39. KAPITEL
LANDON
Drei Tage. Drei verdammt lange Tage, seit ich Skylar zuletzt gesehen hatte. Ich versuchte, geduldig zu sein, aber es fiel mir immer schwerer, nicht die Stunden zu zählen. Ich trat aus dem Fahrstuhl und ging nach rechts auf mein Zimmer zu, bog mit zwei langen Schritten um die Ecke, um zu sehen, ob jemand auf mich wartete.
Nope. Reines Wunschdenken.
Bei meinem Zimmer angekommen, nahm ich den Notizzettel ab, den ich an die Tür geklebt hatte. Ich wollte nicht riskieren, dass Skylar während meiner Abwesenheit auftauchte und womöglich glaubte, dass ich aufgegeben hatte. Denn das hatte ich nicht, und dazu würde es auch nicht kommen.
Sie hatte gesagt, sie brauche Zeit zum Nachdenken, und das konnte ich verstehen. Es gefiel mir nur nicht. Darum hatte ich die letzten drei Tage mit Laufen verbracht, um beschäftigt zu sein. Ich war an dem Diner vorbeigejoggt, in dem sie arbeitete. An dem Heim, in dem sie vier Jahre ihres Lebens verbracht hatte, nachdem ihre Mutter zu Tode gekommen war. Ich war in der Stadt herumgelaufen, die ihre Heimat gewesen war, ehe sie sie verlassen hatte, um ein besseres Leben zu führen. Auf diese Art fühlte ich mich ihr näher, aber diese Stadt stand ebenso wenig für Skylar wie die Arbeit auf einer Jacht. Sie war in beiden Welten verloren und gehörte zu keiner davon
.
Ich wollte, dass sie zu mir gehörte.
Wie lange würde es dauern, bis sie sich erneut mit mir in Verbindung setzte? Oder hoffte sie, dass ich aufgeben würde? Ich würde ihr bis zum nächsten Abend Zeit lassen und sie dann noch einmal besuchen.
Das Handy vibrierte in meiner Tasche. Zweifellos war es Avery, die mal wieder kontrollieren wollte, wo ich war und was ich tat. Ich hatte ihre Anrufe nicht angenommen. Sie versuchte zu helfen, aber ich wollte mit Skylars Freundin nicht über meine Taktik diskutieren. Ich wollte sie mit dem für mich einnehmen, was ich war und was ich zu bieten hatte, und nicht, indem ich die Dinge zu meinen Gunsten manipulierte.
Himmel. Was hatte diese Frau nur mit mir gemacht?
Die Nummer kannte ich nicht, aber sie kam aus dem Ort, darum nahm ich den Anruf an.
»Wie war dein Lauf?« Skylars vertraute sexy Stimme erklang in der Leitung, und das Herz pochte mir gegen die Rippen.
»Gut. Ich bin gerade zurück. Hast du geraten oder …?«
»Ich habe dich am Diner vorbeilaufen sehen, gestern auch. Vermutlich weißt du, wo ich bediene.«
»Ja. Offenbar muss ich daran arbeiten, mich weniger auffällig zu verhalten.«
»Stimmt. Gut, dass du keine Einsätze vor Ort mehr machst.«
Schweigen erfüllte den Raum zwischen uns. Ich wollte sie nicht bedrängen, aber ich wusste, dass meine Worte flehend klingen würden, egal, was ich sagte.
»Bist du beschäftigt?«, fragte sie.
»Nein. Niemals. Nicht, wenn es um dich geht.«
»Okay. Gut.« Ich hörte ihr an, dass sie lächelte, und ohne es zu wollen, stellte ich mir vor, wie sich ihre Wangen rosig färbten. »Kann ich vorbeikommen?
«
»Ja, oder …?« Ich blickte an meinem verschwitzten Körper hinab. Ich brauchte eine Dusche. »Oder kann ich zu dir kommen?«
Eine Bewegung am anderen Ende des Flurs erregte meine Aufmerksamkeit, und als ich aufblickte, sah ich Skylar um die Ecke kommen, ihr Handy am Ohr.
Mein Herz setzte einen Schlag aus, als sie den Kopf hob und mich entdeckte. Sie lächelte, dann blieb sie stehen. »Hi«, sagte sie am anderen Ende des Flurs in ihr Handy.
