Kapitel 18
Monodiät-Reinigungskuren
Die Monodiät kann eine unglaublich wirkungsvolle Technik sein, um bestimmte gesundheitliche Probleme zu überwinden. Sie ist bei einer Vielzahl von Beschwerden angezeigt und hilft besonders bei Verdauungsproblemen und Nahrungsmittelallergien. Mir hat sie als Kind das Leben gerettet, als ich eine Lebensmittelvergiftung hatte.
Herauszufinden, was man bei Verdauungsproblemen noch essen kann, ist in manchen Fällen nahezu unmöglich. So viele Menschen leiden an Zöliakie, Dickdarmentzündung, Morbus Crohn, Reizdarmsyndrom, Dünndarmfehlbesiedelung, Verstopfung, Durchfall, Krämpfen, Magenschmerzen und Völlegefühl. Diese Menschen fragen sich ratlos, was sie noch tun können, während sie mal diese, mal jene Modediät ausprobieren. Das ist nur verständlich, wenn sie schon nicht wissen, was überhaupt in ihnen vorgeht und ihnen solche Beschwerden bereitet. Diagnosen und Krankheitsnamen helfen ihnen da auch nicht weiter. Viele leiden auch an nicht diagnostizierten Magen-und-Darm-Störungen. Mit oder ohne Diagnose, wenn niemand wirklich erklären kann, woher das ganze Unbehagen kommt, stellt sich mit der Zeit die Angst ein, dass man überhaupt nichts mehr verträgt. Wer Tag für Tag so leben muss, hat höchstwahrscheinlich nicht viel Sinn für Entschlackungskuren. Für Betroffene kommt es in erster Linie darauf an, überhaupt wieder irgendetwas essen zu können.
Was noch nicht bekannt ist: Hinter vielen Verdauungsstörungen stecken Viren und Bakterien. Sie haben die Fähigkeit, sich in der Darmschleimhaut einzunisten. Dort können sie sich von allen vorbeikommenden Störenfrieden ernähren, seien es unbekömmliche Nahrungsmittel wie Eier, Molkereiprodukte und Gluten oder giftige Metalle. Je besser es den pathogenen Bakterien dabei geht, desto stärker schüren sie Entzündungen, und die Viren sondern, wenn es ihnen gutgeht, Neurotoxine ab, die allergische Reaktionen hervorrufen. Vielfach setzen sich Viren und Bakterien ebenso in der Leber fest, und Viren produzieren auch hier Neurotoxine, die in den Verdauungstrakt gelangen können.
All das zieht Missempfindungen, Krämpfe, Blähungen oder sogar Colitis ulcerosa nach sich. (Der medizinischen Forschung
ist noch nicht bekannt, dass das Gürtelrosevirus Darmblutungen verursachen kann.) Viren und Bakterien können die mit dem Darm verbundenen Nerven stark überempfindlich machen. Bei Betroffenen kann es so sein, dass sie geradezu spüren, wie der Darminhalt die Darmwände berührt und überempfindliche Nerven antriggert, die sich aufgrund der Aktivität von Viren und Bakterien entzündet haben.
Genau dieser Zustand ist der Ansatzpunkt für die Monodiät. »Mono« heißt, dass wir uns sehr einfach ernähren und bei einem einzigen, manchmal zwei oder auch drei Nahrungsmitteln bleiben, damit sich unser Verdauungstrakt erholen kann. Die in diesem Kapitel beschriebenen Vorgehensweisen sind unter anderem dazu geeignet, die säureproduzierenden Magenzellen wiederzubeleben, sodass die Magensäure wieder stark genug wird, um die Nahrung aufzuschließen. Zugleich verbessert die Monodiät auch den Zustand Ihrer Leber. Bei den meisten Menschen ist das Organ träge und gestaut und voller Schadstoffe. Bei einer Monodiät wird die Leber diese Gifte leichter wieder los und erholt sich, sodass sie wieder Galle produziert, die stark genug ist, um Fette richtig zu zersetzen.
Eine Monodiät ist ideal für Menschen mit besonders empfindlicher Verdauung, weil die gewählten Nahrungsmittel tendenziell eher beruhigend wirken. Zugleich werden dabei Krankheitserreger wie Viren und Bakterien ausgehungert, die so oft für Verdauungsstörungen verantwortlich sind. Außerdem bewirkt die Monodiät eine sanfte Entgiftung, die dem Körper nicht allzu viel abverlangt.
Aus diesen und anderen Gründen kann die Monodiät bei vielen Krankheiten und Beschwerden unschätzbar wertvoll sein: Magen-Darm-Grippe, Gastritis, Lebensmittelvergiftung, Nahrungsmittelallergien oder Überempfindlichkeiten, Essstörungen, Geschwüren. Auch wenn Sie Schlimmes erlebt haben oder unter hoher Stressbelastung stehen, sodass Ihre Verdauung geschwächt ist und Sie Gerichte aus vielen Einzelbestandteilen nicht mehr verarbeiten können, bewirkt die Monodiät segensreiche Effekte.
Die Monodiät-Reinigungskuren
Die Monodiät unterscheidet sich von den anderen in diesem Buch dargestellten Reinigungskuren. Sie bewirkt zwar auch eine milde Entschlackung, aber vor allem hilft sie Ihnen aus der Bredouille, wenn Sie einfach gar nicht mehr weiterwissen, was Ihre Ernährung anbelangt. Sie wirkt klärend und ordnend und erlaubt dadurch möglicherweise später einen Versuch mit den anderen Reinigungskuren, die in diesem Buch vorgestellt sind, wenn Leber und Verdauung sich ein wenig beruhigt haben
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Was zu tun ist
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Falls gewünscht: Trinken Sie ½ bis 1 Liter Zitronen- oder Limettenwasser gleich nach dem Aufwachen (über die richtigen Mengenverhältnisse klärt Sie das entsprechende Rezept in Kapitel 23 auf).
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Warten Sie 15 bis 30 Minuten ab, um dann ½ Liter Selleriesaft zu trinken (Wenn Sie kein Zitronen- oder Limettenwasser trinken, ist das Ihr erstes Getränk am Morgen.) Steigern Sie sich, wenn Sie irgendwie können, auf ¾ bis 1 Liter, den Sie nach und nach im Laufe des Vormittags trinken. Sie können den Saft auch auf zwei Portionen aufteilen und den ersten halben Liter am Vormittag trinken, den zweiten später am Tag. (Falls Sie besonders empfindlich sind, fangen Sie mit ⅛ Liter auf nüchternen Magen am Morgen an, um die Menge dann nach und nach zu steigern. Und wenn Sie Selleriesaft überhaupt nicht trinken können, fangen Sie mit reinem Gurkensaft an und trinken die Menge, die Sie mögen.) Hier gilt die gewohnte Anleitung, dass Sie nach dem Selleriesaft 15 bis 30 Minuten abwarten, bevor Sie irgendetwas anderes essen oder trinken.
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Wählen Sie eine der im nächsten Abschnitt genannten Monodiät-Optionen, und essen Sie davon im Laufe des Tages immer wieder kleine Portionen. Sie können die erste kleine Mahlzeit auf den Morgen legen oder erst um die Mittagszeit mit dem Essen beginnen, je nachdem, wie viel Hunger Sie haben, wie viel Selleriesaft Sie getrunken haben und was Sie an Brennstoff brauchen, um Ihren normalen Vormittag zu bewältigen. Bleiben Sie bei dem, was Sie sich für Ihre Monodiät ausgesucht haben, für die gesamte Dauer der Kur, wechseln Sie nicht von Mahlzeit zu Mahlzeit oder von Tag zu Tag. Wenn Sie beispielsweise Banane und Kopfsalat gewählt haben, dann ernähren Sie sich den ganzen Tag lang davon, solange Ihre Monodiät dauert. Natürlich können Sie ein wenig experimentieren, bevor Sie sich auf etwas festlegen.
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Wahlweise: Falls Sie sich etwas zur Abwechslung wünschen, können Sie am Nachmittag reinen Gurkensaft trinken. Das muss aber nicht sein, und auf keinen Fall darf dieser Gurkensaft den morgendlichen Selleriesaft ersetzen.
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Verwenden Sie kein Salz, keine Würzmischungen, keine Gewürze. Bei der Monodiät gilt: je einfacher, desto besser. Lassen Sie auch alle in Kapitel 7 genannten ungeeigneten Nahrungsmittel weg. Verwenden Sie also zusätzlich zu Ihrem Diätessen nichts anderes, weder Öl, Butter und Joghurt noch Tamari oder Kokos-Aminos. Bleiben Sie ausschließlich bei Ihrer Monodiät-Speise. Frisch gepresster Zitronensaft ist als Geschmacksbeigabe in Ordnung.
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Trinken Sie über den Tag verteilt zusätzlich zu Ihrem optionalen morgendlichen Zitronen- oder Limettenwasser 1 Liter Wasser – immer in gehörigem zeitlichem Abstand zum Selleriesaft. Trinken Sie Ihr Wasser nicht zum Essen. Sie können bei der Monodiät schluckweise Kokoswasser trinken, solange es nicht rötlich oder rot ist und keine natürlichen Aromastoffe enthält. Kokoswasser trinken Sie zusätzlich zu Ihrem Liter Wasser. (Die Wassermenge können Sie gern erhöhen, wenn Sie während der Monodiät irgendwann einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf spüren. Der pH-Wert Ihres Trinkwassers soll nicht über 8 liegen. Über die Gründe dafür informiert Sie Kapitel 19.)
Die »Speisekarte« für die Monodiät
Hier nun die Möglichkeiten, aus denen Sie für Ihre Monodiät etwas heraussuchen können. Alle Optionen werden wir im Laufe dieses Kapitels durchsprechen. Worauf Ihre Wahl auch fällt, vergessen Sie nicht, Ihren Tag mit Selleriesaft einzuleiten.
- Banane, wahlweise mit Kopfsalat
- Papaya, wahlweise mit Kopfsalat
- Banane und Papaya, wahlweise mit Kopfsalat
- gedämpfte Kartoffeln, wahlweise mit Kopfsalat
- gedämpfte Erbsen, wahlweise mit Kopfsalat
- gedämpfter Winterkürbis mit gedämpften grünen Bohnen, gedämpftem Rosenkohl oder gedämpftem Spargel, wahlweise mit Kopfsalat
Wie lange die Reinigung dauert
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Für diese Monodiät sollten Sie mindestens eine Woche ansetzen.
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Nach Bedarf können Sie sie auch längerfristig anwenden, ein, zwei Monate lang oder auch ein halbes oder ganzes Jahr zum Beispiel.
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Die richtige Dauer kann bei jedem eine andere sein, abhängig von Ihrer körperlichen Verfassung und dem Heilungsbedarf Ihres Körpers. Wenn Sie irgendwo Entzündungen im Verdauungstrakt haben, sei es im Magen oder in irgendeinem Darmabschnitt, wird es eine Weile dauern, bis die auslösenden Giftstoffe und Viren oder Bakterien ausgeschaltet sind und die Schleimhäute sich so weit erholt haben, dass die Salzsäure im Magen wieder stark genug ist und die Leber wieder ausreichend Galle produziert. Bedenken Sie dabei auch: Der medizinischen Forschung und den praktizierenden Ärzten ist weitgehend noch nicht bekannt, dass Entzündungen von Viren und schädlichen Bakterien ausgelöst werden, die sich von giftigen Metallen ernähren. Eine Monodiät beispielsweise mit Bananen wird Ihnen irgendwann Erleichterung
verschaffen, aber bei ernsteren Problemen wird das sehr wahrscheinlich nicht über Nacht geschehen. Es kommt jedoch andererseits vor, dass man bei Verdauungsstörungen schon nach kurzer Zeit Besserung erfährt. Bleiben Sie also einfach bei Ihrer Monodiät, und lassen Sie sich auf keinen Fall abschrecken, wenn es Ihnen nicht sofort bessergeht. Ihr Körper leistet auch hinter den Kulissen sehr viel Heilungsarbeit, und der Tag wird kommen, an dem Sie erste Wirkungen erkennen und spüren.
