22
BECKETT
„Bitte. Ich brauche dich.“
Wurden je bessere Worte als diese gesprochen? Wenn ja, dann erinnere ich mich nicht an sie.
Ich liebe die Art, wie sie aufschreit, während ich sie lecke und necke, wie sie versucht, ihre Beine zu schließen, während sie ihre Hände auf meinen Hinterkopf presst, um mich näher an sich zu ziehen. Ich wusste, dass es gut werden würde. Ich war mir nur des Ausmaßes nicht bewusst. Und ich habe so viele Pläne. So viele Ideen. Eine Nacht wird nicht genug sein. Wer weiß, vielleicht nicht einmal sechs Monate.
Ich verdränge den Gedanken aus meinem Kopf, während ich aufstehe und beginne mich auszuziehen. Hose, Schuhe, alles, während sie mit diesen außerweltlichen Augen zusieht.
„Tu das nicht“, befehle ich, als sie beginnt, sich zu bedecken. Ihr Bein zu senken. „Wenn du zusehen darfst, dann darf ich das auch. Das“, sage ich und nehme meine Erektion in die Hand. „Das ist, was du mit mir gemacht hast. Die Frage ist, was du dagegen tun wirst?“ Ich fahre mit der Hand zur breiten Spitze und drehe sie genau richtig, während sich ihre weißen Zähne in ihrer vom Küssen geschwollenen Unterlippe vergraben.
„Mir fallen da ein oder zwei Dinge ein“, flüstert sie mit dunklen Augen. Als Antwort spannen sich meine Bauchmuskeln wie auf Befehl an.
„Du starrst.“ Ich wische das Präejakulat von der Spitze über die ganze Länge, um die Spannung zu lindern; reize mich, quäle sie.
„Es ist schwer, das nicht zu tun.“ Ihren leicht zusammengezogenen Augenbrauen nach zu urteilen, hätte sie das vorzugsweise nicht gesagt, was mich nur noch breiter lächeln lässt, während etwas Dunkles und Süßes in meiner Brust aufblüht. „Ich bin so hin- und hergerissen“, murmelt sie und bedeckt ihr Gesicht mit den Händen. Und sie knurrt tatsächlich.
„Es ist nicht schändlich, etwas zu wollen.“
„Das ist es nicht“, antwortet sie plötzlich. „Ein Teil von mir wünscht sich, dass dieser Teil von dir nicht so perfekt wie der Rest wäre. Zumindest körperlich perfekt“, fügt sie hinzu, als wäre sie von sich selbst verärgert.
„Es … tut mir leid, dich zu enttäuschen?“ Nur, dass es mir überhaupt nicht leidtut. „Aber ich denke nicht, dass du nah genug bist, um es beurteilen zu können.“
„Was?“
„Du solltest näherkommen. Du bist zu weit weg, um einen Makel zu finden.“
„Wirklich?“ Das Wort ist mehr ein Kichern als alles andere. Sie denkt vermutlich, ich sei verrückt.
„Ja, eine seltsam aussehende Sommersprosse oder eine leichte Biegung nach links?“ Für das Protokoll, ich habe keine solcher Hindernisse. Und auch wenn das die erotischste Einladung ist, die ich je angeboten habe, ist Olivia eine andere Art von Mädchen.
Mit gesenkten Wimpern kommt sie auf mich zu, streckt ihre Hand aus und streicht sanft über meinen Oberschenkel, bevor sie ihre Hände höher schiebt, bis ihr Daumen meinen Hüftknochen erreicht. Dort beschreibt sie kleine Kreise, während sie mich mustert, so nah dort, wo ich ihre Berührung brauche.
„Verdammt.“ Ihr Blick hebt sich, und die Tiefe darin ist glänzend.
„Hast du einen Makel gefunden?“ Die Muskeln in meinen Oberschenkeln sind angespannt und meine Hoden pulsieren. Sie ist so nah, ihr sanfter Atem bläst über mich. Ich will einfach das Haar an ihrem Hinterkopf greifen und –
„Er ist von Nahem nicht wirklich kleiner.“
„Ich habe das Gefühl, als müsste ich mich entschuldigen.“ Sollte Sex lustig sein? Bevor ich ein weiteres Wort sagen kann, presst sie ihren Mund auf meine Spitze, ihre Lippen sind wie Blütenblätter, die mich streifen. Ich stöhne, das Gefühl ihrer Lippen und ihre weichen Haare sorgen dafür, dass sich meine Muskeln anspannen. Ich atme scharf ein und meine Hände fallen bei ihrer Berührung weg, da sie meine Erektion hält. Ihre Zunge streift über meine Eichel und meine Beine zittern, während mein Kopf kurz davor ist, aufgrund der Intensität des Gefühls zu explodieren.
„Du bist nicht Einzige, der reizen kann“, flüstert sie und sieht mit einem boshaften Lächeln zu mir auf. Ich bin zutiefst versucht, meine Hände in ihrem Haar zu vergraben und ihr genau zu zeigen, was ihre Drohungen mit mir machen. Aber stattdessen drücke ich an ihrer Schulter und presse flach auf das Bett.
