8. Kim
L
ena klebt regelrecht an mir. Seit wir mit Fiona Regan und ihrer Freundin, die sich uns als Julia vorgestellt hat, angestoßen haben, sind Lenas Küsse noch leidenschaftlicher als zuvor schon. Das ist schon irgendwie geil. Aber …
Ständig gleiten meine Blicke zu dem Tisch, an dem die Regan und ihre Freundin sitzen. Diese Julia ist eine attraktive Frau, aber kein Vergleich zu meiner Lehrerin.
Fiona Regan sieht zum Anbeißen aus. In ihrem Gesicht sind schon ein paar Fältchen. Ich mag jedes einzelne Fältchen. Immer wieder muss ich zu ihr hinüber schauen. Sobald unsere Blicke sich begegnen, schaut sie weg. Ich … nicht.
Oh Gott. Mir wird schlecht. Diese Julia schiebt ihre Zunge in den Mund meiner Lehrerin. Der Kuss ist … brutal geil. Mein Bauch kribbelt. Ich kann meinen Blick nicht abwenden.
Lena tanzt um mich herum und stellt sich genau zwischen unsere Lehrerin und mich. Ich kann Fiona Regan nicht mehr sehen. Dafür spüre ich Lenas Hände. An meinem Po. Lenas Blick ist... heiß. Und voller Verlangen.
Sie hebt das Bein, so dass ihre Mitte über meinen Oberschenkel reibt.
»Kommst du noch mit zu mir?«, schreit sie.
Eigentlich habe ich keine Lust und würde viel lieber Fiona Regan und ihre Freundin weiter beobachten. Aber ich bin heiß. Lena ist auch heiß. Also nicke ich.
Lena greift nach meinem Arm und tänzelt um mich herum. Ein letztes Mal schaue ich in Richtung meiner Lehrerin. Unsere Blicke begegnen sich.
Und da … dämmert es mir.
Diese Julia und Fiona Regan haben eine sehr heiße und eindrucksvolle Show für uns geboten. Sie sind überhaupt kein Paar.
Ich lächle in Fionas Richtung, doch Lena zerrt mich gnadenlos hinter sich her, so dass mir keine Wahl bleibt als ihr zu folgen.
Verdammt! Bin ich geil. Vor lauter Geilheit kann ich kaum noch anständig laufen. Na ja. Ein bisschen zu gut getankt habe ich auch. Und vor allem ziemlich durcheinander. Champus, Bier, Wein. Und Schnaps. Wie eine Feder die vom Himmel segelt, schwanke ich hin und her, bekomme es aber immerhin irgendwie gebacken, meinen Geburtstagsfick im Gedränge nicht zu verlieren. Ein Wunder eigentlich. Lena bewegt sich wie eine Katze zwischen den tanzenden Frauen. Das sieht schon ziemlich geil aus. Ich schwitze wie Sau. Das ist doch nicht mehr normal. Dass sich unter den Brüsten Schweiß bildet, ist ja noch zu ertragen, außer, dass ich das Gefühl habe, dass mein enges Top an mir klebt wie eine zweite Haut. Viel schlimmer ist jedoch, dass mein feuchtes Höschen über einen ganz bestimmten Punkt scheuert. Das ist kaum zu ertragen. Wie gut, dass wir den Club-Bereich verlassen haben und nur noch durchs Foyer müssen. Die Tür nach draußen ist schon in Sichtweite. Nur noch wenige Schritte. Mann, bin ich froh, wenn ich endlich hier draußen bin. Hoffentlich wohnt Lena nicht allzu weit weg. Ich halte dieses seltsame Gefühl nicht mehr lange aus.
Lena wartet an der Eingangstür auf mich. Sie schickt ein Lächeln in meine Richtung und schiebt lässig die Tür auf.
Die kühle Nachtluft schlägt mir wie eine Faust ins Gesicht. Meine Fresse. Das ist brutal.
Wenn kalte Luft auf erhitzte Haut trifft, sollte dann nicht eigentlich Dampf entstehen? Meine Gedanken nehmen eine sonderbare Richtung ein. Warum denke ich ausgerechnet jetzt an Physik? Ganz normal kann ich nicht mehr sein.
Lena leckt sich mit der Zungenspitze über die Lippen. Ich werde schwach. Wenn Frauen so etwas machen, werde ich immer schwach. Dann ist es mit meiner Beherrschung nicht mehr weit her. Wobei ja sowieso klar ist, wo dieser Abend enden wird.
»Kommst du?«, fragt Lena.
Die Vorfreude lässt ihre Augen funkeln.
