Bonnie Tyler – die Rockröhre aus Wales ohne Verfallsdatum

Stuttgart 2003

Die Unverwechselbarkeit von Popstars definiert sich zunächst über die Stimme und dann über das Äußere. Das gilt für Männer ebenso wie für Frauen. Wenn der Name Bonnie Tyler fällt, hat man sofort die raue Rockröhre im Ohr und Songs wie »Total Eclipse Of The Heart«, »It’s A Heartache« oder »Holding Out For A Hero«. Auch das Bild der blonden, langmähnigen Frau ist bei den Popfans in aller Welt abgespeichert. Seit den siebziger Jahren war sie in den Musiksendungen des deutschen Fernsehens immer wieder zu sehen und tritt bis heute viel live auf, gern auch bei den besonders in Deutschland sehr populären Oldie-Nights. Bonnie Tyler ist Jahrgang 1951, stammt aus Wales und hieß bürgerlich Gaynor Hopkins, bis sie 1973 den ehemaligen Judo-Meister und Geschäftsmann Robert Sullivan heiratete, der auch ihr Manager wurde.

Zum Interview im Frühjahr 2003 erschienen beide im SWR-Funkhaus. Es gab auch ein neues Album mit dem Titel »Heart Strings – 13 Classic Rock Songs«. Darauf interpretierte Bonnie Tyler Lieder von Bruce Springsteen, U2, Tom Petty, Roy Orbison, den Beatles u.a. Das Prague Philharmonic Orchestra sorgte für einen opulenten Sound. Viel wichtiger für die Menschen im Land war es jedoch, zu wissen, wie es der Sängerin geht und was sie aus ihrem Leben zu erzählen bereit wäre, sie, die mit ihren Liedern viele von ihnen ein halbes Leben lang begleitet hat. Diverse Konzerte im Land standen gleichfalls an. Grund genug, sich mit Bonnie Tyler in einer zweistündigen SWR 1-»Leute«-Sendung zu unterhalten. Von Anfang an wirkte sie sehr frisch, plauderte fröhlich drauflos, lachte mit ihrer kräftigen Stimme und nahm gleich im Aufnahmestudio Platz. Ihr Mann Robert verfolgte alles ohne viele Worte aber mit großer Aufmerksamkeit aus dem Regieraum des Studios. Zur Erinnerung für die Hörer zählte ich noch einmal die bekanntesten Lieder von Bonnie Tyler auf und wollte von ihr wissen, ob sie diese nach all den Jahren immer noch mit derselben Freude singe.

»Aber ja«, brach es aus ihr heraus und sie schüttelte dabei die blonde Mähne. »Erst vor ein paar Wochen bin ich hier in Friedrichshafen vor 8 000 Leuten aufgetreten, und alle haben meine Lieder mitgesungen. Wenn ich im April auf Tour gehe, werde ich neben meinen Hits auch einige neue Lieder anbieten. Aber ich weiß, dass die Leute vor allem auf die alten Hits warten. Ich werde sie nicht enttäuschen und werde auch nicht müde, diese Songs immer wieder zu bringen.«

»Auf Ihrem neuen Album haben Sie Lieder bekannter Stars wie Phil Collins oder R.E.M. neu interpretiert. Die Single ›Amazing‹ ist von einer Band namens Lonestar, die allerdings nur bei Rockmusik-Kennern bekannt ist. Wie kam es dazu?«

»Das hat mein Mann Robert ausgewählt, weil er das Lied so mag und meint, dass es zu mir passt. Als Single ist es auch deshalb gut geeignet, weil die Originalvorlage nicht sofort im Ohr ist, wie es bei ›Against All Odds‹ von Phil Collins der Fall gewesen wäre. So geht das Lied bei vielen Leuten unbelastet vom Original als meine neue Single durch.«

»Sie haben im Laufe der Zeit in ganz vielen Ländern Ihre Erfolge gehabt, darunter auch die Spitze der US-Charts erreicht (1983 mit ›Total Eclipse Of The Heart‹), sind vor allem in Europa und ganz besonders in Deutschland sehr beliebt. Beruht denn diese Liebe auf Gegenseitigkeit?«

»Wissen Sie, worauf ich mich immer am meisten freue, wenn ich mit meiner Band nach Deutschland komme? Es sind die Rufe der Leute nach Zugaben. Sie tun das so lange, bis ich wieder auf die Bühne zurückkomme.« Sie warf sich in Pose, hob einen Arm und rief immer wieder: »Zugabe, Zugabe« und lachte dabei. Es konnte gar kein Zweifel bestehen, dass Bonnie Tyler noch immer voll in ihrem Job als Sängerin aufging und ihren Spaß dabei hatte, auch wenn sie längst kein Thema mehr für Hitparaden und Boulevard-Presse war. Besonders reizvoll klang ihr walisischer Akzent, den sie bis heute nicht verloren hat, obwohl sie viel im Ausland lebt.

