Osaka, April 1960
Im Laufe von vier Jahren hatte Mozasu als Vorarbeiter in allen sechs von Goros Pachinko-Lokalen gearbeitet. Goro hatte kurz nacheinander mehrere neue Lokale eröffnet, und bei jeder Neueröffnung hatte Mozasu ihm geholfen. Mozasu war mittlerweile zwanzig Jahre alt und kümmerte sich um die Läden, während Goro die Stadt nach neuen Orten absuchte und mit immer neuen, erstaunlich gewinnbringenden Ideen für sein wachsendes Imperium aufwartete. Im Geschäftsleben schien Goro alles zu gelingen, und er führte sein Glück zum Teil darauf zurück, dass Mozasu zu unermüdlicher Arbeit bereit war.
Es war an einem frühen Morgen im April, als Mozasu im Managerbüro von Paradaisu Six eintraf, dem neuesten Pachinko-Lokal.
»Ohayo. Das Auto wartet schon. Wir fahren zu Totoyama, um neue Anzüge in Auftrag zu geben. Gehen wir«, sagte Goro.
»Maji? Warum? Ich habe für dieses und nächstes Jahr genug anzuziehen. Ich bin besser gekleidet als jeder andere Vorarbeiter in Osaka«, sagte Mozasu lachend. Anders als sein Bruder Noa hatte Mozasu sich nie etwas aus schöner Kleidung gemacht. Er trug die gut geschnittenen Anzüge, die Goro für ihn anfertigen ließ, weil sein Chef feste Vorstellungen davon hatte, wie seine Mitarbeiter gekleidet sein sollten.
Mozasu hatte viel zu tun und keine Lust, zu Totoyama zu gehen. Er wollte bei der Zeitung anrufen und eine Anzeige für neue Arbeiter aufgeben. Im Paradaisu Six wurden Arbeiter für die Spätschicht gebraucht, und da die Innenausstattung von Paradaisu Seven demnächst fertig war, musste er auch für das neue Lokal Arbeiter einstellen.
»Für einen Vorarbeiter bist du angemessen angezogen, aber als Manager im Seven brauchst du neue Anzüge.«
»Ehh? Ich kann nicht Manager von Seven sein!«, sagte Mozasu verblüfft. »Das ist Okada-san.«
»Er ist nicht mehr da.«
»Was? Warum? Er hat sich auf seine Stelle als Manager gefreut.«
»Diebstahl.«
»Was? Das glaube ich nicht.«
»Honto desu«, sagte Goro und nickte. »Ich habe ihn erwischt. Ich hatte es vermutet, und es hat sich bestätigt.«
»Das ist entsetzlich.« Mozasu begriff nicht, wie jemand von Goro stehlen konnte. Das war, als würde man seinen Vater bestehlen. »Warum hat er das getan?«
»Spielschulden. Er hat gesagt, er würde mir das Geld zurückzahlen, aber er hat immer mehr verloren. Du kennst das. Heute Morgen kam seine Geliebte vorbei, um sich für ihn zu entschuldigen. Sie ist schwanger. Er hat sie endlich schwanger gemacht, und dann verliert er seine Stelle. Blödhammel.«
»Oh, Scheiße.« Mozasu erinnerte sich, dass Okada davon gesprochen hatte, er wünschte sich einen Sohn. Okada war ganz versessen auf Kinder und auf Glücksspiele. Trotz all seiner Erfahrung würde kein Pachinko-Lokal in Osaka ihn jetzt noch einstellen, nachdem Goro ihn rausgeschmissen hatte. Goro bestahl man nicht. »Hat er gesagt, dass es ihm leidtut?«
»Natürlich. Hat geweint wie ein Kind. Ich habe ihm gesagt, er soll sich aus der Stadt fortmachen. Ich will sein Gesicht hier nicht mehr sehen.«
»Soo nee«, sagte Mozasu. Ihm tat Okada leid, er war immer nett zu ihm gewesen. Er hatte eine koreanische Mutter und einen japanischen Vater, aber im Herzen sei er Koreaner, hatte er immer gesagt, weil er ein so leidenschaftlicher Mensch sei. »Wie geht es seiner Frau?« Mozasu wusste, dass Goro sich mit beiden Frauen gut verstand.
