23

Die Straße nach Garacks Rücken

Bob – September 2334

Nirwana-Flusssystem

Kurz nach Einbruch der Dunkelheit ließen wir uns ins Wasser gleiten und schwammen so leise wie möglich ungefähr ein Drittel der Strecke bis zum anderen Ufer. Da die meisten Boote in der Mitte des Flusses unterwegs waren, würden wir höchstwahrscheinlich nicht gerammt werden. Oder bemerkt. Wobei zwei Quinlaner, die lautlos mit einer Kiste im Wasser trieben, in der Finsternis nichts besonders Auffälliges darstellten. Um uns zu sehen, hätte man schon eine Laterne direkt über unsere Köpfe halten müssen. Und wie Bridget richtig bemerkt hatte, würden wir von oben wahrscheinlich auch nicht im Infrarotbereich zu entdecken sein, insbesondere wegen all der deutlich wärmeren Schiffe um uns herum.

Der Nachteil war, dass wir uns nur von der Strömung treiben lassen konnten. Die Kiste vor uns herzuschieben wäre zu laut gewesen und hätte außerdem vielleicht ein Leck verursacht. Hugh hatte zwei seiner Spinnen zu Bender hineingegeben, die uns als Frühwarnsystem dienten. Beim kleinsten Anzeichen von Feuchtigkeit würden wir sofort aufs Ufer zusteuern.

Die Reise bis Garack würde fast zwei Wochen dauern. Wir würden uns an der Stadt vorbeitreiben lassen und dann in einem Verbindungsfluss zum Arkadien hinüberschwimmen, in dem wir uns in der entgegengesetzten Richtung bis Garacks Rücken zurücktreiben lassen wollten. Die Tage würden wir an Land im hohen Gras oder unter umgestürzten Baumstämmen verbringen. Vorausgesetzt, wir fanden welche, unter denen kein Dachs hauste.

Zumindest war das der Plan. Ich konnte mir allerdings kaum vorstellen, dass Murphy uns auf einmal in Ruhe lassen würde.

Bislang war es eine friedliche Erfahrung, größtenteils zumindest. Sich treiben zu lassen kostete keine Mühe, und wir konnten abwechselnd Wache schieben. Aber mir war gar nicht klar gewesen, wie breit gefächert die Boote auf dem Fluss unterwegs waren. Wahrscheinlich versuchten sie nur, Kollisionen miteinander zu vermeiden. Auf jeden Fall stellte sich heraus, dass mit der Mitte des Flusses die mittlere Hälfte gemeint war. Und so musste ich uns mehrere Male so leise wie möglich mit dem Schwanz aus dem Kurs eines herannahenden Schiffes herauspaddeln.

Ich erzählte Hugh davon, als er die Wache übernahm. »Es überrascht mich ein bisschen, dass dich das so erstaunt«, erwiderte er. »Hast du als Deckarbeiter denn nie Nachtwache geschoben?«

»Äh, doch, aber ich habe mich immer in der Mitte des Flusses gehalten.«

»Wahrscheinlich hast du dir viel zu viel Mühe gegeben.« Ich konnte in der Dunkelheit gerade noch sein Lächeln ausmachen. »Dreihundert Jahre, und du kannst es immer noch nicht lassen.«

»Wer von uns beiden versucht doch gleich, einen Gott zusammenzubauen?«

»Touché. Vielleicht hätten wir ihn besser Babel nennen sollen.«

Ein paar Sekunden lang verfielen wir in unbehagliches Schweigen. Es war eine dieser Situationen, in denen der Elefant im Raum immer größer wurde, und ich glaube, keiner von uns beiden wollte eine Diskussion anfangen, die nicht mehr ungeschehen gemacht werden konnte, falls sie aus dem Ruder lief. Erneut nahm ich mir vor, das Thema anzusprechen, sobald wir sicher aus Himmelsfluss raus waren.

»Die Kiste scheint gut zu halten«, sagte Hugh schließlich. »Jetzt mach du mal Pause.«

Ich nickte, schob ihm die Kiste zu und vergewisserte mich, dass mein Manny sich gut an seinem festhielt. »In ein paar Stunden sehen wir uns wieder«, sagte ich und versetzte mich in meine VR , wo ich als Erstes einen Kaffee bestellte.

