Kapitel 2
Patrick und Jackson schliefen hinter mir ein, da waren wir noch keine zehn Minuten auf dem Highway unterwegs, nachdem Tracy uns ein Lunchpaket, bestehend aus belegten Sandwichs, drei Flaschen Wasser und einer Tüte Chips mit auf den Weg gegeben und uns alles Gute gewünscht hatte.
Ich hörte mir den Wetterbericht an, der weiter von einem Sturm sprach, während draußen strahlend blauer Himmel zu sehen war, und stellte anschließend das Radio leiser, um nach dem Ohrstecker zu suchen, weil ich telefonieren, aber die beiden Jungs nicht aufwecken wollte. Es dauerte etwas, bis ich ihn endlich im Handschuhfach fand, begraben unter einer Straßenkarte, Taschentüchern und einem Eiskratzer, und anschließend dauerte es noch mal eine Weile, bis Jack mit einem genervten »Was ist?« meinen Anruf annahm.
»Ist Julian bei dir?«, fragte ich.
»Ja.«
Alles klar, dann würde ich mich jetzt kurz halten. »Der Schneefall hat aufgehört, ich bin in einer Stunde da. Ach ja, ich bin nicht mehr allein.«
»Soll heißen?«, fragte er überrascht.
»Ich bringe zwei Jungs mit. Tramper. Erinnerst du dich noch daran, wie Julian damals mich mit zu euch brachte?«
Jack begriff sofort und seufzte resigniert. »Alles klar. Fahr vorsichtig.«
Was gleichbedeutend war, mit: Wir kümmern uns um deine Jungs. Bring sie mit und beeil dich, damit Julian dich endlich in seine Arme nehmen und küssen kann. Langsam konnte ich Jack ganz gut verstehen, vor allem die Dinge, die er nicht aussprach, wann immer wir telefonierten und Julian in der Nähe war.
»Mache ich. Bis gleich.«
Ich beendete den Anruf, zog mir den Stecker aus dem Ohr und grinste, als ich hinter mir ein leises Seufzen hörte. Es überraschte mich nicht. Sie kannten mich noch nicht und Vertrauen musste man sich erst mal verdienen, wenn das jemand wusste, dann ich. Und wenn die zwei mich in dem Glauben lassen wollten, dass sie schliefen, war das für mich in Ordnung. Sie würden schon noch erkennen, dass Julian, seine Familie und ich es wirklich ehrlich mit ihnen meinten. So verrückt es auch war, zu tun, was ich vorhatte, in einigen Tagen war Weihnachten und etwas Menschlichkeit brachte niemanden um. Ob die beiden am Ende dauerhaft bei uns blieben, wusste ich ja ohnehin noch nicht.
»Sie wissen es, oder?«, fragte Patrick flüsternd.
»Dass du wach bist? Natürlich.«
»Ist das so ein Soldatending?«, wollte er wissen, gähnte und setzte sich vorsichtig auf, was mir offenbarte, dass Jackson wirklich schlief. Ich brauchte die Frage nicht stellen, denn Patrick sprach bereits weiter. »Er hat in den letzten Tagen auf mich aufgepasst. Mir ging es nicht so gut. Fieber, Husten und so. Er hat am Ende einen Drugstore beklaut, weil er Angst hatte, dass ich sterbe.«
Ich würde dafür sorgen, dass der alte Doc McKinley bei uns vorbeisah, um einen Blick auf die Jungs zu werfen. Wie ich mich an ihn erinnerte, würde er nur breit grinsen, die Ärmel aufkrempeln und sich an die Arbeit machen. Der Doc hatte mit seiner Frau nämlich gleich vier, recht wilde Jungs großgezogen und wusste daher genau, worauf ich vorhatte, mich mit Patrick und Jackson einzulassen.
Vielleicht hatte er sogar ein paar Tipps für uns übrig.
Aber das hatte Zeit.
Erst mal war wichtig, dass es beiden gut ging, denn wer sich bei diesem Wetter eine Erkältung oder Schlimmeres zuzog, und das nicht vernünftig auskurierte, riskierte viel. Vor allem, wenn er seit Monaten auf der Straße lebte. Doch fürs Erste würden es hoffentlich eine lange, heiße Dusche und mindestens zwölf Stunden Schlaf tun, denn beides brauchten diese Jungs mehr als dringend.