»Deutsches Publikum ist gut Publikum«, fügte sie noch in gebrochenem Deutsch an.

»Ist denn das deutsche Publikum anders als beispielsweise das in Ihrer Heimat Wales?«, wollte ich von ihr wissen. Von fast allen Künstlern bekomme ich bei einer ähnlich gelagerten Frage zu hören, die Reaktionen seien überall auf der Welt gleich. Wenige, und dazu gehört auch Bonnie Tyler, sagen, dass es von Land zu Land doch große Unterschiede gäbe, weil die Mentalität der Völker so verschieden sei. Aber bei den Deutschen gefalle es ihr am besten. Zu ihrer Heimat Wales hat sie vor allem durch familiäre Beziehungen eine besondere Bindung.

»Ich werde immer gefragt, warum ich denn nicht in London wohne, wo doch die meisten Popstars ansässig sind«, fuhr sie fort. »Aber ich möchte da sein, wo die Familie ist. Allerdings wohne ich sechs Monate im Jahr in Portugal an der Algarve. Dort ist das Klima einfach phantastisch. Meine Familie besuche ich sehr oft. Ich habe drei Schwestern, zwei Brüder, sechzehn Nichten und Neffen und acht Großnichten und Neffen. London ist schön zum Einkaufen. Das hat aber auch seinen Preis, schon deshalb, weil man immer stundenlang im Verkehr festsitzt. Wales ist da viel friedlicher. Neulich erst waren zwei deutsche Fernsehteams bei mir zuhause. Die haben sich regelrecht in Wales verliebt.«

Nachdem die walisische Heimat von Bonnie Tyler ins Spiel gekommen war, wollte ich von ihr hören, wie es denn bei ihr angefangen habe mit der Singerei. Die Waliser sind ja für ihre Leidenschaft zu singen bekannt. Auch bei einem Fußballspiel singen alle gemeinsam vor Beginn des Spiels. Sie singen praktisch bei allem, was sie tun. Bonnie Tyler musste lachen. »Ja, das sagt man uns überall auf der Welt nach. Auch dass wir sogar beim Sprechen singen würden. Meine Mutter war ein Opernfan. Als Kind habe ich sie schon singen gehört, wenn ich aus der Schule kam und noch gar nicht im Haus war. Da blieben sogar die Leute auf der Straße stehen. So gesehen musste ich einfach Sängerin werden, wie meine Geschwister auch.«

»Mit dem Unterschied, dass Ihr Traum von der Karriere einer gefeierten Popsängerin dann auch wahr geworden ist.«

»Diesen Traum habe ich schon als Kind gelebt, wenn ich mit einer Haarbürste als Mikrofon vor dem Spiegel stand und Tina Turner oder Janis Joplin kopierte.«

»Und was geschah zwischen Ihren Auftritten als Tina Turner und dem Beginn Ihrer wirklichen Karriere als Sängerin?«

»In der Schule war ich ein hoffnungsloser Fall. Ich habe dann zunächst Obst und Gemüse in einem Supermarkt verkauft.«

»Bis die Sache mit dem Gesangswettbewerb passierte, an dem Sie teilnahmen.«

»Da war ich siebzehn Jahre alt und machte beim Gesangswettbewerb eines Rugby-Clubs mit.

Ich sang ›Those Were The Days‹, mit dem meine walisische Nachbarin Mary Hopkin 1968 einen Nummer-1-Hit hatte (stimmt spontan das Lied an und singt) und ›I Can’t Stop Loving You‹ von Ray Charles. Ich wurde Zweite und gewann den Preis von einem britischen Pfund. Das war noch kein Plattenvertrag, aber ein Pfund, das mir Selbstvertrauen gegeben hatte und das Gefühl, dass ich offensichtlich gar nicht so schlecht war. Kurz darauf habe ich dann meine erste Band gegründet.«

Ich erinnerte mich an den Erfolg von Mary Hopkin und dass kein Geringerer als Beatle Paul McCartney sie damals unter seine Fittiche nahm. »Those Were The Days« war einer der Hits des Jahres 1968. »Haben Sie Mary Hopkin persönlich kennengelernt?«

»Na klar, die wohnte doch nur ein paar Häuser weiter von uns im selben Ort. Sie hatte uns immer frische walisische Pfannkuchen vom Markt mitgebracht.«

»Und wie kamen Sie dann doch noch zu einem Plattenvertrag?«

»Sieben Jahre war ich mit meiner Band unterwegs, ohne dass wir Bänder an eine Plattenfirma geschickt hätten. Ein Talentsucher entdeckte uns in einem Club. Eigentlich wollte er die Band sehen, die eine Etage höher spielte, erwischte aber das falsche Stockwerk und hörte mich ›Nutbush City Limits‹ singen. So bekam ich die Einladung nach London ins Plattenstudio und nicht die Band eine Etage höher. Meine erste Single floppte total, aber die nächste ›Lost In France‹ schaffte es in die Charts. In Deutschland blieb sie ein paar Monate in den Top 10.«

