22. Kontrolle, meine Schöne
(She Wants Revenge – I Don’t Wanna Fall In Love)
Rowan
Ich gehe die Treppe nach oben, Alyssa.
Und ich bin wirklich sauer, Alyssa!
Ich kann dir ja mal den Arsch versohlen, A-LY-SSA.
Es wird langsam Zeit, dass dir einige Dinge klar werden. Ich bin wirklich geduldig, aber selbst meine
Geduld hat irgendwann ein Ende, meine Schöne. Zum Beispiel, wenn es um Menschen wie Donovan de Luca Junior geht. Seine kleinen widerlichen Finger haben nichts an dir zu suchen und seine Lippen erst recht nicht.
Ich habe alles beobachtet, Alyssa, und ich habe sehr wohl gesehen, wie du ihn angeschaut hast – als wäre er ein Gott, herabgestiegen vom Olymp, um dich zu beglücken. Du hast nur mich
so anzuschauen. Du hast nur mich
zu berühren. Nur mit mir so sehnsüchtig und verlangend zu sprechen! Aber das hast du nicht getan, Alyssa, und jetzt haben wir zwei ein Problem.
Du willst doch keine Probleme mit mir, meine Schöne. Du weißt doch, wie das ausgeht, oder?
Natürlich ist mir klar, dass du wahrscheinlich auch nicht gerade glücklich darüber bist, dass ich versuche, Ana Sanchez um den Finger zu wickeln. Aber ich sehe in ihr sicherlich keine Göttin. Für alles, was ich tue oder sage, gibt es andere Gründe als bei dir, und die haben nichts mit Gefühlen zu tun. Bei mir hat es nichts mit Gefühlen zu tun. Nichts mit dem, was ich will
, sondern, was ich muss
.
Ich will Ana Sanchez nicht.
Aber du willst Donovan, nicht wahr? Und das geht gar nicht, das geht wirklich gar nicht. Bisher hast du, egal welcher Mann in deinem Leben war, nur mich so angesehen.
Ich bin ein Orkan aus Schwärze und Verderben, als ich mit einem Ruck unsere Zimmertür aufstoße und du zu mir herumwirbelst. Du sollst doch keine Stürme dieser Art in mir wecken, verdammt, ALYSSA.
Du stehst am Fenster, hältst dein Handy ans Ohr und trägst immer noch nur diesen Bikini. Deine Haare sind zerwühlt und der Schrecken blitzt in deinen graublauen Augen, als du mich überschaust. Ja, erschreck dich. Du sollst dich erschrecken, denn ich bin gerade nicht zu Späßen aufgelegt.
Ungewohnt laut knalle ich die Tür hinter mir zu und du zuckst zusammen, was mir eine kleine Befriedigung beschert. »Okay, macht euch keine Sorgen, ich melde mich später«, sagst du knapp, ohne den alarmierten Blick von mir zu nehmen. Ich komme auf dich zu, nichts könnte mich jetzt aufhalten. Mein ganzer Fokus ist auf dich gerichtet – auf dich und diese Lippen, die dieser kleine Wichser beinahe berührt hätte. Wieder.
Du hast ihn schon einmal geküsst. Und einmal fast auf dieser Brücke in Chicago. Willst du, dass ich wieder durchdrehe, Alyssa? Willst du das? Willst du mich reizen?
»Okay, ciao«, murmelst du gehetzt und legst auf. Gerade so kann ich mich dazu bringen, meine Hand nicht an deinen Hals zu legen und dich an die Wand zu drücken. Um dich zu würgen, bis du stirbst, damit niemand außer mir dich anfassen kann. Stattdessen knalle ich meine Hand neben deinem Kopf gegen die Wand und du zuckst wieder zusammen.
»Beruhige mich!«, fordere ich starr, aber das tust du nicht. Nein, du reckst das Kinn in die Höhe, weshalb ich mich frage, ob du lebensmüde bist.
»Ich
soll dich
beruhigen?« Dein Blick gefällt mir überhaupt nicht, Alyssa. Die Art, wie es in deinen Augen blitzt, genauso wenig. Das Blut kocht heißer in meinen Adern. Ich schaffe es kaum, klar zu denken, aber für ein Wort reicht es, das ich ausstoße wie einen Fluch.
