Kapitel 15
Die Anti-Erreger-Reinigung
Ein sehr einfacher Einstieg in die Entschlackung und Entgiftung besteht in der Entscheidung, bestimmte Nahrungsmittel für einige Zeit vom Ernährungsplan zu streichen und sie durch eine heilsamere Ernährung zu ersetzen. Es geht ja bei einer Reinigungskur darum, Ihren Körper durch die Ausscheidung von Giften zu unterstützen und gleichzeitig Krankheitskeime wie Viren und gesundheitsschädliche Bakterien auszuhungern – und es gibt einfach Nahrungsmittel, die Krankheitserreger ernähren und es praktisch unmöglich machen, bestimmte Giftstoffe aus den Organen und aus dem Blut zu vertreiben. Da kommt es wirklich darauf an, welche Nahrungsmittel Sie weglassen. Wenn Ihre Entschlackungsbemühungen Erfolg haben sollen, sind entsprechende Kenntnisse ganz entscheidend. In Kapitel 7 haben Sie erfahren, was Sie nicht verzehren sollten und weshalb. In diesem Kapitel bekommen Sie nun einen detaillierten Plan, nach dem Sie Ihrem Körper eine Pause von diesen beschwerlichen Nahrungsmitteln verschaffen können.
Der Aufbau der Anti-Erreger-Reinigung
Sehen wir uns erst einmal an, wie diese Reinigungskur grundsätzlich aufgebaut ist.
Was zu tun ist
Wie lange die Reinigungskur dauert
Die Gründe
Die Liste der ungeeigneten Nahrungsmittel
Ebene 1
Eier
Molkereiprodukte
Gluten
Limonadengetränke
Achten Sie auf Ihren Salzkonsum.
Ebene 2
Alles bisher Genannte und außerdem:
Schweinefleisch
Thunfisch
Mais
Ebene 3
Alles bisher Genannte und außerdem:
industriell hergestellte Speiseöle (Färberdistel-, Mais-, Palm-, Pflanzen-, Raps-, Sojaöl und andere)
Soja
Lammfleisch
Fisch und Meeresfrüchte (außer Lachs, Forelle und Sardinen)
Ebene 4
Alles bisher Genannte und außerdem:
Essig (auch Apfelessig)
fermentierte Nahrungsmittel (auch Kombucha, Sauerkraut und Kokos-Aminos)
Koffein (Kaffee, Matcha, Schokolade und anderes)
Ebene 5
Alles bisher Genannte und außerdem:
Getreide (außer Hirse und Haferflocken)
alle Öle (auch gesündere wie die Öle aus Avocados, Erdnüssen, Grapefruitkernen, Kokosnüssen, Leinsamen, Macadamianüssen, Mandeln, Oliven, Sesam, Sonnenblumenkernen und Walnüssen)
Bonus
Wenn Sie noch bessere Resultate noch schneller erzielen möchten, lassen Sie Salz und Gewürzmischungen ganz weg (einzelne reine Gewürze sind okay), und meiden Sie radikale Fette eine Zeit lang ganz.
Darüber hinaus einschränken oder ganz meiden sollten Sie:
Alkohol
künstliche und natürliche Aromen
Nährhefe
Zitronensäure
Aspartam und andere künstliche Süßungsmittel
Glutamat
Formaldehyd
Konservierungsstoffe
Gründe für den Verzicht auf diese Nahrungsmittel
In welcher Weise diese Nahrungsmittel schlecht für unsere Gesundheit sind, können Sie im Einzelnen in Kapitel 7 nachlesen. Hier gehen wir jetzt der Frage nach, weshalb es gut ist, Ihrem Körper eine Pause von dieser Belastung zu gönnen.