Ich nicke und latsche hinter ihr her. Allerdings muss ich gestehen, dass ich es mir schon etwas romantischer vorgestellt habe. Mit verlegenen Blicken und vorsichtigen Flirts und so. Und mit zarten Küssen, die sich immer weiter hochschaukeln. Aber anscheinend … Na, ist ja auch egal. Fick ist Fick.
Und Lena ist ja auch nicht die schlechteste Wahl. Ich meine … sie ist immerhin nicht ganz leer im Oberstübchen. Ja. Ja. Ich weiß. Sie sieht auch gut aus.
Sie trägt eine eng geschnittene schwarze Hose, die eine perfekte Hülle für ihren Hintern darstellt. Ihr Oberteil besteht aus glitzerndem Stoff. Die unterschiedliche Beleuchtung der Straßenlaternen sorgt dafür, dass das Oberteil an manchen Stellen orange funkelt und an anderen silbern.
Lenas Arme sind … ein Hingucker. Also, mir gefallen ihre Arme.
»Wenn du dann fertig geguckt hast … «
Uubs, ertappt. Ich beeile mich, um zu Lena aufzuschließen.
Lena schlingt beide Arme um mich und drückt mich rückwärts gegen eine Wand. Ihre Lippen suchen meine. Der Kuss ist wild und so fordernd, dass meine Beine weich werden und ich zu zittern beginne. Lena hat es wirklich drauf. Der Wahnsinn. Küssen kann sie wirklich gut. Tanzen auch. Wenn jemand so gut küssen und tanzen kann, wie ist es dann erst, wenn … Oh holla, die Waldfee. Mir wird ganz anders. Selbst wenn unser erstes Mal möglicherweise ein bisschen unromantisch ist, wird es mit Sicherheit eine ziemlich geile Scheiße.
Lenas Hosentasche vibriert.
»Warte kurz.«, japst Lena schwer atmend und rückt ein Stück von mir weg, sorgt aber trotzdem dafür, dass der Kontakt unserer Körper nicht abbricht.
Sie überfliegt die eingegangene Nachricht. Trotz der schummrigen Beleuchtung sehe ich, dass sich ihre Augen verfinstern.
»Mist!«, knurrt sie.
»Die Nachricht ist von meinem Bruder. Unsere Eltern sind überraschend früher nach Hause gekommen. Zu mir können wir also nicht. Wie schaut es bei dir aus?«
Ich schüttle den Kopf. Mann! Gerade war doch alles noch so klar. So eindeutig. Und jetzt ist … nichts mehr klar. Verdammt.
Lena atmet ähnlich schwer wie ich.
»Was machen wir jetzt?«, frage ich genervt.
»In ein Hotel gehen vielleicht?«
Nun gut. Alternativen haben wir ja nicht besonders viele. So blöd, wie es auch ist, aber ein Hotel ist mir dann doch tausendmal lieber als irgendein Hinterhof.
Dass es passieren wird, ist nämlich nach wie vor klar. Das Verlangen spritzt immer noch aus Lenas Augen und aus meinen … vermutlich auch.
»Okay. Lass uns mal schauen.«
Der Club liegt ziemlich zentral. Hotels gibt es einige im Umkreis. Allerdings sind die nicht ganz billig. Und mitten in der Nacht bekommt man auch nicht mehr überall ein Zimmer.
»Vielleicht sollten wir einfach in den Club zurückgehen und weiterfeiern? Es auf ein anderes Mal verschieben?«
»Auf gar keinen Fall!«, hält Lena dagegen.
Sie schließt die Augen und legt die Stirn in Falten.
»Gibt es am Bahnhof nicht diesen … du weißt schon, diesen Billigschuppen?«
»Ich gehe ganz bestimmt nicht in ein Stundenhotel. So weit kommt es noch!«
Ich bin entsetzt.
»Quatsch. Das meine ich doch gar nicht. Darauf habe ich auch keinen Bock. Aber du kennst doch dieses Hotel.«
Langsam dämmert es mir. Sie meint das Hotel, das wir alle im Scherz immer Plastikhotel nennen, weil der Großteil der Einrichtung eben aus Plastik ist. Na, warum nicht. Günstig ist es in jedem Fall. Und man kann einfach über einen Code einchecken. Zimmer online buchen, Code eingeben, fertig.
Genau so machen wir es.
