Kapitel 26

Wutentbrannt über den Irrtum warf der Pockennarbige die Tür zum Laderaum des Lieferwagens zu, rannte nach vorn und sprang hinters Steuerrad. Der Wagen fuhr bereits an, als sich der dritte Libanese durch die Beifahrertür ins Auto zwängte. Die Entführung hatte höchstens drei Minuten gedauert.

Ohne Störung gelangten sie zu dem Apartment in die Nähe des Hippodroms. Zuerst wurden die Frauen in den fünften Stock gebracht, danach kam Ali Assarwar an die Reihe. Er wehrte sich mit allen Kräften, doch er war den Männern nicht gewachsen. Im Apartment führte man ihn ins Schlafzimmer und stieß ihn aufs Bett. Einer der Männer nahm ihm den Knebel aus dem Mund. Kaum hatte Assarwar wieder Luft geschöpft, schrie er: »Ihr verfluchten Hurensöhne, wisst ihr nicht, dass ich Ali Assarwar bin?« Er war sicher, dass eine Verwechslung vorlag. Niemand würde es wagen, ihn, Ali Assarwar, den Waffenhändler, zu entführen.

Doch der Narbige achtete nicht auf seine Worte, sondern brüllte ihn nur an: »Schnauze!« Dann wandte er sich an den älteren seiner Begleiter: »Passt gut auf. Ich muss nach Al Zariff. Sheik Hamlek will mich sprechen. Ich komme so schnell zurück, wie ich kann.«

Er wurde jedoch länger als erwartet in Al Zariff aufgehalten. Erst kurz nach Mittag konnte er nach Beirut zurückfahren, wo man ihn schon sehnsüchtig erwartete. Kaum hatte er das Apartment betreten, lotste ihn der ältere Libanese in ein Nebenzimmer.

»Sieh mal, was wir hier gefunden haben«, sagte er und zeigte ihm den amerikanischen Pass, den Susan leichtsinnigerweise in ihrer Handtasche gehabt hatte.

»Albright. Heißt so nicht einer der Männer, die in Al Zariff gefangengehalten werden?«

»Zum Teufel, du hast recht.« Prüfend musterte er Susans Passbild. »Könnte seine Tochter sein, hat das gleiche Kinn wie der Mann. Besser, ich melde es dem Sheik.«

Er ging zum Telefon im Wohnzimmer und stand eine Weile davor, ohne sich zu rühren. Er überlegte, denn er musste einen glaubwürdigen Grund dafür finden, warum er Susan Albright entführt hatte. Schließlich langte er zum Hörer und wählte die Nummer des Sheiks. Das Gespräch war nur kurz und die Anweisung, die er erhalten hatte, klar.

Als er wieder zu seinen Gefährten trat, sagte er zum älteren der beiden: »Ich soll sie sofort zum Sheik bringen, und du sollst mitkommen. Die anderen beiden lassen wir hier. Der Sheik weiß nichts von ihnen. Hussein kann sie bewachen, bis wir zurück sind.«

Die Männer gingen in das Zimmer, in dem die Frauen untergebracht waren, ergriffen, ohne ein Wort zu sagen, Susan und schoben sie zum Zimmer hinaus. Susan leistete keinen Widerstand. Sie wusste, dass es sinnlos war. Der Pockennarbige hielt ihr seinen Dolch vors Gesicht. »Wenn du schreist, bring ich dich um«, drohte er. Dann packten die Männer sie an den Armen und führten sie zu einem Lieferwagen, dessen Ladefläche mit einer Plane abgedeckt war. Sie musste zwischen ihnen im Führerhaus Platz nehmen.

Die Fahrt ging durch die belebten Straßen von Beirut. Jedes Mal, wenn sie an einer Kreuzung oder im stockenden Verkehr halten mussten, zeigte der Narbige drohend auf seinen Dolch. Aber Susan hätte auch ohne diese eindeutige Geste nicht um Hilfe geschrien. Angst schnürte ihr die Kehle zu. Sie wagte nicht, nach rechts oder links zu schauen, sondern starrte nur auf die Hände in ihrem Schoß. Deshalb konnte sie auch das Fahrzeug nicht sehen, das neben ihnen in die Straße eingebogen war.