Manche Nahrungsmittel machen das Blut aufgrund ihres Fettgehalts dickflüssiger. Das kann so weit gehen, dass Giftstoffe im Blut »suspendiert« bleiben und nicht ausgeschieden werden – bis wir schließlich eine Reinigungskur machen. Mit dem Blut sollen diese Gifte und Schlacken eigentlich zu den Nieren und in den Darm transportiert und schließlich ausgeschieden werden. Wenn das wegen der Verdickung des Bluts nicht möglich ist, bleiben die Toxine nicht nur im Blut, sondern gelangen teilweise zurück in die Organe, ins Fett, ins Bindegewebe und sogar in die Knochen. All das ist der medizinischen Forschung nicht bekannt. Das Speicherfett im Körper hält zäh an hochgiftigen Stoffen fest, zum Beispiel an altem Adrenalin, an viralen Abfallstoffen und an giftigen Metallen.
Manche Nahrungsmittel wirken austrocknend, und auch das macht das Blut zähflüssiger, sodass es zum Krankheitsbild der Blutverschmutzung kommt. (Darüber erfahren Sie mehr in meinem Buch Heile deine Leber. ) Bei tiefer chronischer Austrocknung der Gewebe ist es fast unmöglich, Giftstoffe auszuscheiden, die sich in den Organen, im Blut und an anderen Stellen im Körper befinden.
Es gibt auch Nahrungsmittel, die dem Körper neue Giftstoffe zuführen. Dann können Sie sich Heilsames wie zum Beispiel Selleriesaft zuführen oder eine Entschlackungskur machen, solange Sie wollen – wenn Sie diese Produkte weiterhin verzehren, werden Sie wahrscheinlich feststellen, dass Sie keine Fortschritte machen. Sie unternehmen zwar etwas zur Ausleitung, führen sich aber gleichzeitig neue Giftstoffe zu. Das ist ungefähr so, als versuchte man ein leckgeschlagenes Boot auszuschöpfen.
Wie gesagt versorgen manche Nahrungsmittel Viren und ungesunde Bakterien mit Nahrung. Da diese Erreger für viele Symptome und chronische Erkrankungen verantwortlich sind, ist es vorrangig, sie auszuhungern, wenn man etwas für seine Gesundheit tun will.
Wenn Sie also Nahrungsmittel weglassen, die blutverdickend, austrocknend und vergiftend wirken und Krankheitserregern als Nahrung dienen, geben Sie Ihrem Körper eine Chance zu entschlacken, und auch damit entziehen Sie den Krankheitskeimen eine weitere Nahrungsquelle. Deshalb bezeichnen wir dieses Vorgehen als »Anti-Erreger-Reinigung« (aber auch jede andere Medical-Medium-Reinigungskur wirkt antiviral und -bakteriell).
Der Verzicht auf ungeeignete Nahrungsmittel ist aber keine Maßnahme, die für sich allein eine Besserung Ihrer gesundheitlichen Verfassung garantiert. Es könnte ja sein, dass Sie sich außerdem weiterhin zu fettreich ernähren und nicht genügend Obst und frisches Gemüse zu sich nehmen, um Ihren Körper mit Heilsamem zu versorgen. Wenn Sie auf schnellere und deutlichere Erfolge aus sind, können Sie außerdem die Morgen-Reinigung anwenden und sich im Folgenden unter den Anregungen zur Schwermetall-Detox-Reinigung etwas Passendes heraussuchen. Oder gehen Sie, wenn es um schnelle Nutzeffekte für den ganzen Körper geht, gleich zur 3-6-9-Reinigung über, die ja auf die natürlichen Reinigungszyklen der Leber hin konzipiert ist.
Wenn Sie im Moment nur diese Anti-Erreger-Reinigung machen, erreichen Sie auch damit schon sehr viel. Es kann ein vielversprechender erster Schritt sein oder ein Maßnahme, bei der Sie bleiben werden. Es liegt ganz bei Ihnen.
Informierte Entscheidungen
In der Tabelle sehen Sie, dass die Liste der ungeeigneten Nahrungsmittel in Ebenen oder Stufen eingeteilt ist, wobei als Ebene 1 die Nahrungsmittel bezeichnet sind, die Sie vorrangig meiden sollten, wenn Sie für Ihre Gesundheit wirklich etwas erreichen möchten. Wo Sie ansetzen, bleibt jedoch Ihnen überlassen. Sie können mit dem anfangen, was Ihnen zum Einstieg machbar erscheint, um sich dann weiter voranzuarbeiten.
