Im Traum fühlte Kirk, wie ihn jemand an den Schultern packte und auf den Stuhl drückte. Der Raum war erfüllt von grellem Weiß, und über ihm bildete gleißendes Licht eine Art Schlange, die sich hin und her wand. Er sah empor – und konnte den Blick nicht mehr von diesem Strahlen abwenden. Es verschlang seine Gedanken und Gefühle. Labortechniker in weißen Kitteln … Immer wieder drückten sie ihn auf den Stuhl. Ein anderer Techniker – Flint – stand in einer gläsernen Nische, beobachtete ihn, lächelte und betätigte Tasten. Das Licht über Kirk wurde heller und immer heller, zuckte und pulsierte noch hektischer als vorher. Ein Summen drang an Jims Ohren, füllte den ganzen akustischen Kosmos aus, ließ jede einzelne Zelle in seinem Leib vibrieren. Er öffnete den Mund und schrie …
Zimmer und Stuhl verschwanden – Kirk fand sich auf einer Lichtung wieder. Staub bildete dichte Wolken, senkte sich ihm auf Haar und Uniform herab. Er fühlte sich ungeheuer alt. Eine enorme Schwerkraft schien an seinem Leib zu zerren, und das eigene Gewicht krümmte den Rücken. Der Planet zog beharrlich an ihm, wollte ihn mit dem Staub vereinen.
Der Blickwinkel verschob sich, und plötzlich stellte er fest, dass er von zornigen Kindern umringt war. Sie krochen hinter purpurnen Büschen und Sträuchern am Rand der Lichtung hervor: Kinder verschiedenen Alters, von verschiedenen Planeten, dürr und schmutzig. Ihre Bewaffnung bestand aus Steinen, zugespitzten Stöcken, Messern und primitiven Projektilschleudern. Zorn loderte in den Augen.
Ein Mädchen richtete sich im hohen Gras auf und führte die Schar an. Es trug einen Overall und hielt eine Schrotflinte in den Händen. Einige Aspekte des äußeren Erscheinungsbilds erinnerten Kirk an Miri, doch es gab auch Unterschiede, zum Beispiel das hellblonde Haar: Es bildete einen Pferdeschwanz, reichte schleierartig am Nacken herab. Große Augen leuchteten in einem Gesicht, das sehr vertraut wirkte. Aber irgend etwas hinderte Jim daran, sich an den Namen zu entsinnen. Das Mädchen hob den Arm und forderte die anderen Kinder zum Vorrücken auf. Sie krochen über den Boden, manche auf dem Bauch, andere auf Händen und Knien, die Waffen zwischen den Zähnen. Sie summten die spöttisch und drohend klingende Melodie eines Kinderlieds, als sie näher kamen, als sich der Kreis immer mehr um Kirk schloss. Die Anführerin schritt hoch erhobenen Hauptes, und neben ihr schwebte ein kleiner Roboter, der wie höhnisch summte.
Das Mädchen trug jetzt ein schimmerndes Gewand, und in den Augen glühte noch immer Wut. »Ich lasse mir keine Befehle erteilen!« Es hob die Faust und schrie, gab den Kindern damit das Zeichen zum Angriff …
Kirk erwachte jäh; er fröstelte und fühlte sich elend.
Es ging ihm besser, als er geduscht und sich angezogen hatte. Kurze Zeit später schritt er durch den Korridor und grüßte die Besatzungsmitglieder, denen er unterwegs begegnete. Vor der Tür von Spocks Quartier blieb er stehen und betätigte den Melder. Als der Vulkanier »Herein« sagte, glitt das Schott beiseite, und Kirk trat ein.
Der Erste Offizier saß ihm direkt gegenüber, so als hätte er seinen Besuch erwartet. Heiße Luft schlug dem Captain entgegen: Die Temperatur in Spocks Quartier entsprach der des Wüstenplaneten Vulkan.
»Wie ich sehe, sind Sie derzeit nicht im Dienst, Mr. Spock.«
»Meine Freizeitperiode dauert bis um vierzehn Uhr Bordzeit, Captain.«
»Irgendwelche Fortschritte bei Flints Experimenten?«
»Noch keine konkreten. Ich rechne jedoch damit, dass sich früher oder später ein Erfolg einstellt.« Der Vulkanier stand auf und musterte Kirk aufmerksam.