»Seiner Frau geht es gut, seiner Geliebten auch«, sagte Goro. »Aber ich habe der Geliebten gesagt, er solle sich hier nicht mehr blicken lassen. Nächstes Mal würde ich ihn nicht so nett behandeln.«
Mozasu nickte.
»Gehen wir zu Totoyama-san. Ich möchte nicht länger traurig sein. Totoyamas Mädchen heitern mich auf«, sagte Goro.
Mozasu ging mit seinem Chef zum Auto. Es war besser, nicht nach seinem neuen Gehalt zu fragen; seltsamerweise sprach Goro nicht gern über Geld. Als Manager würde er mehr verdienen. Mozasu hatte so viel wie möglich für den Laden gespart, den er seiner Mutter kaufen wollte, und sie waren nah dran, ein kleines Ladenlokal in der Nähe des Bahnhofs zu erwerben. Onkel Yosebs Gesundheitszustand verschlechterte sich zusehends, und weil Tante Kyunghee ihn pflegte, konnte sie zu Hause kein Toffee mehr herstellen. Da jetzt nur noch seine Mutter und seine Großmutter auf dem Markt arbeiteten und Noa im dritten Jahr an der Waseda in Tokio studierte, war aus Mozasus Sicht jeder Zuschuss zum Haushaltseinkommen recht. Mozasu war stolz, dass er seiner Mutter eine so dicke Lohntüte aushändigen konnte; sie hatte sein Monatsgeld erhöhen wollen, aber er hatte das zurückgewiesen. Er brauchte nicht viel, er aß seine Mahlzeiten in der Mitarbeiterkantine, und Goro kaufte ihm seine Arbeitsanzüge. Mozasu arbeitete sieben Tage in der Woche und schlief zu Hause; wenn es sehr spät wurde, schlief er in einem freien Mitarbeiterzimmer im Lokal.
Die Tür schloss sich hinter ihnen.
»Chef, ich bin mir nicht sicher. Glauben Sie, die Jungens hören auf mich, wie sie auf Okada gehört haben?«, fragte Mozasu. Nicht, dass Mozasu keinen Ehrgeiz hatte, aber er arbeitete gern als Vormann und machte die Arbeit sehr gut. Manager zu sein, war nicht einfach. Die Mitarbeiter sahen zu dem Manager auf, der dann für alles verantwortlich wäre, wenn Goro nicht da war. Okada war fünfunddreißig und groß wie ein Baseballspieler.
»Ich fühle mich geschmeichelt und bin auch dankbar, selbstverständlich, aber meinen Sie nicht, die anderen Manager könnten –«
»Sei still, Kleiner. Ich weiß, was ich tue. Du bist klüger als die anderen Manager, und du bist imstande, schwierige Situationen allein zu lösen. Seven ist der wichtigste Laden. Wenn ich die Runde durch die anderen mache, musst du da aufpassen.«
»Aber im Seven brauchen wir mindestens fünfzig Mitarbeiter. Wie soll ich fünfzig Männer finden?«
»Du brauchst sogar sechzig Männer, dazu zwanzig hübsche Mädchen für die Preisstände.«
»Wirklich?« Mozasu war für Goros wilde Pläne immer aufgeschlossen, aber dies ging ihm zu weit. »Wie soll ich –«
»Das klappt schon. Es klappt jedes Mal. Und für die Preisstände kannst du jede Art von Mädchen anheuern – aus Okinawa, Burakumin, Koreanerinnen, Japanerinnen –, mir ist alles recht. Sie müssen niedlich und hübsch sein, aber nicht so aufdringlich, dass sie die Männer verscheuchen. Die Mädchen sind immer wichtig. Ha.«
»Ich wusste nicht, dass es im Schlafsaal so viele Schlafplätze gibt –«
»Du machst dir immer zu viele Sorgen. Deshalb bist du genau der Richtige.« Goro lächelte breit.
Mozasu dachte darüber nach und stimmte ihm zu. Niemand machte sich so viele Sorgen über die Läden wie er.