Wenn Sie kein gutes Gefühl beim Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel haben, etwa weil Sie schon mal eine Eliminationsdiät zur Ermittlung eventueller Nahrungsmittelallergien gemacht haben, können Sie sich jetzt sagen, dass es sich dabei um spekulative Programme handelt. Die Schöpfer solcher Maßnahmen wissen nicht, wie chronische Krankheiten wie Autoimmunerkrankungen entstehen und welche Rolle die Ernährung dabei einnimmt. Das sind Ratespiele, und die spielen wir hier nicht. Nur hier finden Sie das Ernährungswissen, mit dem Sie Ihre Genesung wieder selbst in die Hand nehmen können. Denken Sie einfach um, und zwar in dem Sinne, dass bestimmte Nahrungsmittel nicht »verboten« sind, sondern Sie die Entscheidung treffen, für den Moment darauf zu verzichten. Es ist nämlich wirklich Ihre Entscheidung, und ich bin, wie ich gern betone, nicht die Ernährungspolizei. Die Tabelle soll Ihnen dazu dienen, informierte Entscheidungen über Ihre Ernährung zu treffen. Zu diesem Zweck sagt sie Ihnen, welche Nahrungsmittel Ihre bestmögliche gesundheitliche Verfassung verhindern könnten.
Die hier als problematisch aufgeführten Nahrungsmittel haben nichts mit Vorurteilen gegenüber weltanschaulich geprägten Ernährungsformen wie Vegetarismus und Veganismus oder gegenüber der Paleo-Philosophie beziehungsweise der ketogenen Theorie zu tun. Es geht bei dieser Reinigungskur auch nicht um erzwungenen Verzicht, ums Hungern oder um Scham. Die Nahrungsmittel sind nur deshalb aufgeführt, weil sich mit ihnen das Risiko verbindet, dass Sie mit Ihrer Entschlackung und Genesung nicht so weiterkommen, wie Sie es gern möchten.
Wichtige Schritte zur Gesundheit
Wenn Sie diese Nahrungsmittel von Ihrem Ernährungsplan streichen, bekommen Ihre Mahlzeiten und Zwischenmahlzeiten automatisch mehr Bedeutung für Ihre Gesundheit. Sie essen jetzt nur noch das, was Ihrem Körper wirklich bekommt und ihn unterstützt. Falls Sie nicht wissen, was das im Einzelnen sein könnte, finden Sie viele Ideen im Rezeptkapitel 23.
Kommt es bei dieser Reinigungskur zu Stimmungseinbrüchen, weil Sie manchen gewohnten Nahrungsmitteln nachtrauern oder auch beim geselligen Miteinander manchmal Verzicht leisten müssen, finden Sie Rat und Hilfe in Kapitel 25, aber auch in Kapitel 20. Mit diesen Hilfen überwinden Sie die Stolpersteine leichter und werden hinterher umso stärker sein.
Wenn Sie noch mehr tun wollen
Über die Ernährung hinaus gibt es noch andere Gesichtspunkte, die für Ihre Gesundheit von Belang sind. Wenn Sie schon darauf achten, was Sie sich einverleiben und was nicht, erscheint es sinnvoll, auch an Schadstoffe zu denken, die Sie vielleicht einatmen, auf Ihre Haut auftragen und über Badezusätze oder auf anderen Wegen aufnehmen.
Über diese Substanzen hat Sie das dritte Kapitel aufgeklärt, das Sie jetzt vielleicht noch einmal lesen mögen. Nicht alle Arten der Kontamination lassen sich vermeiden – etwa wenn ein alter Lastwagen vor Ihnen dicke Qualmwolken ausstößt oder der Nachbar im Garten giftige Unkrautvernichter einsetzt –, aber Sie können mit kleinen Veränderungen erreichen, dass Sie solche Schadstoffe weitgehend meiden. Es ist einfach eine flankierende Maßnahme bei dem Versuch zu entschlacken.