»Dann los!«
Noch einmal presst Lena sich an mich und küsst mich fordernd. Und dann … greift sie nach meiner Hand und rennt so schnell, als ob der Teufel in Person hinter ihr her wäre und nach ihrer Seele dürstet. Ich muss echt aufpassen, dass ich mit ihr Schritt halten kann. Also, ich meine … ich bin ja auch geil, aber gleich so eine Show abziehen? Oh wow.
Lena geht ganz schön ab, was mich ziemlich scharf macht. Sie will es. Unbedingt. Ich will auch. Wir sind noch nicht weit gekommen, als sie mich in eine schwächlich beleuchtete Hofeinfahrt zerrt. Sie drückt mich gegen eine Wand und presst ihr Knie zwischen meine Schenkel. Gleichzeitig greift sie nach meiner Brust und drückt sie wenig zärtlich. Meine Nippel richten sich auf. Mir wird heiß. Sau heiß.
Wobei … sie schon ein bisschen zärtlicher sein könnte. Ich meine … meine Brüste sind zwar nicht aus Zucker, aus Stein sind sie aber auch nicht. Mein Stöhnen kommt von irgendwoher weit unten. Es bricht einfach so aus mir heraus.
»Komm!«, stöhnt sie und schiebt mir die Hand in die Hose.
Obwohl meine Hose ziemlich eng sitzt, scheint es ein Leichtes für sie zu sein, einfach unter meinen Hosenbund zu schlüpfen. Sie hebt das Bündchen meines Höschens an. Im nächsten Moment fühle ich ihre kalte Hand auf meiner heißen Haut. Das Spiel aus heiß und kalt macht mich schwach.
Ich presse mich an sie und wackle ein bisschen mit dem Po, so dass sie leichter hinein rutschen kann.
»Ich kann nicht mehr warten.«, ächzt sie.
Mit beiden Händen umfasse ich Lenas Po und kneife sie ein bisschen. Sie atmet gepresst. Ich auch. Ich kann kaum noch stehen.
»Also entweder beeilen wir uns jetzt, oder ich falle gleich hier über dich her.«
Ich lache unterdrückt. Ich meine … im Moment fallen wir ziemlich eindeutig übereinander her. Schließlich ist Lenas Hand immer noch in meiner Hose. Lena spielt mit meinem empfindlichsten Punkt. Mein Stöhnen wird lauter. Und tiefer. Lena ist echt gut.
»Nehmt euch gefälligst ein Zimmer!«, schreit jemand ziemlich ungehalten.
»Verdammtes Pack!«
Vor Schreck reißt Lena die Hand so schnell aus meiner Hose, dass sie mir mit ihrer Uhr weh tut.
»Aua!«, jaule ich auf.
Ein Fenster wird zugeschlagen. Lena und ich schauen uns an und fangen an zu lachen. Wir gackern so laut, dass ein anderer Mann sein Fenster aufmacht und ähnlich ungehalten reagiert wie der zuvor.
Lena greift nach meiner Hand. Um nicht erkannt zu werden, bewegen wir uns ausschließlich im Schatten der Wand und machen uns so schnell wie möglich aus dem Staub.
»Mann! Mann! Mann! Musste der Alte sich so aufregen?«, schimpfe ich.
»Das macht der doch bloß, weil er selber nicht mehr zum Zug kommt.«
Da könnte etwas Wahres dran sein. Wahrscheinlich packt er gleich seine Alte. Die Arme tut mir ehrlich leid. Geilheit und Wut ist keine gute Kombination.
Ohne weitere Pausen rennen Lena und ich in Richtung Bahnhof. Vor dem Billighotel stoppen wir schwer atmend. Meine Finger zittern ein bisschen. Trotzdem gelingt es mir, die Seite des Hotels aufzurufen und meine Daten einzugeben. Zehn Zimmer sind noch frei. Glück gehabt. Wir haben die freie Auswahl. Also, mir ist es total egal, wie unser Zimmer aussieht und in welchem Stockwerk es ist. Solange ein Bett vorhanden ist. Mehr brauchen wir wohl eher nicht.
Innerhalb fünf Minuten habe ich das Zimmer bezahlt und den Code vor Augen. Ich diktiere Lena den Code. Sie gibt ihn in einen Safe ein. Ein Schubfach springt auf. Mit der Karte in der Hand schiebt Lena die Tür auf. Wir stürzen durch den Eingangsbereich auf die Aufzüge zu.
Ist das ein krasses Gefühl, so geil zu sein, dass man kaum noch stehen kann. Echt heftig. Im Aufzug fängt Lena an, mich wild zu küssen. Wie gesagt, sie küsst wirklich gut. Ich bin schon jetzt kurz davor. Der Wahnsinn.