Hoffentlich war sie nicht gekommen, um sich zu verabschieden. Um zu sagen, dass sie nicht mit der Unsicherheit leben, nicht mit einem Mann zusammen sein konnte, der ihr Vertrauen missbraucht hatte, aus welchem Grund auch immer. »Du siehst schön aus«, sagte ich und hätte beinahe gestottert. Sie trug das blonde Haar offen, die Jeans schmiegte sich an ihre Hüften, und sie hatte keine Spur von Make-up im Gesicht.
Als sie auf mich zukam, war ihre Schönheit nahezu überwältigend. Atemberaubend. Sie leuchtete förmlich von innen. Ich wusste, wie freundlich und lieb sie war und dass ihr Lächeln den Schmerz verbarg, den sie mit sich herumtrug. Wenn ich sie an diesem Tag zum letzten Mal sah, würde ich mich selbst hassen bis in alle Ewigkeit.
»Heute habe ich mich gleich nach der Arbeit umgezogen«, sagte sie und legte dann auf. Sie stand so dicht vor mir, dass ich sie fast berühren konnte.
»Ich sollte duschen«, sagte ich.
»Ich kann warten.«
»Aber ich weiß nicht, ob ich das kann.« Ich holte die Schlüsselkarte aus Plastik aus meiner Shorts, öffnete die Tür, hielt sie für sie auf und bedeutete ihr mit einer Geste, hineinzugehen. Wollte ich duschen, bevor ich hörte, was sie zu sagen hatte? Ich
wollte nicht, dass sie es sich anders überlegte, während ich im Badezimmer war. Sie sollte überhaupt nicht mehr weggehen.
Ich konnte den Blick nicht abwenden, als sie ins Zimmer spaziert kam.
»Bist du immer so ordentlich?«, fragte sie.
»Ja, schon bevor ich zum Militär gegangen bin.« Kaum etwas deutete darauf hin, dass das Zimmer bewohnt war. Meine Zahnbürste stand im Badezimmer, aber alles andere hatte ich außer Sichtweite verstaut. »Wenn ich mich recht erinnere, bist du auch ein sehr ordentlicher Gast.« Jene erste Nacht in ihrem Hotelzimmer hatte mir bereits eine Menge über Skylar verraten, aber ich hatte nicht absehen können, dass ich hier landen und sie so nötig brauchen würde wie die Luft zum Atmen. »Setz dich. Möchtest du etwas trinken?«
Sie schüttelte den Kopf und nahm auf einem der beiden Betten Platz. »Nein danke.« Sie atmete hörbar ein. »Danke, dass du mir ein paar Tage Zeit gelassen hast.«
Mein Magen rebellierte. Das klang Unheil verheißend. Sie sah nicht aus wie eine Frau, die mir gleich sagen würde, dass sie bereit war, einem Kerl wie mir eine Chance zu geben. »Skylar, ich möchte alles für dich sein, was du brauchst.«
Ihr Lächeln war unsicher und zurückhaltend.
»Ich weiß, das ist schwer zu glauben«, fuhr ich fort. »Und ich sage ja nicht, dass ich perfekt bin, ich bitte dich nur, mir … uns … eine Chan…«
Sie hob eine Hand, und ich verstummte. Meine Ansprache in letzter Minute war vorüber.
»In den letzten zehn Jahren war ich fest entschlossen, auf keinen Fall die Fehler meiner Mutter zu wiederholen«, erklärte sie. »Ich wollte mein Leben nicht für einen Mann verschwenden, der mir Dinge verspricht, die er nicht halten kann, oder der behauptet, mich zu lieben, sich aber völlig anders verhält.
«
Ich zuckte zusammen und hasste mich dafür, dass ich ihr den Schmerz nicht nehmen konnte, den ich ihr so deutlich ansah.
Ich wollte ihr sagen, dass es mit mir ganz anders sein, dass ich sie niemals schlecht behandeln würde, aber ich hielt mich zurück. Sie war gekommen, um mir etwas zu sagen, und ich wollte ihr zuhören.