Wissen, worum es geht
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Selleriesaft ist für die Monodiät-Reinigung so wichtig, weil er Viren und Bakterien abtötet, die alle möglichen Verdauungsstörungen auslösen können. Außerdem ist er von großer Bedeutung für die Neuronen des Gehirns und dessen Funktionsfähigkeit. Er reichert Ihr Blut mit wertvollem, stabilisierendem Natrium an. Deshalb müssen Sie bei jeder Reinigungskur oder Diät unbedingt genügend Selleriesaft trinken, wobei Sie mit ⅛ Liter anfangen können, um sich dann nach und nach auf ½ oder 1 Liter pro Tag zu steigern, auch um möglichen Gelüsten entgegenzuwirken. Die Natrium-Clustersalze des Selleriesafts sind gerade dafür bestens geeignet. Oft besteht ein starkes Verlangen nach Salz, und das kann uns in Schwierigkeiten bringen, weil es uns nach Nahrungsmitteln greifen lässt, die keine gesundheitlichen Fortschritte erlauben. Wenn Ihnen irgendwann mal der Staudensellerie ausgeht oder Sie noch dabei sind, sich an die empfohlene Tagesmenge heranzuarbeiten, müssen Sie vermehrt mit Gelüsten rechnen und können dann unter Umständen erst einmal nichts weiter tun, als irgendwie mit ihnen zurechtzukommen. Was für Möglichkeiten Sie haben, wenn Sie keinen Staudensellerie bekommen oder vertragen, können Sie in Kapitel 21 nachlesen.
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Wie bereits gesagt, lässt eine Monodiät Ruhe im Verdauungstrakt einkehren, sie hungert die für so viele chronische Beschwerden verantwortlichen Viren und Bakterien aus und setzt in Ihrem Körper eine milde Entgiftung in Gang. Sie ernähren sich so einfach, dass Ihr Körper besser an die Nährstoffe herankommt als je zuvor. Da jetzt keine radikalen Fette und vielfältig zusammengesetzten Speisen mehr zu verarbeiten sind, bekommt Ihr Verdauungssystem ein »Reset«, das Ihnen auf allen Ebenen zugutekommt.
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Die meisten Leute wissen gar nicht, wie stark Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei ihnen ausgeprägt sind. Sie nehmen auch nicht wahr, dass sie mit ihrer Ernährung ebendie Krankheitserreger
in ihrem Körper stärken, die solche Überempfindlichkeiten überhaupt erst entstehen lassen. Bei der Monodiät werden alle Nahrungsmittel weggelassen, die zu solchen viral oder bakteriell bedingten Problemen beitragen, die Salzsäure im Magen schwächen und die Leber überlasten. Es sind Nahrungsmittel, bei denen die wenigsten auch nur ahnen, dass sie viel mit ihrem Unbehagen zu tun haben. Und genau darin liegt die große Stärke der Monodiät, die den Menschen unter diesen Umständen Erleichterung verschafft. Wenn Sie nach der Diät schrittweise wieder andere Nahrungsmittel einführen, kann das so methodisch geschehen, dass Sie spüren, was Ihnen bekommt und was Sie lieber dauerhaft meiden sollten.
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Im weiteren Verlauf dieses Kapitels werden Sie im Einzelnen erfahren, was die verschiedenen Wahlmöglichkeiten für Ihre Ernährung in gesundheitlicher Hinsicht leisten.
Können Nährstoffmängel entstehen?
Falls Sie befürchten, die Monodiät könne sich als Mangelernährung erweisen, dürfen Sie sich erst einmal sagen, dass Sie mit Nährstoffmängeln in diese Reinigungskur einsteigen. Alle haben Nährstoffmängel, ob sie an Verdauungsstörungen oder chronischen Krankheiten leiden oder symptomfrei sind und sich gesund fühlen. Die Darmschleimhaut ist in ihrer Funktionsfähigkeit bei ganz vielen eingeschränkt, das heißt entzündet, gereizt und beschädigt, weil Krankheitskeime und Gifte auf sie einwirken und man sich über lange Zeit viel zu fettreich und mit industriell verarbeiteten Lebensmitteln ernährt hat und die Verwertung der Nahrung dadurch eingeschränkt ist. Also noch einmal: So gut wie alle Menschen leiden an Nährstoffmängeln.
Die richtig angelegte Monodiät erzeugt keine Mängel, ganz im Gegenteil. Sie versorgt uns nicht nur mit den so dringend benötigten heilsamen Pflanzenstoffen, Antioxidanzien, Mineralstoffen, Spurenelementen sowie antiviralen und antibakteriellen Stoffen. Die hier verwendeten Nahrungsmittel stellen auch beschädigte Schleimhäute wieder her und entziehen den dafür verantwortlichen Viren und Bakterien die Nahrungsgrundlage. Außerdem lässt die Monodiät die Salzsäure im Magen stärker werden, sodass die in der Nahrung enthaltenen Eiweißstoffe besser aufgeschlossen und Viren und Bakterien dadurch wieder auf natürlichem Wege abgetötet werden. Darüber hinaus wird hier die Regeneration der Leber unterstützt, sodass sie ihre Galle-Reserven aufbauen kann und Fette wieder richtig erschlossen und verwertet werden können. Im Übrigen sind die Nahrungsmittel, die Sie bei einer Monodiät zu sich nehmen,
sehr nährstoffreich. Ihre Nährstoffdichte und keimtötenden Kräfte übertreffen alles, wovon Sie sich bisher ernährt haben. Da Sie diese Nahrungsmittel jetzt einzeln und in großen Mengen essen, sind Sie besser ernährt denn je. Alle diese Vorzüge zusammen gleichen eventuelle Nährstoffmängel aus. Zu ähnlichen Befürchtungen insbesondere über Eiweiß- und Fettmangel werden Sie gegen Ende dieses Kapitels noch mehr erfahren.
Sogar bei langfristiger Anwendung der Monodiät werden Mängel sich bessern und nicht verschärfen. Wenn Sie sich falsch ernähren und viele verschiedene unbekömmliche Nahrungsmittel zu sich nehmen, während Sie sich zugleich mit Verdauungsstörungen herumplagen, die niemand wirklich versteht, werden Mangelzustände dadurch bestimmt nicht behoben. Auch Probiotika und Mikrobiom-Theorien helfen da nicht weiter. Nur wenn Sie aktiv werden und gegen die Ursachen Ihrer Beschwerden wirklich nahrhafte Nahrungsmittel einsetzen, können Sie sich vor Nährstoffmängeln bewahren und wieder gesund werden.
Geeignete Nahrungsmittel für die Monodiät
Die Monodiät funktioniert nicht, wenn man sich irgendein Nahrungsmittel auswählt, das man dann ausschließlich isst. Sie sollten sich vielmehr eins der in diesem Kapitel aufgeführten Produkte aussuchen und es dann in der richtigen Weise anwenden. Alles, was Sie hier finden, ist nahrhaft und wirkt beruhigend auf Magen und Darmschleimhaut. Nichts davon ist adstringierend (zusammenziehend), ansäuernd oder reizend, nichts kratzt und sticht, wie es bei Nüssen, Kernen oder Getreide sein kann. Wenn Sie sich für die Monodiät etwas aussuchen, was nicht in diesem Kapitel vorkommt, könnte das auf Ihre Verdauung störender wirken, als würden Sie keine Monodiät machen. Cranberrys, Blaubeeren und Weintrauben zum Beispiel sind zwar heilkräftige Nahrungsmittel, aber wenn die Verdauung bereits gestört und der ganze Verdauungstrakt gereizt ist, würde man wahrscheinlich in Bedrängnis kommen, wenn man bei seiner Monodiät auf diese Beeren setzte, weil sie einfach zu herb sind und adstringierend wirken. Bei Weintrauben und Cranberrys ist außerdem die Haut zu zäh und in größeren Mengen schwer zu verarbeiten.
Trotzdem empfehlen manche Gesundheitsfachleute Weintrauben und ausschließlich Weintrauben. Sie wissen offenbar nicht, dass man Menschen mit Verdauungsstörungen damit noch mehr Unbehagen bereiten kann. Für die Monodiät sind Weintrauben einfach keine gute Wahl. Vor Jahrzehnten habe ich angefangen, die vom Geist des Mitgefühls vorgetragene Idee der Monodiät unter
Gesundheitsprofis und Laien zu verbreiten, aber jemand hat sich diese Idee unter den Nagel gerissen und verfälscht. In diesem Buch lesen Sie nun über die therapeutisch eingesetzte Monodiät all das, was aus der Originalquelle stammt und nicht von Leuten in die Welt gesetzt wird, die ein, zwei Nahrungsmittel besonders schätzen und dann über längere Zeit nur das essen.
Kurzum, Cranberrys, Blaubeeren und Weintrauben taugen nicht für die Monodiät und bieten auch nicht genügend Brennwert für die längerfristige Verwendung. Kurzfristig, also für einen Tag oder zwei, ist die Anwendung dieser wertvollen Früchte völlig in Ordnung, wenngleich für Menschen mit chronischen Verdauungsbeschwerden nicht ratsam. Sie haben als heilsame kleine Snacks und Zutaten ihren Platz in einer abwechslungsreichen Ernährungsform. Für Feigen gilt Ähnliches: Man kann sich nicht von Feigen allein ernähren. Ihre Außenhaut wirkt im Verdauungstrakt wie eine Massage, und das ist in Maßen eine sehr gute Sache, wird jedoch schnell zu aggressiv, wenn man ausschließlich Feigen isst. Roher Blumenkohl ist ein großartiges Nahrungsmittel, so heilsam, dass man ihn als »Medizin« bezeichnen könnte, aber er macht sich am besten in einer abwechslungsreichen Ernährungsform. Roher Blumenkohl als Monodiät wäre für eine empfindliche Verdauung einfach zu faserreich. Auch Grünkohl – bei allem, was er für die Gesundheit des Körpers leistet, kann niemandem empfohlen werden, sich ausschließlich davon zu ernähren. Er ist so ballaststoff- und faserreich, dass er sich am besten als ein Nahrungsmittel unter möglichst vielen anderen eignet. Die für eine Monodiät empfohlenen Nahrungsmittel sind ebenfalls sehr heilkräftig und nährstoffreich, werden jedoch von einem empfindlichen Verdauungssystem deutlich besser vertragen.
Wir können unsere Wahl für eine Monodiät auch nicht von dem abhängig machen, was man uns über sogenannte milde Nahrungsmittel beigebracht hat. Eier beispielsweise sind für eine Monodiät überhaupt nicht geeignet, obwohl sie nicht sofort nach dem Verzehr Beschwerden verursachen. Sie ernähren aber Krankheitserreger im Verdauungstrakt, in anderen Organen und im Blut und machen Ihre Verdauung mit der Zeit noch empfindlicher, ganz davon abgesehen, dass sie auch andere Gesundheitsstörungen verschlimmern, die bei Ihnen vielleicht bereits diagnostiziert worden sind. So gut wie jeder hat Krankheitskeime im Körper, die nur darauf warten, dass sie Leckerbissen wie Eier vorgesetzt bekommen. Da Eier keine Faserstoffe enthalten, könnte man sie als gute Wahl für eine Monodiät ansehen. Das sind sie aber ganz und gar nicht.
Sollten Sie – einmal angenommen – irgendwo leben, wo es nur Eier gäbe und Sie keine einzige Kartoffel oder Banane oder auch nur Erbsen bekämen, würde
Ihnen nichts anderes übrig bleiben, als Eier zu essen. Dann wäre es eben so, und man könnte nichts dagegen einwenden, wenn Sie Eier äßen. Sie sollten dann aber versuchen, zumindest an Kräuter und Gewürze zu kommen, zum Beispiel Oregano, Thymian, Zimt, Sternanis oder Cayennepfeffer, die im Verdauungstrakt die Vermehrung pathogener Keime hemmen und damit die keimfördernde Wirkung von Eiern abfangen. Zu bedenken bliebe allerdings, dass diese aufgeführten Kräuter und Gewürze bei bestehenden Verdauungsstörungen und Überempfindlichkeiten allzu reizend wirken können.
Nahrungsergänzungen und Medikamente
Anregungen zur Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln im Rahmen einer Monodiät finden Sie in Kapitel 27.
Wenn Sie vom Arzt ein Medikament verordnet bekommen haben, fragen Sie ihn bitte, wie es während einer Monodiät anzuwenden ist.
Ihre Wahl der Nahrungsmittel für die Monodiät
Jeder Mensch hat mit einer anderen Mischung aus Krankheitserregern, giftigen Metallen und anderen Schadstoffen zu tun – da ist es nicht ganz einfach zu bestimmen, welche der vorgeschlagenen Nahrungsmittel Ihnen am besten dienen werden. Aber geben Sie nicht zu viel auf diese Entscheidung. Alle genannten Nahrungsmittel sind nützlich und hilfreich, experimentieren Sie ruhig ein wenig, bis Sie das gefunden haben, was Ihnen wirklich liegt. Vielleicht fällt Ihnen beim Durchlesen der folgenden Beschreibungen der einzelnen Nahrungsmittel etwas ins Auge, was Ihnen spontan geeignet erscheint. Geben Sie diesem Instinkt ruhig nach.
