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BECKETT
Mein Handy klingelt und Harrys Nummer taucht auf dem Bildschirm auf. Ich wische nach unten, um seinen Anruf erneut zu unterdrücken, bevor eine Nachricht in einem Gruppenchat auftaucht, den wir seit mindestens einem Jahr haben.
Harrison: Alexander, möchtest du die niederträchtigen Anklagen widerlegen, die mir bezüglich deines Beziehungsstatus‘ ans Ohr gedrungen sind?
Beckett: Nicht besonders.
Harrison: Das ist nicht deine verdammte Pressestelle, mit der ich spreche. Warum bist du nicht ans Handy gegangen?
Beckett: Weil ich beschäftigt war. Sehr beschäftigt.
Aber leider nicht damit beschäftigt, meine Frau zu vögeln, die scheinbar überall sein will, wo ich nicht bin. Ich nehme an, dass ich es ihr nicht verübeln kann, nicht nach der Art, wie ich sie wegen meines eigenen verkorksten Kopfes behandelt habe. Wenn es nur ein Fall davon wäre, eine Notiz in meinem Terminkalender zu machen, mich angemessener zu verhalten. Ich werde es trotzdem versuchen, während ich versuche, mich wegen ihr nicht allzu sehr anzuspannen. Es ist ein schmaler Grat, ein dünnes Drahtseil, auf dem ich balanciere. Ich will sie, sehen mich nach ihrer Gesellschaft und ihrer Berührung, und doch bietet sie mir Freundschaft an, wenn sie eigentlich vor mir fliehen sollte.
Apropos Freunde. Meine sind Verdammte.
Harrison: Beantworte die verdammte Frage.
Beckett: Komm runter. Ich war einfach zu beschäftigt, um zu reden.
Harrison: Hast du diese Woche in NY geheiratet?
Beckett: Mit einem Wort, ja .
Harrison: Ich rufe dich jetzt an. Diesmal gehst du verdammt nochmal besser ran.
Beckett: Unpassend. In einem Meeting .
Harrison: Jetzt machst du mir Sorgen. Große Sorgen .
Beckett: Warum der Stress? Ich bin ein großer Junge. Ich kann auf mich selbst aufpassen.
Griffin: Was mein gelehrter Freund zu beurteilen versucht, ist, ob du im Vollbesitz deiner geistigen Fähigkeiten warst, als du entschieden hast, dich an eine Frau zu binden. Du weißt schon, fürs Leben.
Beckett: Positiv.
Griffin: Unmöglich. Jeder Mann, der heiratet, hat allermindestens bereits seine Eier abgegeben. Die Frage bleibt: Hast du eine nette junge Dame geheiratet, die du in einer Crackhöhle kennengelernt hast?
Beckett: Crack war nie mein Gift. Arschlöcher.
Griffin: Also hast du keiner netten jungen Dame einen Heiratsantrag gemacht, mit der du Speedballs in New York genommen hast?
Beckett: Entspannt euch. Ich bin nicht rückfällig geworden. Wenn ihr sie kennenlernt, werdet ihr es verstehen .
Griffin: Katalogbraut aus dem Ostblock?
Griffin: Die hässliche (aber steinreiche) Tochter eines russischen Oligarchen?
Griffin: Einen KI-Sexbot?
Beckett: Nichts davon.
Griffin: Dann erkläre es bitte.
Griffin: C’est à dire.
Griffin: Was meinst du?
Griffin: Bitte.
Griffin: Erkläre es.
Beckett: Nimmst du Adderall? Hattest du eine große Nacht und einen noch größeren Morgen?
Griffin: Negativ. Aber komm schon, sie muss wenigstens ein bisschen fehlerhaft sein, wenn sie dich geheiratet hat.
Harrison: Glückwunsch, Beckett. @Griffin, werde verdammt nochmal erwachsen.
Beckett: Danke. @Griffin, fick dich trotzdem.
Harrison: @Griffin …
Griffin: Okay! Glückwunsch, Arschloch. Und auch mir Glückwunsch. Das Meer aus Muschis ist soeben größer geworden.
Beckett: Mit ein wenig Glück ertrinkst du darin.
Griffin: Ha, lustig. Weißt du, was noch lustig ist? Nicht einmal während dieses Austauschs hast du Liebe erwähnt.