Eine Nachricht von Bridget erwartete mich. Ich machte es mir auf meinem La-Z-Boy bequem, trank einen Schluck Kaffee und öffnete die Audiodatei.

Hi, Bob. Ich habe die Bilder von Seiner Dachsheit gesehen, wie du ihn nennst. Ich wollte dich nur wissen lassen, dass er kein Dachs ist, äh, ich meine kein Artverwandter der Quinlaner. Das ist ein Kind – ein unreifer, noch nicht vernunftbegabter Quinlaner. Wahrscheinlich zwei Jahre alt. Das sind ganz schön fiese kleine Kerlchen, nicht wahr? Ich vermute, dass er aus einer Krippe entwischt und inzwischen total wild geworden ist. Menschen, die so aufgewachsen sind, konnten sich nie an die Zivilisation gewöhnen oder auch nur richtig sprechen lernen. Ich weiß nicht, ob für Quinlaner das Gleiche gilt, aber ich gehe davon aus, wenn ihre präfrontale Synthese analog zur menschlichen …

So ging es noch eine ganze Weile weiter, wobei ihre Ausführungen immer unverständlicher wurden. Wie die meisten Leute, die eine Sprachnachricht hinterließen, redete sie mehr mit sich selbst als mit mir. Ich verstand allerdings, dass die Menschen das Sprechen nur lernen können, wenn sie ab einem gewissen Alter echtem Sprachgebrauch ausgesetzt sind – andernfalls werden sie das Versäumte nie mehr nachholen. Frontale dynamische Aphasie nannte sie dieses Phänomen.

Ich schloss die Datei und lehnte mich nachdenklich zurück. Dieses Problem hatte vermutlich auch schon auf Quin existiert, doch in Himmelsfluss war es noch viel schlimmer geworden, da es hier mehr bewohnbaren Raum und weniger Quinlaner gab, wodurch der Druck abgenommen hatte, beisammenzubleiben. Ich fing an, mir eine Antwort zurechtzulegen, überlegte es mir dann aber anders. Damit würde ich bis zu unserem nächsten persönlichen Gespräch warten.

Stattdessen pingte ich Will an und erhielt sofort eine Einladung.

Ich versetzte mich in seine VR und fand mich im Besucher-Manny wieder. Will arbeitete ungefähr dreißig Fuß von mir entfernt im Garten. Er winkte, als ich mich aufsetzte.

»Bist du immer noch mit deinen Pflanzen beschäftigt?«, fragte ich, während ich zu ihm hinüberging.

»Ja, sie befruchten sich nicht von selbst.«

»Ach …?«

Er lachte. »Na gut, sie würden es tun. Aber ich will ihnen bestimmte Eigenschaften anzüchten.«

Ich setzte mich auf einen Stein und zögerte einen Moment, doch dann konnte ich nicht mehr länger an mich halten. »Hör mal, Will, ich habe deinen Blog gelesen, besonders die Einträge über eine Mini-Bellerophon . Willst du wirklich leibhaftig in ihr davonfliegen? Ist sie überhaupt schon fertig?«

Will stellte sich aufrecht hin und schaute mich einen Moment lang mit undurchdringlicher Miene an. »Um ehrlich zu sein, habe ich das 82-Eridani-System bereits vor anderthalb Jahren verlassen. Ich bin längst unterwegs.«

Mir klappte der Mund auf. Soweit ich wusste, hatte er niemandem davon erzählt.

