DU

Das Warten ist härter, als du dachtest.

Jede Nacht sitzt du da, das Messer auf dem Knie. Jede Nacht gehst du alle Möglichkeiten durch, jede Sekunde, die zu dem Moment führt, an dem du dich hinter dein Opfer stellst und ihm mit dem Messer die Kehle durchschneidest.

Nur eine weitere Berechnung. Eine weitere Zahl. Ein weiterer Schritt zu dem, was du werden wirst.

Du willst es. So sehr, dass du es schmecken kannst. Du willst es jetzt.

Aber du bist den Zahlen ausgeliefert, und die Zahlen sagen dir, du sollst warten. Also wartest du, du beobachtest, du hörst zu.

Nach allem, was du hörst, vermutet das FBI, dass der nächste Mord im Großen Ballsaal geschehen wird. Du hörst, dass sie ihn überwachen. Sie warten, genau wie du. Du nimmst das als Zeichen, dass jemand das Muster erkannt hat – nur einen Bruchteil davon, nur ein Fragment. In deinen stillsten Momenten, wenn du auf die Klinge starrst, fragst du dich, wer vom FBI es herausgefunden hat.

Du fragst dich, ob diese Person wirklich zu würdigen weiß, was du getan hast, was du tust und was aus dir werden wird. Aber wie könnte sie? Wer auch immer diese Person ist, was auch immer sie zu wissen glaubt, es ist nur ein Bruchteil der Wahrheit.

Sie wissen nur, was du ihnen zu wissen gestattet hast. Du hast sie auf den Weg der Erkenntnis gebracht.

Es ist nicht ihre Aufmerksamkeit, die du willst.

Langsam, bedächtig ziehst du dein Hemd aus. Du nimmst das Messer. Du drehst dich zum Spiegel, drückst die Spitze der Klinge in deine Haut und beginnst zu ziehen. Blut perlt heraus. Du begrüßt den Schmerz. Bald spürst du ihn nicht mehr.

Lass das FBI dir auf die Spur kommen. Lass sie ihr Schlimmstes tun. Davon abgesehen ist es vielleicht an der Zeit, eine Botschaft zu senden. Du bist der Gnade der Zahlen ausgeliefert.

Lass auch die Welt der Gnade der Zahlen ausgeliefert sein.