Hand in Hand rennen wir durch den mit gleißendem Licht durchfluteten Flur. Kaum im Zimmer finde ich mich in einer Umarmung wieder. Lenas Küsse werden immer heißer. Falls das überhaupt noch möglich ist. Sie beißt mir in den Hals. Das tut weh. Trotzdem ist es geil. Ich bin geil.
»Bett?«, krächze ich hilflos.
Lena schüttelt den Kopf und zeigt auf den Tisch gegenüber des Bettes. Über dem Tisch hängt ein Fernseher. Will sie jetzt etwa fernsehen? Ich glaube es nicht.
Die Frau schafft mich. Da macht sie mich die ganze Zeit so an, dass ich das Gefühl habe, ganz von allein zu kommen, und dann … sind wir endlich im Hotelzimmer und sie will fernsehen.
»Auf den Tisch mit dir!«, ordnet sie an.
Meine Augenbrauen zucken komisch. Ein heißer Schauer jagt mir durch die Adern.
Ich tue, was sie sagt. Und setze mich auf den Tisch. Sie tritt zwischen meine Beine. Mit beiden Händen greift sie nach meinem Oberteil und zieht es mir einfach über den Kopf, obwohl sie doch auch die Knöpfe hätte öffnen können. Aber das braucht Zeit und Zeit hat sie anscheinend keine mehr.
Unter meinem Hemd trage ich ein dunkles Top. Lena flucht leise und zieht mir auch dieses Kleidungsstück über den Kopf. Achtlos wirft sie es in eine Ecke. Während sie mich so heiß küsst, dass ich schier zerfließe, umfasst sie meine Brüste und fängt an, sie zu kneten.
Meine Nippel sind so fest, dass es mir vorkommt, als wären sie zwei kleine Stecknadelköpfchen. Klein und fest.
»Oh Gott. Du bist so heiß!«, stöhnt Lena.
Ohne mir die Chance zu geben, sie von ihren Klamotten zu befreien, zieht Lena sich aus und steht nackt vor mir. Mir bleibt der Mund offen stehen. Was für eine Frau. Ihre Haut schimmert im silbernen Mondlicht. Sie hat ziemlich helle Haut. Meine Haut ist dunkler, was auch daran liegt, dass ich so viel Zeit wie möglich in der Sonne verbringe.
Ich mag es einfach, wenn meine Haut braun ist und nach Sommer aussieht. Allerdings muss ich zugeben, dass Lenas helle Haut auch ihren ganz eigenen Reiz hat. Sehr geil.
Durch das Mondlicht sieht Lenas Haut eher kalt aus, doch das täuscht. Lenas Haut ist mindestens so heiß wie meine, wenn nicht sogar noch heißer. Mit den Fingerspitzen gleite ich vorsichtig über Lenas Brüste.
»Du musst nicht so vorsichtig sein.«, stöhnt Lena.
»Ich bin nicht aus Zucker.«
Sie greift beherzt zu. Also … anscheinend bin ich aber aus Zucker. Das, was sie macht, tut ganz schön weh. Macht mich auf der anderen Seite aber trotzdem an. Was für ein seltsames Gefühl.
Lena hält sich nicht lange mit meinen Brüsten auf. Immer wieder streicht sie mit der Hand über meinen Schritt.
Der Druck auf meine Mitte ist kaum noch zu ertragen. Ich will, dass sie mich endlich nimmt.
»Zieh dich aus!«, sagt sie.
Ihre Stimme klingt erstaunlicherweise ziemlich dunkel. Viel dunkler als sonst. Sonst zeichnet Lena eher eine piepsige Stimmlage aus. Mann, bin ich froh. Wer hat schon Bock, das Bett mit Micky Mouse zu teilen? Also ich … irgendwie schon. Solange Lena nur endlich das tut, wonach ich mich die ganze Zeit schon sehne.
Hektisch hüpfe ich vom Tisch und entledige mich meiner Hose und des Höschens. Lena schaut mich von oben bis unten an. Sie leckt sich über die Lippen.
Dann weißt sie mich an, wieder auf den Tisch zu klettern. Sie kommt erneut zwischen meine Beine. Mit den Fingerspitzen streichelt sie kurz meine Brüste, bevor sie sich dem heißen Gebiet zwischen meinen Beinen widmet. Ich bin feucht.
Mit einem Ruck dringt Lena in mich. So, wie es sich anfühlt, hat sie gleich zwei Finger genommen. Ich bin komplett ausgefüllt.
Die Finger immer noch in mir, geht Lena ein Stück in die Knie und fängt an, mich wie wild zu lecken. Ich stöhne. Mein Oberkörper schwankt hin und her.