Wenn Sie sich erst einmal mit dem Gedanken anfreunden müssen, tagelang immer nur ein und dasselbe zu essen, dann empfiehlt es sich vielleicht, zunächst einzelne Mahlzeiten auszuprobieren. Planen Sie beispielsweise ein Abendessen, zu dem es nur gedämpfte Kartoffeln (mit oder ohne Kopfsalat) gibt, oder ein Frühstück mit nichts als ausgerechnet Bananen (mit oder ohne Kopfsalat).
Mehr über die Bestandteile der Monodiät
Noch einmal, der Begriff »Monodiät« besagt nicht, dass man irgendein Nahrungsmittel auswählt und sich eine Zeit lang ausschließlich davon ernährt. Verwenden Sie vielmehr die hier genannten Nahrungsmittel mit ihren besonderen Heilkräften: Bananen, Papayas, Bananen mit Papayas,
gedämpfte Pellkartoffeln, gedämpfte Erbsen, gedämpfter Winterkürbis mit gedämpften grünen Bohnen, Rosenkohl oder Spargel (alle mit oder ohne Kopfsalat).
Am Morgen nach dem Aufwachen ist es Ihnen freigestellt, Zitronen- oder Limettenwasser zu trinken. Wenn Sie das nicht möchten oder können, trinken Sie auf jeden Fall Selleriesaft.
Ihre erste Portion des gewählten Nahrungsmittels nehmen Sie irgendwann am Vormittag zu sich, sofern Sie Hunger haben. Irgendwann am Nachmittag folgt eine zweite Portion dieses Nahrungsmittels, und die dritte und letzte gibt es zum Abendessen, sodass Sie sich dreimal am Tag sättigen. Alternativ können Sie auch vier oder fünf kleinere Mahlzeiten im Laufe des Tages einplanen. Wie Sie weiter unten im Abschnitt »Portionsgröße« lesen werden, empfiehlt es sich, am ersten Tag mit kleineren Portionen zu experimentieren und danach eventuell zuzulegen, wenn Sie das Gefühl bekommen, dass Sie zu wenig Energie oder zu viel Hunger haben. Aber Sie sollen am ersten Tag auch keineswegs zu wenig essen. Schaufeln Sie nur einfach nicht pfundweise Kartoffeln in sich hinein. Warten Sie auch nicht zu lange bis zur nächsten Mahlzeit, da könnte der Blutzucker zu sehr absinken, sodass Sie sich schwach auf den Beinen fühlen, das Stimmungsbarometer fällt und Ihnen die Kraft ausgeht. Stocken Sie Ihre Glukose und Mineralstoffe regelmäßig auf.
Sehen wir uns jetzt an, was die genannten Nahrungsmittel für Sie bewirken können.
Selleriesaft
Selleriesaft bewirkt wie gesagt so viel Gutes, dass ich ein ganzes Buch über ihn veröffentlicht habe. Alle Ihre Fragen, auf die hier nicht eingegangen wurde, finden Sie dort beantwortet.
Kopfsalat
Es versteht sich fast von selbst, dass Kopfsalat für sich allein nicht als Monodiät geeignet ist, dafür enthält er einfach zu wenig Kalorien, er versorgt Sie nicht mit dem Brennstoff, den Sie für einen ganzen Tag brauchen. Wenn Sie Kopfsalat in Ihre Monodiät einbeziehen möchten, heißt das, dass Sie ihn zusätzlich zu Papaya, Banane, Kartoffeln oder gedämpftem Gemüse essen. Sie können ihn für sich allein als Zwischenmahlzeit oder auch als Beilage verzehren. Sie können ihn als eine Art Wrap für Ihr gewähltes Hauptnahrungsmittel verwenden oder klein schneiden oder sogar mitsamt diesem gewählten Hauptnahrungsmittel im Mixer pürieren.
Kopfsalat begrenzt sich von selbst, wählen Sie also die Menge, die Sie möchten. Sie können gelegentlich eine Handvoll nehmen oder auch eine große Portion essen, wenn Sie möchten. Man kann
davon kaum zu viel essen, Sie merken selbst, wann Sie genug haben. Wenn Sie nie so richtig Lust auf Kopfsalat haben, sollten Sie vielleicht gleich am Morgen eine Portion waschen und immer griffbereit halten. Liegen frische Salatblätter bereit, werden Sie vielleicht eher zugreifen und ab und zu mal etwas davon essen.
Kopfsalat empfehle ich deshalb, weil er besonders weiche Blätter hat und die Darmschleimhaut nicht reizt. Auch die rotblättrige Form ist sehr gut geeignet. Beide wirken beruhigend und sind besonders leicht verdaulich. Wenn Sie sehr empfindlich reagieren, sind Salatmischungen nicht die erste Wahl für Sie; nehmen Sie die nur, wenn Sie keinen Kopfsalat bekommen können. Diese Mischungen enthalten oft auch ein wenig Rucola, Radicchio und sogar Rotkohl. Die sind alle sehr gesund, aber nicht so ganz geeignet, wenn man sehr empfindlich ist und eine Monodiät machen möchte. Wenn Sie nur solche Mischungen bekommen können, suchen Sie einfach die weicheren Anteile heraus.
Alle Formen von Kopfsalat wirken antibakteriell und antiviral, schützen also vor Krankheitskeimen. Sie enthalten Stoffe, die Krankheitserreger abtöten, welche in Ihrem Verdauungstrakt nichts zu suchen haben (Näheres in Kapitel 21). Diese Salate enthalten Spuren von Omega-3-Fettsäuren, besonders leicht verdauliches und verwertbares Eiweiß und jede Menge Mineralstoffe und Spurenelemente, die für die Blutbildung und für die Neurotransmitter im Gehirn besonders wichtig sind.
Bananen
Bananen sind immer gut für unterwegs. Man bekommt sie leicht, sie müssen nicht erst zubereitet werden, und preislich sind sie meist eher günstig. Wenn Sie befürchten, Bananen könnten zu viel Zucker enthalten, seien Sie ohne Sorge. Bananen enthalten nicht so viele Kalorien, wie Sie vielleicht meinen, und sie bestehen natürlich nicht nur aus natürlicher Glukose. Sie enthalten bioverfügbares Eiweiß, gesunde Omega-3-Fettsäuren, Ballaststoffe, Wasser, Antioxidanzien und besonders viel wohltuendes Kalium. Kaliumreiche Nahrungsmittel sind bei vielen Verdauungsstörungen besonders hilfreich, und das macht die Bananen-Monodiät so heilsam. Kalium reguliert und stabilisiert die Herzfunktion, ernährt das Zentralnervensystem und unterstützt die Funktion der Nerven im Verdauungstrakt.
Außerdem wirken Bananen gegen Krankheitserreger und sind enorm präbiotisch. Sie hemmen und binden also nicht nur ungesunde Bakterien im Darm, sondern dienen dort zugleich den erwünschten gesunden Mikroorganismen. Wenn Sie etwas essen, was schädlichen Keimen nicht als Nahrung dienen kann (und das gilt für alle Nahrungsmittel, von denen dieses Kapitel handelt), sind Sie bereits auf dem
Weg zum Erfolg. Die in Bananen enthaltenen antiviralen, antibakteriellen und antimykotischen Stoffe kommen dann noch als Bonus hinzu.
Diese antipathogene Wirkung ist bei den Bananen ganz ähnlich wie bei Kartoffeln. Sie entfalten jedoch im Verdauungstrakt eine etwas andere Wirkung, da sie die Schleimhäute beruhigen. Bananen haben etwas so Leichtes, als könnten sie übers Wasser gehen, weshalb ich auch gern vom »Jesus-Effekt« spreche. Sie bewegen sich so behutsam im Verdauungstrakt, dass sie nicht einmal die Darmschleimhaut berühren. Sie enthalten Stoffe, die eine Art Gleitfilm bilden, und diesen Film können die Nährstoffe durchdringen, die frei werden, während die Banane sich im Darm auflöst. Mit einem Wort, die Banane wirkt im Darm wie ein Heilbalsam.
Wie Sie Ihre Bananen essen, bleibt Ihnen überlassen: ganz, in Salatblätter gewickelt, in der Küchenmaschine püriert oder mit der Gabel zerdrückt. Wenn Sie Ihre Bananen als ganze essen, müssen Sie sie gut kauen. Gerade wenn Sie Verdauungsstörungen haben, sollte die Verdauung bereits im Mund mit sorgfältiger Zerkleinerung beginnen. Wenn Sie mixen oder pürieren, fügen Sie kein Wasser hinzu, verwenden Sie nur die Banane selbst. Bei Flüssigkeitsbedarf ist es besser, eine Weile vor oder nach Ihrem Bananenpudding etwas zu trinken. Wenn Ihre Verdauung gestört und weniger leistungsfähig ist, sollten Sie zum Essen nichts trinken und auch kein Wasser zusammen mit den Speisen verarbeiten, außer wenn es aus irgendeinem Grund erforderlich ist. Wasser verdünnt die Salzsäure, die in dem Augenblick für die Verarbeitung der Nahrung erforderlich ist. Tatsächlich sind Bananen sogar leichter verdaulich als Wasser, weil sie pH-neutral sind und für Magen und Darm genau den richtigen Wert haben. Unser Trinkwasser hat meist einen etwas niedrigeren pH-Wert, sodass es ein wenig schwerer zu verdauen ist als eine Banane.
Wie viele Bananen?
Die Kapazität von Magen und Darm ist bei allen Menschen verschieden, und zudem sind Bananen unterschiedlich groß, also differiert auch die richtige Anzahl von Bananen bei der Monodiät von Mensch zu Mensch. Manche schaffen nur sechs, acht oder zehn am Tag, während andere mühelos fünfzehn und mehr Bananen verdrücken können. Männer können meist mehr essen als Frauen, vor allem wenn diese zierlich und womöglich auch noch chronisch krank sind. Manche haben einen kleinen Magen, und bei anderen ist dieses Organ dehnfähiger und kann mehr auf einmal aufnehmen. Mit welcher Anzahl Bananen Sie Ihren Tag bestreiten können, hängt also von der Anlage Ihres Verdauungssystems ab.
Seien Sie aber ohne Sorge, Sie könnten zu viele Bananen essen und dadurch zu
viel Zucker oder Kalium zu sich nehmen. Ihr Körper braucht viel Glukose, um richtig funktionieren zu können, um die Muskeln stark zu halten, die Zellen zu erneuern und sich zu regenerieren. Sie haben in Bananen ein perfektes Nahrungsmittel, mit dem Sie als chronisch kranker Mensch Muskelschwund entgegenwirken können, wenn Sie sich nicht mehr so viel bewegen können wie unter normalen Umständen.
Tipps
Hier noch ein paar weitere Tipps zur Monodiät mit Bananen: Ihre Bananen sollten nicht so überreif sein, dass die Schale ganz braun ist. Essen Sie aber auch keine grünen Bananen, die noch keine Punkte auf der Schale haben. Ideal für Ihre Monodiät sind Bananen, die eine gewisse Festigkeit haben und deren Schale braune Flecken aufweist, aber größtenteils noch gelb ist.
Es ist nicht ganz einfach, den Reifegrad einer Banane festzustellen, weil es verschiedene Sorten gibt, die aus weit voneinander entfernten Ländern stammen können. Da kann es vorkommen, dass Bananenstauden aus verschiedenen Weltgegenden ziemlich gleich aussehen und der Reifegrad des Fruchtfleischs dennoch ganz verschieden ist. Dass eine Banane unreif ist, merken Sie spätestens beim ersten Biss, wenn Sie auf der Zunge ein leicht zusammenziehendes Gefühl verspüren und die Zähne nicht mehr so glatt zu sein scheinen. Zu hartes Fruchtfleisch ist ein weiteres Zeichen, und ein drittes besteht darin, dass die Schale mit hörbarem Geräusch reißt.
Wenn Ihre Bananen-Monodiät optimal laufen soll, empfiehlt sich eine gewisse Vorratshaltung, damit Sie immer Bananen im richtigen Reifegrad zur Hand haben. Vielleicht müssen Sie mehrmals pro Woche einkaufen, oder Sie überlegen, ob sich die Anschaffung einer ganzen Kiste lohnt.
Sollten Sie irgendwann auf einmal zu viele reife Bananen haben, die nicht braun werden sollen, können Sie sie einfrieren. Am besten ziehen Sie die Schale ab und frieren das Fruchtfleisch in einer Tiefkühlbox ein. Frieren Sie aber keine Bananen ein, die bereits überreif sind. Das kann leicht passieren, wenn Sie einen ganzen Karton Bananen gekauft haben, die alle zur gleichen Zeit reif werden, und Ihnen dann plötzlich bewusst wird, dass sie eigentlich schon hinüber sind. Es bringt nichts, Bananen noch einzufrieren, wenn die Schale bereits mit Altersflecken übersät ist oder das Fruchtfleisch pampig zu werden beginnt. Wenn Sie sie dann auftauen und mixen, reifen sie noch einmal nach, und das ist nicht gut für Sie. Überreife Bananen fangen an zu gären, und was von fermentierten Nahrungsmitteln zu halten ist, haben Sie bereits in Kapitel 7 erfahren und können es jetzt noch einmal nachlesen.