»In den letzten Tagen ist mir etwas klar geworden. Eigentlich sogar mehrere Dinge. Über das, was meiner Mutter passiert ist, werde ich niemals hinwegkommen. Ich werde niemals vergessen, wie ich sie gefunden habe und man mir sagte, dass mein Vater sie umgebracht hatte. Das wird immer ein Teil meines Lebens sein.« Sie zögerte. »Aber mir ist klar geworden, dass auch niemand von mir verlangt, darüber hinwegzukommen. Und darum ist es sinnlos, noch länger wegzulaufen.«
Ihre Stimme zitterte, und ich wünschte mir sehnlichst, sie zu berühren und zu trösten, widerstand dem Drang aber dennoch.
»Mein Bedürfnis, zu überleben, der verzweifelte Wunsch, mir ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen im Magen zu sichern, war für lange Zeit tatsächlich das Einzige, was für mich zählte. Aber dann kamst du.«
Forschend sah ich ihr ins Gesicht. Was wollte sie mir damit sagen?
»Ich werde niemals wie meine Mutter sein. Ich führe bereits ein anderes Leben, und ich habe aus meiner Vergangenheit gelernt. Meine Menschenkenntnis ist besser. Ich bin stärker als sie. Und obwohl du mich verletzt hast, glaube ich, dass ich in dich verliebt bin.«
Ich versuchte, ruhig zu atmen, aber vergeblich. Meine Selbstbeherrschung war dahin. Ich stand auf. »Was hast du da gerade gesagt?«
»Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich verliebt. In dich.
«
Es war, als strömte der Sauerstoff nicht schnell genug in meine Lunge. Ich nahm ihr Gesicht in beide Hände, dann zog ich sie auf die Füße. »Dieses Gefühl kenne ich! Ich liebe dich so sehr, dass mir der Gedanke, von dir getrennt zu sein, Angst macht. Lieber würde ich mir eine Kugel fangen.«
Sie strich mir über die Schulter, hakte den Daumen unter mein T-Shirt und streichelte meine Narbe. »Nein, keine Kugeln mehr.«
»Heißt das, du gehst mit mir nach London?«
Tränen traten ihr in die Augen, und für eine Sekunde glaubte ich, sie würde Nein sagen, aber dann nickte sie. »Ich war noch nie dort.«
Ich legte ihr die Arme um die Taille und hob sie hoch, konnte es nicht erwarten, sie endlich wieder zu spüren. Sie kam mit nach London. Ich hatte sie nicht verloren. »Ich habe gedacht, du würdest Nein sagen«, sagte ich und ließ sie wieder auf die Füße hinunter.
»Wir stehen ganz am Anfang, Landon, und es gibt keine Garantie. Es fällt uns beiden schwer, unseren Gefühlen zu folgen. Ich weiß nur eins: Du bist hierhergekommen … und es bedeutet mir viel, dass du bereit bist, um mich zu kämpfen.«
»Ich kann dir garantieren, dass ich mein Bestes tun werde, um der Mann zu sein, den du brauchst.« Ich wollte alles für Skylar sein.
Sie biss sich auf die Lippe. »Ich möchte, dass du einfach du selbst bist.«
»Ich weiß«, sagte ich und nickte. »Und das werde ich auch. Und wenn ich einen Fehler mache, kannst du mich gern zur Schnecke machen, aber der Grund für meine Fehler wird weder Gleichgültigkeit noch Nachlässigkeit sein.«
Sie lächelte mich an. »Das«, sagte sie, »glaube ich dir. Und darum bin ich hier.
«
»Weil du mich zur Schnecke machen kannst?«
»Nein, weil du mir keinen Bullshit erzählst. Weil du sogar dann noch ein guter Mensch bist, wenn du nicht die Wahrheit sagst. Du bist du
.«
Überwältigt von dem Bedürfnis, ihr nah zu sein, drückte ich meine Lippen auf ihren Mund. Ich erschauerte, als sie mir mit den Fingern durchs Haar fuhr und sie um meinen Nacken schloss.
Erleichterung verwandelte sich in Verlangen, denn ich wurde mir ihres Körpers, der sich an meinen presste, überdeutlich bewusst. Mein Gott, wie hatte ich das vermisst! Ihr einfach nahe zu sein, während ihr Duft nach Geißblatt die Luft erfüllte, ihre Haut unter meinen Fingerkuppen. Ich wollte sie nie wieder loslassen.