Sie ist so verdammt perfekt. Und ich bin so verdammt bereit dafür.
„Ich werde dich vögeln“, sage ich heiser und gleite mit meiner Erektion durch ihre Lippen. „Sag mir, dass du das auch willst.“
„Ja, bitte.“
„Sag mir, dass du das brauchst.“
„Ich brauche dich.“ So sehr ich auch versuche, mein Herz gegen ihre Worte zu schützen, ich wollte noch nie so sehr in jemandem sein wie in Olivia. In ihrem Kopf und ihrem Körper, ich nehme sie auseinander, nur um sie wieder zusammen zu setzen. Meine Haut fühlt sich an, als stünde sie in Flammen, als ich meine Hand hinter ihr Knie lege und ihr Bein auf dem Bett höher schiebe.
Ihr leises Seufzen ist eine Einladung, ihr träger Blick eine Provokation, aber alles verschwindet, als ich langsam ausatme. Olivias Einatmen ist bewusst und scharf, bevor es zu einem Stöhnen wird.
Ja. “ Mein Stöhnen ist ein Kontrapunkt auf ihr Schreien, als unsere Körper aufeinandertreffen. Ihre Hitze und ihr Pulsieren sind auflösend, während ich dem Drang widerstehe, mich zu bewegen und sie zu vögeln. Das Verlangen fließt durch meine Adern – heiß und rasend. Es ist fast, als könnte ich nicht glauben, dass wir hier sind – endlich. Ist das Gefühl in meiner Brust Erleichterung? Was auch immer es ist, ich begehre es, während ich sie küsse und ihren Geschmack durch meine Zunge mit ihr teile. Als ich mich zurückziehe, stöhnen wir beide angespannt und ihre Oberschenkel legen sich um meine Hüften, als wolle sie sich an die Empfindung klammern.
„Oh Gott“, wimmert sie, als ich einen langsamen Rhythmus beginne, verloren in der Strömung ihres Körpers, die mich anzieht. Wild und fieberhaft, langsam und leicht, unsere Geschwindigkeit wird von gierigen Küssen unterbrochen. Sie schreit auf, als ich tief eindringe und wimmert, wenn ich, hungrig nach allem, flachere Bewegungen mache.
Ich frage mich, ob sie spüren kann, wie ich zittere, als wäre es mein erstes Mal?
Ich frage mich, ob ihr Herz dieselbe Melodie schlägt wie meines?
Ich frage mich, was sie denkt und mache mir dann Sorgen, dass sie alles sieht.
Ihre Hüften folgen meinen, als ich mich aus ihr herausziehe, ihr Stöhnen ist ein Mahnmal für ihren Frust. Aber als ich meinen Arm unter ihre Oberschenkel schiebe, stützt sie sich für mich schnell auf die Knie.
Unsere Lust hallt im Zimmer wider, als ich mich erneut in der Wärme vergrabe und ihr Becken neige, um dieses nicht so intellektuelle Lustzentrum zu treffen.
„Du nimmst mich so gut.“
Sie ist so heiß und eng und der Winkel ist so viel tiefer, während die Stadtlichter ihre Haut in reines Mondlicht verwandeln.
Sie flüstert meinen Namen beim Ausatmen, ihre Stimme ist gleichermaßen eine Bitte und Ekstase.
„Ich weiß“, knurre ich. „Es ist so verdammt gut.“ Ich wusste es. Ich wusste, dass es das sein würde. Aber nichts hätte mich hierauf vorbereiten können.
Als sie ihren Kopf dreht, vergräbt sie ihre Zähne in meinem Arm und entfesselt eine Flut von etwas Heißem und Süßem in meinen Adern.
„Härter“, verlange ich und presse meinen Mund auf ihre Schulter, um sie zu küssen, bevor ich es mit der Zunge wiederhole. Ich ziehe ihre Hüfte zurück und dringe ein, mein Körper bestraft ihren immer und immer wieder, bis es nichts mehr als das gibt. Keine Gedanken. Keine Anschuldigungen. Kein Drücken. Kein Ziehen. Außerhalb dieses Zimmers existiert nicht.
„Beckett, bitte. Ich will, dass du in mir kommst.“
Ich reagiere auf ihre Worte, als wäre ich von einer stromführenden Leitung gepeitscht worden. Meine Hände greifen ihre sommersprossigen Schultern und ich beginne sie zu vögeln, als wollte ich gänzlich in ihr sein – als wollte ich sie zerbrechen.
Das ist real. Das passiert. Und es ist erschreckend.
Jeder Zentimeter meiner Haut fühlt sich so an, als würde sie von einer Million heißer Nadeln durchstochen, das Gefühl baut sich auf und dreht sich, während es durch meine Gliedmaßen schießt, weiß glühend und intensiv. Als ich meinen Mund auf ihrer schweißnassen Haut vergrabe, bete ich gen Himmel, dass ich das überleben werde.
Diese Erfahrung.
Diese Frau.