»Freut mich, das zu hören. Ich habe auf der Brücke nachgefragt und von Sulu erfahren, dass die Sperling mehrmals erschienen ist. Wir können sie noch immer nicht lokalisieren, aber eins steht fest: Unser Abstand zu ihr hat sich verringert.« Kirk wanderte durchs Zimmer, während er diese Worte formulierte. Schließlich verharrte er und wandte sich dem Ersten Offizier zu.
»Spock … Bei unserem letzten Besuch auf Flints Planeten geschah etwas, an das ich mich nicht mehr erinnere. Vermutlich habe ich jenes Erlebnis irgendwie verdrängt. Seine Präsenz erfüllt mich mit Unruhe und Anspannung. Außerdem stehe ich ihm aus irgendeinem Grund ablehnend gegenüber. Ich weiß, dass er sich damals zunächst weigerte, uns das benötigte Ryetalin zu geben, aber das genügt wohl kaum, meinen Abscheu zu erklären. Ja, ich verabscheue ihn. Himmel, ich bin sicher, es steckt mehr dahinter.«
Spock nickte langsam. »Ja, Jim. Auf jenem Planeten hatten Sie ein Erlebnis, das Ihnen erheblichen emotionalen Schmerz bereitete. Sie glaubten sich von Flint manipuliert und hielten ihn für einen Gegner. Gewisse … Umstände sorgten dafür, dass Reminiszenzen in Hinsicht auf die damaligen Geschehnisse in Ihrem Gedächtnis fehlen.« Sein Tonfall veränderte sich ein wenig, als er hinzufügte: »Bitte glauben Sie mir: Es ist besser so.«
Kirk schluckte. Die beiden Männer standen steif und vermieden es nun, sich anzusehen. »Die Erinnerungen … sind aus meinem Bewusstsein entfernt worden?«, fragte der Captain schließlich. Diese Vorstellung bereitete ihm Unbehagen.
»Nein, Jim. Sie wurden nicht etwa aus Ihrem Gedächtnis gelöscht, sondern nur abgeschirmt. Sie befinden sich nun hinter einer künstlich errichteten, mentalen Barriere. Nach der ersten Mission auf Flints Welt waren Sie außerordentlich großen psychischen Belastungen ausgesetzt, und ich beschloss eine … Maßnahme, deren Konsequenzen sich mir erst jetzt in ihrem vollen Ausmaß offenbaren.« Spock senkte den Kopf, betrachtete den Teppichboden.
Eine Zeitlang herrschte Stille im heißen Raum. Kirk dachte daran, dass ein Teil seines Selbst verändert worden war, wodurch ihm etwas fehlte. Er schauderte innerlich. Andererseits: Im ganzen Universum gab es nur eine Person, der er genug Vertrauen entgegenbrachte, um einen derartigen Hinweis ohne Ärger oder Proteste zu akzeptieren.
»Na schön, Spock«, brummte er. Es mochte nicht ratsam sein, alle Erinnerungen zu reaktivieren, aber er wollte wenigstens etwas mehr wissen. »Ich habe den Bericht über unseren damaligen Einsatz gelesen. Wir begegneten einer Frau, einer Androidin, und ich habe das Gefühl, dass sie eine wichtige Rolle spielte …«
»Ja.«
»Aber wie ist das möglich? Es handelte sich um ein künstliches Wesen, und doch spüre ich, dass es damals zu einer … Beziehung kam.« Kirk runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. »Wie kann ein Computergehirn Emotionalität schaffen und fühlen?«
»Manchmal haben Gefühle und emotionales Engagement sonderbare Ursprünge, Captain«, bemerkte Spock.
Kirk suchte im Gesicht des Vulkaniers nach irgendeinem Hinweis, doch die Miene des Ersten Offiziers kam einer steinernen Maske gleich und verriet nichts. Schließlich gab er es auf.