»Donovan!«
»Was?«, erkundigst du dich angespannt.
»Ich hab euch gesehen.« Meine Stimme ist emotionslos. Emotionslos, weil ich sonst brülle. Alles in mir ist wie versteinert, versteinert, weil ich sonst durchdrehe. Aber du beruhigst mich immer noch nicht – ganz im Gegenteil. Du ballst deine kleinen Fäuste.
»Was ist dein Problem, Rowan? Du turtelst den ganzen Abend mit dieser Ana vor meiner Nase herum und jetzt spielst du dich auf?«, fährst du mich völlig ungehalten an und deine Wangen röten sich. »Es ist mir egal, ob du Informationen aus ihr rauskriegen willst, auf sie angesetzt wurdest oder sie liebst! Du bist mit mir hier! Du wolltest, dass ich mit dir herkomme! Okay, das mit Donovan war keine Glanzleistung. Es tut mir leid, aber wenigstens gibt er mir nicht das Gefühl, völlig überflüssig und eine Last zu sein!« So direkt hast du noch nie mit mir gesprochen, so sehr hast du noch nie für dich eingestanden.
Macht er
das etwa mit dir, Alyssa? Macht er meine ganze Arbeit der letzten Jahre zunichte?
»Das. Ist. Nicht. Dein. Ernst!«, stoße ich gepresst aus.
»Das ist mein verdammter Ernst!«, rufst du aus.
»Ich. Versuche. Informationen. Zu. Kriegen. Ich tue das für die Familie. Das hat nichts mit dir zu tun!«, artikuliere ich sehr klar und deutlich durch zusammengebissene Zähne.
»Es ist mir egal!«, entfährt es dir laut. »Du lässt mich auflaufen! Jeder weiß, dass wir zusammen hier sind! Meinst du, ich will von irgendwelchen Schlampen mitleidig belächelt werden? Ich habe mir das den ganzen Abend angeschaut, aber jetzt reicht es! Ich turtele schließlich auch nicht vor deinen Augen mit jemandem herum!«
»Nein, du lässt dich nur fast auf dem Küchentresen ficken!«, antworte ich kühl und deine Brauen schießen in die Höhe.
»Oh, du würdest also nicht für deine Informationen, diese Ana im Nebenzimmer vögeln, während ich hier drin bin?«, fragst du wissend.
»Doch. Das würde ich. Aber aus anderen Gründen als du«, erwidere ich starr. Du versteifst dich ebenfalls, als ich dich so verletze, wie ich verletzt bin. »Es geht ums Geschäft.«
»Es geht um meine Gefühle
.«
»Tatsächlich?«, erkundige ich mich.
Dein Atem beschleunigt sich rapide und dein Gesicht rötet sich immer mehr. »Was glaubst du denn, was in mir vorgeht, wenn ich dich den ganzen Abend mit einer anderen Frau beobachte? Glaubst du, es ist mir egal? Mag sein, dass du mir was vorgemacht und mich angelogen hast und nichts für mich empfindest. Aber deswegen musst du mich nicht kränken
«, antwortest du völlig wirr, Alyssa. Ordne dich endlich. Du weißt doch selbst nicht, was du sagst.
»Wir haben nie beschlossen, dass es niemand anderen in unserem Leben geben darf, Alyssa. Aber ich habe dir gesagt, halte dich verdammt nochmal von Donovan fern. Und du weißt sehr genau, dass ich ab und zu andere wegen des Geschäfts
vögle. Ich will diese Frauen nicht. Ich will dich
. Aber ich habe dir gesagt, dass es nicht leicht wird. Ich habe dich gewarnt. Du wusstest, worauf du dich einlässt, jetzt bist du hier – mit mir, und du wirst auch an meiner Seite bleiben. Egal, was ich tue. Es sind noch ein paar Tage, also reiß dich zusammen!«, erkläre ich sehr leise und eindringlich. Mit jedem meiner Worte wirkst du entrüsteter, deine Augen weiten sich immer mehr. Es scheint, als würdest du langsam aus einem Traum erwachen und in die Realität gerissen werden. Aber es ist nun einmal, wie es ist, Alyssa. Ich kann es nicht ändern. »Danach wird alles wieder, wie es war«, ende ich.