»Nein, bislang weiß noch niemand davon.« Offenbar konnte er mir meine Gedanken am Gesicht ablesen. »Und es spielt auch keine Rolle, oder? Im Grunde unseres Herzens glauben wir alle immer noch, wir müssten uns in den Systemen, in denen wir aktiv sind, auch tatsächlich aufhalten. Doch dank SCUT kann man in Wahrheit überall sein, solange man nur innerhalb des Netzwerks bleibt.«

»Dann wirst du also weiterhin Walhalla terraformen?«

»Mmmm …« Will machte eine vage Handbewegung. »Ich will nichts mehr mit Politik zu tun haben. Und das geht nur, wenn man mich für unerreichbar hält. Ich glaube, dieses Projekt werde ich auch abgeben. Zum Glück ist es schon weit genug fortgeschritten, damit die Regierung von Asgard es übernehmen kann.«

»Und du wirst diese Sache gemeinsam mit Herschel und Neil durchziehen?«

»Ja, und anschließend fliege ich weiter.«

»Ich bin schockiert und überrascht, aber auch ein bisschen neidisch.«

»Na ja, ich werde noch sehr lange im Bobiversum bleiben, Bob.«

»Hast du Platz für einen weiteren Passagier?«

Will sah mich von der Seite an. »Ernsthaft?«

Ich stand grinsend auf. »Das weiß ich noch nicht. Aber ich denke darüber nach.«

Hugh und ich hielten uns acht Tage lang ohne Probleme an unseren Plan. Doch an irgendeiner Stelle begingen wir offenbar einen Fehler. Oder hatten schlicht Pech. Es war mitten in der Nacht. Ich hatte gerade keine Wache und saß in meiner Bibliothek, als ich einen Anruf von Hugh erhielt.

»Bob, ich glaube, wir haben ein Problem.«

Ich versetzte mich umgehend in meinen Manny zurück. »Was?« Um Schweigen zu bewahren, kommunizierten wir weiterhin über das Interkom.

»Vier Boote steuern aus unterschiedlichen Richtungen auf uns zu. Ich glaube kaum, dass das ein Zufall ist.«

»Können wir ihnen ausweichen?«

»Ohne Bender könnten wir einfach unter Wasser davonschwimmen. Doch da die Kiste an der Oberfläche bleiben muss, wüsste ich nicht, wie wir es anstellen sollen. Vor allem, wenn sie auch noch Unterstützung aus der Luft erhalten.«

Ich betrachtete die Dunkelheit über uns. »Wahrscheinlich irgendein nachtaktiver Vogel. Damit können wir uns diese Strategie also abschminken, selbst wenn wir jetzt entkommen.«

»Das stimmt, aber lass uns beim derzeitigen Problem bleiben.«

Ich versuchte einen Moment lang, die näher kommenden Boote einzuschätzen. »Angesichts so vieler Verfolger können wir vielleicht für Verwirrung sorgen.«

Hugh inspizierte die Boote ebenfalls. »Wir könnten auch das Millenium-Falken-Manöver versuchen.«

»Dafür brauchen wir eine Ablenkung. Darum kann ich mich kümmern. Ich nehme die Kiste und du Bender.«

»Ich habe bereits meine Spinnen angewiesen, die Kiste aufzuschneiden.«

»Du wirst Bender untertauchen müssen, zumindest kurzfristig. Ich hoffe, dass das Pergament wirklich wasserdicht ist.«

»Ich auch. Aber ich glaube, wir haben keine andere Wahl. Um für etwas mehr Sicherheit zu sorgen, kann ich die Matrix auch in deinen Rucksack stecken.«

Ich nickte. Gleichzeitig löste sich der Deckel der Transportkiste mit einem leisen Knall. Ich hielt die Kiste still, und Hugh wühlte in ihr herum. Die Boote kamen immer näher, waren jedoch nach wie vor zu weit entfernt, um uns sehen zu können. Ich war mir sicher, dass sie den Kurs permanent neu berechneten und von irgendwem Anweisungen erhielten. Ich konnte über uns immer noch nichts erkennen. Hoffentlich flog das Überwachungsgerät zu hoch, um deutlich ausmachen zu können, was wir taten. Und sobald Hugh untertauchte, würde er ohnehin außer Sicht sein.

Er verschwand spurlos unter den Wellen und ließ mich mit der Transportkiste zurück. Ich klemmte den Deckel wieder fest und begann sehr geräuschvoll mit größtmöglicher Geschwindigkeit wegzuschwimmen. Allerdings nicht auf einer geraden Linie. Da ich so viel Verwirrung wie möglich stiften wollte, schlug ich immer wieder Haken und versuchte, die gegnerischen Boote aufeinander zufahren zu lassen.