»Nun, ich schätze, das vereinfacht meinen Umgang mit Flint. Zumindest weiß ich jetzt, warum ich mir wünsche, ihn durch die Mangel zu drehen. Falls sich in Hinsicht auf die Experimente etwas Neues ergibt … Ich bin auf der Brücke.« Er ging zur Tür. »Oh, und noch etwas, Spock …«
»Ja, Captain?«
»Danke.«
Der Vulkanier blickte einmal mehr zu Boden. »Vielleicht sollten Sie mich zurechtweisen, weil ich mir erlaubte …«
»Nein. Wenn Sie so etwas noch einmal versuchen, drehe ich Sie durch die Mangel, aber … Von welchen Erinnerungen auch immer Sie mich befreit haben – es fühlt sich richtig an. Sicher ist es besser, wenn ich auch weiterhin nichts von jenen Ereignissen weiß.« Mit diesen Worten verließ Kirk die Kabine.
Spock nahm wieder Platz. Er war jetzt allein, doch sein Gesicht blieb ausdruckslos und wies nicht auf die große Erleichterung hin: Endlich wichen Besorgnis und Unsicherheit von ihm. Erneut griff er nach der vulkanischen Harfe, und diesmal stellte er sie nicht wieder beiseite, zupfte auch weiterhin an den Saiten und lauschte einem Muster aus zarten Klängen.
Auf Boaco Sechs kam es immer häufiger zu Gewalttätigkeiten. In den Straßen der Hauptstadt Boa lieferten sich Polizei und regierungsfeindliche Banden wilde Schießereien. Auf die maritime Fähre, die zwischen den beiden Kontinenten verkehrte, wurde ein Anschlag verübt, der glücklicherweise keine Opfer verlangte. Im Gegensatz zu dem brutalen Angriff auf eine kleine landwirtschaftliche Kommune.
Wer lieferte die Waffen? Wer koordinierte die Attentate? Wie gut organisiert war der Gegner des Rates? Wie viel Unterstützung bekam er von Boaco Acht und der Föderation? Jeder Schuss und jede Explosion in Boa setzte Tamaras Nerven zu, während sie auf Nachrichten bezüglich der interstellaren Lage wartete. Erst vor zwei Jahren hatten die Revolutionäre den Sieg errungen und das Ende des Krieges gefeiert. Stand ihnen jetzt ein neuer Krieg bevor?
In Begleitung des alten Mayori flog Tamara zur Wüste, die man als Retransferort für die romulanischen Ausrüstungen gewählt hatte. Der Gleiter wirbelte Sand auf, als er neben den Kisten und Containern landete. Tarn war nicht geblieben, um nach der Lieferung einen Gruß zu übermitteln – kein gutes Zeichen.
Doch Mayori verteidigte die Romulaner. »Sie zweifeln immer, Tamara! Sie haben befürchtet, dass sich unsere Geschäftspartner nicht an die Vereinbarung halten. Aber hier sind die versprochenen Waren. Und sie trafen pünktlich ein.«
Tamara half ihm aus der Maschine. »Wir haben einen hohen Argea-Preis dafür bezahlt. Aber wenn die Lieferung vollständig ist, haben wir vielleicht noch eine Chance. Sowohl gegen unsere Feinde auf diesem Planeten als auch gegen Boaco Acht.«
Junge Wächter standen neben den großen grauen Behältern und warteten ruhig, als sich die beiden Ratsmitglieder näherten. Auf Tamaras Zeichen hin begannen sie, die Kisten mit Brechstangen zu öffnen.
»Wir brauchen diese Waffen«, sagte Mayori, während er zusah. »Aber falls sich die interstellare Lage weiter verschärft, genügen sie vielleicht nicht. Wenn wir es mit den Streitkräften der Föderation zu tun bekommen, brauchen wir vor allem einen Verbündeten.«
»Iogan teilt Ihre Ansicht«, erwiderte Tamara kummervoll. »Und vielleicht führt er gerade Verhandlungen, die einen Bündnisvertrag zum Ziel haben.«
Das vordere Segment des ersten Containers gab mit einem lauten Knacken nach. Für einige Sekunden vergaß Tamara ihre Niedergeschlagenheit und hob den Kopf, rechnete damit, das Metall von romulanischen High-Tech-Maschinen zu sehen.
Statt dessen rieselte Sägemehl aus der Kiste. Die Wächter strichen die oberste Schicht beiseite, aber es folgte immer mehr.
Vor den Boacanern entstand ein Hügel, der rasch in die Breite und Höhe wuchs. Etwa ein Viertel des Containerinhalts bestand aus Sägemehl, und ihm folgte Rost.
Tamara Engel stöhnte und schloss die Augen.