»Das glaube ich nicht«, erwiderst du heiser. »Das heißt, du wirst jetzt Gott weiß was tun, um diese Frau um deinen Finger zu wickeln? Und du machst es mir zum Vorwurf, dass ich mich zu jemandem hingezogen fühle, der mich nicht wie ein Arschloch behandelt?«, erkundigst du dich mit bebender Stimme. »Ist es das, was du unter ›etwas für jemanden empfinden‹
verstehst?« Du malst Anführungszeichen in die Luft. Oh, du fühlst dich also tatsächlich
zu ihm hingezogen? Und Donovan nutzt diese Lage aus? Fuck! Jetzt heißt es, den Spieß umzudrehen. Und zwar sofort. Also dränge ich die Wut in mir zurück und zwinge mich dazu, meine brodelnden Gefühle wieder zu kontrollieren, als ich meinen eingewinkelten Zeigefinger sanft unter dein Kinn lege und es hebe.
Spür mich. Nur mich.
Ich bin hier.
Du gehörst mir.
»Ich werde alles tun, um von dieser Frau zu bekommen, was ich will«, wispere ich direkt an deinem Gesicht und streiche mit dem Daumen über deine Unterlippe. »Und das hat nichts mit meinen Gefühlen zu tun. Ich verstehe, dass du dich zu ihm hingezogen fühlst. Wirklich, Alyssa, das tue ich. Er ist ein guter Schauspieler und mag dir jetzt wie die bessere Wahl
vorkommen, aber auch Donovan hat seine Schattenseiten. Nicht jeder, der als strahlender Held auftritt, ist auch einer. Manchmal sind die wahren Monster am besten getarnt.«
»Vielleicht, aber zumindest will er nicht nur meinen Körper«, meinst du leiser und gefasster.
»Das hat gerade nicht so ausgesehen.« Ich gleite mit den Knöcheln über deine Wange. »Lass dich nicht verarschen, Alyssa. Sonst muss ich ihn umbringen.«
»Gehst du von dir selber aus, Rowan?«, fragst du heute wirklich sehr kratzbürstig und schiebst mich ein Stück von dir, was mich wieder wütend macht. Aber ich beherrsche mich.
»Ich will nicht nur deinen Körper, Alyssa«, erwidere ich ernst und weiß, dass das mitunter die Worte sind, die du in den letzten Jahren am dringendsten von mir hören wolltest. »Ich bin nicht wie Marcello. Ich will mehr.«
Du blähst die Nasenflügel und atmest hektisch durch die Nase. In deinen Augen tobt ein Sturm, den Donovan entfacht hat. Er hat Regen und Donner über uns gebracht. Er wäscht mich von dir fort.
»Sagst du das nur, weil ich es hören will?«, stößt du aus.
»Hat dir das jemand eingeredet, Alyssa?«, erkundige ich mich sanft.
»Traust du mir nicht selber zu, so weit denken zu können?«
»Ich traue dir sehr vieles zu«, antworte ich glatt und deine Augenbrauen heben sich. »Ich begehe viele Sünden, aber ich lüge dich nicht an. Ich empfinde etwas für dich«, bestätige ich dir erneut, was du so dringend hören musst.
»Ich könnte dir das aber nicht antun, mit dem, was ich für dich empfinde. Ich könnte dich nicht dabei zuschauen lassen, wie ich irgendwen da draußen für Dad um den Finger wickle. Ich könnte niemandem Dinge ins Ohr säuseln, während du ein paar Plätze weiter sitzt. Das sind Gefühle!« Nein, das könntest
du wirklich nicht. Dein Gewissen würde es nicht zulassen. Aber ich habe
kein Gewissen, Alyssa.
»Das ist der Unterschied zwischen uns, meine Schöne. Du bist rein und unverdorben. Ich bin das nicht«, murmle ich und streiche dein Haar über deine Schulter zurück.
Frustration zeichnet sich auf deinen Zügen ab, als deine Schultern sinken. »Also habe ich keine Wahl, als mir das mitanzusehen?«, erkundigst du dich resigniert.
»Ich werde es nicht mehr vor dir tun«, beschließe ich und du schnaubst ungläubig.