»Du schmeckst … lecker!«, ächzt Lena und schmatzt leise.
Vielleicht sollte es mir peinlich sein, dass sie so offensichtlich übertreibt. Aber … es ist mir nicht peinlich. Es juckt mich schlicht nicht. Solange ich komme und sie auch kommt, ist es doch egal, ob sie übertreibt oder nicht.
Ich brauche länger als gedacht, da ich mich anscheinend doch nicht so gut fallen lassen kann.
Lena leckt und streichelt und dringt immer wieder tief in mich. Nach einer Weile stoppe ich sie. Ich rutsche vom Schreibtisch und dränge Lena rückwärts zum Bett.
Lena braucht nicht lange. Sie ist schon so heiß und weit, dass ich nicht viel machen muss. Sie kommt mit einem spitzen Schrei und sackt auf die harte Matratze.
»Autsch!«, jammert sie.
»Ich glaube, die haben hier die Matratzen vergessen!«
Wir lachen leise.
»Du bist noch nicht gekommen, oder?«, fragt sie als sie nach einer Weile wieder zur Ruhe gekommen ist.
Ich schüttle den Kopf.
Lena stürzt sich auf mich. Und … was soll ich sagen? Lenas Geilheit hat mich selbst auch noch mal so aufgestachelt, dass ich nicht mehr lange brauche, bis ich über ihr zusammenbreche.
»Happy Birthday.«, flüstert Lena nach einer Weile und kuschelt sich an mich.
Mit dem letzten Rest Hirnmasse, der in meinem Kopf noch übrig geblieben ist, erinnere ich mich an meine Mutter, die vor Sorge vermutlich kurz vor dem Durchdrehen ist.
Ein paar Worte der Entschuldigung murmelnd, gehe ich zu meiner Hose und hole das Handy heraus. Eine kurze Nachricht muss reichen. Hoffentlich überprüft Mutter den Wahrheitsgehalt meiner Worte nicht, sonst wird sie ziemlich schnell herausfinden, dass ich gar nicht bei Lena bin. Also … natürlich bin ich bei Lena, aber eben … Sie wird mich schon nicht überprüfen.
Eng an Lena gekuschelt schlafe ich ein. Es dauert jedoch nicht lange und ich schieße wieder hoch. Verdammt! Warum? Warum muss ich ausgerechnet von Fiona Regan träumen? Das ist doch … gemein! Ich meine, ich liege mit einer atemberaubenden Frau im Bett, mit der ich vor einer Stunde leidenschaftlichen Sex hatte und träume von einer anderen. Das geht doch nicht.
Von meinem Hochfahren geweckt, fängt Lena an, sich zu regen.
»Alles in Ordnung?«, murmelt sie schlaftrunken.
»Hmh … «, brummle ich.
»Ich habe nur geträumt.«
»War es ein so schlechter Traum?«
Das eher nicht. Im Gegenteil. Der Traum war ziemlich heiß. Nur leider … verdammt. Fiona Regan geht mir nicht aus dem Kopf. Wie kann das sein? Sie ist viel älter als ich. Und darüber hinaus auch noch meine Lehrerin. Meine Mutter ist ihre Vorgesetzte. Noch blöder kann es doch echt nicht laufen, oder?
»Komm her.«
Lena ist so zuckersüß. Sie gibt sich so viel Mühe. Eigentlich ist es ihr gegenüber nicht fair, dass ich ihr Angebot, mich in ihre Arme zu kuscheln, annehme. Aber … ich kann nicht anders. Hallo? Wer stößt eine Frau wie Lena zurück? Lena ist toll. Wirklich toll. Und gerade jetzt im Moment ist sie darüber hinaus super einfühlsam. Sie gibt mir das Gefühl, die Einzige zu sein. Und wahrscheinlich ist das sogar so.
Ich habe noch nie mitbekommen, dass sie etwas mit einem Mädchen hatte. In der Schule gibt sie sich eher zurückhaltend. Ich weiß auch nicht. Würde sie mir jedoch erzählen, dass sie keine Erfahrung hat, würde ich sie gerade heraus auslachen. Schließlich hat sie mir erst vor einer oder zwei Stunden eindrücklich bewiesen, dass sie alles andere als unerfahren ist.
»Komm schon her. Ich möchte schlafen.«
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, nehme ich ihr Angebot an und kuschle mich an sie. Sie streichelt meinen Kopf. Die Zärtlichkeit tut gut. Ich schließe die Augen.