Chekov saß vor dem Navigationspult im Kontrollraum der Enterprise und blickte auf die Anzeigen seiner Instrumente. »In der vergangenen Stunde ist die Sperling dreimal erschienen, Sir«, sagte er zuversichtlich. »Ganz offensichtlich hat sie dabei nur eine relativ kurze Strecke zurückgelegt. Ich vermute, sie kriecht mit Sublicht durchs All.«
»Gut«, erwiderte der Captain. »Wir sind der Grenze zum Imperium noch immer viel zu nahe. Ich hoffe, die Kinder fordern nicht erneut das Schicksal heraus, indem sie ins stellare Territorium der Klingonen vorstoßen. Nun, der Raumer scheint beschädigt zu sein, aber nichts deutet auf einen unmittelbar bevorstehenden endgültigen Ausfall des Flint-Apparats hin, oder?«
»Nein, Sir.«
Kirk schlug mit der flachen Hand auf die Armlehne des Kommandosessels. Zum Teufel mit Komack!, dachte er. Die hohen Tiere von Starfleet Command haben keine Ahnung, wie's bei solchen Sachen zugeht. »Die Tarnvorrichtung bleibt sicher bis zum Schluss aktiv«, sagte er laut. »Wir können nur hoffen, dass für die Lebenserhaltungssysteme der Sperling noch keine kritische Phase begonnen hat. Mr. Sulu, wie steht es Ihrer Meinung nach mit den energetischen Reserven des kleinen Kreuzers?«
Tasten klickten unter Sulus Fingern, als er den allgemeinen Energieverbrauch eines solchen Raumschiffs berechnete und dabei auch die Tarnvorrichtung berücksichtigte. »Nun, die Sperling ist mit modernen Wandlern ausgestattet, die relativ wenig Antimaterie als ›Treibstoff‹ benötigen, um Triebwerk sowie alle Bordsysteme mit Energie zu versorgen. Leider haben wir keine Ahnung, welche Schäden die Klingonen anrichteten. Das Schiff fliegt jetzt nur noch mit Sublicht, wodurch der allgemeine Energieverbrauch sinkt …« Sulu zögerte kurz, bevor er hinzufügte: »Ganz gleich, in welchem Zustand sich der Raumer befindet – ich bin ziemlich sicher, dass er nur noch für maximal vierundzwanzig Stunden Betriebsenergie hat.«
»Und möglicherweise sind die energetischen Reserven noch geringer, stimmt's?«
»Ja, Sir.«
Eine hübsche junge Frau brachte Kirk Kaffee. Er dankte ihr, nahm den Becher entgegen und trank einen Schluck. »Sind Starfleet-Berichte in Hinsicht auf die boacanische Situation eingetroffen, Lieutenant Uhura?«
»Nein, Captain. Zumindest gibt es keine Meldungen, in denen von einem direkten Konflikt zwischen den beiden Welten die Rede ist. Andererseits: Die Föderation hat das boacanische Sonnensystem gerade zu einem Prioritätskrisengebiet erklärt. In den von Starfleet herausgegebenen Nachrichtenbulletins heißt es, die Bedeutung des boacanischen Systems sei von der Föderation unterschätzt worden. Von jetzt an soll ihm mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. So ist zum Beispiel geplant, einen kompetenten Botschafter nach Boaco Acht zu entsenden … Erhebliche Veränderungen kündigen sich an. Vielleicht betreffen sie auch die bisherigen politischen Richtlinien.«
Kirk leerte den Becher mit einem Zug. »Interessant, Lieutenant. Aber vielleicht kommen jene Veränderungen zu spät. Bisherigen Kurs beibehalten, Steuermann. Wenn Mr. Flint eine Möglichkeit findet, den Ortungsschutz der Tarnvorrichtung zu neutralisieren, so möchte ich Stoßstange an Stoßstange mit der Sperling fliegen.«
Chekov sah sich verwirrt um. »Wie bitte?«
Kirk lächelte. »Eine alte Redensart, mit der ich folgendes meine: Versuchen Sie, den Kurs des kleinen Schiffes zu erraten und dicht hinter ihm zu bleiben. Wir sollten vermeiden, es zu überholen. Ich nehme an, wir fliegen ebenfalls mit Sublicht, oder?«
»Ja, Sir. Wir tasten uns gewissermaßen durchs All.«
»Gut.« Das Gespräch mit Spock hatte die Unsicherheit aus Kirk vertrieben und ihm das Gefühl gegeben, wieder alles unter Kontrolle zu haben. Obwohl es natürlich unangenehm blieb zu wissen, dass es für die scheußlichen Erinnerungsfragmente eine reale Grundlage gab. Doch wenn jene Erlebnisse zu schrecklich für ihn waren, um sich an alle Details zu erinnern … Gab es einen besseren Hüter für die Reminiszenzen als Spock?