»Das hätte ja nun der Beginn einer wunderbaren Karriere sein können, aber Sie mussten sich ins Krankenhaus begeben und einer Halsoperation unterziehen. Was war passiert?«

»Ich bekam Probleme mit meiner Stimme. So wie ich spreche, könnte man meinen, ich müsste schon wieder operiert werden. (lacht) Damals hatten sich Knötchen auf meinen Stimmbändern gebildet. Einige sind von selbst wieder verschwunden und andere mussten operativ entfernt werden. Zu meinem Unglück oder Glück entfernte der Chirurg mehr als ursprünglich vorgesehen und meine Stimme klang nun noch rauer als bei ›Lost In France‹. Das kann man hören, wenn man die Aufnahme direkt mit ›It’s A Heartache‹ vergleicht.«

»Das wurde einer Ihrer größten Erfolge bis heute und gehörte zum gleichfalls erfolgreichen Album ›Goodbye To The Island‹. Sollte dieser Titel den Abschied von den britischen Inseln und ihren bisherigen Songschreibern symbolisieren, weil Sie sich nun Amerika zuwandten?«

»Das war nicht ganz so. ›Goodbye To The Island‹ ist übrigens ein sehr schönes Lied. (singt das Lied an) Der Komponist Ronny Scott ist inzwischen verstorben. Bis zum Schluss waren wir gute Freunde. Die Trennung kam, weil er mehr in Richtung Country-Musik arbeiten wollte. Ich wollte aber richtige Rock-Songs singen, wie ich sie dann auch bald mit Jim Steinman machte. Das Album hätte eigentlich ›Goodbye Country Rock – Hello Rock‹ heißen müssen.«

Jim Steinman ist ein New Yorker Musikproduzent und Komponist, der viele Lieder für Meat Loaf schrieb, aber auch die Musik für Musicals wie »Tanz der Vampire«. Mit Bonnie Tyler produzierte er 1983 ihr erfolgreichstes Album »Faster Than The Speed Of Night«. Darauf war auch das von Steinman geschriebene Lied »Total Eclipse Of The Heart«, ein Nummer-1-Hit in den USA, in Großbritannien und vielen weiteren Ländern.

»Ich glaube, dass Jim Steinman der wirkliche Meat Loaf war«, lachte Bonnie Tyler.

»Wie wichtig ist denn die Zusammenarbeit mit einem Produzenten vom Kaliber eines Jim Steinman?«, wollte ich von Bonnie Tyler wissen. Produzenten werden immer auf den Infoblättern und Covertexten der Plattenfirmen erwähnt. Aber kaum ein Plattenkäufer weiß über die Rolle eines Musikproduzenten Bescheid.

»Oh, der ist enorm wichtig«, versicherte Bonnie Tyler. »Ich bin ja in erster Linie Sängerin und möchte auch gar nicht den Eindruck erwecken, ich könne viel mehr als das. Wenn bei der Aufnahme etwas nicht läuft, mache ich zwar auch meine Vorschläge, überlasse die Entscheidungen aber lieber Profis wie Jim Steinman. Der Grund, warum ich mit ihm arbeiten wollte, war einfach der, dass ›Bat Out Of Hell‹ von Meat Loaf mein Lieblingsalbum war. Das ist Jim Steinmans Meisterwerk. Seine Texte haben mir übrigens auch sehr gefallen.«

»Können Sie bei der Wahl der Worte in den Texten, die Sie singen, mitreden?«

»Nein, weil ich keine Songs schreibe. Ich sage nur, welche Art Songs ich singen will. Liebeslieder zum Beispiel wie auf ›Faster Than The Speed Of Night‹. Damit war ich die erste Sängerin, die in den britischen Album-Charts direkt von 0 auf Platz 1 kam. Ich habe Pink Floyd von der Spitze verdrängt.«

»Ja, und in Amerika haben Sie Michael Jackson vom Thron gestoßen«, wusste ich zu ergänzen. Sie bekam große Augen und rief: »Mein Gott, das habe ich ja fast vergessen. Stimmt, ich habe den King of Pop von der Spitze der US-Charts gestoßen!«, lachte sie und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.

Es gibt im Popmusik-Business einen Spruch, der bis heute allgemeine Gültigkeit zu haben scheint: Du hast es erst dann geschafft, wenn du es in den USA geschafft hast. Das bezieht sich vor allem auf die Präsenz in den Charts. Schon die Beatles hatten für sich entschieden: Wir machen erst eine US-Tour, wenn wir dort einen Nummer-1-Hit haben. Die Beatlemania mit schreienden Teenagern war in Europa längst im Gange, da waren die Fab Four in den USA noch weitgehend unbekannt. Erst als »I Want To Hold Your Hand« im Februar 1964 die Nummer 1 in den US-Charts wurde, begannen die Vorbereitungen für ihre erste Amerika-Tour.

