. Die Stille verriet Salviati, dass das Gespräch beendet war. Sie endeten immer so, ganz unvermittelt. Und er blieb mit dem Gefühl zurück, zu wenig gesagt zu haben, obwohl er tausend Dinge auf dem Herzen hatte, die er Lina mitteilen wollte. Ratschläge und Gedanken, um ihr zu helfen, Erklärungen, Worte, ganz einfach Worte, um einen Weg, einen Pfad zwischen den Abgründen der Vergangenheit und der Zukunft zu finden.
In letzter Zeit kamen die Flöße nicht mehr an. Der Tresalti führte kaum Wasser, da es lange Zeit nicht geregnet hatte. Aber insgeheim befürchtete Contini, dass die Untiefen des Baches seinen seelischen Zustand widerspiegelten. Der Wunsch zu fliehen, sich zurückzuziehen in die klaren Abläufe des eigenen Lebens. Keine Kunden, keine Überfälle, keine Worte.
Er ließ rasch hintereinander fünf Flöße ins Wasser gleiten. Die Strömung trieb sie aus dem kleinen Becken, einen Wasserfall hinab. Dann verlor Contini sie aus den Augen.
Es war sechs Uhr abends. Der September verging wie im Flug, ein Tag glich dem anderen. Die warme Sonne, ein starrer Punkt am Himmel, nirgends eine Wolke und nur am Abend ein wenig Wind. Contini betrachtete ein paar Minuten lang das Sprudeln des Tresalti, dann wandte er sich ab und ging nach Hause.
Unter dem Vordach wartete der graue Kater. Er ließ ihn hinein und machte es sich in der Hängematte bequem, die in einer Ecke im Wohnzimmer hing. Ringsum die gewohnte, beruhigende Unordnung: Fotos von Füchsen, angeschlagene Vasen, Korbsessel … Contini schaffte es nicht, liegen zu bleiben, er musste seiner Unruhe Luft machen und erhob sich. Der Kater beobachtete ihn unschlüssig von der Schwelle aus.
Du wirst doch nicht etwa Angst vor dem Banküberfall haben, Contini? Und wenn schon! Hab ich etwa kein Recht dazu? Er warf einen Blick auf die Kakteensammlung, streifte über die Stacheln eines Aporocactus und beschloss, den Kamin anzufeuern. Der Kater staunte. Es ist noch Sommer, Detektiv. Das macht nichts, Kater, ich brauche den Herbst. Und weißt du was? Vielleicht trink ich sogar eine Tasse Tee …
Fünf Minuten später ließ er sich in einen der Sessel vor dem Kamin sinken, während sich der Kater auf dem anderen zusammenrollte. Er zündete seine fünfte Zigarette an diesem Tag an und verbrannte sich die Zunge am ersten Schluck Tee. Er schnaubte und legte eine Platte von Brassens auf.
»Parlez moi de la pluie et non pas du beau temps …« Die Gitarre wurde vom Prasseln des Feuers begleitet. Contini stellte die Tasse auf dem Tischchen neben dem Sessel ab. »Le bel azur me met en rage, car le plus grand amour qui me fut donné sur terre je le dois au mauvais temps … il me tomba d’un ciel d’orage …«
Contini runzelte die Stirn und griff erneut nach der Tasse. Er beobachtete den Dampf des Tees, der sich mit dem Rauch der Zigarette mischte. Er dachte an Francesca. Daran, wie sie sich kennengelernt hatten. Eine Nacht, ein Bergdorf, ein Unwetter … die Flammen im Kamin beschrieben die Gemeinplätze der Liebe. Aber das Schlimme ist, dachte Contini, dass sie zutreffen.
Vielleicht brauchten Francesca und er das. Ein Unwetter. Vielleicht waren sie, wie es bei Brassens hieß, schon zu lange in einem dummen Land, in dem es nie regnet. Aber sicherlich, dachte er, während er die Zigarette ausdrückte, sicherlich ist ein Bankraub nicht die Art von Unwetter, die wir brauchen.
Was tun? Contini konnte keinen Rückzieher machen. Francesca verbieten, ihm zu helfen? Schwierig … das Mädel war starrköpfig. Nicht einmal Giona hatte ihm weitergeholfen: Der Glockenschlag, was sollte das? Contini hatte von Banküberfällen gesprochen, und der verrückte Alte kam ihm mit dem Ding Dong von Glocken!