»Na dann, vielen Dank auch, Rowan«, stößt du bitter aus, überblickst mich noch einmal und schiebst dich dann einfach an mir vorbei. Ich lasse dich gehen. Aber nur, weil du ins Bad verschwindest. Und nur so weit, dass ich dich unter Kontrolle habe. Nur so weit, wie meine Leine es zulässt. Immer nur so weit, wie ich will.
Langsam amte ich aus, stoße mich schließlich ab und trete auf den Balkon.
Ich muss dringend runterkommen. Ich muss wieder denken und nicht mehr fühlen. Ich darf dich nicht mehr anbrüllen. Ich darf dich nicht würgen. Ich darf Donovan nicht erschießen. Und nicht einmal Rayen ist hier, um diesen Sturm in mir endlich zu beruhigen, also konzentriere ich mich auf die Umgebung anstatt auf mein Inneres.
Der Mond steht hell am Himmel und die Grillen zirpen. Ein leichter Wind gleitet über die umliegenden Tannen. Es ist so friedlich, so anders als in mir. Denn in mir herrscht niemals Frieden, sondern immer nur Krieg. Ich nehme eine Zigarette aus meinem Etui und zünde sie mir an. Tief ziehe ich den Rauch in die Lunge und setze mich auf eine der gepolsterten Liegen, bevor ich meinen Hinterkopf anlehne.
Ich muss einfach. Nur. Runterkommen
und wieder klar werden.
Erneut nehme ich einen tiefen Zug und der beruhigende, dichte Rauch strömt in den sternenklaren Himmel. Ich ahne bereits, dass Donovan noch wirklich Probleme verursachen wird. Denn er respektiert keinerlei Grenzen, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Dann ist er absolut kaltblütig und rabiat.
Er hat noch nie Rücksicht auf das Eigentum eines anderen genommen. Schon als kleiner Junge wollte er immer am liebsten mit meinen Sachen spielen und war ganz verwundert, wenn ich ihn nicht gelassen und Anfälle bekommen habe. Ich teile meine Sachen nicht. Ich teile meine Menschen nicht. Ich teile nichts, was mir gehört, und Donovan weiß das sehr genau. Er weiß sehr genau, wie er mich auf hundertachtzig bringt. Er weiß, wie er mich wütend macht.
In mir befindet sich dieser eine Schalter, und wenn der sich umlegt, kann ich für nichts mehr garantieren. Dann handle ich völlig unüberlegt. Dann verletze ich, bringe um, zerschmettere. Dann trample ich über alles, was sich mir in den Weg stellt. Ich will dich nicht verletzen. Nicht so.
Er darf mich nicht dazu bringen, dass ich mein Spielzeug lieber kaputt mache, als es an ihn zu verlieren.
Ich werde es nicht zulassen, Alyssa. Niemals.
* * *
Die Fackeln, die sich um das Haus herum befinden, sind schon fast heruntergebrannt. Einige Zeit ist vergangen und ich habe mich einfach nicht geregt. Onkel Caden hat mal zu mir gemeint, dass man nichts Böses anstellen kann, wenn man sich nicht bewegt. Diese Taktik wende ich oft an, denn ich will die meiste Zeit böse Dinge tun.
Du bist im Zimmer. Einmal hast du es verlassen, um am Pool mit Ilaria zu reden. Aber jetzt bist du wieder hier.
Wir haben uns beide etwas beruhigt. Natürlich ist mir klar, dass du schon seit ein paar Minuten im Türdurchgang lehnst und mich beobachtest. Ich bin jetzt entspannt genug, um mich wieder normal mit dir auseinandersetzen zu können, also sehe ich über meine Schulter. Du hast die Schläfe an den Rahmen gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt, und der Morgenmantel, den du übergestreift hast, steht vorne offen.
»Was jetzt?«, fragst du müde.
»Jetzt werde ich dir noch einmal sagen, dass ich nicht mehr vor dir mit Ana herumturteln werde«, antworte ich und strecke eine Hand nach dir aus.
Du betrachtest meine Finger eine Weile und deine Brauen zucken zusammen. Das ist neu. Du zögerst sonst nie. Normalerweise lechzt du nach meiner Zuneigung und Aufmerksamkeit. Du wirkst auch sonst nicht so resigniert oder bist abgeneigt, mir zu glauben. Aber schließlich legst du deine Finger in meine und ich ziehe dich seitlich auf meinen Schoß. Dabei spüre ich den Widerstand in deinem Körper, aber du lässt es trotzdem zu.