Bonnie Tyler hatte schon 1978 mit »It’s A Heartache« Platz 3 in Amerika erreicht. Ihr britisches Management glaubte an eine transatlantische Karriere und vermittelte sie an den namhaften Produzenten Jim Steinman. Der kannte von Bonnie Tyler vor allem »It’s A Heartache«, das er nicht sonderlich schätzte, mochte aber ihre Stimme und meinte, dass sich damit was anfangen ließe. Bonnie Tylers Schilderung von ihrer ersten Begegnung mit Steinman lässt diesen als merkwürdigen Kauz erscheinen.

»Wir trafen uns in seinem New Yorker Apartment«, begann sie zu erzählen. »Das war eine merkwürdige Sache. Mein Manager war dabei, und Steinmans Wohnung war voller Bodyguards. Man hatte eine gute Aussicht auf den Central Park. Vom Lift aus führte eine Spur aus bunten M&M-Schokolinsen direkt zur Tür von Jim Steinmans Apartment. Wahrscheinlich hatte der Film ›E.T.‹, der gerade weltweit in den Kinos lief, den Produzenten zu diesem Gag inspiriert. Auf unser Klingeln öffnete dieses Etwas mit wirren Haaren die Tür, das aussah wie eine Gestalt aus der Addams Family: Jim Steinman. Oh, oh, ganz schön schräg. Ich muss gestehen, dass mir ein wenig mulmig war bei seinem Anblick. Ich sollte ihm einige meiner Songs vorspielen, und er spielte mir seine vor. Manches gefiel ihm sofort, anderes wieder nicht. Meine Version des Creedence Clearwater Revival-Hits ›Have You Ever Seen The Rain‹, den er sofort mitsang, mochte er. Das war unser kleinster gemeinsamer Nenner, bei dem wir uns trafen. So läuft das, wenn ein Deal zustande kommt.«

In Amerika gibt es für fast jedes Genre eine eigene Hitparade. Mit »It’s A Heartache« konnte Bonnie Tyler sogar eine Nummer 1 in den Country-Charts vorweisen. Und als Country-Sängerin war sie Jim Steinman und seinem Team auch empfohlen worden. Die Songs für das nun entstehende gemeinsame Album waren eindeutig rockiger, womit auch ein Imagewechsel für die Sängerin nötig wurde. Es entstand die Bonnie Tyler, die wir aus den achtziger Jahren kennen, mit Struwwelfrisur und Schulterpolstern. Ob sie denn bei diesem Outfit mitgewirkt habe, das aus heutiger Sicht, wie fast alle Modetrends vergangener Jahrzehnte, leicht befremdlich wirkt, wollte ich von ihr wissen.

»Oh, das war alles meine Schuld. Aber das waren auch die Achtziger. Nie gab es größere Schulterpolster oder Ohrringe als in jenen Jahren. Und für meine Zottelfrisur habe ich so viel Haarspray benötigt, dass darunter sogar die Ozonschicht gelitten hat. Heute kriege ich das Schaudern, wenn ich die alten Bilder sehe. Aber das ganze Lederzeug war damals eben angesagt. Leder trage ich heute noch gerne, aber mit einem anderen Schnitt.«

Von Zeit zu Zeit wanderte mein Blick während unseres gemeinsamen Gespräches durch die Studioscheibe in die Regie, wo neben dem Techniker Bonnie Tylers Mann Robert saß. Diese beiden Personen waren zurzeit unser einziges Publikum. Ich glaubte aber zu erkennen, dass sie dem Interview mit wachem Interesse folgten.

Nun sollte die Privatperson Bonnie Tyler etwas mehr Raum bekommen. Die Legende von Sex and Drugs and Rock’n’Roll treffe wohl kaum auf eine Sängerin zu, die seit Jahrzehnten mit demselben Mann verheiratet ist, sagte ich.

