31 Vitt

Übersichtskarte Rügen | Online-Karte

Malerisches Fischerdorf in geschützter Bucht mit viel besuchter Kapelle

Das romantische Fischerdorf mit seinen 13 reetgedeckten Häuschen und seiner achteckigen Kapelle schmiegt sich malerisch in eine Ufersenke. 1290 wurde es erstmals urkundlich erwähnt, als dem kleinen Ort das Recht des Fischfangs verliehen wurde. Eine schmale Schlucht führt zum steinigen Ostseestrand. Hier wird die imposante Steilküste vom Kap Arkona sichtbar. Statt Nummern tragen die Häuser runenartige Kennzeichen, jedes Symbol steht für ein Haus und wird auch auf Vieh und Besitz eingebrannt. Als Vitt oder Vitte bezeichnete man früher die Quartiere, die die Fischer während der Heringsfangsaison bewohnten. Hier salzten sie die Meeresbeute ein und legten sie in Tonnen. Heute gibt es noch eine Fischerfamilie in Vitt, die ihren frisch gefangenen Fisch am Hafen räuchert und zum Verkauf anbietet.

ADAC Mittendrin

Beerenstark! Von September bis Anfang Dezember werden Besucher am Kap Arkona zu Erntehelfern und lernen, wie die »Zitrone des Nordens« vom Zweig geholt und verarbeitet wird. Mit Handschuhen und Gartenschere ausgestattet, sind sie jeweils montags, mittwochs und freitags auf einer 3,5 ha großen Sanddorn-Plantage zwischen Putgarten und dem Fischerdörfchen Vitt zu Gange. Nach getaner Arbeit geht es in die warme Gutshaus-Stube auf dem Rügenhof. Dort werden die Zweige unter Anweisung von Sanddornbauer Ernst Heinemann von Blätter und Dornen befreit und kommen anschließend in die Tiefkühlung. Im gefrorenen Zustand lassen sich die kleinen Vitamin-C-Bomben leichter vom Zweig lösen. Anschließend werden sie ausgequetscht. Klar, dass auch probiert wird. Herrlich frisch und säuerlich schmeckt der Saft der kleinen Wunderbeeren. Wer möchte, kann sich in dem urgemütlichen Gutshaus-Lädchen gleich mit Sanddorn-Produkten aller Art eindecken.

Rügener Sanddorn-Zentrum, Gutshaus auf dem Rügenhof, Dorfstr. 22, Putgarten, Tel. 03 83 91/43 99 90, Teilnahme kostenlos, Beginn 10 Uhr

p Sehenswert
Uferkapelle

| Kapelle |

Da Vitt keine eigene Kirche besaß, mussten die Fischer des Dorfes auch während der Heringssaison Sonntag für Sonntag bei Wind und Wetter von Vitt nach Altenkirchen zum Gottesdienst kommen. Um ihnen den langen Weg zu ersparen, begann der Altenkirchner Pfarrer Kosegarten Anfang des 19. Jh. in Vitt Uferpredigten unter freiem Himmel abzuhalten, die an jedem letzten Sonntag im Monat (Sommer) um 15 Uhr noch heute stattfinden. Später sammelte Kosegarten Geld für den Bau der schlichten achteckigen Kapelle (1806–1816) im hellen Terrakottaton. Der Stralsunder Maler Erich Kiefer fertigte 1893 eigens für die Kapelle eine Kopie von Philipp Otto Runges Altarbild »Christus auf dem See Genezareth« an. Das Fresko »Menschen im Sturm« malte der Italiener Gabriele Mucchi 1960 an die Eingangswand.

Oberhalb von Vitt, 1 km südöstl. von Putgarten, im Sommer 10–ca. 17 Uhr

s Verkehrsmittel

Das Fischerdorf Vitt ist verkehrsberuhigte Zone und die Einfahrt nur für Feriengäste der Gemeinde, Anlieger und Inhaber einer Ausnahmegenehmigung gestattet. Ab dem Parkplatz Putgarten verkehren gasbetriebene Arkona-Bahnen und Kutschen nach Vitt (siehe >).

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Beschauliche Tage am Meer lassen sich im Fischerdorf Vitt verbringen

o Restaurants

€€ | Zum Goldenen Anker

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Urige Fischgaststätte mit saisonalen Fisch- und Fleischgerichten im Ortskern. Wer wenig Zeit im Gepäck hat, keinen Platz im gemütlichen Gastraum oder auf der Terrasse findet, kann ein Fischbrötchen mitnehmen und am Strand genießen.

Vitt Nr. 2, Putgarten, Tel. 03 83 91/121 34, www.gasthof-vitt.de, tgl. 11–18 Uhr, im Sommer reservieren

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Aus riesigen Steinen besteht die jungsteinzeitliche Grabanlage von Nobbin

h In der Umgebung
Riesenberg von Nobbin

| Hünengrab |

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Das Stonehenge von Rügen: An der Küste südlich von Vitt befindet sich eine der größten jungsteinzeitlichen Grabanlagen Rügens, der Riesenberg von Nobbin. Das etwa 4500 Jahre alte Megalith- oder Hünengrab mit zwei Grabkammern und zwei mehr als 3 m hohen Wächtersteinen erinnert an das südenglische Stonehenge. Bei Ausgrabungen wurden u.a. Schädel, Pfeilspitzen aus Feuersteinen und Skelette gefunden, die, wie die Archäologen feststellten, erst um 300 v.Chr. in das Grab gelegt wurden.

500 m östl. von Nobbin, frei zugängl.