Nachdem wir fast eine Minute lang Fangen gespielt hatten, taten meine Verfolger, was ich von ihnen erwartet hatte: Eine Reihe von Platschgeräuschen verriet mir, dass mehrere Quinlaner ins Wasser gesprungen waren, um mich abzufangen.

»Bist du bereit?«

»Bereit«, erwiderte Hugh. »Los!«

Damit gab ich meinen Zickzackkurs auf und floh geradewegs aufs Ufer zu. Mit der Kiste, die ich auf dem Bauch balancierte, war ich meinen Verfolgern gegenüber klar im Nachteil. Andererseits konnte ich unter normalen Bedingungen doppelt so schnell schwimmen wie ein echter Quinlaner.

Ich erreichte das Ufer mit nur wenigen Sekunden Vorsprung. Die Boote mussten beidrehen, um nicht auf Grund zu laufen, aber ich hörte hinter mir mehrere Quinlaner an Land gehen.

Nun begannen wir ein Wettrennen, bei dem ich aufrecht laufen musste, während sich meine Verfolger auf allen vieren fortbewegen konnten. Es war ein Kräftemessen zwischen Lebewesen und einer Maschine, und letzten Endes würde es darauf ankommen, wer von uns zuerst überhitzte.

Ich war meinen Verfolgern ein ganzes Stück voraus und sicher, dass sie mich in der Dunkelheit niemals finden würden. Zumindest nicht ohne Hilfe. Und was immer ihnen half, würde unter die Baumwipfel kommen müssen, wenn es mich aufspüren wollte. Ich schaute mich nach einem losen Stein um, doch davon gab es in dieser künstlichen Umgebung nur sehr wenige. Und auch sonst bot sich nichts als Waffe an. Ein Stück Holz würde mir nichts bringen, höchstens in Speerform.

Dann hatte ich eine Idee. Ich spuckte schnell eine Eisenmünze aus. Sie war ungefähr so groß wie ein Silberdollar, aber zweimal so schwer, und würde ein exzellentes Wurfgeschoss abgeben, wenn ich es richtig …

Über mir bewegte sich was. Aus den Schatten schälte sich ein Vogel, ungefähr so groß sie eine Krähe. Er war auf einem Ast gelandet und huschte durch den Baum. Er versuchte, ohne zu fliegen, weiter ins Gehölz vorzustoßen. Ich nahm Maß, holte aus und ließ die Münze fliegen.

Meine Computersinne, kombiniert mit der maschinellen Fähigkeit, meine Kräfte präzise zu dosieren, führten dazu, dass das Eisenstück die Brust des Spionagegeräts glatt durchschlug. Der Vogel kippte, ohne einen Laut von sich zu geben, rückwärts vom Baum und schlug mit einem dumpfen Knall auf dem Boden auf. Ich schaute ihn kurz an und fand meinen Verdacht bestätigt: Anstelle von Blut und Eingeweiden quollen Zahnrädchen und Platinen aus dem Kadaver.

Ich musste mich beeilen. Wenn sie noch eine weitere Spionagedrohne in Reserve hatten, würde sie versuchen, die Suche an meiner letzten bekannten Position fortzusetzen. Und die war hier.

»Wie geht’s dir, Hugh?«

»Gut. Ich hänge an der Unterseite von einem der Katamarane, ein Stück über der Wasserlinie. Mit Bender scheint alles in Ordnung zu sein. Zumindest hat der Floh im Rucksack keine Feuchtigkeit gemeldet. Bislang hat mich noch niemand gesucht. Entweder wissen sie nicht, dass wir zu zweit sind, oder sie interessieren sich nur für denjenigen mit der Kiste.«

»Ich hoffe auf Ersteres. Du bleibst an Ort und Stelle, bis du, ohne entdeckt zu werden, abhauen kannst. Dann werden wir uns treffen. In der Zwischenzeit muss ich mir überlegen, wo ich diese Kiste deponiere, damit sie sie nicht finden. So lange sie nach einem Quinlaner mit einem Frachtbehälter suchen, werden sie nicht nach einem Quinlaner mit einem großen würfelförmigen Rucksack oder einem Quinlaner ohne Rucksack Ausschau halten.«