»Du hast mir so gefehlt.« Sie hatte den Kuss unterbrochen, fuhr mir mit den Fingern über den Hals und über die Brust.
»Ich bin verschwitzt.« Wäre ich nur nicht laufen gegangen! Ich hätte im Zimmer bleiben und auf sie warten sollen – perfekt sauber, gepflegt und bereit für sie.
»Das gefällt mir.«
Ich grinste. »Ach nein, tatsächlich?«
»Vielleicht solltest du mich auch ein bisschen zum Schwitzen bringen, dann sind wir quitt.«
»Kein Problem.« Ich zog ihr das T-Shirt aus und unterdrückte ein Stöhnen beim Anblick ihrer Brüste, die über den Rand ihres weißen BHs quollen. Ich schob die Finger unter die Spitze, begierig, sie zu fühlen, und nahm den Nippel zwischen Zeigefinger und Daumen.
Träge blinzelnd machte sie sich am Saum meines T-Shirts zu schaffen. Ich zog es aus und legte meine Shorts ab, ehe ich ihre Jeans öffnete und sie ihr über die Schenkel herunterzog.
Kniend blickte ich zu ihr auf. Himmel, wie schön sie war! Sie legte die Hände auf meine Schultern und stieg aus der Jeans, und ich wusste: Hier gehörte ich hin. Zu ihr, bereit, ihr alles zu geben, was ich besaß.
Sie hatte mich in jeder erdenklichen Hinsicht in die Knie gezwungen.
Sie schlüpfte aus dem BH, während ich ihr das Höschen auszog und ihr einen Kuss auf den Bauch drückte.
»Ich muss duschen«, sagte ich und schenkte meinem pulsierenden Schwanz keine Beachtung.
»Du gefällst mir so verschwitzt. Du gefällst mir immer.«
Ich fuhr ihr mit den Händen von den Fesseln über die Waden, über ihre Schenkel und hinauf zum Po, und erneut wurde mir bewusst, wie vollkommen sie war. »Setz dich und lehn dich zurück.« Ich musste sie kosten.
Sie setzte sich auf den Bettrand, die Schenkel links und rechts von meinem Oberkörper, lehnte sich zurück und streckte die Arme über dem Kopf aus. Der Anblick ließ meinen Schwanz zucken, und ich beugte mich vor und atmete ihren Duft ein.
Meine Skylar.
Sie stöhnte, bevor ich sie auch nur berührt hatte. Allein die Hitze meines Atems, nur Zentimeter von ihr entfernt, hatte sie angetörnt – das war ein echter Sieg.
Ich lächelte. Körperlich war es zwischen uns immer schon fantastisch gewesen, warum hätte sich daran etwas ändern sollen?
»Ich warne dich«, sagte sie. »Ich liebe es, deine Zunge zu spüren, aber ich werde auch deinen Schwanz brauchen.«
Ich knurrte und senkte den Mund auf ihre heiße Haut, unfähig, mich noch länger zurückzuhalten. Sie war feucht und glatt, und ich leckte und saugte, als wäre es das letzte Mal im
Leben. Ich wollte aufholen, was ich in all den Wochen ohne sie versäumt hatte, und wiedergutmachen, was ich vor dem Restaurant zu ihr gesagt hatte. Aber vor allem wollte ich mich in ihr vergraben – meine Finger, meine Zunge, meinen Schwanz. Ich wollte meinen Körper genauso an sie verlieren wie mein Herz. Innerhalb von Sekunden wand sie sich auf dem Bett, flehte mich an, aufzuhören, weiterzumachen, sie zu erlösen. Sie pulsierte unter mir, ihre empfindsamste Stelle war geschwollen und hart. Sie war kurz davor. Wäre ich grausam gewesen, hätte ich mich zurückgezogen und sie warten lassen. Aber das war nicht, was sie brauchte. Sie musste kommen. Sie bedurfte meiner, um zu kommen, und ich hatte geschworen, mein Bestes zu tun, um ihr alles
zu geben, was sie brauchte.