»Wir leben seit 30 Jahren ein Leben mit Sex und Rock’n’Roll, aber ohne Drogen«, lachte Bonnie Tyler. »Vielleicht Sex, Wein und Rock’n’Roll.«

»Redet Ihr Mann denn mit, wenn es um das Outfit seiner Frau geht, vor allem um das auf der Bühne?«

»Nein, er verlässt sich da ganz auf meinen Geschmack. Er ist ja eher der konservative Typ mit Schlips und Anzug, als ob er gerade aus dem Schaufenster eines Herrenausstatters käme. Er sieht ganz so aus wie ein Geschäftsmann, der er ja auch ist. Auf dem Gebiet sind wir sehr verschieden. Ansonsten ergänzen wir uns auf hervorragende Weise. Ich bin verantwortlich für die Präsentation und die Show, er kümmert sich um das Geschäftliche, vor allem um die Finanzen. In seiner Gegenwart geht mir nicht einmal die Brieftasche verloren. Er weiß immer, wo mein Geldbeutel ist. Stimmt’s?«, rief sie in Richtung Studiofenster und klopfte laut auf den Tisch. Große Heiterkeit auf der anderen Seite der schalldichten Scheibe. Mit ihrem Lebenspartner und Ehemann scheint Bonnie Tyler wirklich im Reinen zu sein. Gerüchte gab es dagegen, dass es mit ihren Duettpartnern im Tonstudio nicht immer so harmonisch gelaufen sei. Besonders nicht mit Shakin’ Stevens, der wie Tyler aus Wales stammt und mit dem sie den Hit »A Rockin’ Good Way« aufnahm. Das Lied wurde erstmals 1958 von einer amerikanischen Doo Wop-Gruppe namens Spaniels veröffentlicht und zwei Jahre später ein Hit für Brook Benton und Dinah Washington. Die Version mit Bonnie Tyler und Shakin’ Stevens erreichte 1984 die Top 10 vieler europäischer Hitlisten, in Irland die Nummer 1.

Es gab damals Gerüchte, die besagten, Shakin’ Stevens möge Bonnie Tyler nicht, und seine Freunde hätten sich gewundert, dass er mit ihr ins Studio ging.

»Ich weiß nicht, was er über mich so erzählt hat«, so Bonnie Tyler, »aber es ist die absolute Wahrheit, dass ich nie ein Problem mit Shakin’ Stevens hatte. Man hat mich vor seinen Launen gewarnt, bevor wir ins Studio gingen. Zunächst war er auch sehr umgänglich, und es war angenehm, mit ihm zu arbeiten. Aber am Ende hätte ich ihn umbringen können, so hat der genervt. Am nächsten Tag hat er dann Blumen als Entschuldigung geschickt. Der Hintergrund war, dass ich meinen Teil der Aufnahmen schnell und professionell erledigt hatte. Das hat ihn wohl gewurmt.«

Wir folgten weiter der Karriere von Bonnie Tyler, deren Höhepunkt die Arbeit mit Jim Steinman war. Mit einem weiteren amerikanischen Rockproduzenten gelangen ihr aber auch danach beachtliche Erfolge. Desmond Child hatte für die Band Kiss »I Was Made For Lovin’ You« geschrieben und Bon Jovi mit »You Give Love A Bad Name« auf den Weg gebracht. Auch Cher, Aerosmith, Alice Cooper oder Robbie Williams verdanken Desmond Child einen Teil ihres weltweiten Erfolges. Mit Bonnie Tyler arbeitete er in jenem berühmten Studio in der Nähe von Woodstock, in dem auch schon Janis Joplin einige ihrer großen Songs aufgenommen hatte. Mich interessierte, ob dieser geweihte Ort Bonnie Tyler mit Ehrfurcht erfüllte. »Das Studio gehörte dem ehemaligen Manager von Janis Joplin, der inzwischen auch verstorben ist«, erzählte Bonnie Tyler. »Überall hingen Fotos von Janis Joplin, und man konnte ihre Präsenz förmlich spüren. Das Album wurde auch entsprechend gut. ›Hide Your Heart‹ war der Titel. Es gehört bis heute zu meinen Lieblingsplatten, obwohl es kein großer Erfolg wurde.«

»Hide Your Heart« kam 1988 heraus und enthielt keinen spektakulären Single-Hit, was aber auch an der Marketingstrategie gelegen haben mag. Ist »Turtle Blues« noch ein gecoverter Janis Joplin-Song, legte Bonnie Tyler mit »The Best« ein Stück vor, das wenig später durch die Interpretation von Tina Turner zu einem globalen Hit werden sollte. Da wäre bei richtiger Führung und Promotion für Bonnie Tyler mehr drin gewesen. Auch Lieder wie der Titelsong »Hide Your Heart« oder »Save Up All Your Tears« brachten in späteren Versionen mehr für Robin Beck, Cher oder Kiss als für Tyler. Ein insgesamt unter Wert gehandeltes Album.