Die letzte Gelegenheit, um eine Katastrophe zu verhindern, war eine Unterredung mit Marelli. Forster hatte versprochen, dass es in zwei Tagen zu einem Treffen in Continis Büro kommen würde. Auch Elton sollte zur Überwachung dabei sein, aber Contini war sicher, dass Marelli versuchen würde, ihnen einen Hinweis zu geben.
»Wir müssen das ausnutzen«, sagte er am selben Abend zu Salviati, während sie im Grotto Pepito ein Schnitzel aßen.
»Ich seh schon, du hoffst immer noch, den Bankraub zu vermeiden.«
»Natürlich! Wundert dich das?«
»Nein«, Salviati schüttelte den Kopf. »Aber ich mache mir keine falschen Hoffnungen.«
»Ich bin sicher, dass Marelli uns einen Hinweis geben wird.«
»Das würde Elton aber auch bemerken.«
»Nein, ich glaube, Marelli wird Lina vorher fragen. Er wird uns irgendetwas sagen, das nur ihr beide, du und Lina, verstehen könnt. Ein Zeichen aus eurem Leben, ein Ausdruck, der für euch etwas Bestimmtes bedeutet …«
»Hm.«
Contini verstand Salviatis Zurückhaltung nicht. Als wenn er diesen Überfall ausführen wollte, als wenn er sich mittlerweile für den Plan begeistern würde.
»Versprichst du mir, dass du auf ein Zeichen achten wirst?«
»Natürlich, aber ich glaube, es wird kein Zeichen geben. Wir müssen uns nun auf den Coup vorbereiten. Übrigens habe ich Filippo Corti einen Überwachungsauftrag erteilt.«
»Überwachungsauftrag?« Contini zog die Augenbrauen hoch. »Heißt das, du hast ihm den Plan erklärt?«
»Noch nicht. Aber ich hab ihm gesagt, dass er filmen soll, wenn die Angestellten kommen und gehen. Das ist wichtig für mich.«
»Und wenn sie’s merken?«
»Das wird nicht passieren, ich hab ihm genau erklärt, was er tun soll. Das ist übrigens noch eine leichte Aufgabe. Die schwierigste habe ich für dich.«
»Für mich?«
Salviati nahm einen Schluck Wein.
»Du musst mir die Bank von innen beschreiben. Die Anordnung der Büros und so weiter. Und wenn’s geht, mir helfen, ein paar Gegenstände einzuschleusen.«
»In die Bank? Gegenstände?« Contini fühlte sich überrollt. »Aber wozu?«
»Ich werde es dir erklären. Aber sag, bist du in der Lage, mir zu helfen?«
Contini dachte nach. In seinem Beruf kam es öfters vor, dass er auf mehr oder weniger legale Weise in einen geschlossenen Bereich eindringen musste. Aber nie mit Gewalt, und schon gar nicht in eine Bank.
»Sie werden einen Haufen Sicherheitsvorkehrungen haben.«
»Hm … ja, leider. Allerdings interessiert mich nur der Teil mit den Büros, nicht der Keller oder der Safe.«
Eine kleine Bank, ein öffentliches Gebäude. Contini hatte seine Kontakte für diese Art von Dingen. Mit ein bisschen Glück konnte er auf beinahe vollkommen legale Weise jemanden einschleusen.
»Vielleicht habe ich eine Idee.«
Salviati sah ihn fragend an. Contini lächelte.
»Na ja, auch ich hab meine kleinen Geheimnisse …«
»Ach komm!«
»Zuerst muss ich noch ein paar Details überprüfen.«
»Wann weißt du, ob es machbar ist?«
»In ein paar Tagen. Ungefähr dann, wenn wir Marelli treffen.«
»Warten wir’s ab. Ich will kein Risiko mehr eingehen. Ich kann nicht länger mit Lina spielen, verstehst du?«
Contini nickte und gab Giocondo ein Zeichen, zwei Tassen Kaffee zu bringen.