Ich ließ zwei Finger in sie hineingleiten, und im selben Augenblick setzte ihr Orgasmus ein. Ihr Bauch zog sich zusammen, und ihr Rücken wölbte sich, als sie aufschrie. Fuck
, wie schön sie in diesem Moment war! Sie gehörte mir. Ich brannte zwar darauf, sie mit nach London zu nehmen, fragte mich aber, ob ich überhaupt bereit war, sie vor Ablauf des nächsten Jahres auch nur aus diesem Raum zu lassen. Ich musste sie auf diese Art besitzen. Ich musste ihr zeigen, dass sie mir gehörte seit dem Moment, in dem ich sie in der Bar gesehen hatte, und dass sie bis in alle Ewigkeit mir gehören würde.
Ich griff nach meiner Brieftasche, holte ein Kondom heraus und streifte es so schnell wie möglich über meinen Schwanz. Ich musste in ihr sein. Sie noch einmal kommen lassen. Das war nun meine Mission. Ich wollte sichergehen, dass sie begriff, dass wir nie wieder voneinander getrennt sein würden.
Ich drückte ihre Beine auseinander und schaute fasziniert auf sie hinab, als sie wie benommen vor mir lag.
»Bist du bereit?«, fragte ich. »Ich werde dich kommen lassen, immer wieder.
«
Sie seufzte, was ich als Zustimmung betrachtete, so tief wie nur möglich in sie einzudringen.
Sie schrie auf und grub mir die Fingernägel in die Arme.
Mist.
Der Druck war beinahe zu groß, und ich musste die Zähne zusammenbeißen und die Augen schließen, um mich zurückzuhalten. Wie hatte ich nur glauben können, ich könnte mich damit abfinden, dass diese Frau mich verlässt? Nie zuvor hatte ich jemanden wie sie kennengelernt. Nie zuvor hatte sich jemand derart tief in mein Inneres eingenistet wie sie. Nie zuvor hatte ich mir so leidenschaftlich gewünscht, für eine Frau zu sorgen und sie zu beschützen, wie ich Skylar vor der ganzen Welt in Schutz nehmen wollte.
Ich atmete aus, öffnete die Augen und ertappte sie dabei, dass sie mich beobachtete. Mit dem Finger folgte sie einer Schweißperle von der Stirn bis zur Schläfe. Ich begann mich in ihr zu bewegen, während wir einander in die Augen blickten. Ihr blondes Haar lag wie ein Fächer um ihren Kopf, und ihre Glieder waren entspannt und warm. »Du bist vollkommen«, flüsterte ich.
Sie schüttelte den Kopf. »Niemand ist vollkommen.«
»Dann bist du für mich
vollkommen«, erwiderte ich.
Ich beugte mich über sie, meine Brust berührte ihre, unsere Haut war schweißnass, und unsere Lippen trafen sich. Ich konnte ihr nicht nah genug sein. Konnte ihr niemals deutlich genug zeigen, wie besonders sie war. Ich würde es zu meiner Mission machen, das an jedem Tag meines Lebens zu versuchen.
Sie schlang mir die Beine um die Taille, und ich rollte mich auf den Rücken, um sie von unten zu betrachten. Sie stützte sich auf meiner Brust ab und nahm meinen Schwanz tief in sich auf, während ich die Daumen in die Haut unterhalb ihrer Hüftknochen bohrte. »Versprich mir, dass du nicht aufhörst,
mich zu ficken, wenn wir in London sind«, sagte sie, während sie sich langsam auf meinen Schwanz senkte.
»Ich verspreche es«, brachte ich mühsam heraus. »Ich höre niemals damit auf.« Als müsste sie mich dazu überreden.
Sie legte den Kopf in den Nacken, und ich ließ den Blick von ihrem Hals hinunter zu ihren perfekten vollen Brüsten wandern, zu den dunkelrosa Nippeln, die sich unter meinem Blick verlangend aufgerichtet hatten. Wie konnte sie nur glauben, ich könnte jemals damit aufhören? Ich würde sie immer begehren. Aber es war mehr als nur Verlangen. Sie hatte ein Bedürfnis in mir geweckt, das ich nie zuvor gespürt hatte. Es war nicht nur körperlich. Ich brauchte die Art, wie sie sich selbstverständlich um andere Menschen kümmerte, ihren gnadenlosen Pragmatismus und ihre Schwäche für Céline Dion. Ihren harten Panzer und den weichen Kern – ich wollte alles.