»Ich habe nie verstanden, warum dieses Album nicht den Erfolg brachte, den es verdiente«, resümierte Bonnie Tyler. »Aber ich gewann mein Selbstvertrauen zurück, als ich sah, welchen Erfolg Tina Turner, Cher oder Aswad (»Don’t Turn Around«) mit diesen Liedern hatten. Wenn die Dinge so laufen, wie sie laufen, sage ich mir immer, dann muss es einen Grund dafür geben. Damals hatten wir ein Haus gekauft. Ein großes altes Haus von 1850. Wir nahmen uns mehr als zwei Jahre Zeit, um daraus ein richtiges Schmuckstück zu machen. Und wenn ich damals nicht diese etwas ruhigere Zeit gehabt hätte, wären wir nie zu diesem schönen Haus gekommen.«

Diese Art von Schicksalsgläubigkeit ist wohl sehr verbreitet, ganz besonders bei Künstlern. Sie hilft, Rückschläge im Leben besser zu meistern oder zu verstehen. Auf jeden Fall bestätigt sie die alte Weisheit, dass jedem scheinbaren Nachteil oder Unglück auch immer die Chance zu etwas Neuem oder Besserem innewohnt. Das gilt auch für die Gesetze des Pop-Business.

Im Laufe ihrer Karriere geriet Bonnie Tyler 1990 an den deutschen Pop-Produzenten Dieter Bohlen. Eine sehr umstrittene, aber ungewöhnlich erfolgreiche Figur. Da wollte ich doch gerne wissen, wie sie den erlebt hatte.

»Er ist ohne Zweifel ein großes Talent. Zwei Alben haben wir gemeinsam eingespielt. Die Musik, die er für sich schreibt, unterscheidet sich völlig von den Songs, die er für mich gemacht hat. Bei einigen Stücken hat er seinen Namen gar nicht erst angegeben, um mir nicht zu schaden, weil er wusste, dass seine Person sehr polarisiert. Vielleicht wäre ein Song wie ›Bitterblue‹ nie ein Hit geworden, wenn der Name Dieter Bohlen dahinter gestanden hätte, oder ›Against The Wind‹ aus dem Schimanski-Tatort, der ist nämlich auch von Dieter Bohlen. Das ist kein Lied, das er mit Blue System, oder wie seine Gruppe heißt, singen würde. Diese Musik mag ich auch nicht. Letztlich kann er sich jedenfalls eins ins Fäustchen lachen.«

Wir sprachen noch einmal über die Lieder ihres neuen Albums »Heart Strings«, das mehr oder weniger bekannte Coverversionen enthält. Das machen Künstler entweder, weil es keine guten Angebote an neuen Songs gibt oder weil sie sich selbst einen Wunsch erfüllen wollten. Auch Stars wie Rod Stewart oder Phil Collins, die weit besser im Geschäft sind als Bonnie Tyler zu Beginn des neuen Jahrtausends, greifen gern auf Coverversionen zurück.

Die letzten fünfzehn Jahre, betonte Bonnie Tyler, sei sie aber vor allem als Live-Künstlerin unterwegs gewesen, was auch finanzielle Gründe hatte. Richtig Geld wird im Pop-Business vor allem durch die Rechte an Songs verdient. Wer seine Stücke selbst schreibt, ist der König. Ausnahmen wie Elvis oder Frank Sinatra bestätigen die Regel. Aber das ist dann auch die Premium-Klasse. Bonnie Tyler muss touren, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, wie ganz viele andere Künstler auch. Letztlich gehört sogar Tina Turner dazu, die nicht nur aus Liebe zum Beruf mehrere Comebacks hinlegte. Da waren auch Forderungen vom Finanzamt mit im Spiel. Das kann einem passieren, wenn man zu lange den Hauptwohnsitz im teuren Steuerland Deutschland hat. Warum wohl lebt Phil Collins in der Schweiz?

Die Verabschiedung von Bonnie Tyler war herzlich, und auch ihr Mann Robert versicherte mir, er habe in diesem Gespräch Dinge erfahren, die selbst er von seiner Frau noch nicht wusste. Leider hat er mir nicht verraten, welche Dinge das waren.

Es sollte nicht die letzte Begegnung mit Bonnie Tyler und ihrem Mann Robert gewesen sein.