Auch Ahmed, der am Steuer dieses Autos saß, hatte nichts bemerkt. Nur Mark war plötzlich wie elektrisiert hochgeschossen. Er hatte durch Zufall zur anderen Straßenseite hinübergeblickt.

»Susan!«, schrie er und riss im selben Moment die Beifahrertür auf. Während er schon auf die Straße sprang, rief er Ahmed zu: »Folgen!« Dann rannte er, ohne auf den Verkehr zu achten, über die Straße. Er erreichte den Lieferwagen, als dieser bereits in die Hauptstraße einbog und wieder beschleunigte. Mit der rechten Hand konnte Mark gerade noch die Ladeklappe packen. Er zog sich hoch und schwang seine Füße auf die Anhängerkupplung. Sich mit einer Hand festklammernd, versuchte er, die Abdeckplane zu heben. Er hatte Glück. Sie war nur mit zwei Schlaufen festgehakt. Ohne zu zögern, schwang er sich auf die Ladefläche. Noch im Fallen riss er seine Pistole heraus, doch es gab keinen Kampf. Die Ladefläche war bis auf einige alte Planen leer. Ob die Männer im Führerhaus sein Eindringen bemerkt hatten, konnte er nicht feststellen, denn es gab kein Fenster nach vorne. Da der Fahrer die Geschwindigkeit nicht verringerte, nahm Mark an, dass sie ihn nicht gesehen hatten. Als er sich aufrichtete, um zur Ladeklappe zurückzukriechen, spürte er einen stechenden Schmerz in der rechten Hüfte. Er musste sich beim Aufprall verletzt haben. Behutsam massierte er die schmerzende Stelle, dann kroch er nach hinten und hob die Plane, um hinauszusehen. Nach einigen Minuten erkannte er, wie Ahmed versuchte aufzuholen. Zehn Minuten später hatte er es geschafft. Mark hielt seine rechte Faust mit dem Daumen nach oben hinaus. Es dauerte eine Weile, bis Ahmed begriff, dass er damit sagen wollte, dass sich im Wagen nur eine Gefangene befand. Als sie wieder eine Querstraße passierten, sah Mark, wie Ahmed nach rechts abbog. Jetzt war er auf sich allein gestellt und musste auf eine günstige Gelegenheit warten, um Susan zu befreien. Durch einen Spalt zwischen den Planen erkannte er, dass der Fahrer Beirut in nördlicher Richtung verließ. Nach einiger Zeit bogen sie nach Osten ab, und das Gelände wurde immer bergiger. Mark war nun überzeugt, dass ihr Ziel Al Zariff war. Dutzende Male hatte er die Strecke auf der Karte studiert, er kannte jede Kurve auswendig. Ursprünglich hatte er den Wagen auf freier Strecke anhalten wollen, aber jetzt legte er sich einen anderen Plan zurecht. Für ihn konnte es keine bessere Möglichkeit geben, unbemerkt nach Al Zariff zu gelangen, als auf der Ladefläche dieses Lieferwagens.

Die Fahrt kam ihm endlos vor. Er wusste nicht, wie lange sie schon unterwegs waren, denn seine Uhr war beim Aufprall auf die Ladefläche kaputtgegangen. Endlich sah er am rechten Straßenrand eine Tankstelle liegen, gleich darauf tauchten die ersten Häuser auf. Sie hatten offenbar Al Zariff erreicht. Der Wagen verlangsamte die Fahrt, bog um eine Straßenecke und hielt. Mark hatte sich eine der Planen übergeworfen, die Pistole kampfbereit im Anschlag. Jeder Muskel war angespannt. Wie ein Tiger, jeden Augenblick bereit, sich auf sein Opfer zu stürzen, kauerte er bewegungslos unter der Plane. Er hörte, wie die Fahrertür und die Tür auf der Beifahrerseite zugeschlagen wurden, und spähte vorsichtig durch den Spalt im Verdeck. Sie hielten vor einem großen Gebäude. Ein paar Männer, Frauen und Kinder standen herum und starrten neugierig auf den Wagen. Dann sah er, wie Susan von dem großen Kerl, dessen Gesicht durch eine Vielzahl von Pockennarben entstellt war, zum Eingang geschoben wurde. Der Narbige rief den Umstehenden ein paar Worte zu, die Mark nicht verstand. Die Menge lachte. Mark wäre am liebsten hinausgestürzt, um sich auf den Kerl zu werfen, doch er hätte kaum eine Chance gehabt. Zu viele Dorfbewohner standen in der Nähe.

