12.3 Basis- oder Premium-Account?
Beide Netzwerke bieten eine kostenlose Basisversion und eine bezahlte Premium-Version an. Damit Sie besser entscheiden können, welche Variante für Sie sinnvoll ist, haben wir beide Versionen miteinander verglichen.
12.3.1 Die beiden Netzwerke im Vergleich
Früher galt: Wer nur im deutschsprachigen Raum tätig ist, für den reichte das Potenzial von XING oft völlig aus, und wer sich geschäftlich auf internationalem Parkett bewegen wollte, sollte aber auch eine Strategie für LinkedIn entwickeln.
Dem ist heute definitiv nicht mehr so: Die subjektive Wahrnehmung der Autoren wird durch Statistiken und Erfahrungswerte von Kontakten bestätigt: LinkedIn hat sich längst als B2B-Standard neben XING im deutschsprachigen Raum entwickelt und hat großes Potenzial, XING in den kommenden Jahren hinter sich zu lassen, so wie es einst schon Facebook mit StudiVZ gemacht hat.
Bei der Basismitgliedschaft auf XING stehen Funktionen wie das eigene Profil, die Suche nach Kontakten, Gruppen oder auch das Organisieren von eigenen Events kostenlos zur Verfügung. Bei der kostenpflichtigen Premium-Mitgliedschaft erhalten Sie Zugang zu speziellen Zusatzfunktionen. Dazu gehört z. B., dass Sie sehen können, wer Ihr Profil besucht hat, dass Sie Nachrichten auch an Nicht-Kontakte senden können, dazu gehören auch besondere Hervorhebungsfunktionen von Profilinhalten, der Zugang zu E-Learning-Inhalten, und dass Ihnen sehr viel umfangreichere Such- und Recherchemöglichkeiten zur Verfügung stehen (z. B. Suchen nach Arbeitgebern und Positionen und nach eigenen Interessen oder Einträgen). Zudem gibt es Vergünstigungen bei anderen Anbietern und Services oder aber die Möglichkeit, mit dem Zusatzpaket ProJobs noch ein weiteres Angebot hinzuzubuchen, das sich speziell an Jobsuchende richtet. Für Sales bietet XING ein eigenes Zusatzpaket namens ProBusiness. Für Coaches/Trainer gibt es mittlerweile auch einen eigenen Bereich unter https://coaches.xing.com/.
Auch für Unternehmen gibt es kostenfreie und kostenpflichtige Unternehmensprofile, sogenannte Employer-Branding-Profile. In der kostenpflichtigen Unternehmensvariante können Firmen Stellenangebote einstellen, Fotos, Grafiken, ausführlichere Unternehmensinfos oder Bewertungen veröffentlichen.
Seitdem XING das österreichische Unternehmensbewertungsportal kununu übernommen hat, spielt auch die Bewertung von Unternehmen eine immer größere Rolle. In Zusammenarbeit mit kununu werden Firmen von aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern mit einem altbewährten 1-bis-5-Sternesystem bewertet und kommentiert. Außerdem benennen die Mitarbeiter Vorteile wie Kinderbetreuung, Essenszuschuss, flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice per Auswahlverfahren.
Bei LinkedIn ist die Basismitgliedschaft – mit einem größeren Funktionsumfang als XING – kostenlos. Zusätzlich zur Free Version gibt es aber die Auswahl zwischen unterschiedlichen kostenpflichtigen Tarifen. Ein kostenpflichtiger Account ist dann sinnvoll, wenn man aktiv auf Jobsuche ist oder aber LinkedIn als Vertriebsinstrument nutzen möchte.
Abbildung 12.1 Der oberste Bereich eines B2B-Profils (hier LinkedIn) beinhaltet die wichtigsten beruflichen Informationen über die Person. (Screenshot: LinkedIn-Profil, https://www.linkedin.com/in/karimbannour)
Mit kostenpflichtigen Accounts kann man als LinkedIn-Mitglied, abhängig vom Tarif, beispielsweise mehr Direktnachrichten an Nicht-Kontakte versenden. Der Funktionsumfang und die einzelnen Funktionalitäten unterscheiden sich aber stark voneinander, je nachdem, welches Paket man bucht (Career, Business, Sales, Hiring).
Sollten Sie die beiden B2B-Plattformen eher passiv nutzen, um sich z. B. mit Kontakten zu verbinden, regelmäßig vorbeizuschauen, um sich Posts anzusehen oder ab und zu auch selbst etwas zu teilen, aber weder aktiv auf der Suche nach einem neuen Job oder nach qualifizierten Leads zu sein, werden die kostenlosen Mitgliedschaften auf XING und LinkedIn wohl ausreichen. Die Grundlage bzw. der Mindeststandard ist in jedem Fall ein professionelles, vollständiges, aktuelles und aussagekräftiges Profil.