»Patrick? Wie alt seid ihr?«, fragte ich, weil davon eine Menge abhing, unter anderem die Frage, ob wir später das Jugendamt würden einschalten müssen.
»Ich bin neunzehn, Jackson ist zwanzig. Wir haben mal ganz anders ausgesehen. Nicht so dünn.« Patrick seufzte erneut und als ich kurz in den Rückspiegel sah, konnte ich zusehen, wie er Jackson zärtlich über die Stirn streichelte. »Ich liebe ihn schon, seit ich dreizehn bin. Verrückt, oder?«
Hätte ich nicht Julian, hätte ich diese Frage vielleicht bejaht. Stattdessen lachte ich leise. »Warum denn? Liebe kommt, wenn sie kommt. Ich glaube nicht, dass das Alter dabei irgendeine wichtige Rolle spielt.«
»War es bei dir und Julian so?«
»Ja«, antwortete ich und verließ den Highway, weil vor mir das so vertraute Namensschild auftauchte, dass den Weg in die verträumte Kleinstadt wies, die bei Touristen von Jahr zu Jahr beliebter wurde, weil sich der Stadtrat in puncto richtiger Werbung, um den Tourismus anzukurbeln, fachmännische Hilfe geholt und auch einiges an Geld in die Hand genommen hatte. Was sich schnell als Goldgrube für die ansässigen Geschäfte entpuppt hatte.
Eine hübsche, verträumte Kleinstadt im Osten, die sich jeden November, gleich am Montag nach dem verlängerten Thanksgiving-Wochenende, in ein mit zigtausenden, meist blinkenden Lichtern und buntester Dekoration versehenes Weihnachtswunder verwandelte – die Leute liebten es und sie kamen in Scharen, um Geschenke einzukaufen, auf dem Weg von Geschäft zu Geschäft heiße Schokolade zu trinken und unzählige Fotos von ihren Kindern auf dem Schoß des Weihnachtsmannes im Einkaufszentrum zu machen. Und wenn ihnen das nicht reichte, konnten sie jeden Sonntag bei der Enthüllung eines Weihnachtshauses mit dabei sein, ein Wettbewerb unter den Bewohnern, den der Bürgermeister ins Leben gerufen hatte. Jedes Jahr beteiligten sich mehr Leute daran, denn der Gewinnerscheck für das schönste Weihnachtshaus war natürlich immer gern gesehen.
Julians Eltern hatten auch schon einmal gewonnen, und sich von dem Preisgeld eine neue Heizung gekauft, und wie ich meinen Mann kannte, würde er früher oder später unser Haus ebenfalls in ein Weihnachtshaus verwandeln. Und sei es nur aus Spaß.
»Wie habt ihr euch kennengelernt?«, fragte Patrick und hob eilig die Hand vor den Mund, um ein erneutes Gähnen zu verbergen.
»In der Schule. Mit vierzehn wurde er ein guter Freund und zwei Jahre später begriff ich, dass er mehr als das war. Seit damals sind über zwanzig Jahre vergangen. Es gab nie einen anderen außer Julian für mich.«
»Wow«, murmelte es hinter mir und ich schmunzelte, da er sich anhörte, als könne er es kaum glauben. Was wohl auch der Wahrheit entsprach, denn in seinem Alter sah die Welt anders aus, als sie es das für mich tat.
»Das könnt ihr auch haben, Patrick.«
»Glaubst du, dein Julian wird uns mögen?«
Darüber musste ich nicht nachdenken. »Ja, das wird er.«
»Auch wenn er noch nichts von uns weiß?«
Tja, das war die andere Sache, aber allzu große Sorgen machte ich mir nicht. Jack würde seine Frau und seine Eltern still und heimlich darauf vorbereiten, dass ich nicht alleine kam, und weil es nicht nur in unserem Haus genug freie Zimmer gab, würden Patrick und Jackson Weihnachten definitiv nicht auf der Straße verbringen, sofern sie das nicht wollten. Selbst wenn sie nicht bei uns unterkamen.
»Davon erfährt er ja gleich.« Ich suchte Patricks Blick durch den Rückspiegel. »Ihr könnt bei uns bleiben, so lange ihr wollt, hörst du? Ich halte immer meine Versprechen.«
»Okay … Danke.«
»Nicht dafür, Kleiner. Nicht dafür«, murmelte ich und als er sich nach einem neuen Gähnen gegen den Sitz sinken ließ und die Augen schloss, war ich zufrieden und bog an der mir so vertrauten Kreuzung links ab.