Durch den Spalt sah er, wie die Männer mit Susan im Haus verschwanden. Kurz darauf kam der Begleiter des Pockennarbigen zurück und ging zum Wagen. Mark hörte, wie die Fahrertür zugeschlagen und der Motor angelassen wurde. Dann fühlte er, wie sich der Wagen in Bewegung setzte. Gut, dachte er, der Wagen wird an einem ruhigeren Platz abgestellt, das gibt mir die Möglichkeit, unbemerkt abzuspringen. Doch das Fahrzeug beschleunigte immer mehr. Ein Blick durch den Spalt zwischen den Planen zeigte Mark, dass sie gerade wieder die Tankstelle passierten.

»Verdammt …«

Susan hatte sich etwas beruhigt und ihre Angst unter Kontrolle gebracht. Eingequetscht zwischen den beiden Männern im engen Führerhaus, hatte sie Zeit, ihre Lage zu überdenken. Die Männer beachteten sie nicht, sie unterhielten sich auf Libanesisch, das Susan nicht verstand. Sie war inzwischen zur Überzeugung gekommen, dass für sie keine unmittelbare Gefahr bestand, denn sonst hätte man sie nicht von Ali Assarwar und Sheila getrennt. Sicher würde man sie zu ihrem Vater bringen und ebenfalls als Geisel behalten.

Sie hätte sich vor Wut ohrfeigen können, dass sie ihren amerikanischen Pass nicht aus der Handtasche genommen hatte. Ihre Gedanken wanderten zu Mark. Sicher würde er inzwischen ihr Verschwinden bemerkt haben und sie überall suchen. Aber woher sollte er wissen, wo er suchen musste? Ein anderer Gedanke durchfuhr sie. Würde Mark das Unternehmen Blitzschlag jetzt noch durchführen? Sollte etwa alles umsonst gewesen sein? Tränen der Enttäuschung traten in ihre Augen. Unwillkürlich betete sie, dass Mark das Unternehmen weiterlaufen lassen möge. Langsam beruhigte sie sich. Jetzt galt es nur noch, Haltung zu bewahren und abzuwarten, was geschehen würde. Um keinen Preis wollte sie den Banditen zeigen, dass sie Angst vor ihnen hatte.

Als der Wagen endlich hielt, hatte sie sich in eine so trotzige Stimmung hineingesteigert, dass sie ihren Begleitern fast gleichgültig ins Haus folgte. Der Pockennarbige führte sie eine Treppe hoch in den ersten Stock. Vor einer Holztür blieb er stehen, klopfte und trat ein. Susan musste mit seinem Begleiter auf dem Gang warten. Gleich darauf hörte sie, wie jemand im Zimmer etwas rief. Es musste ihnen gegolten haben, denn ihr Begleiter stieß sie ins Zimmer. Vor ihr auf einem Diwan saß ein Greis mit schlohweißem Bart und Haaren, in der Hand hielt er ihren Pass. Neben ihm lag eine Beiruter Zeitung. Seine Augen funkelten sie an.

»Du heißt Albright?«, herrschte er sie an. Er sprach Englisch mit einem starken Akzent.