Und da ist es wieder … Fiona Regans Gesicht. Fiona, wie sie lächelt. Fiona, wie sie mir die Hand zur Hilfestellung am Kasten reicht. Fiona, wie sie … einfach … der Wahnsinn ist. Aber auch Fiona, die eine andere Frau küsst.
Ob diese Julia nun wirklich nur eine Freundin ist, mit der sie eine Show für Lena und mich abgezogen hat, oder ob sie nicht doch ein Paar sind, vermag ich nicht zu sagen. Im Grunde geht es mich auch gar nichts an. Trotzdem versetzt mir die Vorstellung, dass sie es mit anderen Frauen treibt, einen Stich.
Meine Atmung geht gepresst.
»Willst du schon wieder?«, fragt Lena.
Obwohl sie immer noch ziemlich verschlafen klingt, mischt sich eindeutig Lust in ihre Stimme.
»Pssst. Schlaf ruhig. Es ist alles in Ordnung.«, flunkere ich.
Ich will jetzt nicht mit ihr schlafen. Viel besser wäre es, wenn ich gehen würde, doch das bringe ich nicht übers Herz.
Also halte ich die Augen geschlossen und bemühe mich, meine Atmung unter Kontrolle zu bringen.
Lena hat es nicht verdient, dass ich an eine andere Frau denke, während ich mit ihr im Bett liege. Niemand hat das verdient. Ich fühle mich schäbig. Und das ganz zu recht.
In Gedanken versunken streichle ich Lenas nackte Haut. Lena brummelt leise. Nach einer Weile wird ihre Atmung ruhiger. Sie schläft wieder. Ich atme erleichtert auf. Und hänge weiter meinen Gedanken nach.
In der letzten Zeit ist mir schon öfter aufgefallen, dass meine Gedanken immer häufiger Bilder von Fiona Regan produzieren. Ich will das nicht. Aber irgendwie halten sich die Bilder ziemlich hartnäckig. Warum? Weiß ich doch nicht.
Oder will es nicht wissen. Jedes Mal, wenn mir auffällt, dass mein Kopf diese Bilder herstellt, versuche ich ganz schnell an etwas anderes zu denken, aber irgendwie ist das nicht so einfach.
Besonders schlimm ist es, seit sie mich nach dem Sportunterricht nackt gesehen hat. Ich habe sie zwar ein bisschen herausgefordert, aber ihr Blick über meinen Körper hat trotzdem etwas mit mir gemacht. Seitdem kann ich sie nicht mehr normal anschauen, ohne dass … ich das Gefühl habe, gleich durchzudrehen. Ich hatte gehofft, dass Sex mit einer anderen Frau mir weiterhilft. Doch das … ist nicht der Fall.
Was hat das zu bedeuten? Was ist nur los mit mir?
Bin ich womöglich krank?
Eine ernsthafte Erkrankung vielleicht?
Vorsichtshalber halte ich zwei Finger an den Hals und messe meinen Puls. Der ist ganz normal. Okay. Ein bisschen schneller vielleicht. Jedoch nicht besorgniserregend.
Warum muss ich so oft an Fiona Regan denken? Das kann doch nicht normal sein. Vielleicht läuft etwas nicht ganz richtig in meinem Kopf?
Wenn ich nur daran denke, dass sie meinen Arm angefasst hat, um mir über den Kasten zu helfen. So, wie sie es bei allen anderen auch gemacht hat. Vielleicht ist es also normal, dass diese Stelle immer noch kribbelt, wenn ich daran denke? Geht es den anderen womöglich auch so?
Wahrscheinlich nicht.
Mist!
Was stimmt nicht mit mir?
Mein Herz klopft wilder. Ihre Blicke über meinem nackten Körper … Sie denkt vielleicht, dass ich es nicht bemerkt habe, aber ich habe es bemerkt, kurz bevor sie sich hektisch umgedreht hat.
Da ich absolut nicht mehr einschlafen kann, nutze ich die Zeit und spiele immer und immer wieder spezielle Momente durch.
Nach einer Weile dämmert es mir. Dummerweise geht es mir danach nicht ansatzweise besser. Wer, bitte, verknallt sich so in seine Lehrerin, dass er nicht mehr normal denken kann? Jemand wie ich ganz sicher … Verdammt! Ich hätte nicht denken wollen, aber es geht nicht.
Ich. Bin. Verknallt.
In meine Lehrerin!
Kann es etwas Peinlicheres geben?
Es dauert noch eine Weile, bis ich mich damit abgefunden habe, dass die Fakten nun mal so sind, wie sie sind. Doch, was fange ich jetzt damit an? Ich kann doch nicht … oder doch?