Ihr Atem ging immer heftiger, als sie die Schenkel anspannte und das Becken nach hinten drückte. Ich strich ihr über den Bauch, genoss das Gefühl ihrer heißen glatten Haut unter meinen Händen.
Himmel. Ich würde alles für diese Frau tun. Wusste sie das denn nicht? Ich umfasste ihre Taille und legte sie auf den Rücken. »Aber ich komme nicht damit klar, wenn du mich so reizt. Jedenfalls nicht, wenn ich noch länger durchhalten soll.«
»Ich habe dich nicht absichtlich gereizt«, sagte sie und blickte mich mit geweiteten Augen aufrichtig an. »Ich liebe einfach das Gefühl, wenn du in mir bist. Wenn du mich völlig ausfüllst.«
Sie wusste immer genau, was sie sagen musste. Ich stöhnte auf und drang tiefer in sie ein. »Ungefähr so?«, fragte ich, unfähig, mich noch länger zusammenzunehmen. Meine Muskeln
waren so angespannt, als wäre ich tagelang unter der Sonne Afghanistans gewandert. Ich war erledigt, wusste aber, dass ich mich auf das Ziel konzentrieren musste.
»Ja!«, schrie sie. »Genau so.«
»Ich kann nicht aufhören. Bei dir verliere ich einfach die Kontrolle«, stieß ich hervor. Das fasste meine Reaktion auf Skylar in jeder Hinsicht zusammen. Sie war die einzige Frau, die die Hälfte meiner Abwehrmechanismen überwand und gleichzeitig den Wunsch in mir weckte, auch den Rest noch aufzugeben. Sie war die einzige Frau, bei der ich bereit war, mich anzupassen, die einzige, bei der es mir unmöglich war, das nicht zu tun. Sie veränderte alles. Ich würde nach Ohio ziehen, wenn sie mich darum bat. Ich würde meinen Job aufgeben, mein Leben in London. Ich würde alles tun, wenn ich nur mit ihr zusammen sein konnte.
In der Ferne kündigte sich grollend mein Höhepunkt an, Hitze breitete sich auf meiner Haut aus wie eine Warnung. Meine Muskeln schmerzten noch immer, als ich mich heftiger in ihr zu bewegen begann. In dem verzweifelten Versuch, tiefer in sie einzudringen, sie weiter zu treiben, zog ich ihr Knie hoch. Ich wollte, dass wir gleichzeitig an demselben Ort ankamen und das Gefühl vollkommenen Glücks erlebten.
Sie wimmerte und begann, meinen Namen zu stöhnen.
Sie wölbte den Rücken, presste die Brüste an meine Brust, als der Orgasmus ihr den Atem verschlug und ihr die Tränen in die Augen trieb, während sie mich anblickte: Hoffnung, Glück und Verständnis lagen in ihnen. Ihr Gesichtsausdruck durchbrach die letzten Verteidigungswälle meines Körpers; der Höhepunkt stieg in meinem Rückgrat auf und traf mit aller Macht auf ihren.
»Ich liebe dich, Skylar«, brachte ich mit erstickter Stimme heraus, während der Orgasmus noch durch meinen Körper
raste, mein Blut zum Kochen und meine Muskeln zum Zucken brachte.
Nachdem wir beide sanft auf die Erde zurückgeschwebt waren, blickte ich ihr unverwandt in die Augen. Sie streichelte mein Gesicht. »Ich liebe dich auch.«
Ich ließ mich auf sie sinken, wollte noch immer jeden Zentimeter ihres Körpers auf meiner Haut spüren. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sich daran je etwas ändern würde. Es war, als wäre sie ein Teil von mir, als fehlte ohne sie etwas an mir. Ich wollte mit ihr verbunden sein, körperlich, geistig, emotional – für immer.
Sie hob den Kopf und drückte mir einen Kuss auf die Schulter, und ich rollte mich auf den Rücken und zog sie an mich.
Ich würde diese Frau für immer lieben. Noch nie im Leben war ich mir einer Sache sicherer gewesen.