»Es tut mir leid«, meine ich sanft und streiche dir die Haare hinter das Ohr. »Ich wollte dich nicht verletzen. Nicht so.« Das wollte ich diesmal wirklich nicht.
Erschöpft fährst du dir über das Gesicht und durch das wirre Haar, bevor du einen tiefen Atemzug nimmst. Ich weiß, was du in deinem Inneren willst. Du möchtest, dass ich damit aufhöre und keine andere Frau mehr anfasse. Aber du bist es nicht gewohnt, etwas von mir zu verlangen und für dich einzustehen. Und so wirst du deine Wünsche wahrscheinlich nicht äußern. Mein Glück. Meine Vorarbeit.
»Ich will es nicht bereuen, mich wieder auf dich eingelassen zu haben«, sagst du ernst. »Mir tut es auch leid, was vorhin mit Donovan war, ich hätte mich zusammenreißen müssen. Aber du solltest auch anfangen, Rücksicht darauf zu nehmen, ob du
den Menschen in deiner Umgebung mit deinen Entscheidungen wehtust.«
Oh, süße Alyssa.
Das habe ich noch nie getan. Weißt du das denn nicht?
Sanft streiche ich über die zarte Haut deiner Schenkel.
»Lass es nicht nochmal so weit kommen.«
Mit einer Hand auf meiner stoppst du meine Bewegungen und bringst mich etwas aus dem Konzept. »Okay, Rowan, hör mir zu: Ich mag Donovan. Er war für mich da, als ich ihn gebraucht habe. Ich werde mich körperlich von ihm fernhalten, aber er ist zu einem Freund geworden, und das werde ich nicht aufgeben. So, wie du deinen Auftrag nicht aufgeben kannst. Akzeptiere das bitte einfach.« Damit ziehst du deine Hand von meiner und legst sie an meine Brust.
Wow. Damit habe ich jetzt nicht gerechnet. Anscheinend habe ich den Moment verpasst, in dem du gelernt hast, mir deine Meinung so klar und offen mitzuteilen.
Kurz wallt wieder diese kalte Wut in mir auf. Aber ich werde sie jetzt nicht die Oberhand gewinnen und es weiter eskalieren lassen.
Ich gleite deine Seite hoch, lasse dich mich spüren. Du brauchst mich. Du brauchst das hier. Nichts anderes. Und das ist es, was zählt. Solange sich das nicht ändert, ist alles in Ordnung.
»Gut, Alyssa. Dann soll Donovan dein Freund sein, aber ich bin dein Mann.« Damit umfasse ich deinen Nacken und ziehe deinen Mund auf meinen. Die Spannung weicht aus deinem Körper, als du die Lippen für mich öffnest.
Meins.
Das alles gehört mir.
Ich bin unterschwellig wütend. Dann werde ich umso sanfter. Umso leiser. Umso kontrollierter.
Du bist so klein, so perfekt auf mir. Du gehörst mir. Und das wird auch kein dahergelaufener Donovan ändern.
Befreundet sein. Nein. Alyssa. Niemals. Ich bin dein Alles oder dein Nichts, meine Schöne.
Nach kurzem Zögern streichen deine Finger durch mein Haar und ich stöhne in den Kuss, weil sich das wie eine kleine Absolution anfühlt. Langsam entspannst du dich immer mehr, wirst wieder anschmiegsamer und windest dich lusterfüllt, wobei auch mich die Erregung heiß durchzuckt.
Mit einer Hand umfasse ich deine Brust unter dem Bikinioberteil. So perfekt für meine Hand. Und zwar nur für meine.
Rittlings drehst du dich auf meinen Schoß und schiebst deine heiße Mitte direkt auf meinen Ständer. Jetzt bist du wieder weich und nachgiebig, jetzt werde ich dich vögeln. Ohne den Kuss zu unterbrechen, streife ich den Morgenmantel von deinen Schultern. Anschließend ziehe ich den Bikini an deinem Rücken auf, was du wortlos geschehen lässt. Ich küsse mich über deinen Hals, während du dich wieder auf mir bewegst. Mein Stöhnen fegt über deine Haut. Mit geöffneten Lippen gleite ich über dein Schlüsselbein und spüre dein rasendes Herz darunter.