»Ich habe zu viel gespielt«, fuhr Salviati fort. »Bevor Lina auf die Welt kam, hatten Évéline und ich eine Menge Pläne. Hab ich dir schon davon erzählt?«
»Nein … nicht von den Plänen.«
»Aber ich habe dir von meiner Frau erzählt. Évéline ist in dem Dorf in der Provence aufgewachsen, wo ich lebe.«
Contini bemerkte, dass Salviati die Stimme gesenkt hatte, obwohl das Grotto beinahe vollkommen leer war. Auch wenn die Sonne scheint, steigt im September von den Bergen die Feuchtigkeit herab. Die beiden saßen an einem abseits, beinahe am Fuß der Felswand gelegenen Tisch und hatten ihre Jacken übergezogen.
»Ich wollte schon damals mein Leben verändern, mir eine Arbeit suchen. Eine Tochter, eine Familie, ich war vollkommen aus dem Häuschen. Es war, als würde ich wieder zum Kind, aber auch, als würde ich endlich erwachsen.«
Salviati hielt die Kaffeetasse in den Händen, als wolle er sie vor den Unbilden der Witterung schützen.
»Aber du weißt, wie es geht. Lina wurde geboren, und ich hab meinen Entschluss aufgeschoben. Die erste Zeit brauchte ich Geld. Dann ist Évéline … dann ist meine Frau gestorben.«
»Wie ist das passiert?«, fragte Contini.
»Ein Unfall. Mit dem Auto. Anfangs hat ihre Familie mich unterstützt. Aber ich ertrug es nicht länger, dort zu bleiben. Ich habe weiter gestohlen und Lina mitgenommen. Ich habe mit ihrem Leben gespielt, verstehst du, das ist es, was ich getan habe …«
»Am Ende bist du zurückgekehrt.«
»Erst bin ich ins Gefängnis gekommen. Ich musste Lina allein lassen, die in der Zwischenzeit ganz auf sich gestellt war … und in Schwierigkeiten geriet. Dann bin ich zurückgekehrt, ja, zurück in Évélines Dorf. Nur dass Lina nicht bei mir war.«
»Wann ist sie fortgegangen?«
»So nach und nach, wie immer. Sie wollte nicht, dass ich ein anderes Leben führe. Eine komische Geschichte, was?«
Contini nickte, während er seinen Kaffee trank.
»Immerhin habe ich sie jetzt wiedergefunden. Mitten in diesem ganzen Durcheinander habe ich meine Tochter wiedergefunden. Und ich will sie nicht noch einmal verlieren.«
»Wir werden sie nicht verlieren.« Contini legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Du wirst sehen, wir werden sie nicht verlieren.«
Lina Salviati fiel es schwer, die Tage zu zählen. Nach kurzer Zeit begannen sie zu verschwimmen, einer dem andern zu gleichen. Seit wann waren sie in Gefangenschaft? Seit einem Monat? Einem Jahr? Zehn Jahren? Man konnte sich leicht gehen lassen, das letzte bisschen Besonnenheit aufgeben. Aber sie versuchte, mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben, und tat so, als glaube sie an Matteos Idee.
»Es ist unsere letzte Gelegenheit«, sagte er zu ihr. »Wir müssen deinem Vater und Contini eine Botschaft zukommen lassen, ihnen ein Zeichen geben.«
»Nicht so einfach …«
»Wir müssen uns etwas ausdenken.«
Lina hatte keine Worte, um ihr Verhältnis zu Matteo zu beschreiben. Wenige Wochen zuvor war er ein Fremder gewesen. Dann hatten sie diese langen Tage im Bavonatal miteinander verbracht, bis sie gemeinsam die Flucht gewagt hatten … Und jetzt? Jetzt verstrichen die Tage, und sie bekam niemanden zu Gesicht, außer Matteo und Elton, Elton und Matteo. Die ganze Zeit eingesperrt in diesen vier Zimmern in Tesserete, in einem Haus nicht weit von Forster entfernt. Sie und Matteo waren wie ein Wesen geworden, das mit zwei Köpfen denkt. Sie errieten gegenseitig ihre Gedanken, ihre Ängste und Wünsche. Wurden sie allmählich zu einem Monster?
»Ich weiß nicht, ob ich es noch lange aushalte«, sagte sie zu Matteo und malte sich seine Antwort aus.