»Mein Rucksack ist in der Kiste«, erwiderte Hugh. »Ich habe ihn reingetan, nachdem ich mir deinen schnappte. Und jetzt hast du all mein Geld.«

»Ah. Verstanden.«

Ich öffnete die Kiste und entdeckte tatsächlich einen Rucksack darin. Ich streifte ihn über die Schultern, schloss die Kiste wieder und inspizierte die Umgebung. Ein paar Bäume lagen herum. Es waren nicht genug, um die Kiste zwischen ihnen zu verstecken, aber vielleicht würden sie den Blick auf eine aufgegrabene Stelle blockieren.

Ich grub hastig mit den Händen ein Loch in den Waldboden – zum Glück stieß ich nicht auf die Hülle, bevor es tief genug war – und versenkte die Kiste darin. Anschließend schob ich etwas von dem ausgehobenen Erdhaufen über die Kiste und füllte das Loch wieder auf.

Danach brauchte ich noch ein paar Minuten, um die verbliebene Erde großflächig zu verteilen und die Stelle mit Laub und Moos zu bedecken. Es war nicht perfekt, aber das musste es auch nicht sein. Nur gut genug.

Bis meine Verfolger die Kiste fanden, würden sie davon ausgehen, dass sie hinter einem Quinlaner mit einem Frachtbehälter her waren, in dem jener magische Würfel steckte, den sowohl die Verwaltung als auch der Widerstand unbedingt in die Finger bekommen wollten. Sobald sie den leeren Behälter entdeckten, würden sie wieder nach einem Quinlaner mit einem klobigen Rucksack suchen. Also nach Hugh.

Fürs Erste war ich jedoch nur irgendein x-beliebiger Reisender. Ich veränderte, schon fast aus Gewohnheit, mein Äußeres und brach nach Westen auf, wohl wissend, dass meine Verfolger mich in östlicher Richtung wähnten.

Als zwei Stunden später der Tag anbrach, war ich zurück im Wasser und schwamm nach Osten.

»Wie sieht’s aus, Hugh?«

»Okay. Bis jetzt ist immer noch niemand auf die Idee gekommen, unter dem Boot nachzuschauen. Ich glaube nicht, dass sie ernsthaft nach einem zweiten Flüchtigen suchen. Und die Boote sind flussabwärts unterwegs. Also bleibe ich so lange bei ihnen, bis sie die Richtung ändern.«

»Ja, ich nehme an, sie konzentrieren sich auf die Suche nach mir. Während sie das tun, schließe ich zu dir auf. Sind die Boote immer noch zusammen? Und kannst du die Sonne erkennen? Der Winkel, aus dem du sie siehst, wird mir verraten, wo du dich befindest.«

»Tut mir leid, Bob, aber ich glaube, ich kann mein Versteck nicht verlassen, ohne entdeckt zu werden. Schwimm einfach weiter stromabwärts und halt die Augen nach den Booten offen. Im Moment fahre ich ohnehin auf unser Ziel zu.«

Ich seufzte und kappte die Verbindung. Die Wahrscheinlichkeit, dass Hugh als blinder Passagier weiter nach Osten und in das Segment fahren würde, in dem sich Garacks Rücken befand, war verschwindend gering. Was bedeutete, dass wir irgendwann aufs Neue improvisieren mussten. Es musste noch irgendeine andere Möglichkeit geben, die Matrix zu unserem Ziel zu transportieren.

Am sichersten wäre Bender nach wie vor als Fracht unterwegs, entweder als Postlieferung oder als Teil einer Schiffsladung. Aber sie inspizierten sämtliche Frachtbehälter. Und auch alle Boote, wie Will richtig angemerkt hatte. Daher konnten wir …

Moment mal. Würden sie auch ihre eigenen Boote inspizieren? Würden sie glauben, ich wäre abgebrüht genug, bei ihnen als Anhalter mitzufahren? Vielleicht befand Bender sich ja gerade am sichersten Ort, den man sich nur vorstellen konnte.