Ich werde Fiona Regan beobachten und wer weiß … vielleicht habe ich ja Glück. So ein Schwachsinn. Natürlich werde ich niemals Glück haben. Eine Frau wie Fiona Regan … verliebt sich in eine dumme Schülerin, wie ich eine bin. Natürlich … nicht.
Ich sollte mir Fiona Regan so schnell wie möglich aus dem Kopf schlagen und mich lieber auf das stürzen, was wirklich möglich ist. Lena zum Beispiel. Nachdenklich schaue ich Lena an. Sie schläft tief und fest. Ihre nackten Brüste heben sich bei jedem ihrer ruhigen Atemzüge. Das sieht ehrlich gesagt ziemlich süß aus. Aber noch viel süßer ist der Ausdruck in ihrem Gesicht. Sie hat den Mund zu einer Schnute verzogen. Wäre ich in sie verliebt, wäre genau das jetzt ein perfekter Moment, um sie zu küssen. Mir ist nach Weglaufen zumute. Einfach aufstehen, anziehen und gehen. Doch das … bringe ich dann doch nicht übers Herz. Lena ist schließlich kein Unmensch. Und wer weiß, vielleicht finden wir ja einen Weg zueinander. Muss man denn immer gleich verliebt sein, um mit einem Menschen zusammen sein zu können? Allerdings bereitet mir der Gedanke, Zeit mit Lena zu verbringen, Bauchschmerzen. Das kann doch alles gar nicht wahr sein. Dieses komische Grummeln im Bauch. Ich muss es los werden. Doch wie … stelle ich das an?
Am Besten wird wohl sein, wenn ich nicht weiter darüber nachdenke. Doch, womit fülle ich dann die Zeit? Auf Spiele zocken habe ich keine Lust. Fürs Lesen fehlt mir die nötige innere Ruhe. Also schließe ich die Augen und versuche endlich zu schlafen. Meine Augen springen wieder auf. Na wunderbar. Ich bin achtzehn Jahre und einen Tag und ganz bestimmt sehe ich, wenn ich das Hotel verlasse, aus wie der wandelnde Tod. Total zerknittert mit tiefen Augenringen und blassen Wangen. Meine Mutter wird der Schlag treffen. Bestimmt verpasst sie mir Hausarrest bis zum Ende meiner Tage.
Ich lache leise.
Genau das würde sie vermutlich tun. Wenn sie denn könnte. Aber sie kann ja nicht mehr. Schließlich bin ich kein Kind mehr. Ich bin jetzt erwachsen und für alles, was ich mache, oder eben nicht mache, selbst verantwortlich.
Ich könnte am Montag die Schule verlassen und meine Mutter könnte nichts dagegen unternehmen. Selber groß. Ätsch.
Vielleicht wäre es auch der bessere Weg, der Schule einfach den Rücken zu kehren. Dann müsste ich Fiona Regan nicht ständig sehen und könnte einfach in Erinnerung behalten, wie sie mich in der Umkleide angeschaut hat. Das wäre doch schön. Aber leider total unrealistisch. Ganz ohne Abschluss werde ich wohl nicht weit kommen. Auch Friseure verlangen heutzutage mindestens einen Hauptschulabschluss. Und selbst den habe ich im Moment noch nicht. Mist. Verdammter. Warum habe ich mich nicht letztes Jahr wenigstens für die Prüfungen angemeldet?
Egal. Muss ich wohl durch. Ich werde es schon schaffen. Irgendwie.
»Bist du schon wach oder immer noch?«, brummelt Lena als sie eine Weile später aufwacht.
»Keine Ahnung. Ich bin einfach immer wieder wach geworden. Weiß auch nicht wieso.«
Lena räkelt sich und stützt dann ihren Kopf auf den Arm. Ihr Blick begegnet meinem. Sie verzieht ihre Lippen.
Bin ich wirklich so leicht zu durchschauen?
»War das jetzt ein einmaliges Erlebnis?«, fragt sie leise und ich zucke mit den Schultern.
»Ich weiß es nicht.«
»Du bist nicht verliebt in mich, oder?«
Nicht wirklich. Aber wie soll ich ihr das sagen? In meinem Kopf habe ich die perfekten Worte wieder und wieder zurechtgelegt, doch jetzt sind sie weg. Alle.
»Hör zu, wir hatten ein paar wirklich schöne Stunden zusammen.«
Lena reißt den Mund zu einem übertriebenen Gähnen auf. Ich sacke in mich zusammen.
