„
V
erwandle dich, Laila. Lass uns zusammen rennen gehen.“ Gray zog mich wieder an seine Brust und küsste mich hart. Sein Mund schmeckte nun sogar noch süßer, jetzt da ich wusste, dass er mein Gefährte war.
Ich biss mir auf die Lippe und nickte. Ich rollte aus dem Bett, stand auf und grinste auf ihn hinunter. „Ich werde immer schneller. Dieses Mal wirst du mich nicht einfangen können.“
Seine Augen blitzten gelb und er ließ ein tiefes, bösartiges Knurren hören. „Dann solltest du dich besser beeilen, kleiner Wolf.“
Ich eilte zur Hintertür, riss sie auf und verwandelte mich mitten im Sprung, bevor ich die Stufen hinunter zum Strand rannte. Mein Herz raste, ich konnte mich nicht daran erinnern, dass sich mein Körper jemals zuvor so leicht angefühlt hatte, und ich rannte so schnell ich es konnte. Ich fühlte mich anders. Alles fühlte sich anders an, jetzt da Gray mir gehörte. Es würde niemals eine andere Frau zwischen uns kommen.
Dabei hätte ich es wissen müssen. Wer sonst konnte mein Gefährte sein als der Mann, durch dick und dünn an meiner Seite gestanden war, der für mich gekämpft und mir auf meine Füße geholfen hatte, als ich vergessen hatte wie man steht?
Es war nicht lang, bevor ich Gray hinter mir hörte, wie er
mir näher kam. Er war größer, kraftvoller und schneller als ich, aber ich liebte es trotzdem vor ihm wegzurennen. Ich wurde mit jedem Tag schneller und vielleicht würde ich ihm eines Tages ganz entkommen können. Aber heute Nacht wollte ich ihm gar nicht entkommen. Ich hoffte, dass er mich einfing.
Gerade, als ich seinen Atem an meinem Schwanz spürte, machte ich einen Satz zur Seite und rannte wieder zurück in Richtung Haus. Grays Zähne bissen verspielt in meinen Schwanz und ich fiel beinahe hin. Er jaulte mich an und kam sogar noch schneller auf mich zu. Ich schaffte es gerade noch bis zu den Stufen – meiner Homebase – als er mich überwältigte. Unten an seiner Treppe verwandelte er sich zurück und lag unter mir mit intensiven Augen.
„Hör mir zu, kleiner Wolf.“ Er starrte meiner Wölfin tief in die Augen, tief in meine Seele, und streichelte mein Fell. „Bei mir wirst du immer in Sicherheit sein. Ich gehöre dir und du gehörst mir. Ich werde es niemals zulassen, dass dir irgendetwas passiert. Ich würde eine ganze Armee von Männern umbringen, um sicherzustellen, dass du niemals auch nur den geringsten Kratzer abbekommst. Ich würde mir meinen eigenen Arm abhacken, wenn es sein müsste, solange du lächelst. Hörst du mich?“
Meine Wölfin neigte ihren Kopf nach hinten und ließ ein langes Heulen hören. Dann kuschelte sie sich mit ihrem Kopf an Grays Brust, bevor sie sich – nahtlos- zurückzog und ich mich selbst nackt auf einem ebenfalls nackten Gray liegen sah.
Hier, zusammen unter dem Mondlicht, spürte ich wie alles in mir wie einzelne Puzzleteile an seinen Platz fiel und zusammenkam. Er war der Mann, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen sollte, und ich hatte ihn gefunden.“
„Lass mich dich markieren, Laila. Sag ja.“
Ich stützte mich mit meinen Händen zu beiden Seiten seines Kopfes im Sand auf und starrte in seine Augen, in denen seine intensive Liebe für mich so deutlich sichtbar war. Ich konnte
nicht fassen, dass ich es nicht schon früher erkannt hatte. „Ja.“
Dann küsste er mich und er ließ sich Zeit, machte Liebe mit meinem Mund. Seine Zunge streichelte meine, seine Hände erkundeten meinen Körper bis ich wie flüssiges Wachs auf ihm zerfloss. „Ich muss dich markieren. Ich muss es einfach.“
Ich stöhnte und zwang mich dazu von ihm herunterzurollen. Ich bewegte mich auf die Treppe zu und schaffte es gerade mal zwei Stufen hinaufzusteigen, als Gray auch schon über mir war. Seine Hände waren überall auf meinem Körper, wanderten zu meinen nackten Brüsten. Er knurrte an meinem Nacken und ich kämpfte gegen den Drang an, mich hier und jetzt von ihm nehmen zu lassen. „Ins Haus.“
Er hob mich hoch und trug mich die Stufen hinauf. Ich keuchte auf, als er die Tür hinter uns zuschlug und mich in Sekunden über die Couch gebeugt hatte. Ich rang immer noch nach meinem Atem, als er von hinten in mich eindrang.
