1. »Sie müssen umerzogen werden« (Russisch).

  2. Im Lager war der Chlebores für das Schneiden des Brots zuständig. Das war keine leichte Arbeit und verschaffte ein gewisses Prestige. Wer in seiner Gunst stand, konnte manchmal mit einer größeren Scheibe Brot rechnen als ein anderer.

  3. Abteilung mit besonderem Nahrungsvorrat.

  4. Kein schlechter Job (Russisch).

  5. Eine Art Filzmantel aus dem Kaukasus.

  6. Gefängnis im Zentrum von Moskau, in dem in den Sowjetjahren viele politische Häftlinge einsaßen, bevor sie in die Gulags geschickt wurden. Einer von ihnen war der russische Schriftsteller Warlam Schalamow (19071982), der siebzehn Jahre in den Gulags gesessen hat und in seinem Werk die sehr schlechten Bedingungen im Butyrka-Gefängnis schildert.

  7. Russische Redensweise: nach Herzenslust essen.

  8. Die »Garantie« war die Minimalration.

  9. Gustaw Herling-Grudziński (19192000), polnischer Schriftsteller, der von 1940 bis 1942 in den Gulags saß und seine Erfahrungen in seinem bekanntesten Buch Welt ohne Erbarmen schildert.

  10. Skarga verweist hier auf das Schicksal von sieben Marineoffizieren, die 1952 auf Spionageverdacht hin und nach einem stalinistischen Scheinprozess verurteilt wurden. Drei dieser Offiziere wurden im Dezember desselben Jahres exekutiert, ein anderer starb 1956 unter jämmerlichen Umständen im Gefängnis.

  11. Skarga verweist hier auf das Scheinreferendum, das 1946 in Polen organisiert wurde: das »Dreimal ja«-Referendum«, mit dem die Kommunisten freie Hand bekamen. Die drei Fragen des Referendums betrafen die Demontage des demokratischen Apparates und die Einführung kommunistischer Wirtschaftsprinzipien sowie die Abschaffung des Senats, das Durchführen von Verstaatlichungen und Landwirtschaftsreformen nach kommunistischer Manier. Im Jahr darauf folgten Scheinwahlen, in denen die von Moskau gelenkten Kommunisten alle Macht an sich zogen.

  12. Nachdem Hitlers Wehrmacht am 1. September 1939 in Polen eingefallen war, tat die Sowjetunion am 17. September 1939 das Gleiche. Etliche Kriegsjahre war Polen von beiden Mächten besetzt. Die Russen führten dabei intensive »Entpolonisierungskampagnen« durch und verübten viele Gräueltaten. In den Wäldern von Katyń wurden mehr als zwanzigtausend Polen ermordet, vornehmlich Offiziere und Mitglieder der polnischen Intelligenzija.

  13. Am 1. August 1944 brach der Warschauer Aufstand aus. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich die Truppen der Roten Armee in der Nähe der Hauptstadt. Die Aufständischen rechneten auf die Hilfe dieser Truppen, aber die Hilfe blieb aus. Die Aufständischen hielten dreiundsechzig Tage stand. Was danach folgte, war die totale Vernichtung Warschaus. Bis zum heutigen Tag ist die Rolle der Roten Armee dabei umstritten. Lange war die communis opinio, dass die Aufständischen bewusst ihrem Schicksal überlassen wurden. Unlängst hat die These, wonach die Rote Armee, die selbst in Gefechte südlich von Warschau verwickelt und erschöpft war, nicht zur Hilfe in der Lage gewesen sei, unter Historikern an Legitimität gewonnen.

  14. Leopold Okulicki (18981946) war ein polnischer General und Anführer der AK (der nichtkommunistischen Widerstandsarmee von Polen). Nach dem Krieg wurde er vom NKWD entführt und festgenommen. Während eines Scheinprozesses – dem »Prozess der Sechzehn« – wurde er 1945 zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Er starb 1946 im Butyrka-Gefängnis in Moskau.

  15. Stanisław Mikołajczyk (19011966) war während des Zweiten Weltkriegs und in der ersten Zeit danach einer der bedeutendsten demokratischen Politiker Polens. Während des Krieges führte er von Juli 1943 an die Exilregierung in London. Da beim Warschauer Aufstand keine Hilfe aus dem Westen kam, trat er zurück. Nach dem Krieg wurde er noch Vizepremierminister. Bei den Scheinwahlen von 1947 erhielt seine Bauernpartei ungeachtet ihrer Popularität kaum Sitze. Er trat als Vizepremier zurück, und kurz bevor er verhaftet werden sollte, gelang es ihm noch, aus dem Land zu flüchten.

  16. Über Beziehungen, auf zwielichtige Weise (Russisch).

  17. Institution, die für die Produktionsplanung verantwortlich war.

  18. Russisch für »Rang« (Skarga verweist hier auf die grundlegende Thematik in Gogols Der Mantel).

  19. Seit 1962 heißt diese Stadt in der Westukraine Iwano-Frankiwsk.

  20. Der ukrainische Nationaldichter Taras Schewschtenko (18141861) hat mit seinem Werk wesentlich zur Entwicklung der ukrainischen Sprache und des ukrainischen Nationalbewusstseins beigetragen. (A.d.dt. Übers.)