»Trotzdem …«, begann er. Aber er wurde von Elton unterbrochen. Forsters Mann war in letzter Zeit weniger förmlich. Er hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, Befehle zu erteilen oder Türen plötzlich aufzureißen. Er wandte sich den beiden mit dem Ton desjenigen zu, der keine Zeit zu verlieren hat:
»Seid ihr bereit?«
»Bereit für was?«, fragte Matteo.
»Wir müssen los. Übermorgen wird Marelli sich mit Salviati und Contini treffen.«
»Na und?«, fiel Lina ein.
»Contini könnte dieses Haus entdecken. Ihr wollt doch nicht, dass sie uns finden, oder?« Elton grinste breit. »Los jetzt … ihr werdet sehen, euer neues Versteck wird euch gefallen!«
Elton befahl ihnen, ihre Sachen zusammenzusuchen, und verließ das Zimmer. Er war unruhig, auch wenn er den Draufgänger mimte. Die Tatsache, dass der Überfall verschoben worden war, bedeutete, dass die beiden Geiseln noch drei Monate lang unter seiner Bewachung bleiben würden. Keine leichte Sache. Die ganze Zeit in ein paar Zimmern eingesperrt, höchstens mal ein Spaziergang unter strenger Aufsicht.
Und wenn ihnen die Nerven durchgingen? Elton hoffte, das verhindern zu können. Aber vor allem wollte er verhindern, dass sie flohen.
Er kam aus dem Souterrain hinauf ins Wohnzimmer, wo Forster ihn, am Fenster stehend, erwartete.
»Wie geht es den beiden?«
»Sie sind nervös.«
»Nun, ich hoffe, sie versuchen nicht noch einmal zu entkommen.«
Elton dachte nach und wählte sorgfältig seine Worte.
»Das glaube ich nicht. Meiner Meinung nach vertrauen sie auf einen guten Ausgang des Überfalls. Und es ist wichtig, dass sie das tun.«
»Hm, ja«, brummte Forster und wandte sich seinem Mitarbeiter zu. »Und du wirst alles daransetzen, sie das glauben zu machen. Nimmst du einen Whisky?«
»Es ist ein bisschen früh …«
»Pech für dich …« Forster trat auf eine Anrichte zu und goss sich ein halbes Glas Whisky ohne Eis ein. »Jedenfalls müssen wir nun zum Angriff übergehen.«
»Inwiefern …«
»Insofern, als dieser Überfall eine einmalige Gelegenheit ist. Wenn Salviati an das Geld kommt, müssen wir es ihm wegnehmen!«
»Sie meinen …«
»Und wir müssen es sofort machen, auf saubere Weise, ohne Spuren zu hinterlassen.«
»Sie meinen, wir sollten nicht warten, bis uns Salviati das Diebesgut übergibt, um dann …«
»Red nicht so lang herum! Was ich sagen will, ist, dass wir zur Stelle sein werden, bei der Bank. Sobald er mit dem Geld rauskommt, halten wir ihn an und nehmen’s ihm ab.«
»Aber er wird nicht zulassen, dass …«
»Wir haben Argumente, die ihn überzeugen werden. Wenn wir das Geld haben, müssen wir uns diese Geschichte vom Hals schaffen. Hab ich mich verständlich ausgedrückt?«
»Natürlich.« Elton richtete den Oberkörper auf. »Ich habe verstanden. Dennoch darf ich Sie daran erinnern, dass uns die Details von Salviatis Plan nicht bekannt sind. Und wenn wir eingreifen wollen, sollten wir …«
»Ja, das musst du mir nicht sagen. Klar, dass wir Informationen brauchen.«
»Und haben Sie«, Elton hüstelte, »haben Sie eventuell bereits darüber nachgedacht, wie wir an diese Informationen kommen könnten?«
»Das ist nicht schwer. Jeder hat seine Schwachstelle. Sobald man sie entdeckt hat, ist das Gröbste geschafft. Man muss sie dann nur noch treffen.«
»Haben Sie Salviatis Schwachstelle schon entdeckt?«
»Möglicherweise.« Forster nahm den letzten Rest Whisky in einem Schluck. »Lassen wir’s auf einen Versuch ankommen.«