»Weißt du was? Spar uns diesen peinlichen Moment, okay? Du weißt, dass ich gerne mit dir zusammen wäre. Aber wenn du nicht willst, bitteschön. Dann eben nicht. Auch andere Mütter haben schöne Töchter. Und sag jetzt bitte nicht … lass uns Freunde sein. Ich will nicht mit dir befreundet sein. Okay?«
Okay. Okay. Ich hebe die Hände und gebe mich geschlagen.
»Es tut mir wirklich leid. Aber … mein Herz schlägt für jemand anderen.«
»Und dann gehst du mit mir ins Bett? Das ist billig, Kim.«
»Ich wusste es doch gar nicht.«
»Wer ist es? Kenne ich sie?«
»Ich will nicht darüber reden.«
»Aber ich könnte dir doch helfen, oder? Ich meine, Kim … ich mag dich wirklich. Du kannst mir vertrauen.«
Kann ich das wirklich? Ganz sicher bin ich mir in diesem Fall leider nicht.
»Ihr Name ist Fiona.«, platzt es einfach so aus mir heraus.
»Fiona?«, fragt Lena nach und legt nachdenklich die Stirn in Falten. Das sieht lustig aus, da sie im Grunde keine Falten hat.
»Oh, mein Gott. Etwa die Fiona? Kim, tickst du noch richtig? Sie ist unsere Lehrerin.«
Ja eben. Das ist es ja gerade. Ich schlage die Hände vors Gesicht. Dicke Tränen kullern mir über die Wangen. Lena beugt sich zu mir und streichelt mir sanft über die Wange.
»Keine Sorge, dein Geheimnis ist bei mir sicher. Allerdings solltest du sie dir ganz schnell aus dem Kopf schlagen.«
Würde ich ja. Wenn es so einfach wäre. Nur leider … ist es das nicht. Dummerweise muss ich in ein paar Monaten auch noch mit ihr zum Schüleraustausch fahren. Vermalledeite Kacke!
»Es waren schon so viele in die Regan verknallt. Jungs. Und Mädchen.«
Das ist mir sehr wohl bewusst. Aber hat sie die auch alle so angeschaut wie mich? Vermutlich könnte ich sie mir leichter aus dem Kopf schlagen, wenn da nicht dieser klitzekleine Hoffnungsschimmer in meinem Herzen wäre, der jeden vernünftigen Gedanken zum Explodieren bringt.
»Außerdem hat die Regan eine Freundin.«
»Eben nicht. Zumindest nicht diese Julia. Die Beiden haben nur eine Show für uns aufgeführt.«
»Bist du dir da sicher?«
»Absolut.«
»Und warum?«
»Weil … Ich weiß es eben. Sie hat uns die ganze Zeit beobachtet und als sie gesehen hat, dass mir ihre Blicke nicht verborgen geblieben sind, hat sie sich schnell wieder zu dieser Julia gedreht und sie abgeknutscht. Die zwei sind kein Paar.«
»Okay. Mag sein. Aber welcher Lehrer ist so blöd und lässt sich auf eine Schülerin ein?«
Oh, da fallen mir schon einige ein. Allerdings sind die alle nicht mehr an unserer Schule.
»Schlag sie dir aus dem Kopf. Das ist der einzige Tipp, den ich dir geben kann.«
»Ich kann nicht.«
»Oh je. Dann hat es dich also ganz schlimm erwischt.«
»Ja! Ja verdammt!«
»Dann bleibt wohl nur, dass du sie eroberst. Finde raus, was sie gerne macht und wann sie es macht. Und dann sind wir zwei zufällig auch immer da.«
»Das ist doch Stalking.«
»So würde ich es nicht bezeichnen. Ich würde es eher Informationsbeschaffung nennen.«
Was unter dem Strich nicht wirklich besser ist. Ich bleibe skeptisch. Wenn ich meiner Lehrerin nachstelle, vergraule ich sie doch bloß. Nein. Ich muss die Sache anders angehen. Nur wie? Irgendwie bin ich noch keinen Schritt weiter.
Dass Lena mir ihre Hilfe anbietet, tut mir dafür mehr als gut. Ich hatte mich auf ein Drama eingestellt, doch das … bleibt Gott sei Dank aus.
Lena öffnet die Arme für mich und ich kuschle mich an sie.
»Arme, süße Kim. Du hast es echt nicht leicht.«
Ich spüre an Lenas angespannter Körperhaltung, dass sie darüber nachdenkt, wie sie mir vielleicht helfen kann. Doch irgendwie ist mir wohl nicht zu helfen.