Auf der Fahrt zu Totomayas Schneiderwerkstatt unterhielten sich der Fahrer und Goro über Ringer, und Mozasu saß still im Auto. Im Kopf machte er Listen von all den Dingen, die für Seven erledigt werden mussten. Während er überlegte, welche Mitarbeiter aus den anderen Lokalen er dorthin versetzen konnte, kam ihm der Gedanke, dass ihm die Managerrolle vielleicht doch zusagte, und er musste lächeln. Goro irrte sich nie, vielleicht hatte er sich auch in ihm nicht geirrt. Mozasu war nicht klug wie sein Bruder, der jetzt an der Waseda in Tokio englische Literatur studierte und dicke Romane ohne Wörterbuch auf Englisch lesen konnte. Noa wollte in einer richtigen japanischen Firma arbeiten, die Arbeit in einem Pachinko-Lokal hätte ihm nicht zugesagt. Noa war auch der Ansicht, Mozasu sollte im Familienunternehmen arbeiten, sobald sie einen Laden gekauft hatten. Wie die meisten Japaner war Noa der Meinung, dass Pachinko-Lokale zwielichtig waren.
Das Auto hielt vor einem niedrigen Backsteinbau, der vor dem Krieg eine Textilfabrik gewesen war. Ein großer Kaki-Baum warf seinen Schatten über die Eingangstür. Totoyama hatte mit ihrem Betrieb, der exklusiv für Goros Angestellte die Arbeitskleidung nähte, genug Geld verdient, um ihre Werkstatt aus der Wohnung in Ikaino hierher verlegen zu können. Sie und ihre beiden Söhne, Haruki und Daisuke, wohnten in den drei Hinterzimmern, und den Rest des Gebäudes benutzte sie als Werkstatt. Sie hatte ein halbes Dutzend Näherinnen eingestellt, die sechs Tage in der Woche beschäftigt waren, die bestellten Anzüge zu nähen. Über Mundpropaganda hatte sie von anderen koreanischen Unternehmen in Osaka Aufträge bekommen und nähte jetzt die Uniformen für die Yakiniku-Restaurants und andere Pachinko-Lokale im Kansai-Viertel, aber Goros Aufträge hatten immer Vorrang, denn die anderen Auftraggeber waren über seine Vermittlung zu ihr gekommen.
Als Goro klingelte, kam Totoyama selbst zur Tür. Ein Lehrmädchen brachte auf einem lackierten Tablett heißen, duftenden Tee und importierte Weizenkekse. Totoyama ging mit Mozasu zum Spiegel, um Maß zu nehmen. Mit Stecknadeln im Mund maß sie seine langen Arme.
»Du wirst dünner, Mozasu-san«, sagte Totoyama.
»Soo nee«, sagte er. »Goro-san sagt mir immer, ich soll mehr essen.«
Goro nickte, während er Kekse futterte und eine zweite Tasse Genmaicha trank. Er saß auf einer Zedernholzbank, auf der blaue Stoffkissen ausgelegt waren. Er sah Totoyama bei der Arbeit zu und fühlte sich innerlich ruhig. Immer, wenn er ein Problem gelöst hatte, ging es ihm besser. Er hatte Okada, der als unehrlich entlarvt war, gefeuert. Jetzt würde er Mozasu befördern.
Das große, luftige Atelier war kürzlich frisch geweißelt worden, aber die Holzböden waren alt und abgeschabt. Die Fußböden wurden täglich gereinigt, aber schon jetzt lagen Stofffetzen und Nähfäden um die Arbeitstische herum. In dem durch das Oberlicht schräg einfallenden Licht tanzten Staubkörner. In dem langen Raum standen sechs Nähmaschinen, und an jeder saß ein Mädchen. Sie versuchten, die Männer nicht zu beobachten, konnten aber ihre Augen nicht von dem jungen Mann abwenden, der mindestens einmal im Jahr ins Atelier kam. Mozasu war attraktiver geworden. Wie sein Vater hatte er einen ausdrucksvollen Blick und ein warmes Lächeln. Er lachte gern, was einer der Gründe war, warum Goro den Jungen so sehr mochte. Mozasu war leicht zu begeistern und niemals launisch. Sein Anzug war hier genäht worden, und die Mädchen, die daran gearbeitet hatten, fühlten unwillkürlich eine Verbindung zu ihm, was sie aber nie zugeben würden. Sie wussten, dass er keine Freundin hatte.