Er hat versucht, dir weiszumachen, was richtig ist. Was sich richtig anfühlt. Dann spüre mich
. Ich bin das einzig Richtige in deinem Leben. Ich und sonst niemand.
Du lässt den Kopf nach hinten fallen, als die Lust dich völlig einnimmt. Ich umfasse deine weiche Brust etwas fester und küsse mich über deine Schulter, absorbiere das Gefühl deiner samtigen Haut, sauge dein Stöhnen tief in mir auf, wie ein Dämon alles Gute aus den Menschen saugt. Du bist so sinnlich. So weiblich und elegant.
Ich bin nicht wie Donovan. Ich bin kein Hund, der kurz seinen Druck abbaut. Ich bin ein Genießer und du bist meine Göttin.
»Fick mich!«, befehle ich an deinem Ohr. Du machst mich wahnsinnig. Wortwörtlich.
Mit zwei Fingern schiebst du meine Shorts ein Stück hinunter und ich lasse mich auf den Rücken sinken. Ohne deinen Blick von meinem zu lösen, ziehst du dein Höschen zur Seite. Ich liebe diese Aussicht, weswegen ich meine Augen über dich gleiten lasse und zwischen deinen Beinen verharre.
Himmel!
Mit einer Hand hältst du dich über meinem Kopf an der Liege fest, als du deine Hüften hebst und dich auf mir niederlässt. Ich beiße fest die Zähne aufeinander und grabe meine Finger in deine Oberschenkel, als ich tiefer und tiefer in dir versinke. Mit beiden Händen stützt du dich an meiner Brust ab und stöhnst auf. Auch ich stöhne tief und heiser, als ich das letzte bisschen nach oben stoße.
»Fuck«, knurre ich und richte mich mit einem Ruck auf. Eigentlich wollte ich es genießen und dich einfach machen lassen, aber jetzt kann ich mich nicht mehr beherrschen. Ich bin kein Mann, der einer Frau die Kontrolle überlässt. In keinerlei Hinsicht.
Ich umfange mit einer Hand deinen Nacken, mit der anderen deinen Hintern, ehe ich mit dir in den Armen aufstehe. Dann mache ich die zwei Schritte zu dem breiten Geländer, das den Balkon umgibt, und setze dich darauf ab.
Langsam ziehe ich mich aus dir zurück und stoße dann wieder hart in dich.
Ich. Ficke. Dich. Alyssa.
Nur ich.
Du presst deine Faust auf deinen Mund, um dein Stöhnen zu dämpfen, aber ich ergreife dein Handgelenk und ziehe es hinter deinen Rücken. Mit dem anderen verfahre ich genauso und halte deine Arme über deinem Steißbein fest.
Nichts verstecken, Alyssa.
Lass es raus, meine Schöne. Jeder soll es hören.
Aber du kämpfst gegen mich, denn du beißt die Zähne aufeinander und willst offensichtlich keinen Laut von dir geben, während du mir teils lusterfüllt, teils herausfordernd in die Augen siehst.
Du willst kämpfen, Alyssa? Nur zu, aber wir wissen beide, dass ich gewinnen werde, meine Schöne. Denn ich führe schon mein Leben lang Krieg, du nicht.
Mein nächster Stoß ist fester und gezielter. Immer wieder gleite ich genau an deinem G-Punkt vorbei, sodass es dich rasend macht, dich immer weiter hochpusht. Du atmest hart aus der Nase, wirkst so konzentriert, so angespannt. Aber dann schiebe ich mich direkt über den Punkt und deine Lippen öffnen sich, bevor ein heiseres Stöhnen aus dir hervorbricht.
»Mhmm«, summe ich an deiner Haut und spüre, wie deine Füße sich an meinem Hintern verkrampfen. »Vorsicht«, murmle ich und schiebe mich wieder an diesem Punkt vorbei.
Fuck, das fühlt sich so gut an. Du
fühlst dich so gut an. Wir fühlen uns so gut an.
Fast kippst du nach hinten, weswegen du dich fester mit den Beinen an mich klammerst. Ich umfange dich mit einem Arm, damit du nicht in die Tiefe stürzt, und schiebe mich weiter über diesen Punkt.