Nur wenige Tage nach meinem Interview mit Bonnie Tyler für SWR 1-»Leute« kam der Stadionsprecher des VfB Stuttgart, Christian Pitschmann, auf mich zu. Das UEFA-Cup Rückspiel des VfB gegen Celtic Glasgow in Stuttgart stand an, und für die SWR 1-Stadionshow vor dem Spiel wurde noch ein prominent besetzter Auftritt eines Popstars gesucht, mit dem beide Fanlager etwas anfangen konnten. Bonnie Tyler war noch im Land unterwegs und sollte als Waliserin auch den schottischen Gästen zusagen. Ihre Popularität bei den deutschen Fans stand außer Frage. »Die kennt dich, du hast ihr Vertrauen«, beschwor mich Pitschmann, der seit Jahrzehnten im Dienste des SWR stand und ein alter Kollege und Freund war. Es ging um einen viertelstündigen Auftritt, für den ich sie gewinnen sollte und bei dem sie im Halbplayback (Live-Gesang mit zugespielter Musik) einige ihrer bekannten Hits singen sollte, um die Stimmung im Stadion anzufachen. Man könne ihr ja das Angebot machen, auch eines der neuen Lieder zu singen, um den Verkauf ihres aktuellen Albums anzukurbeln, meinte Pitschmann. Nach einigen kurzen Telefonaten war der Auftritt von Bonnie Tyler besprochen und für den Abend des 27. Februar 2003 angesetzt, direkt vor Beginn des Fußballspiels. Das Stuttgarter Gottlieb-Daimler-Stadion war nahezu ausverkauft, das heißt, Bonnie Tyler konnte mit einer Kulisse von mehr als 50 000 Menschen rechnen. Der Plan sah vor, dass ich sie zur Bühne geleiten sollte, wo wir auf den Moderator der Stadionshow Christian Pitschmann treffen würden. Zuvor würde ich sie von ihrem Hotel mit einer vom VfB gestellten Luxuslimousine Stuttgarter Bauart abholen. Diese wurde von einem Chauffeur des Vereins mit reichlich Auslandserfahrung gelenkt. Allerdings merkten wir bald, dass dessen auf den Straßen von Los Angeles gesammelten Fertigkeiten im Berufsverkehr der Neckarmetropole nicht viel nützten.

Bonnie Tyler war im Hotel unter ihrem Mädchennamen Gaynor Hopkins gemeldet. Das war mir bekannt, so dass ich mich ohne umständliche Nachfragen von der Rezeption aus mit ihrem Zimmer verbinden lassen konnte. Die verabredete Zeit war bereits überschritten und sie ließ sich noch immer die Haare machen. Alles wie zuhause. Ich hatte meine Frau Sabine mitgenommen, die mich gelegentlich bei den etwas spektakuläreren Auftritten begleitete und betreute. So kam es, dass ich vorn neben dem Fahrer saß und auf der hinteren Sitzbank Bonnie Tyler, ihr Mann Robert und Sabine Platz genommen hatten. Im einspurigen Feierabendverkehr ging es im Schritttempo die nur wenige Kilometer lange Strecke dem Daimler-Stadion entgegen. Noch war der Zeitplan nicht wirklich in Gefahr, es war aber absehbar, dass es Probleme geben würde, wenn sich die Kolonne nicht endlich etwas flotter bewegte. Das tat sie aber nicht, und ich war bestrebt, die Zeit mit lockerer Konversation zu überbrücken. Dann musste ich mich noch eines delikaten Auftrags entledigen: Christian Pitschmann und die Organisatoren der Stadionshow waren auf die Idee gekommen, Bonnie Tyler im Trikot des VfB singen zu lassen. Dagegen war grundsätzlich nichts einzuwenden. Nun hatte sich die Sängerin aber schon tipptopp für ihren Auftritt zurechtgemacht, mit Bühnenoutfit und Haarpracht. Die eigentliche Hürde aber war der Namenszug des Sponsors, der auf der Brust eines jeden VfB Spielers prangt und der zu dieser Zeit »Südmilch« hieß. Bonnie Tyler betrachtete misstrauisch das von mir dargebotene Trikot, schüttelte dann den Kopf und verwies darauf, dass sie sich jetzt nicht mehr umzuziehen gedenke, vor allem wegen der Frisur.

Wiederholt wurde von unseren Kontaktleuten aus dem Stadion telefonisch angefragt, wo wir jetzt wären und dass es langsam an der Zeit wäre vorzufahren. Den verbleibenden knappen Kilometer hätten wir tatsächlich auch laufen können, aber das erschien uns nicht angemessen. Ich dachte laut darüber nach, dass im Stau doch alle gleich wären, wir mit unserer S-Klasse wie auch der Mini Cooper vor uns. Bei der Gelegenheit passierten wir eine Straße, in der damals unsere Tochter wohnte. Sie war zu dem Zeitpunkt 22 Jahre alt und begann wirtschaftlich auf eigenen Füßen zu stehen. Das erzählte ich auch Bonnie und Robert. »Wir haben leider keine Kinder«, sagte Bonnie Tyler mit einem Bedauern in der Stimme. »Aber ich liebe Kinder. Im Sommer besucht uns manchmal Roberts Cousine Catherine mit ihren Kindern Dylan, Carys und ihrem Mann Michael. Da spüre ich dann, wie schön es ist, eine Familie zu haben.« Von ihren vielen Nichten und Neffen hatte sie ja schon im Interview vor ein paar Tagen erzählt. Hinter Catherine und Michael verbargen sich keine Geringeren als die Hollywood-Schauspieler Catherine Zeta-Jones und Michael Douglas. Zeta-Jones ist wie Bonnie Tyler Waliserin und Bonnies Mann Robert Sullivan der Cousin ihres Vaters, sie sind also wirklich in direkter Linie verwandt. Mit solcherlei Geplänkel über Familie, Verwandte und Kinder kamen wir endlich in Sichtweite des Stadions. Unsere Limousine bahnte sich den Weg durch die strömenden Fußballfans und kam schließlich zur ersten Kontrollstelle. Der Fahrer zückte ein Bündel bunter Marken, die ihm der Kontrolleur allesamt abnahm und uns durchwinkte. Schon bald gerieten wir an weitere Kontrolleure, die das letzte Hindernis auf dem Weg zum Stadion-Innenrund bildeten. Ausweise oder Tickets hatten wir aber keine mehr, denn der Chauffeur hatte sie soeben alle abgegeben. »Die haben das System geändert«, erklärte er mir. »Früher hat ein Ausweis genügt, jetzt braucht man für jede Zone einen weiteren. Das habe ich nicht bedacht.« Ich wandte mich an die grimmig blickenden Männer in Uniform. »Hören Sie, wir haben hier die Sängerin Bonnie Tyler im Wagen, die muss in zehn Minuten auf der Bühne sein, sonst platzt die Show.« Die Männer verschränkten die Arme und schüttelten trotzig die bemützten Häupter. Ohne Legitimation gibt es hier kein Durchkommen, sollte das bedeuten.