Dagegen ist es völlig in Ordnung, Bananen zum perfekten Reifezeitpunkt
einzufrieren. Auch hier empfehle ich, diese Bananen erst nach dem Ende Ihrer Monodiät zu verwenden. Die Kur selbst führen Sie am besten mit frischen Bananen durch. Aber auch während der Kur gibt es ein gutes Gefühl zu wissen, dass Sie auf jeden Fall reife Bananen zur Hand haben, wenn alle Stricke reißen und frische reife Bananen gerade nicht zu bekommen sein sollten. Müssen Sie bei der Monodiät doch einmal auf eingefrorene Bananen zurückgreifen, lassen Sie sie vor dem Zerdrücken oder Mixen auftauen. Auch »Bananen-Nicecream« (in der Küchenmaschine zu einer Art Softeis verarbeitete Tiefkühlbananen) ist ausnahmsweise erlaubt, wenn Sie Abwechslung brauchen, um bei der Stange zu bleiben. Tiefgekühlte Bananen sind etwas schwerer verdaulich als aufgetaute oder frische, und wenn man besonders empfindlich ist und sie den ganzen Tag lang verwendet, könnten sie einem Beschwerden bereiten. Falls Sie also auf Ihren Tiefkühlvorrat zurückgreifen müssen, verwenden Sie die Bananen lieber aufgetaut.
Wenn man von Bananen Verstopfung bekommt, liegt es daran, dass man sie unreif gegessen hat. Es gibt die unbegründete Anschauung, Bananen seien gesünder, wenn man sie grün verzehrt, weil sich dann noch nicht so viel Zucker gebildet haben. Das ist jedoch eine gezielte Fehlinformation. Viele hängen dem Irrglauben an, Fruchtzucker sei schädlich, und auch in manchen Medizinerkreisen wird diese Theorie vertreten; aber es gibt keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, die das belegen. Es handelt sich um bloße Mutmaßungen mancher Mediziner, die Zucker jeder Art für grundsätzlich schädlich halten. In Wirklichkeit unterstützt Obst unsere Genesung, und je weniger Sie davon essen, desto länger bleiben Sie krank. Aber schließen Sie Kartoffeln, Erbsen oder gedämpftes Gemüse nicht als Monodiät aus. Sie enthalten ebenso wie Obst reichlich gesunde Glukose und werden Ihre Gesundheit so weit wiederherstellen, dass Sie auch Obst wieder besser vertragen.
Bei der Monodiät ist es nicht ratsam, das Fruchtfleisch grüner Bananen im Smoothie mit zu verarbeiten. Alles Unreife bekommt dem Körper nicht gut, weil es Tannine enthält, die der Frucht als Schutz vor Insekten und Vögeln dient, solange sie noch am Strauch oder Baum hängt. Reift die Frucht dann weiter, werden Tannine in antivirale und antibakterielle Stoffe verwandelt, die unserer Heilung dienen. Dieses Reifeprinzip gilt in ganz ähnlicher Weise für Gemüse und Kräuter. Klettenwurzeln beispielsweise sollten Sie nicht zu früh ernten. Lässt man Spargel zu lange stehen, schießt er ins Kraut. Wenn Löwenzahnblätter zu groß werden, schmecken sie schließlich unerträglich bitter. Selbst bei der Aufzucht von Schlachtvieh weiß der Bauer sehr wohl, wann seine Tiere so weit sind, dass sie wirklich gut schmecken. Kurz, es gibt für jedes Nahrungsmittel einen
optimalen Zeitpunkt, und Bananen sind dann am besten zum Verzehr geeignet, wenn sie richtig gelb sind und kleine braune Flecken zeigen.
Papaya
Wenn jemand Schwierigkeiten mit dem regelmäßigen Stuhlgang hat, sind Papayas, Bananen oder Papayas mit Bananen eine gute Wahl. Papaya kann chronische Verstopfung lindern und hilft auch Leuten, deren Magensäure und folglich Verdauungskraft sehr schwach geworden ist. Bei zeitweiliger Verstopfung können Sie Bananen hinzufügen.
Wenn jemand wegen einer Fastenkur oder einer schweren Krankheit oder einer Anorexie längere Zeit nichts gegessen hat, ist gemixte Papaya wunderbar für den Aufbau geeignet, weil sie kalorienreich ist, die Nerven beruhigt, antiviral und antibakteriell wirkt, Spurenelemente und Betakarotin enthält und überhaupt ganz wunderbar für die Verdauung ist. Sehen Sie sich einmal das Rezept für Papaya-Pudding auf S. 398 an. Wenn Sie möchten, geben Sie gern auch Kopfsalatblätter zu Ihrer Papaya in den Mixer.
Kaufen Sie Ihre Papayas am besten im Biofachhandel. Außerdem sollten die Früchte reif sein, sodass sie aus der Schale gelöffelt werden können. Wenn die Früchte nicht aufgeschnitten angeboten werden, erkennen Sie den richtigen Reifegrad daran, dass die Haut stellenweise ein wenig orange und gelb wird und die Frucht sich für den Daumen wie eine reife Avocado anfühlt. Wie bei den Bananen sollten Sie auch hier ein wenig planen, damit Sie immer genügend reifende Früchte für die Tage Ihrer Monodiät zur Hand haben.
Kartoffeln
Eine Monodiät mit gedämpften Kartoffeln ist besonders geeignet für Menschen, die über breiige Stühle oder zu häufigen Stuhlgang klagen. Auch bei zu wenig Magensaft oder zu schwacher Magensäure profitiert man von einer Monodiät mit gedämpften Kartoffeln. Die Kartoffel hat viele Vorteile: Sie ist nahrhaft genug auch für Menschen, die sich normalerweise überwiegend von tierischem (Fleisch, Eier, Fisch) oder pflanzlichem Eiweiß (Nüsse, Kerne, Erdnussmus, Tofu) ernähren, aber all das zeitweilig nicht essen können, weil ihr Darm entzündet ist oder sie stark überempfindlich geworden sind. Kartoffeln enthalten nicht nur sehr leicht verwertbares Eiweiß, sondern auch viele Mineralstoffe wie zum Beispiel Kalium sowie die Aminosäure L-Lysin, die von Krankheitserregern verursachte Entzündungen lindert. Kartoffeln sind gut bei Geschwüren und brennenden Empfindungen im Magen.
Manchmal wird von Kartoffeln abgeraten, weil sie zur Familie der Nachtschattengewächse gehören. Das bloße Wort »
Nachtschatten« löst Ängste aus, und schon kommen den Leuten Bedenken, sie könnten eine Kartoffelallergie oder -unverträglichkeit haben. Diesen Ruf haben Kartoffeln nicht verdient, und niemand braucht sie zu fürchten, sie sind einfach eine großartige Quelle für Kohlenhydrate. Die Nachtschattenphobie wurde von Leuten in die Welt gesetzt, die Mutmaßungen über die chronischen Beschwerden anderer anstellten und die in der Regel keine Ahnung haben, wie chronische Krankheiten überhaupt entstehen. Aber wenn so ein Gerücht einmal in die Welt gesetzt ist, macht es die Runde und gilt dann plötzlich als »Allgemeinwissen«. Das ist trotzdem völlig falsch und irreführend. Ähnlich läuft es bei dem in Obst enthaltenen Zucker, bei Lektinen und Oxalaten und vielen anderen Nahrungsbestandteilen, die in Wirklichkeit harmlos sind, aber ohne jede wirklich wissenschaftliche Erklärung auf einmal verteufelt und gemieden werden. In diese Kategorie der angstbesetzten Nahrungsmittel, von Leuten geschaffen, die die wahren Krankheitsursachen nicht kennen, fallen auch die Nachtschattengewächse. Man bezeichnet damit eine sehr vielgestaltige Klasse von Pflanzen, und wenn wir uns davon verunsichern lassen, bringen wir uns selbst um eine Heilungschance. Sicher, es gibt wildwachsende Nachtschattengewächse, die wirklich giftig sind, doch das gilt nicht für Früchte und Gemüse aus dieser Familie wie zum Beispiel die Tomaten, Kartoffeln, Auberginen sowie all die verschiedenen Paprika- und Chilisorten im Obst- und Gemüseladen. Ähnlich ist es mit den Kohlenhydraten. Manche Formen wie zum Beispiel verarbeiteter Weizen sind nicht gut für Ihre Gesundheit, doch das sagt nichts gegen Kartoffeln mit ihrem Reichtum an Kohlenhydraten. Kartoffeln können Leben retten. Ich habe das im Laufe der Jahre oft erlebt.
Es ist auch gegenstandslos, Kartoffeln deshalb zu meiden, weil sie zu den »weißen Nahrungsmitteln« zählen. Sehen wir Äpfel als weiß oder Radieschen? Ist eine Cherimoya ein weißes Nahrungsmittel? Alle sind innen weiß, wenn man sie öffnet, und doch nennen wir sie nicht so, wir wissen um ihren Nährwert. Ähnliches gilt für Blaubeeren, die ja nach ihrer Farbe benannt sind, aber wenn Sie sich das Innere einer Kulturheidelbeere ansehen, erkennen Sie ein durchscheinendes Weiß. Und schauen Sie sich im Laden bei den Kartoffeln um. Da finden Sie braune, gelbe, bläuliche und rote, und das sollte uns eigentlich sagen, dass es sich nicht um ein weißes Nahrungsmittel handelt. Diese Bezeichnung sollte raffiniertem Zucker und Backwaren aus Weißmehl vorbehalten bleiben.
Machen Sie sich bitte auch bewusst, dass wir bei der Monodiät mit Kartoffeln wirklich nichts anderes als gedämpfte Pellkartoffeln essen – nichts von Ofenkartoffeln, gebackenen Kartoffeln oder Salzkartoffeln, so lecker diese zu anderen Zeiten sein
mögen –, und ganz bestimmt gibt es keine Bratkartoffeln. Es kommt auch nicht infrage, zu unseren gedämpften Pellkartoffeln Öl, Butter, Sauerrahm oder Gewürzmischungen zu verwenden. Sie können Ihre Pellkartoffeln aber mit etwas Zitronensaft verfeinern. Während der Monodiät sollen keine Gewürze verwendet werden. Bei besonders empfindlicher Verdauung können Sie die Kartoffeln in Salatblätter einwickeln oder auf Kopfsalatblättern servieren. Wenn Sie die Schale nicht mitessen möchten, weil Sie meinen, sie sei schwerer zu verdauen, kann ich Sie beruhigen. Die Schale einer Pellkartoffel ist in Wirklichkeit leicht verdaulich, sehr nährstoffreich und voller antiviraler Wirkstoffe. Falls Sie konventionell erzeugte Kartoffeln essen, können Sie die Schale entfernen, wenn Sie möchten. Essen Sie keine grünen oder keimenden Kartoffeln.
Wenn Kartoffeln bei manchen einen schlechten Ruf haben, dann deshalb, weil sie fast immer zusammen mit Fett verzehrt werden, und diese Kombination tut uns nicht gut, ob es sich um in Öl gebratene Kartoffeln, mit Butter angemachtes Püree oder ein paar Schinkenstreifen handelt. Gedämpfte Pellkartoffeln ganz ohne Fett, das scheint irgendwie unvorstellbar zu sein, ist aber genau die Form, die unserem Leben entscheidende Impulse geben kann. Sie können Ihre Kartoffeln warm oder kalt, ganz oder zerdrückt oder püriert essen, solange keinerlei Molkereiprodukte oder sonstige Zugaben verwendet werden. Wenn Sie Ihre Kartoffeln ganz lassen, müssen Sie sie auf jeden Fall gut kauen.
Auch Süßkartoffeln und Yams sind heilsame Nahrungsmittel, aber für die Monodiät nicht die beste Wahl. Bleiben Sie im Rahmen der Monodiät einfach bei normalen Kartoffeln.