Ein paar Minuten noch, dann war ich endlich zu Hause.
Dieses Mal für immer.
Unser Haus sah auf den ersten Blick aus wie sonst auch, sofern man sich die dicke Schneedecke wegdachte und den hüfthohen, beleuchteten Weihnachtsmann direkt neben der Haustür auf unserer überdachten Veranda, den ich definitiv nicht kannte. Grinsend schaltete ich das Licht aus, bevor ich in die Einfahrt bog, in der neben Jacks Pick-up auch Julians Range Rover stand. Ich stieg leise aus, da auf der Rückbank ein Schnarchen zu hören war, und gerade als ich mich auf den Weg zur Tür machen wollte, um höflich zu klingeln – immerhin wollte ich Julian überraschen –, ging selbige auch schon auf.
»Wieso muss ich unbedingt mitkommen? Seit wann bist du nicht mehr in der Lage, euren Weihnachtsbaum ohne Hilfe in den Ständer zu stell...?«
Weiter kam Julian nicht, als sein Blick auf mich fiel. Es war ein Anblick für die Götter, wie seine Kinnlade ganz langsam nach unten ging, als ihm der Mund offenstehen blieb, und ich grinste frech, was er mit einem Schnauben kommentierte, ehe er erbost zu Jack herumfuhr, der feixend in der offenen Haustür stand.
»Du blöder Arsch!«
»Gern geschehen, kleiner Bruder«, konterte Jack lässig und fing an zu lachen, als Julian lästerlich fluchte, bevor er sich wieder zu mir drehte und danach gab es für ihn kein Halten mehr.
Ich konnte nichts weiter tun als die Arme auszubreiten und ihn aufzufangen, als er sich auf mich stürzte, dabei gleichzeitig fluchte und lachte und hinterher schimpfte, vor allem über General Anderson, der ihm bei seinem letzten Videoanruf vor drei Stunden dreist ins Gesicht gelogen und mir damit meinen Wunsch erfüllt hatte, dass Julian nicht erfuhr, dass ich längst auf dem Heimweg war. Ich würde mich bei Anderson dafür bedanken – später.
»Du hinterhältiger Mistkerl«, knurrte er schlussendlich und seufzte gleich darauf, als ich seinen Mund frecherweise mit meinen Lippen verschloss, denn ich sehnte mich nach all der Zeit so sehr danach, ihn zu küssen und mehr, dass ich Jack und die Jungs am liebsten für den heutigen Abend und auch für die Nacht weggeschickt hätte.
Aber so unhöflich würde ich nie sein, außerdem musste ich Julian erst mal von den beiden erzählen und …
»Hey, ich bin Jack. Michael hat uns schon erzählt, dass ihr über Weihnachten bei uns bleibt«, sagte Jack auf einmal und als ich mich von Julian löste, stand mein zukünftiger Schwager mit Patrick und Jackson neben dem Auto, die ihn staunend ansahen und das brachte mich zum glucksen, als ihr Blick zu mir schweifte.
»Nein, er und Julian sind keine Weihnachtsmänner, auch wenn sie so aussehen, ich schwöre es«, erklärte ich amüsiert und Jack lachte, bevor er den Jungs die Hände schüttelte und sie hinter sich her zu seinem Pick-up lotste.
Und was immer er dabei zu ihnen sagte, sie folgten ihm und winkten mir sogar lächelnd, als er sie mitnahm. Tja, scheinbar würden Julian und ich das Haus heute doch für uns haben. Ich würde Jack später anrufen und mich nach ihnen erkundigen, um ihnen zu versichern, dass sie bei Jack oder seinen Eltern in Sicherheit waren, aber jetzt wollte ich unbedingt meinen Mann küssen, ihn festhalten und mit ihm reden und ihn anschauen – mich einfach vergewissern, dass ich bei ihm war.
»Ich schätze, das erklärst du mir später noch?«, wurde ich belustigt gefragt, als Jacks Wagen kurz darauf an der ersten Kreuzung abbog und nicht mehr zu sehen war, und Julian gluckste heiter, als ich ihn unschuldig ansah. »Gehen wir erst mal rein. Es ist arschkalt hier draußen. Alles andere kann warten.«
»Dieser Weihnachtsmann neben der Tür ...«
»Gehört zu diesem 'alles andere'«, unterbrach er mich, griff nach meiner Hand und zog mich eilig hinter sich her ins Haus. Er schob die Tür mit dem Schuh zog, verriegelte sie, alles, ohne mich dabei loszulassen, und dann wurde ich gegen das dunkle Holz gedrückt und wieder geküsst.