»Mal ein neues Gesicht«, sagte Goro und verschränkte die Arme vor der Brust. Er musterte die Mädchen, lächelte und stand auf. Er verneigte sich tief, und das war lustig, weil er eine so wichtige Persönlichkeit war. Die Mädchen standen gleichzeitig auf und verneigten sich ebenfalls. Goro schüttelte den Kopf, zog die Nase kraus und schnitt eine Grimasse, um die Mädchen zum Lachen zu bringen.
»Setzt euch, setzt euch«, sagte er.
Er hatte ein komisches Talent, war körperlich sehr gewandt, klein und rundlich, und immer zum Flirten aufgelegt. Man vergaß ihn nicht. Man wollte von ihm gemocht werden. Weil er oft herumalberte, übersah man schnell, dass er ein so mächtiger Geschäftsmann war und so reich, dass ihm sieben Pachinko-Lokale gehörten. Ein Wort von ihm, und ein erwachsener Mann musste Osaka verlassen.
»Eriko-san, Reiko-san, Midori-san, Hanako-san und Motoko-san, nee?« Goro sagte die Namen fehlerlos auf und blieb dann vor dem neuen Mädchen stehen.
»Goro desu«, sagte er und stellte sich dem neuen Mädchen vor. »Du hast sehr schöne Hände.«
»Yumi desu«, sagte die junge Frau, leicht verärgert, weil er sie von der Arbeit ablenkte.
Totoyama blickte von ihrer Tätigkeit auf und sah das neue Mädchen mit einem Stirnrunzeln an. Yumis Näharbeit war sauberer als die der anderen, aber oft hielt sie sich absichtlich abseits, aß mittags allein und las in den Pausen, statt sich mit den anderen zu unterhalten. Aber ihre Fähigkeiten waren im Hinblick auf Goro-san zweitrangig, denn sie musste ihn respektvoll behandeln, ja, ihm nachgeben. In Totoyamas Augen war Goro-san ein großartiger Mensch und Wohltäter. Zwar scherzte er mit den Mädchen, aber sein Verhalten war nie unangemessen. Nie hatte er eins der Mädchen belästigt, wie andere ihrer Kunden es versuchten. Yumi arbeitete seit zwei Monaten für sie. Aus ihren Papieren war ersichtlich, dass sie Koreanerin war, aber Yumi nannte sich bei ihrem japanischen Namen und sprach nie über ihre Herkunft. Totoyama kümmerte sich nicht um die Herkunft einer Näherin, solange sie gut arbeitete. Yumi war ein elegantes Mädchen mit schöner Haut und hohen Brüsten. Ihre Figur war für einen Kimono nicht tauglich, aber sie war wohlgerundet, was den Männern gefiel. Es war nicht überraschend, dass sie Goro-san aufgefallen war.
»Goro-san, Mozasu wird also Manager von Seven?«, fragte Totoyama. »Das ist wunderbar für einen so jungen Mann.«
Mozasu senkte die Augen und wich den neugierigen und bewundernden Blicken der Näherinnen aus; Yumis Blick war auf die Arbeit gerichtet, mit der sie beschäftigt war.
»Ja, Mozasu-san braucht drei dunkle Anzüge. Nehmen Sie bitte einen guten Stoff. Er braucht auch ein paar hübsche Krawatten. Etwas Besonderes, das ihn von den anderen abhebt. Etwas Elegantes soll es sein, das ihn älter erscheinen lässt.«
Mozasu stand vor dem dreiteiligen Spiegel und sah darin Yumi, die fleißig arbeitete. Sie war wunderhübsch. Sie hatte zarte, aber dennoch ausladende Schultern und einen langen Hals.
Als Totoyama alle Maße genommen hatte, gingen die Männer wieder zum Auto.
»Yumi-san, das neue Mädchen, ist sehr hübsch. Toller Arsch«, sagte Goro.
Mozasu nickte.
Goro lachte. »Endlich jemand, für den sich der tüchtige junge Mann interessiert! Sie würde gut zu dir passen.«
In der Woche danach ging Mozasu zu einer weiteren Anprobe ins Atelier, und Totoyama, die gerade einen anderen Kunden bediente, bat Yumi, seinen Anzug zu holen.