Gedämpfte Kartoffeln sind auch deshalb so heilkräftig, weil sie nicht als Nahrung für schädliche Keime im Körper dienen, weder Viren noch krank machenden Bakterien oder Hefen und Schimmelpilzen. Tatsächlich binden Kartoffeln solche Bakterien, die für Divertikulitis oder Prostatitis verantwortlich sein können, um sie dann über den Dickdarm aus dem Körper zu entfernen. Sie vertreiben Streptokokken, schädliche Kolibakterien, Staphylokokken und ungesunde Pilze aus dem Körper. Kartoffeln enthalten Stoffe, die von hoher Bindekraft sind, und das liegt nicht nur an der in ihnen enthaltenen Stärke. Krankheitserreger verbacken mit diesen Substanzen und können sich nicht mehr befreien. Kartoffeln können sogar Würmer wie zum Beispiel Madenwürmer austreiben. Da uns nicht beigebracht wird, bei Eiern vorsichtig zu sein, geht niemand davon aus, dass er allergisch auf Eier reagiert. In Wirklichkeit sind Eier eine bevorzugte Nahrung praktisch aller Krankheitserreger, die wir eigentlich nicht in unserem Darm haben möchten. Kartoffeln können allen diesen Keimen nicht als Nahrung
dienen, sondern schwächen sie sogar so weit, dass unser Immunsystem schließlich mit ihnen fertigwird.
Zugleich belasten Kartoffeln das Verdauungssystem in keiner Weise und sind dadurch eines der heilsamsten Nahrungsmittel für den Verdauungstrakt. Lassen Sie sich also nicht irritieren, wenn es heißt, Kartoffeln enthielten zu viele Kohlenhydrate und seien deshalb Nahrung für Candida – das stimmt einfach nicht. (Über Candida wurde bereits in Kapitel 4 einiges gesagt.)
Die Kartoffel-Monodiät kann die Verdauung zu neuem Leben erwecken und Symptome und Beschwerden aller Art lindern, zum Beispiel chronischen Durchfall, Völlegefühl, Blähungen, Magenschleimhautentzündung, Verstopfung, saures Aufstoßen, sogar Lebensmittelvergiftung und Hiatushernie (Zwerchfelldurchbruch). Kartoffeln beruhigen die Darmschleimhaut, weil sie auch im mechanischen Sinne nicht reizend wirken, sie sind äußerst leicht verdaulich und assimilierbar. Sie gehören zu den wenigen Nahrungsmitteln, die auch bei schlimmen Verdauungsstörungen noch vertragen werden.
Erbsen
Eine Monodiät mit gedämpften Erbsen ist eine wunderbare Ausweichmöglichkeit, wenn es mit Bananen, Papayas oder Kartoffeln aus irgendeinem Grund nicht geht. Auch Erbsen belasten die Verdauung kaum, wenngleich sie nicht ganz so mild sind wie Bananen, Papayas und Kartoffeln. Sie eignen sich auch wie die anderen nicht als Nahrung für Krankheitserreger. Sie enthalten leicht verwertbare heilende Substanzen und Kohlenhydrate und dazu reichlich Chlorophyll, das von der Darmschleimhaut leicht aufgenommen wird und dort das gesunde Zellwachstum fördert und den Wiederaufbau der Darmschleimhaut unterstützt, wenn sie aus irgendeinem Grund verletzt ist, zum Beispiel durch überschüssiges Adrenalin, Gifte, unbekömmliche Nahrungsmittel und schädliche Keime.
Verwenden Sie aber auf keinen Fall Erbseneiweißpulver, nehmen Sie ausschließlich frische oder tiefgekühlte Erbsen. Erst wenn beides wirklich nicht zu bekommen ist, können Sie auch einmal zu Erbsen in der Dose oder im Glas greifen. Am besten für die Monodiät geeignet sind junge Erbsen, sie sind besonders zart. Die Zubereitung ist vielleicht mit tiefgekühlten jungen Erbsen am einfachsten. Wenn Sie Erbsen in der Schote finden und daraus so viele junge Erbsen pulen können, dass Sie satt werden, ist das sicher eine gute Sache. Tiefgekühlte Erbsen dürften aber einfach bequemer sein. Kaufen Sie möglichst Bioware ein.
Dämpfen Sie Ihre Erbsen so lange, wie Sie möchten. Sie entscheiden selbst, ob Sie sie ganz weich haben wollen oder ob sie noch ein wenig Biss haben sollen. Sie
können gleich die ganze Tagesmenge zubereiten und einen Teil im Lauf des Tages kalt essen oder sie wieder aufwärmen (ohne Fett natürlich), oder Sie dämpfen Ihre Portionen jeweils nach Bedarf frisch. Wärmen Sie die Erbsen nicht in der Mikrowelle, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt.
Wenn Sie zu Ihren gedämpften Erbsen Kopfsalat essen, können Sie die Erbsen auf einem Bett von zerkleinertem Salat anrichten oder den Salat getrennt von den Erbsen verspeisen. Sie können Erbsen und Salatblätter auch zusammen pürieren. Manchmal haben Sie vielleicht das Gefühl, dass Salat einfach nicht passt. In dem Fall können Sie am Morgen einen Selleriesaft trinken und essen den ganzen Tag lang nur gedämpfte Erbsen. Wichtig ist bei allem, dass Sie keinerlei Zusätze verwenden, kein Fett, kein Öl, keine Sojasoße, keine Nährhefe, keine Gewürze, einfach nichts Zusätzliches. Frisch gepresster Zitronensaft ist zur geschmacklichen Abrundung okay. Einfache Ernährung ist hier das Heilrezept für Ihren Darm.
Winterkürbis und grüne Bohnen, Rosenkohl oder Spargel
Diese Form der Monodiät ist dann geeignet, wenn die Verdauung nicht ganz so empfindlich ist und einem der Gedanke der Monodiät nicht behagt. Man wünscht sich ein wenig mehr Abwechslung, um die Maßnahme überhaupt durchzustehen. Diese Kombination aus gedämpftem Winterkürbis, gedämpften grünen Bohnen oder Rosenkohl oder Spargel (sie wählen zwei davon, dazu gleich noch mehr) versorgt Sie sehr reichlich mit Antioxidanzien, Chlorophyll, Schwefelverbindungen, antiviralen und antibakteriellen Stoffen, Betakarotin und lebenswichtiger Glukose – die allesamt sehr gesund für Leber und Verdauungstrakt sind und zugleich schädliche Keime kleinhalten oder sogar abtöten. Sie sind mild genug für eine Monodiät und immer mühelos zu finden.
Bei dieser Monodiät gehen Sie am besten folgendermaßen vor: Nach Ihrem morgendlichen Selleriesaft ernähren Sie sich bis zum Abendessen von gedämpftem Winterkürbis. Ob Sie gleich am Morgen damit anfangen oder erst zum Mittagessen, hängt von Ihrem Hunger ab, aber unterbrechen Sie die Nahrungsaufnahme nicht zu lange, denn das könnte ein Energieloch oder Stimmungstief nach sich ziehen. Zum Abendessen wählen Sie jeweils zwei dieser drei Optionen: gedämpfte grüne Bohnen, gedämpfter Rosenkohl oder gedämpfter Spargel. Das gibt Ihnen eine gewisse Wahlfreiheit, und die Abwechslung sorgt vielleicht dafür, dass Ihnen die Angelegenheit nicht zu langweilig wird. Dennoch bleibt hier das Mono-Prinzip gewahrt, das bei so gut wie jeder gesundheitlichen Verfassung ein wahrer Segen ist. Sie können zu Ihrem gedämpften Gemüse auch immer Kopfsalat essen
.
Noch etwas zum Winterkürbis. Butternut ist fast immer zu bekommen und für Ihre Monodiät geeignet. (Wenn Ihnen das Zerkleinern zu mühsam ist, sehen Sie zu, ob Sie tiefgekühlten Butternut-Kürbis bekommen.) Spaghettikürbis enthält dagegen viel weniger Kalorien und wird Sie wahrscheinlich nicht anhaltend sättigen – besser ist eine süßere Sorte. Delicata, Sweet Dumpling und Kabocha sind wunderbar geeignete Sorten. Wenn Sie sehr empfindlich sind, entfernen Sie die Kürbishaut nach dem Kochen; bei etwas robusterer Verdauung können Sie die Schale mitessen. Generell ist das Dämpfen besser als die Zubereitung im Backofen, und verwenden Sie weder Butter noch Sahne oder Öl.
Portionsgröße
Wie groß Sie Ihre Portionen bei der Monodiät machen, hängt davon ab, wie viel Sie normalerweise verzehren. Essen Sie viel oder eher wenig auf einmal? Davon wird es abhängen, was sich bei der Monodiät gut für Sie anfühlt.
Am ersten Tag experimentieren Sie vielleicht erst einmal mit kleineren Mengen. Wenn die Kräfte nachlassen oder der Hunger richtig lästig wird, essen Sie einfach ein wenig mehr. Hier geht es überhaupt nicht darum zu hungern. Es wäre nur wenig sinnvoll, sich gleich mit massenhaft Erbsen oder Bananen vollzustopfen. Es geht ja darum, Ihr Verdauungssystem zu heilen, und da wären zu große Mengen einfach belastend. Aber vom Hungern haben Sie auch nichts. Es würde Sie nur in die Versuchung treiben, aus purem Hunger zu unbekömmlichen Nahrungsmitteln zu greifen. Fangen Sie also mit maßvollen Portionen an, dann können Sie die Mengen immer noch nach Bedarf erhöhen.
Was sonst noch gut zu wissen ist
Bei Empfindlichkeit des Darms
Nichts anderes wirkt so beruhigend auf den Darm wie eine Monodiät. Trotzdem spüren besonders empfindliche Menschen auch hier noch die Passage der Nahrung durch den Darm, was manchmal verunsichernd wirkt, weil es sich so anfühlt, als würde man die Nahrung gar nicht verdauen. Wenn Sie jedoch eine der hier beschriebenen Monodiäten machen und sich genau an die Anleitung halten, müssen Sie sich keinerlei Sorgen machen. Solange Ihre Darmschleimhaut entzündet und gereizt ist, reagiert sie sogar auf den vorbeifließenden Nahrungsbrei empfindlich. Das schadet jedoch nicht, da es sich um besonders milde Nahrungsmittel handelt.
Nicht auf Ei und Käse ausweichen
Das ist vielleicht nicht ganz mühelos einzusehen, denn wenn Sie ein Stück Käse
oder ein Ei essen, haben Sie anschließend keinerlei Missempfindungen im Bauch. Auf diese Beobachtung ist jedoch kein Verlass. Käse und Ei bewegen sich als ein weicher Brei durch den Darm, und so werden die überempfindlichen Nerven im Moment nicht weiter gereizt. Allerdings ernähren Käse und Ei schädliche Bakterien sowie Viren und sogar Pilze im Darm, die dann die vorhandenen Entzündungen weiter schüren und am Ende die Überempfindlichkeit immer schlimmer machen. Wenn Sie dann etwas wirklich Heilsames wie zum Beispiel Kopfsalat essen, kann das erst einmal mit Missempfindungen verbunden sein, weil diese etwas rauere Kost bei der Berührung mit der entzündeten Darmschleimhaut Reaktionen der Nerven auslöst, und die können dann das Gefühl geben, dass Sie Salat nicht verdauen können, und das wiederum könnte Sie veranlassen, ihn künftig zu meiden und doch lieber wieder zu Eiern und Käse zu greifen. Langfristig verschlimmert das Ihre Beschwerden jedoch nur. Solange Sie nicht wissen, was da wirklich vor sich geht, bleiben Sie in einer Art Teufelskreis gefangen. Eine Richtungsänderung wird Ihnen nur gelingen, wenn Sie Eier und Käse endlich meiden und den Salat einfach trotz der leichten Missempfindungen weiterhin essen.
Bei Magen-Darm-Lähmung
Atonie (Erschlaffung) oder Parese (unvollständige Lähmung) des Magens und Darms ist eine immer beliebter werdende Diagnose, aber wodurch es dazu kommt, ist der medizinischen Forschung noch unbekannt. Im Grunde klärt diese Diagnose nichts, da es sich dabei um reine Mutmaßungen handelt. Es lässt sich nicht feststellen, ob wirklich eine Lähmung des Magens, Zwölffingerdarms, Dünndarms, Dickdarms oder Enddarms vorliegt – außer wenn bekannt ist, dass der Betreffende eine Verletzung des entsprechenden Abschnitts seines Verdauungstrakts erlitten hat oder dort ein chirurgischer Eingriff vorgenommen wurde. Viele sogenannte Lähmungen dieser Art gehen eigentlich vom Gehirn aus. Wenn Gifte und Krankheitserreger dort Entzündungen auslösen, kann das auf die Reaktionsbereitschaft der Nerven im Verdauungstrakt hemmend wirken, sodass es zu allerlei Symptomen kommen mag. Die Nerven in der Darmschleimhaut und ihrer Umgebung können sich ebenfalls entzünden, wenn hier schädliche Viren wie EBV und HHV-6 ihr Unwesen treiben und die Empfindlichkeit der Nervenendigungen herabsetzen und in der Folge die Darmperistaltik bremsen.