Und wenn einen ein Mann von Julians Format küsst, bleibt einem außer genüsslichem Stöhnen nicht viel anderes übrig, denn wo ich durch mein stetiges Training bei den Marines schlank und muskulös war, war Julian gemütlich. Groß, mit Vollbart, und in den letzten Jahren hatte er graue Schläfen bekommen, die ihn in meinen Augen noch mehr nach einem Lehrer aussehen ließen. Ein Job, den er immer noch über alles liebte. So wie wir einander in all den Jahren immer geliebt hatten und auch weiter lieben würden. Mich hatte es nie gekümmert, dass ich damals ein dürrer Hering gewesen war, während er erst wegen seines Gewichts und dann wegen seines Outings gemobbt worden war. Ich hatte ihn sogar dafür bewundert, den Mut zu haben, sich einfach so zu outen, obwohl er von Anfang gewusst hatte, was das für ihn bedeutete.
Doch Julian war schon immer mutiger gewesen als ich, jedenfalls in diesen Dingen, denn er hatte sich niemals dem Diktat von Mode oder schlank sein zu müssen unterworfen, und mich kümmerte es nicht, dass er kein Sixpack besaß, im Gegenteil. Ich liebte diese Weichheit an ihm und ich war so glücklich, dass er sich nie an den unzähligen Narben überall auf meinem Körper gestört hatte.
Jack hatte einmal gesagt, wir würden zusammenpassen wie der sprichwörtliche Deckel zum Topf, und je älter wir wurden, desto mehr traf das zu, denn Julian wirkte durch sein Äußeres wirklich wie der Weihnachtsmann und wenn er eines Tages weiße Haare bekam, wie sein Vater – Gott, er würde umwerfend aussehen –, konnte er an Weihnachten dessen Rolle als Weihnachtsmann übernehmen und seinen Vater, der langsam zu alt dafür wurde, im Einkaufszentrum ablösen.
Außerdem hatten wir die gleichen Interessen bei Filmen oder Büchern, und dass mein Kerl das Kochen so sehr liebte, wie ich es liebte, zu essen, was er auf den Tisch stellte, denn in der Armee hatte ich nie kochen gelernt – wie gesagt, wir passten einfach zusammen.
Und das traf auch auf unser Schlafzimmer zu.
Wir boten alle Etiketten in puncto Daddy und Junge, bis auf die Tatsache, dass uns der ganze Kram egal war, solange Julian mich mit seinen großen, kräftigen Händen aufs Bett drückte und anschließend entweder über meinen Mund oder meinen Arsch herfiel.
Wenn er in einer Nacht gleich beides tat, war es perfekt für mich, und so wie ich gerade geküsst wurde, während Julians Hände an meiner Jacke zerrten, stieg die Aussicht, heute Nacht beides zu bekommen, ins Unermessliche. Sein beinahe gefluchtes »Michael!« bescherte mir eine Gänsehaut und da ich wusste, was er wollte, übernahm ich die Knöpfe der Jacke selbst und überließ ihm den Gürtel der Hose.
Die Schnalle klimperte, als er meinen Gürtel aus den Schlaufen zog und auf den Boden fallen ließ, und sobald ich meinen Wintermantel los war und er einen kurzen Blick auf meine Uniform geworfen hatte, konnte ich bloß noch nach Luft schnappen und mich von ihm nehmen lassen, denn Julian machte Nägel mit Köpfen. Ich war noch nie so schnell nackt gewesen und während ich mich überrascht fragte, wann er die Zeit gefunden hatte, sich ebenfalls auszuziehen, wurde ich schon herumgedreht und mit dem Gesicht voran gegen unsere Haustür gepresst.
»Oh Gott«, keuchte ich, als ich seine Zunge zuerst auf meiner Haut und dann an meinem Schließmuskel fühlte, und als er sie energisch in mich schob, rang ich nach Atem und stöhnte seinen Namen, was ihn lachen ließ. »Michael!« Es war beinahe ein Schrei und er murmelte irgendetwas Unverständliches, bevor sein nur von etwas Spucke feuchter Finger sich tiefer in mich schob.