Susan hielt es für besser zu antworten. »Ja.«

»Bist du mit Dennis Albright verwandt?«

»Er ist mein Vater.«

»Was willst du hier?«

»Ich suche meinen Vater und die Entführer. Ich will mit ihnen über seine Freilassung verhandeln.« Susan hatte sich diese Begründung für ihre Anwesenheit im Libanon während der Fahrt überlegt. »Was wollen …«

»Lüge!« Der Greis sprang auf und schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht. Susan stürzte zu Boden. Breitbeinig blieb er vor ihr stehen. »Lüge!«, schrie er sie an. »Ihr wollt die Gefangenen befreien! Mit Gewalt!« Der Greis stieß ein höhnisches Lachen aus, das Susan durch Mark und Bein ging. »Befreien? Ihr? Dass ich nicht lache! Wir werden euch vernichten, ausradieren.« Seine Stimme überschlug sich. Nach einigen Augenblicken beruhigte er sich wieder und ging zum Diwan zurück. »Wo sind die anderen? Wie viele seid ihr?«

Susan rappelte sich auf. Ihre Wange begann anzuschwellen. Sie verbiss sich den Schmerz und antwortete: »Ich bin allein. Ich wollte Ihnen …«

»Du lügst! Hier steht es.« Sheik Hamlek schlug mit der Hand auf die Zeitung. »Wo sind die Leute?«

Susan spürte, wie die Wut des Mannes erneut aufkeimte. Sie hielt es für besser zu schweigen. Er würde ihr doch nicht glauben. »Sprich!«, herrschte der Sheik sie an.

Susan schwieg.

»Willst du wohl reden!«

Susan blieb standhaft und schwieg.

Bevor der Sheik erneut auf sie eindrang, sagte der Pockennarbige ein paar Worte, die Susan nicht verstand.

Der Sheik nickte zustimmend. »Schaff sie raus!«, befahl er. »Bring sie zum Reden, aber schnell!«

Der Narbige packte Susan am Arm, ein teuflisches Grinsen auf dem ohnehin schon hässlichen Gesicht. Ihm schien der Auftrag sichtlich Freude zu bereiten.

Susans Beine zitterten, als sie von den Männern nach unten in den Keller geführt wurde. Aber sie zwang sich, nicht schlappzumachen. Ihre Peiniger sollten ihre Angst nicht sehen.

Der Narbige führte sie in einen Raum, der mit Gerümpel vollgestopft war, drückte sie auf einen alten Stuhl und rief seinem Gefährten etwas zu. Während der zweite Mann verschwand, band er selbst Susan am Stuhl fest. Wenig später kam der Mann wieder. Susan hörte ein angstvolles Quieken und starrte wie gebannt auf die Hand, die er hinter seinem Rücken verborgen hielt. Der Mann trat an Susan heran und zog die Hand hinter dem Rücken hervor.

Susan schrie auf, würgte und musste sich übergeben. Der Mann hielt eine große graue Ratte am Schwanz. Sie wand sich, quiekte vor Angst, wollte sich befreien. Langsam ließ er die Ratte auf Susan herunter. Susan blickte zur Seite, dann spürte sie, wie sich die Füße der Ratte an ihrer Bluse festkrallten. Sie stöhnte auf und sackte ohnmächtig im Stuhl zusammen.

Schmerzhafte Schläge auf die Wange brachten sie wieder zur Besinnung. Sie schlug die Augen auf. Der Pockennarbige war nicht mehr da, nur der Mann mit der Ratte stand vor ihr und schlug ihr mit der freien Hand ins Gesicht.

»Nun? Willst du jetzt reden?«

Susan nahm allen Mut zusammen und schwieg.

»Nun gut, dann wird dich das liebe Tier noch mal streicheln«, sagte der Mann und kam mit der Ratte näher.

O Gott, hilf mir, betete Susan in ihrer Not.

Als Mark sah, dass sich der Wagen auf der Rückfahrt nach Beirut befand, beschloss er zu handeln. Mit dem Knauf der Pistole schlug er mehrere Male kräftig gegen die Wand zum Führerhaus, daraufhin bremste der Fahrer scharf, hielt an und ging nach hinten. Nichtsahnend schlug er die Plane hoch. Wie ein Klotz stürzte er zu Boden. Ein Schlag mit dem Kolben von Marks Pistole hatte ihm die Schädeldecke zertrümmert. Er war sofort tot. Mark sprang heraus, hob den Toten hoch und wuchtete ihn auf die Ladefläche. Dann lief er zum Führerhaus, wendete den Wagen und fuhr nach Al Zariff zurück. Da die Abenddämmerung inzwischen hereingebrochen war, war es schwierig, den Fahrer im Lieferwagen zu erkennen.