Siehst du? Ich halte dich, Baby. Und du willst das.
Gequält keuchst du und ich stöhne tief, als deine Stirn an meine Schulter sinkt. Mein Atem geht gepresst, mein gesamter Körper spielt verrückt. Trotzdem weiß ich genau, was um mich herum geschieht. Meine Sinne sind immer geschärft. Eine Minute der Unachtsamkeit kann verheerende Folgen nach sich ziehen.
Eine Bewegung auf dem Parkplatz fordert meine Aufmerksamkeit. Fast stocke ich, als ich bemerke, dass Donovan da unten auf Marcellos Motorhaube sitzt. Er raucht
eine Zigarette, Alyssa, und beobachtet uns völlig reue- und skrupellos.
Gut so. Soll er sehen, wem du gehörst.
Ein kleines Lächeln zupft an meinem Mundwinkel. Aber du lenkst mich wieder ab … als du dich um mich herum zusammenziehst.
Ich greife mit einer Hand in dein Haar und küsse dich hart und unnachgiebig. Dein Kopf wird etwas nach hinten gedrückt. Gepresst atme ich durch die Nase durch, als die Lust fast unerträglich wird. Gleich halte ich es nicht mehr aus. Mit zusammengebissenen Zähnen schiebe ich mich heftig direkt an diesem Punkt vorbei, sodass du kommst.
Du stöhnst auf, bevor ich spüre, wie du dich fester um mich herum zusammenziehst. Ich stocke mit meinen Lippen auf deinen, als dein Orgasmus dich überrollt und du mich eng umschließt.
Stöhnend lasse auch ich los und bewege mich weiter in dir. Ficke dich, bis alles vorbei und die letzte Welle über uns gerauscht ist. Bis wir nach einem endlosen Sturz endlich aufkommen.
Hart und schmerzhaft.
Ich presse meine Lippen an deine schweißnasse Schläfe, während du atemlos zusammensackst.
Nochmal atme ich tief durch, atme dich nochmal tief ein, dann ziehe ich mich aus dir zurück und meine Hose hoch. Mit einem Arm hebe ich dich vom Geländer und stelle dich auf die nackten Füße. Dabei bemerke ich mit einem Blick über deinen Kopf, dass Donovan immer noch auf der Motorhaube sitzt. Unglaublich, Alyssa. Außerdem hebt dieser Primitivling den Mittelfinger, während er seine Zigarette wegschnippt. Er will mir wohl zeigen, dass er das Feld nicht räumen wird, egal, was ich tue. Seine Herausforderung gefällt mir genauso wenig wie sein Kampfgeist.
»Ich hole mir was zu trinken«, meine ich etwas zu harsch, weil dieser Pisser jetzt
einen Mundwinkel hebt. Ich wende meinen Blick ab und sehe zu dir.
»Alles in Ordnung?«, erkundigst du dich, während du nach deinem Morgenmantel angelst.
»Alles bestens«, erwidere ich sanft, denn du bist hier bei mir und er ist da unten allein. Mit einem Stirnrunzeln streifst du dir den seidigen Stoff über die Arme und wendest deinen Blick ebenfalls über deine Schulter. Aber zu meinem Glück ist Donovan nicht mehr da. Er ist verschwunden. Nur noch seine Zigarette glüht im Kies vor sich hin und qualmt etwas.
Kopfschüttelnd bindest du deinen Morgenmantel zu und siehst wieder zu mir hoch.
Nun fragst du dich garantiert, ob ich dich gerade dazu benutzt habe, um mein Revier zu markieren, auch wenn du Donovan nicht gesehen hast. Du fragst dich mit Sicherheit, wozu ich noch fähig wäre. Und die Antwort ist: Zu allem, meine Schöne.
Als du das zu begreifen scheinst, wendest du dich auch schon ab, gehst zurück ins Zimmer und verschwindest ins Bad.
Nein. Du hast wirklich keine Ahnung, Alyssa, was ich bereit bin, für dich oder wegen dir zu tun. Aber das werde ich dir nicht sagen, wie so vieles. Ich werde dich nicht loslassen – komme, was wolle.
So viel ist klar, und mehr muss ich gerade auch nicht wissen, meine Schöne.