Es gibt hier verschiedene Grade der Lähmung, und solange Sie noch selbst essen können und nicht auf künstliche Ernährung angewiesen sind, kann eine Monodiät ausgesprochen heilsam auch bei einer Magen-Darm-Parese wirken, weil sich dabei die Nerven der Darmschleimhaut erholen können. Außerdem versorgt eine Monodiät
Ihr Gehirn mit dringend benötigten Mineralstoffen und Glukose, was die Neuronen kräftigt und den Neurotransmitterhaushalt stabilisiert, sodass am Ende die Signalübertragung zu den Darmnerven und damit die Peristaltik wieder besser funktioniert. Gleichzeitig wirken Monodiäten auch antiviral und reduzieren damit leichte Infektionen, die in der Darmschleimhaut Narbengewebe entstehen lassen und die Nerven schädigen. Kurzum, eine Monodiät kann das Verdauungssystem darauf trainieren, sich wieder besser mit dem Zentralnervensystem abzustimmen, damit der Mensch gesund werden kann.
Bei nicht diagnostizierten Verdauungsstörungen
Wie bereits gesagt bleiben Probleme mit der Verdauung oft ohne Diagnose, weil es tatsächlich einfach darum geht, dass es irgendwo im Verdauungstrakt viral oder bakteriell bedingte Entzündungsherde gibt und die Nerven in diesem Bereich dadurch überempfindlich werden. Das kann mit starken Missempfindungen und Beschwerden einhergehen, so als könnte man seine Nahrung nicht mehr richtig verdauen und aufschließen. Hier schafft die Monodiät Abhilfe.
Dabei haben wir ein weiteres Problem noch nicht berücksichtigt, von dem sehr viele Menschen betroffen sind: zu wenig Salzsäure. Durch diesen Mangel an Säure werden Eiweißstoffe nicht richtig aufgeschlossen und verweilen dann faulend im Darm, was schließlich Völlegefühl und eine Auftreibung des Bauchs hervorruft. Faulender Darminhalt dient ungesunden Bakterien als Nahrung, und das wiederum bringt einem irgendwann Diagnosen wie Dünndarmfehlbesiedelung, Morbus Crohn oder Dickdarmentzündung ein. Der Magen ist bei vielen Menschen in einem verheerenden Zustand. Selbst wenn man es nicht direkt spürt, kann die Magenschleimhaut vielfältig geschädigt sein – voller Narben, Schrammen und Knoten. Ein über viele Jahre mit falscher Ernährung misshandelter Magen kann schwach werden, und das betrifft seine Beweglichkeit ebenso wie die Bildung der Magensäure. Letztlich wird er dadurch anfällig für krankhafte Erscheinungen wie beispielsweise Geschwüre, die in der Regel durch Bakterien hervorgerufen werden.
Zudem kann sich am Grund des Magens beim Übergang in den Zwölffingerdarm eine kleine Aussackung bilden, wenn sich dort faulendes Eiweiß, Fette und anderer Abfall zu sammeln beginnen und auf dieser Stelle lasten. Ärzte können dieses Geschehen nicht verfolgen, und sie erkennen auch nicht, dass sich der Magen durch diese punktuelle Dehnung zu verformen beginnt, weil das umgebende Bindegewebe viele Jahre lang mit Giftstoffen überfrachtet wurde und schließlich anfängt, sich zu dehnen – aber nicht gleichmäßig. Auf
diesem Wege kann es in der Folge zu einer Hiatushernie, zu Magenkrämpfen, zu spastischen Zuständen in Schlund und Speiseröhre, zu saurem Aufstoßen und Sodbrennen kommen.
Eine Monodiät kann das unterbrechen und dem Magen Gelegenheit geben, sich zu regenerieren und zu heilen. Irgendwann ist er dann wieder stark und flexibel genug, und seine Schleimhaut und das Bindegewebe sind so weit wiederhergestellt, dass er seine Funktion wie früher voll erfüllen kann.
Über die Leber
Menschen, die an Verdauungsstörungen und allen möglichen damit zusammenhängenden Symptomen leiden, haben eines gemeinsam: eine geschwächte Leber, die nicht genug Galle für die Fettverdauung erzeugt. Die Leber ist voller Giftstoffe und Krankheitserreger und dadurch gestaut und träge geworden, was auch ihre Blutversorgung drosselt. Das ist für die Verdauung ein Problem, weil eine geschwächte Leber Stress für den gesamten Verdauungstrakt bedeutet, auch für die säureproduzierenden Zellen im Magen. Alle hier vorgestellten Monodiäten sind leberfreundlich, und das entlastet dann automatisch den gesamten Verdauungstrakt.
Bei Nahrungsmittelallergien
Die Monodiäten dieses Kapitels sind von überzeugender Wirkung bei Nahrungsmittelüberempfindlichkeiten und Allergien. Das liegt unter anderem daran, dass man während der Diät keinerlei unbekömmliche Nahrungsmittel zu sich nimmt, von denen sich Krankheitserreger ernähren können, die für derartige allergische Erscheinungen verantwortlich sind. Der Körper muss sich in dieser Zeit nicht mit den giftigen Abfallprodukten solcher Erreger herumplagen.
Viren wie EBV tun sich mit Wonne an Eiern, Gluten, Mais, Milch, Käse, Butter und sämtlichen anderen Molkereiprodukten sowie bestimmten Fertignahrungsmitteln gütlich. Außerdem lassen fettreiche Nahrungsmittel pflanzlicher oder tierischer Art das Blut dickflüssiger werden, wodurch die Sauerstoffsättigung zurückgeht, was wiederum die Leber schwächt und schädlichen Keimen ein schönes Leben beschert. Darüber hinaus sind diese Viren auch noch ganz versessen auf toxische Metalle, Pestizide, Herbizide, Chemikalien in konventionellen Reinigungsprodukten, Lufterfrischern, Duftkerzen, Parfüms und vielen anderen Erzeugnissen, denen wir täglich ausgesetzt sind. Viren, denen es so gut geht, produzieren Neurotoxine, die in unserem Körper alles durcheinanderbringen können und Überempfindlichkeiten sogar gegenüber gesunden Nahrungsmitteln
entstehen lassen. Auch Bakterien wie etwa Streptokokken können sich in einem solchen Milieu wunderbar vermehren.
Eine Monodiät unterbricht Zyklen dieser Art, weil in ihr keinerlei gesundheitsschädliche Nahrungsmittel vorkommen. Dadurch werden die für Nahrungsmittelunverträglichkeiten verantwortlichen Erreger ausgehungert und sterben ab, und das gibt Ihnen die Chance, sich allmählich wieder zu erholen.
Der Detox-Effekt
Eine Monodiät kann nicht nur Überempfindlichkeiten ausheilen lassen, sondern wirkt darüber hinaus entgiftend und entschlackend. Sie säubert Ihre Leber zwar nicht so gründlich wie die 3-6-9-Reinigung, aber sie löst auf sanfte Art die weniger stark giftigen Verschmutzungen der Leber und reinigt damit neben Magen und Darm auch noch alle anderen Organe. Sie erzielt eine Art Ganzkörperentgiftung.
Wie bereits angesprochen sind die Monodiäten dieses Kapitels gegen Viren, Bakterien, Hefen, Schimmel und andere Pilze wirksam. Alle diese schädlichen Keime müssen während Ihrer Monodiät darben, und das allein wirkt bereits entgiftend. Neben den Nutzeffekten für den Körper kann eine Monodiät auch mit Gelüsten aufräumen und einen psychischen Verarbeitungsprozess in Gang setzen. Wie Sie damit am besten umgehen, können Sie in den Kapiteln 20 und 25 nachlesen.
Unbegründete Bedenken
Der Gedanke einer Monodiät löst bei manchen die Befürchtung aus, sie bekämen dabei nicht genügend und nicht alle Arten von Nährstoffen. Solche Ängste können wir bei einer Monodiät nicht gebrauchen. Ihnen liegt die falsche Vorstellung zugrunde, eine Mahlzeit sei erst richtig gesund, wenn sie möglichst viele Farben bietet. Dabei wird nicht bedacht, dass gerade eine sehr monotone Ernährung viel Gutes für Menschen bewirken kann, die unter ernsten Beschwerden leiden, seien es Darm-, Leber- oder Bauchspeicheldrüsen-Störungen, Blutzucker-Unregelmäßigkeiten oder auch rätselhafte Verdauungsprobleme, für die der Arzt keine medizinischen Gründe findet, die aber mit Völlegefühl, Verstopfung, Krämpfen, spastischen Zuständen oder brennenden Schmerzen verbunden sind. Hier besteht die Lösung nicht darin, sämtliche Nahrungsmittel mit allen nur erdenklichen Nährstoffen zu sich zu nehmen, denn wenn die Verdauung geschwächt ist, kann man das alles gar nicht verarbeiten und hat folglich nichts davon. Weiter kommt man hier nur, wenn man dem Körper genau das gibt, was er gerade braucht, um sich auf seine natürliche Selbstheilungskraft zu besinnen. Ihnen bleibt dann
noch der ganze Rest Ihres Lebens für die bunte Fülle der Nahrungsmittel, aber eben jetzt möchten Sie einfach Ihre Verdauung wieder in Ordnung bringen; und erst wenn das gelungen ist, kann Ihr Körper wieder ein breites Angebot an Nahrungsmitteln verarbeiten.
Die große Vielfalt – nicht immer ratsam
Bei einer Monodiät sind die großen Mengen ein und desselben Nahrungsmittels wie beispielsweise Papaya und der Nutzen dieser Einseitigkeit für Ihren Körper wichtiger als der Wunsch nach Abwechslung und Vielfalt. Wenn Sie den ganzen Regenbogen auf dem Teller haben möchten, bekommen Sie von jedem einzelnen Nahrungsmittel nur winzige Mengen. Ein Stückchen Tomate im Salat, zwei, drei Gurkenscheiben, ein paar Blätter gemischtes Grünzeug: Das bietet Ihnen vielleicht die gewünschte Vielfalt, ist aber nicht mit dem Verzehr einer ganzen Schale Tomaten einer alten Sorte oder einer großen Portion Blumenkohl zu vergleichen. Im großen, bunten Allerlei sind die Nährstoffe, die Sie benötigen, auf Hunderte Schnipsel verteilt. Das kann funktionieren, wenn Ihre Verdauungsorgane einwandfrei arbeiten. Aber sogar im normalen Alltag, wenn Sie nicht auf Monodiät sind, kann es ratsam sein, sich auf besonders gehaltvolle Nahrungsmittel zu konzentrieren und sich davon große Portionen zu gönnen. Zwei Tassen wilde Blaubeeren bringen mehr als eine kleine Handvoll zusammen mit Kleinstmengen etlicher anderer Lebensmittel, und von der Schale Tomaten haben wir mehr als von dem gemischten Salat mit einer beigefügten Tomatenscheibe, den es zum Mittagessen gab und den wir nicht einmal aufgegessen haben.
Wenn die Verdauungsleistung bei Ihnen eingeschränkt ist, wie viel haben Sie dann wohl von einer »Vollspektrum«-Ernährung? Was kann Ihre Verdauung der angebotenen Vielfalt an Nährstoffen abgewinnen, wenn sie gerade mal noch einen Rest von Funktionsfähigkeit hat? Von größeren Portionen der in diesem Kapitel vorgestellten heilsamen Nahrungsmittel haben Sie unter diesen Umständen deutlich mehr als von bunter Mischkost. Mahlzeiten aus einer oder zwei (mitunter drei) heilsamen Zutaten, die bringen Sie wirklich weiter.
Möglichst große Vielfalt ist wirklich nicht das Ideal der gesunden Ernährung. Niemand muss im Laufe eines Tages alles nur Erdenkliche zu sich nehmen. An Superfood-Pulvern mit fünfzig Zutaten wird sehr deutlich, wie unsinnig es ist, auf möglichst breite Vielfalt zu setzen. In Ihrem Esslöffel »Power Blend« ist dann nur ein Krümelchen von jedem Ingrediens, so gut wie nichts. Vielfalt und Abwechslung kann man sich längerfristig vornehmen. Wenn Sie jeden Tag die ganze Fülle der Möglichkeiten ausschöpfen wollten, könnten sich am Ende sogar Mangelzustände bilden, denn mit
einer geschwächten Verdauung können Sie ohnehin nicht alles verarbeiten, was Sie essen. Und was Sie zusätzlich noch an unbekömmlicher Nahrung zu sich nehmen, stört die Verarbeitung und Verwertung der wirklich wertvollen Nahrungsmittel.