Ein Rest von Neugier verharrte in Kirk, bezog sich auf die junge Frau oder den Roboter …
Das Interkom summte.
»Captain? Hier Spock. Mr. Flint hat mir gerade mitgeteilt, dass er eine Substanz gefunden hat, mit der die Sperling sichtbar gemacht werden kann. Es handelt sich um fluoreszierende Partikel, die uns in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Wenn wir sie ins All transferieren, um den kleinen Starfleet-Kreuzer damit zu markieren …«
»Wie wollen Sie das anstellen, Mr. Spock?«
»Mr. Scott und Mr. Flint versuchen derzeit, eine geeignete Methode zu finden. Darüber hinaus müssen sie Vorbereitungen für die Herstellung der benötigten Partikel und einen eventuellen Transportereinsatz des Haupthangars treffen.«
»Sie wollen den Haupthangar als Transporter verwenden? Das ist ziemlich riskant, Spock. Dafür hat man ihn nicht konstruiert. Ich weiß, dass es zumindest theoretisch möglich sein müsste, aber …«
»Mr. Scott scheint zu glauben, dass er eine entsprechende Umrüstung innerhalb kurzer Zeit bewerkstelligen kann, Captain. Er installiert Magnetflächen und alle erforderlichen Geräte. Vielleicht bleibt uns nichts anderes übrig, als die Sperling an Bord zu beamen.«
Kirk runzelte die Stirn. »Halten Sie es für ausgeschlossen, den Ortungsschutz des Schiffes zu durchdringen und eine Anpeilung mit Hilfe der Lebensindikatoren vorzunehmen, um die Kinder hierherzuholen?«
»Unsere Sensorsignale sind auch weiterhin nicht in der Lage, das Tarnfeld zu durchdringen, Captain. Unsere einzige Hoffnung besteht darin, die Außenhülle mit der eben erwähnten Substanz zu markieren, um eine Lokalisierung zu gewährleisten. Individuelle Koordinaten lassen sich nur feststellen, wenn die Kinder den Flint-Apparat für eine gewisse Zeit ausschalten, um direkt mit uns zu kommunizieren.«
»Was ist mit einem Traktorstrahl? Wenn wir ihn auf die Sperling richten und sie damit in den Hangar ziehen …«
»Selbst ein niederenergetischer Traktorstrahl könnte zu einer strukturellen Überlastung führen und den Kreuzer auseinanderbrechen lassen, Captain. Wir haben es mit einem Schiff zu tun, das sich durch eine nur geringe Stabilität auszeichnet – die vielleicht in Mitleidenschaft gezogen wurde, als es zu der Konfrontation mit den Klingonen kam.«
»Also müssen wir auf den Einsatz eines Traktorstrahls verzichten. Am besten wär's, wenn wir die Kinder davon überzeugen könnten, das von Flint entwickelte Gerät auszuschalten.«
»In der Tat«, bestätigte der Vulkanier. »Vielleicht sind sie dazu bereit, sobald das Fluoreszenzmaterial an der Außenhülle klebt. Dann müssen die Kleinlinge einsehen, dass eine Fortsetzung der Flucht sinnlos ist.«
»Trotzdem verwandeln Sie den Haupthangar in einen großen Transporterraum, um nötigenfalls das ganze Schiff zu transferieren. Sie denken wie immer an alles, Mr. Spock.«
»Danke, Captain. Ich kehre zur Brücke zurück, sobald meine Dienste hier nicht mehr gebraucht werden. Spock Ende.«
Kirk deaktivierte das Interkom. Es erleichterte ihn zu wissen, dass sich der Vulkanier um diese Sache kümmerte. Um ein guter Captain zu sein, braucht man eine Menge Glück, dachte Jim bescheiden. Und einen Ersten Offizier, auf den man sich verlassen kann.