Er lenkte mich mit Küssen und mehr Spucke ab, bis es drei Finger waren, die er in mir bewegte, sie spreizte, mit ihnen an meine Prostata stieß, und das immer wieder im Wechsel, bis ich bettelte, weil ich ihn endlich in mir haben wollte.
»Bleib genau so stehen«, flüsterte er mir ins Ohr und ich tat, was er wollte und lauschte ungeduldig seinen langen Schritten ins Wohnzimmer, wo wir schon seit Jahren in der Kommode Gleitgel lagerten, um im Fall der Fälle nicht erst ins Schlafzimmer zu müssen. »Julian«, jammerte ich, weil er in meinen Augen viel zu lange brauchte, und ich grinste, als er hinter mir überheblich lachte, und dann war sein Finger zurück, glitschiger diesmal.
Ein Kuss in meinen Nacken folgte und lenkte mich von dem zweiten Finger ab, dem wenig später ein dritter folgte, und als er endlich zufrieden war, während ich schon kurz vor meinem ersten Höhepunkt stand, ersetzte er die Finger mit seinem mehr als harten, unglaublich heißen Schwanz.
Ich stöhnte genießerisch auf, als er mich dehnte, auch wenn es anfangs brannte. So lange hatte ich ihn nicht mehr tief in mir gefühlt, dabei war das für mich mit das schönste Gefühl auf der Welt. Julian hielt still, als er in mir versunken war, ließ mir Zeit, mich wieder an seine Länge und Umfang zu gewöhnen, doch als ich unruhig wurde, griff er sofort an meine Seiten und nahm einen schnellen, harten Rhythmus auf, so wie ich es liebte.
»Küss mich«, bat ich drängend, denn ich brauchte diese Verbundenheit zu ihm, musste sie unbedingt erneuern und wieder festigen, jetzt, wo ich endlich zu Hause war, und Julian erfüllte mir meinen Wunsch, indem er sich fest gegen meinen Rücken presste und mit der Hand unter meinem Kinn mein Gesicht zu sich drehte, damit er mich langsam und genüsslich küssen konnte.
Ich überließ mich ihm, seinem Mund, seinen begehrlich auf mir liegenden Händen, seinem ganzen Körper, denn das hatte ich schon immer getan, weil ich es einfach brauchte. In der Armee hatte ich geführt, hier bei ihm ließ ich mich gerne führen und genoss jede Sekunde, jeden Stoß, jeden Kuss.
Julian war alles, was ich wollte.
Mehr noch, er war mein Zuhause.
»Fuck, Michael ...«, stöhnte Julian plötzlich, stieß erneut und heftig in mich, schrammte dabei über meine Prostata und riss mich völlig unerwartet mit in den Orgasmus.
Zuckend ergoss ich mich gegen die Haustür, während er in mir kam, und dieses Gefühl war so berauschend, dass es mir im Kopf abrupt einen zweiten Höhepunkt bescherte. Ich konnte nur wimmern, denn meine Muskeln zuckten um ihn herum, hielten ihn fest, als er sich zurückziehen wollte, und am Ende schmiegte Julian sich lachend an meinen Rücken, um mir die Zeit zu geben, die ich brauchte.
»Himmel, Michael«, murmelte er hörbar kraftlos und küsste sanft meinen Nacken und meine Schultern, was mich langsam ruhiger werden ließ. Dann musste ich ungewollt kichern, da ich auf einmal komplett überreizt war und die drahtigen Haare auf seiner breiten Brust, nach denen ich sonst verrückt war, mich jetzt furchtbar kitzelten. »Du bist total überreizt«, flüsterte er in meinem Nacken und küsste mich erneut. »Kein Wunder. Ab mit dir unter die Dusche. Ich habe es vermisst, dich einzuseifen und schamlos unter dem heißen Wasser mit dir zu knutschen.«
Was dann im Allgemeinen dazu führte, dass er mich irgendwann auf die Knie hinunter dirigierte und mir seinen harten Schwanz tief in den Mund schob.
Und da ich absolut nichts dagegen hatte, heute Abend oder später in der Nacht noch ein weiteres Mal zu kommen, denn das würde ich, nachdem ich ihn in den Wahnsinn getrieben hatte, ließen wir unsere Klamotten in einem wilden Durcheinander einfach im Flur liegen und machten uns lachend, küssend und uns dabei die ganze Zeit an den Händen haltend auf den Weg ins Badezimmer.