Käpt’n Tiger, der einäugige Pirat, war der Schrecken der sieben Meere. Mit einer wilden Seeräubermannschaft war er auf einem schnellen Segelschiff unterwegs. Und jedes Schiff, das ihm in die Quere kam, wurde vom Bug bis zum Heck und vom Deck bis zum Kiel ausgeraubt.
Käpt’n Tiger hatte es vor allem auf den Schmuck und das Gold der Passagiere abgesehen. Sieben Kisten voll Gold und Juwelen hatte er im Laufe der Jahre zusammengeraubt und in der Kapitänskajüte gelagert. Schließlich war der Platz zu eng geworden, und Käpt’n Tiger befahl, eine einsame Insel anzulaufen. In einer stillen Bucht ging das Seeräuberschiff vor Anker.
Käpt’n Tiger ließ die sieben Schatzkisten in ein Ruderboot laden und ruderte mit seinen engsten Vertrauten an Land. Das waren Krummnase, der schwarze Geiersteuermann, Benjamin, der Waschbär, und Spitznase, die violette Wasserratte. Die anderen Seeräuber mussten an Bord bleiben und sich die Augen fest zuhalten; denn Käpt’n Tiger wollte seine Schätze auf der Insel vergraben und dabei durfte niemand zusehen.
Benjamin Waschbär und die Wasserratte mussten auf einem Hügel ein tiefes Loch ausheben. Die sieben Schatzkisten wurden in das Loch gesenkt und danach mit Erde bedeckt.
»Seeerhrrr gut!«, knurrte der grimmige Piratenkapitän. »Hier ist mein Schatz sicher. Niemand hat uns beobachtet, keiner hat etwas gesehen, außer euch dreien, aber auf euch kann ich mich verlassen, nicht wahr?«
»Ja, natürlich, Tiger!«, sagten der Geier, der Waschbär und die Wasserratte. »Kein Wort kommt über unsere Lippen, so wahr wir echte Seeräuber sind.«
»Das will ich euch auch geraten haben!«, sagte der Tiger und sein grünes Auge blitzte dabei ganz schön gefährlich. Dann fuhren alle vier zum Seeräuberschiff zurück und kurz darauf segelte das große Schiff aufs weite Meer hinaus.
Hat wirklich niemand die vier Schatzgräber beobachtet?