Mark kannte den Ort genau und näherte sich über eine schmale Seitenstraße dem Gebäude, in das Susan gebracht worden war. Hinter dem Gebäude lag ein Hof, der von einer zwei Meter hohen Mauer eingefasst war. Diese Mauer war an verschiedenen Stellen eingefallen. Mark fuhr den Lieferwagen so dicht an eine dieser Stellen heran, dass er in den Hof springen konnte, ohne von der Gasse aus gesehen zu werden. Entschlossen öffnete er die Fahrertür, sprang durch das Loch in der Mauer, rollte sich ab und verharrte einen Moment angespannt lauschend. Alles blieb still. Zu seiner Erleichterung befand sich im Hof kein Hund. Die Pistole schussbereit in der Faust, schlich er vorwärts. Der Hof lag im Dunkeln, nur schemenhaft konnte er eine Tür am Gebäude ausmachen. Vorsichtig, jedes Geräusch vermeidend, schlich er dorthin. Die Tür war nicht verschlossen. Millimeter um Millimeter schob er sie auf und schlüpfte in den dahinter liegenden Gang. Es war stockdunkel. Langsam, Schritt für Schritt, tastete er sich weiter. Mit seinem Fuß fühlte er die erste Stufe einer Treppe, die nach unten führte. Sich mit der Hand an der Wand abstützend, stieg er die Stufen hinunter. Eine weitere Tür versperrte ihm den Weg. Er suchte nach der Klinke, fand sie und drückte sie langsam nach unten. Die Tür öffnete sich einen Spalt, schwacher Lichtschein drang aus dem Gang herein.

Von irgendwoher hörte Mark, wie eine Männerstimme sagte: »… Tier nochmals streicheln.« Dann vernahm er das angstvolle Quieken eines Tieres. Ratte, durchfuhr es ihn. Er schob die Tür ganz auf und schlich auf Zehenspitzen in Richtung der Stimme. Sie kam aus dem Raum, dessen Tür offenstand. Vorsichtig spähte er hinein. Kalte Wut erfasste ihn. Mitten im Raum sah er Susan an einen Stuhl gefesselt, vor ihr ein Mann, der ihr eine zappelnde Ratte vors Gesicht hielt. Mit einem Satz war er im Raum. Der Mann hörte das Geräusch und wollte sich umdrehen, aber er kam nur noch halb dazu, dann traf ihn Marks Schlag mit dem Pistolenlauf im Genick. Der Schlag war so heftig, dass der Mann gegen die Wand geschleudert wurde, wo er mit unnatürlich abgewinkeltem Kopf liegenblieb. Die Ratte schoss quiekend aus dem Keller.

»Mark«, hauchte Susan, dann sackte sie auf dem Stuhl zusammen.

Mark sprang zu ihr, löste das Seil, mit dem sie festgebunden war, und hob sie auf.

Das Geräusch von Schritten schreckte ihn auf. Sachte ließ er Susan zu Boden gleiten, dann richtete er sich auf, um zur Tür zu schleichen. Er stockte. Im Türrahmen stand der Pockennarbige und blickte verblüfft auf das Bild, das sich ihm bot. Diese Schrecksekunde reichte Mark. Aus dem Stand heraus schnellte er auf den Mann zu. Der Aufprall war so stark, dass der andere nach hinten stürzte. Mark drückte ihm die Gurgel zu, um einen Hilferuf zu verhindern. Der Mann begann zu röcheln. Da traf Mark unvermittelt ein Schlag und warf ihn zur Seite. Trotz des Schmerzes in seiner Schulter sprang er auf, um sich auf den neuen Angreifer zu werfen. Zu spät. Er blickte in die schwarze Mündung eines Revolvers und sah, wie sich der Finger am Abzug krümmte.