In diesem Moment streckte Bonnie Tyler ihren Kopf zwischen mir und dem Fahrer nach vorn und begann mit voller Stimme zu singen »It’s a heartache, nothing but a heartache, hits you when it’s too late, hit’s you, when you’re down …«. Die Uniformierten erstarrten zunächst, schauten sich an, und der Ranghöchste steckte seinen Kopf ins Wageninnere. »Das ist ja wirklich Bonnie Tyler!«, rief er und schaute mich vorwurfsvoll an. »Das habe ich doch gerade gesagt«, gab ich entschuldigend zurück. Sofort wurden wir durchgewinkt, stiegen schließlich aus dem Wagen und nahmen Kurs auf die kleine Bühne, die in der Mitte des Stadions auf dem Rasen aufgebaut war. Sabine und Robert blieben bald zurück, und ich ging mit Bonnie Tyler die letzten 50 Meter allein unter dem Jubel der Massen, die durch die Ansage von Pitschmann erkannt hatten, wer da gleich auf der Bühne stehen würde. Ich erinnerte Bonnie Tyler noch einmal daran, dass sie nicht nur für die Fans von der Insel, sondern für alle singen würde. Sie grinste breit zurück und nickte nur kurz. Christian Pitschmann stellte uns beide vor, und ich durfte Bonnie Tyler ansagen. Mir gegenüber erschien auf dem riesigen Bildschirm, der während der Spiele die Ergebnisse anzeigte, mein eigenes Gesicht mit einem Mund so groß wie ein Scheunentor. Ich bin kein regelmäßiger Stadiongänger, aber diese Perspektive war wirklich etwas ganz Besonderes. Unwillkürlich musste ich an Szenen aus Monumentalfilmen Hollywoods denken, in denen Gladiatorenkämpfe dargestellt wurden. Der Jubel von mehr als 50 000 Menschen ist wie eine Naturgewalt. Ich begann, eine Ahnung davon zu bekommen, wie wichtig ein Heimspiel für die jeweilige Mannschaft ist. Hier aber waren auch tausende Besucher aus dem fernen Schottland zugegen. Bonnie Tyler genoss diesen Auftritt sichtlich. Schon bald gehörten ihr die Bühne und das Publikum allein. »Holding Out For A Hero« passte genau in diese Atmosphäre und schien wie für einen Auftritt in einem Stadion gemacht. Das Spiel selbst verfolgten wir aus einer speziell hergerichteten Loge. Sogar der Präsident des VfB Stuttgart, Manfred Haas, ließ es sich nicht nehmen, Bonnie Tyler persönlich einen Blumenstrauß zu überreichen.

»How beautiful it is and in the colours of the club«, strahlte die Sängerin. Ich hatte da nur einen prächtigen Strauß Blumen gesehen, aber Frauen sehen eben mehr, und selbst die Waliserin wusste, dass die Farben des VfB rot und weiß waren. Ihr Strauß stand noch lange in unserer Wohnung, weil Bonnie Tyler noch am selben Abend abflog und es nach ihren Worten schade um die schönen Blumen gewesen wäre. So gab sie den Strauß beim Abschied an mich und meine Frau weiter. Der VfB Stuttgart gewann übrigens sein Spiel gegen Celtic Glasgow mit 3:2. Da aber aus dem Hinspiel ein 3:1 für Glasgow zu Buche stand, reichte das respektable Ergebnis nicht für das Weiterkommen in die nächste Runde, dem Viertelfinale des UEFA-Cups. Das war für mich aber nur Beiwerk für ein wahrhaftig sehr intensives Erlebnis mit einer durch und durch natürlich gebliebenen Popsängerin.