Yumi gab ihm den halb fertigen Anzug und deutete auf die Umkleidekabine hinter dem blauen Stoffvorhang.
»Danke«, sagte er auf Japanisch.
Sie sagte nichts, blieb kühl stehen und wartete, dass Totoyama sie wieder wegschickte.
Als Mozasu aus der Umkleidekabine trat, stand Yumi vor dem Spiegel und hatte ein rotes Nadelkissen in der Hand. Totoyama war immer noch am anderen Ende des Raumes mit einem Kunden beschäftigt.
Yumi begutachtete den Kragen und legte den Kopf schräg. Das Revers musste gerichtet werden, bemerkte sie.
»Ich bin Mozasu Boku. Es freut mich, dich kennenzulernen.«
Yumi sah stirnrunzelnd auf das Revers und zog eine Stecknadel aus dem Nadelkissen, um die Stelle zu markieren.
»Nicht, dass du mich stichst«, sagte er und lachte.
Yumi ging um ihn herum und prüfte den Sitz der Schultern.
»Du willst also nicht mit mir sprechen. Richtig?«
»Ich bin nicht hier, um mit dir zu sprechen. Ich bin hier, um zu prüfen, ob der Anzug richtig sitzt.«
»Vielleicht hast du ein paar Sätze für mich übrig, wenn ich dich zum Essen einlade«, sagte Mozasu und benutzte einen Satz, den er von Goro gehört hatte, wenn er mit Frauen sprach. Mozasu hatte noch nie ein Mädchen eingeladen. Er war jetzt der Manager von Paradaisu Seven. Ein junges Mädchen fand das vielleicht beeindruckend.
»Kein Essen. Nein, danke.«
»Du musst aber essen.« Auch das war ein Satz aus Goros Repertoire. »Du bist hier gegen halb acht fertig. Das weiß ich, weil ich manchmal Uniformen abhole.«
»Danach gehe ich zur Schule. Ich habe keine Zeit für Unsinn.«
»Ich bin Unsinn?«
»Ja.«
Mozasu lächelte sie an. Sie sprach anders als alle anderen, die er kannte.
»Was lernst du denn?«
»Englisch.«
»Ich kann Englisch. Ich kann dir helfen.«
»Du kannst kein Englisch.«
»Hello, Miss Yumi. My name is Moses Park. How are you?« Er wiederholte die Sätze aus dem Englischbuch, die er mit Noa geübt hatte. »What kind of weather are you having in Tulsa, Oklahoma?«, fragte er. »Is it rainy or dry? I like Hamburgers. Do you like Hamburgers? I work at a place called Paradise.«
»Wo hast du das gelernt? Du hast nicht mal die Schule zu Ende gemacht«, sagte Yumi.
»Woher weißt du das?« Er lächelte.
»Lassen wir das«, sagte sie, als sie Totoyama kommen sah.
»Miss Yumi, do you like the fascinating novels of Mr Charles Dickens? He is my brother’s favourite author. I think his books are very long. There are no pictures in his books.«
Yumi lächelte leicht, dann verneigte sie sich zu ihrer Chefin hin und zeigte ihr die Stellen, an denen nachgebessert werden musste. Sie verneigte sich abermals, bevor sie an ihre Nähmaschine zurückging.
»Es tut mir leid, dass Sie warten mussten, Mozasu-san. Wie geht es Ihnen? Wie geht es Goro-san?«
Mozasu antwortete ihr höflich, und als sie beinah alles abgesteckt hatte, drehte er den Kopf zur Seite, nieste heftig und beugte sich leicht nach vorn, sodass hinten an seiner Jacke der sorgfältig geheftete Saum aufriss.
»Oh, ich Trottel. Es tut mir so leid«, sagte er und warf einen Blick zu Yumi hinüber, die ihr Lachen zu unterdrücken versuchte. »Soll ich morgen wiederkommen, oder am Tag danach? Ich könnte kommen, bevor Sie schließen.«
»Oh, ja bitte«, sagte Totoyama, und weil sie den aufgerissenen Saum begutachtete, entging ihr, wie die beiden jungen Leute sich gegenseitig musterten. »Bis morgen Abend haben wir den Anzug fertig.«