8.3 Auf TikTok starten
Zunächst sollten Sie, wie bei allen anderen Social-Media-Plattformen auch, selbst einmal privat bzw. beobachtend aktiv werden, um die Plattform mit Aufbau und Features, ihre Nutzer und die dort veröffentlichten und beliebten Inhalte verstehen zu lernen. Beobachten Sie, was Early Adopter und große Marken wie Red Bull, Mercedes-Benz, Puma usw. auf TikTok veröffentlichen, aber versuchen Sie auch mit Ihnen direkt vergleichbare Unternehmen (gleiche Branche usw.) auf TikTok zu finden und von ihnen zu lernen. Der Vorteil ist, dass Sie sich auch ohne eigenen Account auf TikTok Videos ansehen können.
Abbildung 8.3 TikTok veröffentlicht auf seinem offiziellen Business-Blog zahlreiche Tipps, Studien und Best Practices, auch für kleine Unternehmen.
Link-Tipp: Die TikTok-Top-100
Für 2020 veröffentlichte TikTok die Top 100 der viralen Videos, Memes, Creators, Songs, Rezepte, Beauty-Trends und vieler weiterer Highlights des Jahres. Diese Liste kann für Sie sehr hilfreich sein, um die Plattform verstehen zu lernen. Sie finden sie unter https://newsroom.tiktok.com/en-us/the-year-on-tiktok-top-100
Wenn Sie ein Gefühl für die Plattform und Ideen für Content entwickelt haben, können Sie Ihren Business-Account anlegen. Dazu laden Sie die Smartphone-App herunter und legen ein privates Konto an. Dieses müssen Sie dann in den Kontoeinstellungen in ein Business-Konto umwandeln – und dann kann’s schon losgehen.
Für Business-Konten bietet TikTok mittlerweile eine ganze Bandbreite an Tools und Zusatzfunktionen, beispielsweise die Commercial Music Library, eine Musiksammlung mit über 150.000 Songs, die kostenfrei für kommerzielle Zwecke zur Verfügung stehen. Darüber hinaus gibt es den Business Creative Hub, eine Inspirationsplattform mit Anleitungen für die Content-Erstellung und den Video Showcase, in dem besonders populärer Content der letzten 30 Tage des eigenen Landes vorgestellt wird. Im März 2021 hat TikTok auch den Video Scheduler vorgestellt. Mit diesem Desktop-Tool kann man TikTok-Videos im Voraus für die Veröffentlichung zu einem späteren Zeitpunkt einplanen, ähnlich wie bei Facebook und Instagram über das Facebook Creator Studio bzw. die Facebook Business Suite.
Best Practice: Volksbank Mittelhessen
Sie glauben, eine traditionelle Bank könne Social Media und im Speziellen die Lip-Sync-Musik-Tanz-Kurzvideo-App TikTok nicht erfolgreich und zielgruppengerecht bespielen? Die Volksbank Mittelhessen beweist das Gegenteil. Mit vielen TikToks zu ganz unterschiedlichen Themen schafft man einen modernen Social-Media-Auftritt und präsentiert sich vor allem als attraktiver Arbeitgeber und Ausbilder für Azubis. Das meistgesehene Video hat sogar über 2 Millionen Views.
Hier ein paar wichtige Tipps für Ihre TikTok-Videos:
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Es steht immer eine Person oder Personengruppe im Mittelpunkt, aber kein Produkt oder Unternehmen. TikTok-Nutzer wollen eine Verbindung zu einem Menschen aufbauen.
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Gestalten Sie Ihr Video so, dass die Zuschauer es bis zum Ende sehen wollen. Häufig werden Teaser-Sätze verwendet, die beispielsweise als grafischer Text in das Video integriert werden, nach dem Prinzip »Ihr glaubt nicht, was heute auf dem Weg zur Uni passiert ist«.
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Untertitel steigern die Wiedergabedauer von Videos auf TikTok.
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Ein TikTok-Video sollte immer länger als 5 Sekunden sein.
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Durch die Verwendung von Effekten werden die Videos optisch stärker wahrgenommen und eher angesehen als Videos ohne Effekte.
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Die Verwendung von Sounds bzw. Musik stärkt Videos und hilft dabei, von aktuellen Trends zu profitieren.
Abbildung 8.4 Ein besonders beliebtes Video der Volksbank Mittelhessen zeigt den Weg des Geldes innerhalb der Bank. (Quelle: https://www.tiktok.com/@vbmittelhessen?)
Tipp: Playlists anlegen
Um veröffentlichte Videos besser strukturieren zu können, haben einige Creators und Business-Accounts bereits die Möglichkeit, Playlists anzulegen und entsprechend zu befüllen. TikTok-Nutzer können eine Playlist wie eine Art Mini-Feed aufrufen und mit Swipes zum jeweils nächsten Video der Playlist gehen. In den beiden klassischen Feeds ist durch den Playlist-Tag ebenfalls ersichtlich, ob ein Video einer Playlist zugeordnet wurde. Dieses Feature war zum Zeitpunkt der Erstellung des Buches allerdings noch nicht auf allen Accounts ausgerollt.