Sogar bei monatelanger Monodiät werden Sie vielfältiger ernährt, als Ihnen wahrscheinlich bewusst ist. Die Bananen, die Sie an einem Tag kaufen, stammen von einem bestimmten Produzenten, und beim nächsten Einkauf ist es vielleicht ein anderer oder auch nur eine andere Plantage desselben Erzeugers, auf jeden Fall ist die Nährstoffzusammenstellung eine etwas andere. Das Gleiche gilt für die anderen Monodiät-Nahrungsmittel. Einmal stammen die Papayas von dieser Plantage, ein andermal von jener. Selbst wenn Sie Ihre Monodiät ausschließlich mit Kartoffeln und Kopfsalat von einem Feld in der Nachbarschaft bestreiten, haben Sie auch dabei noch genügend Abwechslung, weil sich die Bodenzusammensetzung mit der Zeit ändert. Bei einer Monodiät werden Sie wirklich reichlich mit Nährstoffen versorgt, Sie bekommen Antioxidanzien, Spurenelemente, antivirale und antibakterielle Pflanzenstoffe und andere pflanzliche Heilsubstanzen sowie Vitamin C, Kalium und andere Mineralstoffe und schließlich Glukose – und davon mehr, als Ihnen bewusst ist, weil Sie sagenhaft nahrhafte Lebensmittel in größeren Mengen als je zuvor zu sich nehmen. Papaya ist eines der heilsamsten Nahrungsmittel, die es derzeit auf der Erde gibt. Wenn Sie davon jeden Tag reichlich zu sich nehmen, sind Sie besser versorgt, als wenn Sie es ständig darauf anlegen, jeden Tag das ganze Spektrum der Möglichkeiten auszuschöpfen, was zwangsläufig dazu führt, dass Papayas nur einmal alle sechs Monate auf Ihrem Speiseplan landen.
Nach einigen Monaten einer Monodiät mit Papaya und Kopfsalat bekommen Sie dann vielleicht das Gefühl, dass es jetzt langsam wieder Zeit für eine zusätzliche Banane wird, oder Sie wechseln gleich zur Kartoffel-Monodiät mit Kopfsalat, bei der Sie dann eine Weile bleiben, bevor Sie allmählich wieder andere Nahrungsmittel einbeziehen. So erschließen Sie sich mit der Zeit eine Vielfalt, die Ihr Körper dann auch wirklich verarbeiten und verwerten kann und aus der Sie tiefen Nutzen ziehen.
Selleriesaft ist ein wichtiger Bestandteil dieser Monodiäten, ein pflanzliches Heilmittel, das über den sogenannten Superfoods steht, und gerade im Rahmen der Monodiät können Sie damit sehr viel bewirken. Wenn Sie nie Selleriesaft trinken und sich sehr abwechslungsreich ernähren, können Sie trotz dieser sogenannten guten Ernährung eines Tages krank werden, weil irgendwelche tieferen Ursachen, die mit Selleriesaft zu beheben gewesen wären, sich selbst überlassen blieben. Wenn abwechslungsreiche Ernährung das Geheimnis der Gesundheit wäre, weshalb werden
denn dann so viele Menschen krank, obwohl sie sich in diesem Sinne gut ernähren? Lassen Sie sich also von der Monodiät nicht durch den Gedanken abhalten, Sie bekämen da nicht genügend Nährstoffe. Sie würden sich damit selbst um eine große Heilungschance bringen. Machen Sie sich lieber bewusst, wie viele Menschen bei abwechslungsreicher Kost nach dem Motto »Alles in Maßen« krank werden. Das sind sehr viele Leute, darunter auch jede Menge Anhänger einer vollwertigen Ernährung. Auf ihrem Speiseplan stehen Nüsse, Kerne, Fisch aus Wildfang, Bioobst und Biogemüse, Fleisch von Weidetieren, Wild und unpasteurisierte Molkereiprodukte – und doch werden sie krank wie alle übrigen mit ihren jeweiligen Ernährungstheorien, einfach weil es bei Gesundheit und Krankheit um mehr geht als abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung. Wir alle sind bei unserer Geburt unterschiedlich stark mit Krankheitserregern und Giftstoffen belastet, die teils vererbt sind und teils im Laufe der Schwangerschaft oder nach der Geburt in unseren Körper gelangen. Auch im weiteren Verlauf unseres Lebens kommt es immer wieder zur Kontamination mit Giften und Erregern, die für unsere gesundheitlichen Probleme verantwortlich sind. Wenn wir uns schützen und gesund werden möchten, ist es wichtig, uns mit diesen Problemen zu befassen.
Reiten wir also nicht darauf herum, dass die Monodiät so etwas wie eine Mangelernährung sei. Ein einziges Nahrungsmittel kann lebensrettend sein, wenn man sich mit unerklärlichen Beschwerden herumschlägt, bei denen die Ärzte keinen Rat wissen, weil sie schon gar nicht verstehen, worum es sich eigentlich handelt. Wenn jemand sich unter Magenkrämpfen am Boden windet und die Ärzte außerstande sind zu helfen oder auch nur eine klare Diagnose zu stellen, oder wenn man unter Übelkeit, Erbrechen oder Gastritis leidet und kein Spezialist eine Erklärung dafür hat, kann die Monodiät eine Wende im Leben dieser Menschen bedeuten. Nach und nach können sie wieder essen, ohne anschließend leiden zu müssen, und so werden sie allmählich gesund und können Ihr Leben wieder aufnehmen.
Fehlen Eiweiß und Fett?
Eine Frage, mit der Sie rechnen müssen, wenn Sie bei allen Mahlzeiten Papayas und sonst nichts essen, lautet: »Ja, und woher bekommst du dein Eiweiß?« Wenn Sie Eiweiß einen hohen Stellenwert beimessen, werden Sie Monodiäten eher unter »ferner liefen« einordnen, doch damit entgeht Ihnen auch die Heilkraft dieser besonderen Ernährungsform. Oder aber Sie rechnen mit dieser Frage und wissen schon, was zu antworten ist.
Wir leben in einer Welt, in der sehr viel Eiweiß gegessen wird, und es ist eine kranke Welt. Immer mehr Menschen essen
immer mehr Eiweiß und werden nur noch kränker. Glauben Sie wirklich, dass Eiweiß die Lösung ist? Oder glauben Sie, dass die Leute aus anderen Gründen krank werden?
Wenn jemand mit einer chronischen Krankheit zum Arzt geht und der dann sagt: »Vielleicht brauchen Sie mehr Eiweiß«, ist das wohl sinnvoll? Es geht täglich Millionen Menschen so. Sollten die Ärzte da nicht lieber sagen: »Sehen wir uns mal an, ob es da nicht noch andere Gründe gibt«? Es ist ja so, dass wir alle mit Krankheitskeimen, toxischen Metallen, anderen Giften und ernährungsbedingten Mängeln zu tun haben und uns nicht beigebracht wird, welche Nahrungsmittel uns heilen könnten. Eiweiß fehlt uns jedenfalls nicht. Wahre Heilkraft für Gesundheitsstörungen, die uns das Leben sauer machen, liegt dagegen in den bioverfügbaren Aminosäuren und Antioxidanzien, den Betakarotinen, der Glukose, den Mineralstoffen und Spurenelementen, den gegen Krankheitskeime und vorzeitige Alterung wirksamen Pflanzenstoffen in Papayas, im Selleriesaft und den anderen Monodiät-Nahrungsmitteln. Sie sind es, die wirklich etwas gegen schädliche Viren und Bakterien ausrichten, die so viele Menschen krank machen und krank bleiben lassen. Eiweiß vermag nichts dergleichen. Es hemmt keine Viren und Bakterien, leitet keine giftigen Metalle aus und kann den Körper nicht entschlacken. Eiweiß ernährt unser Nervensystem nicht und vermag nichts für die Neurotransmitter oder Neuronen zu tun. Es baut uns auch nicht wieder auf, wenn wir durch die Hölle einer chronischen Krankheit gegangen sind.
Die Medizin kann überhaupt noch nicht beurteilen, wie viel Eiweiß wir tatsächlich brauchen, wie es wirkt und ob es überhaupt einen Nutzeffekt hat. Wir wissen nicht, was im Einzelnen passiert, wenn wir eine eiweißreiche Speise gekaut und geschluckt haben und das Eiweiß dann seinen Weg durch das Verdauungssystem nimmt und sich zuletzt im ganzen Körper ausbreitet. Wir haben keine technischen Mittel, mit denen sich feststellen ließe, wohin es wandert, wie es dort wirkt und ob es in irgendeiner Weise hilfreich ist. Seinen guten Ruf verdankt das Eiweiß einer Theorie, die bis heute Theorie geblieben ist, und wenn irgendwo über die besten Eiweißquellen diskutiert wird, ist auch das theoretisch, wenngleich solche Diskussionen sehr informiert klingen können. Wenn man noch nicht einmal weiß, wie Autoimmunerkrankungen und chronische Krankheiten entstehen, wie will man dann beurteilen, ob Eiweiß uns guttut oder nicht, ob es das ist, was wir bei einer chronischen Krankheit brauchen? Die Mediziner wissen nicht, was wirklich mit uns los ist, wenn wir krank sind, und doch erzählen sie uns dann, wir sollten mehr Eiweiß essen. Diese Theorie, Eiweiß sei die Lösung, ich muss es leider sagen, ist nichts weiter als Spekulation, wenn nicht reine Einbildung. Selbst
hochgebildete Leute haben keine Ahnung, was Eiweiß im Hinblick auf unsere Gesundheit bedeutet, es ist ihnen nicht vermittelt worden. Sie brauchen sich also von diesem Thema nicht beunruhigen zu lassen, denn tatsächlich bekommen Sie bei einer Monodiät genug Eiweiß. Alle in diesem Kapitel genannten Nahrungsmittel versorgen Ihren Körper mit besonders leicht verwertbarem Eiweiß oder Eiweißbausteinen. Sie bekommen alles, was Sie brauchen, um stark und lebenstüchtig zu bleiben.
In dieser Zeit, in der fettreiche Ernährung zum Trend geworden ist, fragen sich viele auch, wie viel Fett sie eigentlich brauchen. Nun, wir leben in einer kranken Welt, in der sehr viel Fett verzehrt wird. Da nehmen Sie doch sicher nicht an, dass Fett die Lösung für irgendetwas ist. Die kleinsten Fettmengen in Bananen, Kartoffeln, Papayas und sogar Kopfsalat reichen völlig aus, um Sie gesund zu erhalten, also machen Sie sich keine Gedanken, weil es bei diesen Monodiäten keine Nüsse, Kerne, Oliven, Avocados und andere radikale Fette gibt. Bei jeder dieser Monodiäten bekommen Sie die Omega-3-Fettsäuren, die Sie brauchen. Es gehört sogar zu ihren Stärken, dass sie so wenig Fett enthalten und so die allzu fettreiche Ernährung ausgleichen, die wir früher genossen haben. Darüber hinaus entlasten Sie die Leber von der immensen Aufgabe, Mahlzeit für Mahlzeit für Mahlzeit … Fette verarbeiten zu müssen und dabei ihre Gallensaftreserven aufzubrauchen und die Bauchspeicheldrüse zu schwächen. Diese Ruhepause für Leber und Bauchspeicheldrüse macht einen großen Anteil der Heilwirkung einer Monodiät aus. (Zum Thema »Fett« finden Sie ausführliche Informationen in Kapitel 7.)
Unsere Beziehung zum Essen
Wenn Sie eine Monodiät aufnehmen, haben die Bedenken der Menschen in Ihrer Umgebung nicht immer mit Eiweiß oder Fett oder anderen Nährstoffen zu tun, sondern richten sich eher darauf, dass Sie allzu einseitig mit Ihrer Ernährung beschäftigt sein könnten. Wenn es dazu kommt, können Sie sich gleich sagen, dass alle Menschen übermäßig mit ihrer Ernährung beschäftigt sind. Lassen Sie sich von diesen anderen nicht einreden, Ernährung sei für sie kein Thema, jedenfalls nicht besonders wichtig. Wenn sie sagen, sie dächten überhaupt nicht ans Essen, sie würden einfach essen, wenn ihnen danach sei, dann müsste man sie einmal beobachten, wenn sie etwas nicht bekommen, worauf sie Lust haben, und dafür etwas anderes nehmen müssen, was sie nicht mögen. Es geht immer ums Essen. Niemand kann diese Fixierung leugnen.
Wenn jemand bei beschwerlichen Symptomen und Beschwerden etwas über die Ernährung zu erreichen versucht und dann zu hören bekommt, er sei zu sehr aufs Essen fixiert, kommen solche Einwände
immer von Leuten, die noch nichts wirklich Unangenehmes oder Hinderliches haben. Sie sind selbst auch von dieser Fixierung betroffen, aber jetzt können sie ihre eigenen Ängste auf jemanden projizieren, der sich bemüht, über die Ernährung eine Besserung zu erreichen. Wie gesagt, diese Fixierung haben wir alle, und das soll auch so sein. So ist es nun mal im menschlichen Leben, dass uns immer die Frage beschäftigt, woher die nächste Mahlzeit kommt. Wären wir nicht so programmiert, könnte es sein, dass wir zu Ungesundem greifen, wenn der Hunger zu groß wird. Auf diese emotionale Seite der Ernährung, aber auch der Entgiftung und Entschlackung werden wir in Kapitel 25 näher eingehen.
Kann man sich auch auf eine Monodiät, die einem in Zeiten der Not geholfen hat, so fixieren, dass man gar nichts anderes mehr essen will, wenn es eigentlich Zeit wäre, wieder zur Normalität überzugehen? Aber ja. Es kann ja auch zur Fixierung werden, seine Grapefruit entlang der Scheidewände einzuschneiden, bevor man sie mit Zucker bestreut, oder den ganzen Tag Kaffee und abends Alkohol zu trinken oder eine genau bemessene Menge Erdnussmus auf dem Porridge zu verteilen oder irgendetwas anderes im Zusammenhang mit dem Essen immer wieder auf die gleiche Art zu tun. Bei allen Fixierungen auf diesem Gebiet der Ernährung kommt es in erster Linie darauf an, sie sich bewusst zu machen. Beobachten Sie einfach Ihr Zögern, wenn es nach der Monodiät wieder anderes zu essen gilt, dann werden Sie Ihre Fixierung als das erkennen, was sie ist – ein verständliches Hängen an Nahrungsmitteln, durch die es Ihnen besserging.
Wer selbst noch keine Monodiät gemacht hat, kann nicht wissen, dass diese Ernährungsform Ihre ans Essen gebundenen Energien erst wieder freisetzt und Sie gleichzeitig weniger Zeit in der Küche zubringen müssen. Die ganze mehrfach am Tag anfallende Planung der Essenszubereitung mit zahllosen Zutaten entfällt, und an ihre Stelle tritt eine kaum noch zu steigernde Einfachheit. Das schafft in Ihrem Gehirn mehr Raum, als Sie je für möglich gehalten hätten, für all die Dinge, die sonst noch Ihr Leben ausmachen. Es gehört zu den Geheimnissen der Monodiät, dass sie nicht nur die Heilung des Körpers fördert, sondern auch Ihre Beziehung zum Essen wieder normalisiert.
Sagen Sie sich ruhigen Gewissens, dass es nicht abwegig ist, einen erheblichen Teil Ihrer geistigen Kräfte einer bestimmten Ernährungsform zuzuwenden, um wieder gesund zu werden. Man fühlt sich da vielleicht ein wenig isoliert und »anders«, weil andere ihre Bedürfnisse und Hänger auf diesem Gebiet nicht so gern erkennen lassen, aber glauben Sie mir, jeder hat sie. Sagen Sie sich auch, dass Sie ja nicht für alle Zeit an eine Monodiät gebunden sind. Wenn es mit Ihrer Gesundheit wieder aufwärtsgeht, werden Sie nach und nach
immer mehr andere Nahrungsmittel einbeziehen, bis Sie die Monodiät schließlich hinter sich lassen. Genau dazu kommen wir jetzt im nächsten Abschnitt.
Der Übergang zur Normalität nach einer Monodiät
Sie werden die Monodiät nicht Ihr ganzes Leben lang fortsetzen, aber Sie müssen auch nicht vor der Zeit aufhören. Wenn Sie mit der Monodiät Erfolge erzielt haben, ist es verständlich, dass Sie Veränderungen scheuen, weil Sie Rückfälle befürchten.
Irgendwann jedenfalls kommt der Tag, von dem an Sie zögernd oder mit Vorfreude immer mehr andere Nahrungsmittel einbeziehen werden, sei es nach Tagen oder Wochen oder sogar Monaten, in denen Sie die Monodiät durchgehalten haben, weil es ernstere Probleme zu lösen galt. Da ist es gut zu wissen, wie man den Übergang am besten bewältigt. Machen Sie sich nicht mit dem Gedanken verrückt, Sie müssten vielleicht für den Rest Ihres Lebens bei der Monodiät bleiben, aber schwenken Sie auch nicht allzu abrupt auf Normalität um, führen Sie nicht zu schnell wieder zu viele inzwischen ungewohnte Nahrungsmittel ein.
Vielleicht haben Sie noch nie echte Symptome gehabt, sondern die Monodiät nur ausprobiert, um Ihre Gesundheit grundsätzlich zu stabilisieren und Ihren Geschmackssinn sensibler zu machen. Wenn das bei Ihnen so ist, bringen Sie jetzt die Vielfalt in Ihr Leben zurück. Vielleicht haben Sie aber auch wirklich lästige Beschwerden gehabt und durch die Monodiät Heilung gefunden. Das macht sie aber nicht zur Geisel, sondern auch unter diesen Umständen werden Sie die Monodiät eines Tages hinter sich lassen, und oft wissen Sie selbst, wann der Zeitpunkt gekommen ist.
Der richtige Zeitpunkt
Wenn es so weit ist, kehren Sie am besten nicht zu unbekömmlichen Nahrungsmitteln zurück. Halten Sie Ihre Ernährung weiterhin einfach, und nehmen Sie gesunde Nahrungsmittel nach und nach wieder in Ihren Speiseplan auf. Es steht Ihnen auch frei, von einer Monodiät erst mal zu einer anderen zu wechseln, bevor Sie Ihre Ernährung wieder abwechslungsreicher gestalten. Wenn Sie also beispielsweise lange bei der Kartoffel-Monodiät mit Kopfsalat geblieben sind und sich jetzt eine Veränderung wünschen, aber sich noch nicht bereit fühlen, wieder die große Vielfalt an Nahrungsmitteln zuzulassen, kann es sinnvoll sein, zuvor noch eine Weile eine der anderen in diesem Kapitel vorgestellten Monodiäten zu machen.
Woran erkennen Sie, dass es Zeit wird, die Monodiät hinter sich zu lassen? Ob beispielsweise Ihre Nerven auf dem Weg der natürlichen Heilung sind, erkennen Sie an
dem zunehmenden Gefühl, dass Ihr Leben wieder Ihnen gehört. Es geht Ihnen einfach besser. Wenn Sie jetzt nach und nach wieder andere Nahrungsmittel einführen, haben Sie das Gefühl, dass Ihre Verdauung damit zurechtkommt. Sie erkennen deutlich, wie viel weiter als am Beginn der Diät Sie jetzt sind.
Was sonst noch in der Übergangszeit zu beachten ist
Wenn es Zeit wird, sich wieder abwechslungsreicher zu ernähren, sollten Sie sich nicht gleich eine Mahlzeit mit einem Steak und gebuttertem Weißbrot sowie Schoko-Eis zum Nachtisch zumuten. Auch gesunde Fette sind nicht sofort wieder angesagt. Geben Sie Ihrem Körper Zeit, sich umzustellen. Das bedeutet:
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Meiden Sie radikale Fette noch ein Weilchen. Wie Sie sich erinnern, zählen wir dazu alle Nahrungsmittel, deren Kaloriengehalt hauptsächlich im Fettanteil liegt: Nüsse, Kerne, Nussmus, Öl, Kokosnuss, Avocados, Kakao, Schokolade, Oliven, Knochenbrühe und tierisches Eiweiß jeder Art. Wie lange Sie sich davon noch fernhalten, hängt davon ab, in welcher Verfassung Sie am Beginn Ihrer Monodiät waren. Gab es nur ein paar nicht so beschwerliche Symptome, oder waren Sie ernsthaft in Schwierigkeiten? Nach der Diät können Sie radikale Fette noch so lange weglassen, wie Sie möchten, und brauchen dabei nicht zu befürchten, dass Ihnen irgendetwas Wichtiges an Nährstoffen fehlt. Lassen Sie sich weder von Fachleuten noch von klugen Artikeln oder Büchern einreden, Ihr Gehirn brauche Fett. Dabei handelt es sich um bloße Theorien, wenn nicht Propaganda, hinter denen keine belastbaren wissenschaftlichen Befunde stehen. Unser Gehirn speist sich überwiegend aus Glykogenspeichern, und sein Treibsoff ist Glukose, also eine Form von Zucker. Ohne diesen Zucker können unsere Zellen ihren Dienst nicht tun, und unser Zentralnervensystem fährt seinen Betrieb herunter. Lassen Sie sich also Zeit mit der Wiedereinführung von Fetten, denn das ist Zeit, die Sie für Ihre Genesung gewinnen. Kapitel 23 versorgt Sie hier mit Rezepten für Haupt- und Zwischenmahlzeiten. Wenn Sie dann irgendwann doch wieder radikale Fette einführen möchten, sind Avocados als besonders leicht verdaulich zu empfehlen. Fangen Sie mit einem Viertel einer reifen Avocado an, und zwar am besten zur Abendmahlzeit und zu einem Salat oder zu gedämpftem Gemüse.
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Halten Sie sich aber dauerhaft von den in Kapitel 7 aufgeführten ungeeigneten Nahrungsmitteln fern. Vor allem, wenn es Ihnen vor Ihrer Monodiät richtig schlechtging, müssen Sie diese Nahrungsmittel dauerhaft meiden, und
selbst wenn Ihr Zustand nicht gar so schlimm war, ist es ratsam, diese Nahrungsmittel ganz von Ihrem Speiseplan zu streichen.
Sie haben viel erreicht
Ballaststoffreiche (wie Grünkohl, Paprika, Orangen, Blumenkohl und Spargel) und fettreiche Nahrungsmittel (wie Lachs, Nüsse, Kerne und Nussmus) sowie glutenfreie Getreide und Pseudogetreide, die nicht bei den untauglichen Nahrungsmitteln aufgeführt sind, können nach ihrer Wiedereinführung erst einmal Unbehagen bereiten. Das heißt aber nicht, dass sie unbekömmlich wären. Menschen, die auf dem Weg der Genesung sind, realisieren nicht immer gleich, wie viel besser es ihnen geht. Vielleicht hatten Sie vor der Monodiät mit starkem Völlegefühl, mit Blähungen oder Krämpfen zu tun. Jetzt, nach der Monodiät, kann es sein, dass Sie bei neu eingeführten Nahrungsmitteln das Gefühl bekommen, Ihr Darm werde dadurch gereizt, und vielleicht kommen auch wieder leichte Völlegefühle auf. Das kann sehr verunsichernd wirken, auch wenn es sich um wirklich gesunde Nahrungsmittel handelt.
Sollte es bei Ihnen so sein, müssen Sie sich immer wieder klarmachen, wie viel besser es Ihnen jetzt geht als vor der Kur. Sie haben nun ein viel feineres Gespür für Ihre gesundheitliche Verfassung, nehmen leichte Empfindlichkeiten und subtile Unterschiede deutlicher wahr. Nach der Monodiät geht es Ihrer Verdauung so viel besser als vorher – stärkerer Gallensaft aus der Leber und stärkere Salzsäure im Magen –, dass Sie sehr wahrscheinlich deutlicher zu spüren bekommen, wie Ihr Körper sich wieder auf verschiedene Nahrungsmittel einstimmt. Denken Sie dann nicht, es ginge Ihnen wieder schlechter.
Wenn Ihnen jetzt, nachdem Sie so viel erreicht haben, doch wieder leichte Empfindlichkeiten auffallen, steht es Ihnen jederzeit frei, wieder auf die Nahrungsmittel zurückzugreifen, die Ihnen bei der Monodiät so gutgetan haben. Es kann auch tatsächlich sein, dass sich Reste einer nicht ganz abgeklungenen Entzündung bemerkbar machen oder letzte Krankheitserreger oder Giftstoffe noch im Körper sind. So kann es in der Übergangszeit eine gute Idee sein, kurzzeitig wieder auf die Monodiät zurückzugreifen. Sie können wie gesagt ebenso mit einer Monodiät-Variante experimentieren. Vielleicht möchten Sie auch etliche der in diesem Kapitel vorgestellten Nahrungsmittel verwenden und selbst herausfinden, bei welcher Zusammenstellung Sie sich besonders wohl fühlen. Selbst wenn der Weg zurück zu einer vielfältigeren Ernährungsweise ein wenig holprig ist, Sie können sich immer sagen, dass Sie gesundheitlich inzwischen wirklich viel erreicht haben. Sie stehen jetzt ganz anders da als vorher. Sie sind weit gekommen.