Er füllte mich aus, dehnte mich mit seinem heißen und steinharten Schwanz. Seine Oberschenkel pressten sandig an meinen, seine Hände waren rau an meinem Rücken. Er schlang einen Arm um meine Taille und seine andere Hand packte meine Schulter, hielt mich an ihn gedrückt, während sich aus mir herauszog und immer wieder hart in mich hineinstieß.
Ich krallte mich an seinem Arm fest und verlor mich beinahe in Grays Wildheit. Sein harsche und grobe Art ließ mich alles, was ich je zu wissen geglaubt hatte, vollkommen vergessen. Wenn er sich mit solch einer hungrigen Gier nahm, waren alle Unsicherheiten vergessen.
Er stieß wieder härter in mich hinein und Gray zog mich leicht hoch, damit er einen noch tieferen Punkt in mir treffen konnte, der mich augenblicklich in einem Orgasmus explodieren ließ. Mein Körper bebte und erschauderte, doch er fickte mich einfach so weiter. Er hielt mich fest und rieb seine Zähne über meinen Hals und meine Schulter.
„Mein. Du gehörst mir, Laila. Mein kleiner weißer Wolf.
Jeder Teil von dir. Alles von dir.“ Seine Stimme klang rau und sein Wolf war direkt an der Oberfläche. „Wir werden zusammen alt werden. Ich werde den Rest meines Lebens genau hier verbringen. In dir vergraben, während ich dich liebe, mit dir Liebe mache, dich befriedige, bis du meinen Namen schreist, und ich werde dich in meinen Armen halten, während du einschläfst. Sag ja.“
Ich ließ
meinen Kopf nach hinten auf seine Brust fallen und stöhnte lauter. Ich konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen, stolperte bereits über den Abgrund in einen neuen Orgasmus. „Sag ja? Was ist die Frage?“
„Heirate mich.“
Ich zuckte überrascht zusammen – in demselben Augenblick, als Gray seine Zähne in meinen Hals versank. Eine wilde, überwältigende, bewusstseinsverändernde Lust schoss wie ein Geschoss durch meinen Körper hindurch. Ich schrie nach ihm, bettelte nach mehr, mehr von ihm, und ich pulsierte um ihm herum, als er sich in mir ausschüttete. In einem Moment war ich hier und im nächsten schwebte ich in einer anderen Dimension.
Ich hatte keine Ahnung, wann mein Orgasmus schlussendlich wieder in etwas irdischere Gefilde heruntergekommen war. Die Nachbeben waren heftiger als irgendein Höhepunkt, den ich je zuvor mit Gray erlebt hatte. Als sie schließlich nachließen, trug mich Gray ins Badezimmer und setzte sich mit mir in die viel zu kleine Badewanne, bevor er heißes Wasser über uns fließen ließ. Ich rollte mich ein und zerschmolz an seiner Brust. Nachdem, was er soeben mit meinem Körper angestellt hatte, füllte der sich nun an wie geschmolzener Wachs.
Gray rieb mit einem Stück Seife über meine Arme und meinen Hals, als meine Fähigkeit zu sprechen langsam zu mir
zurückkehrte. Ich nuschelte ein paar Worte, hielt inne und fing noch einmal von vorne an. „Das war keine Frage.“
Gray hielt für einen Moment inne und grunzte. „Sag trotzdem ja.“
Ich lächelte in mich hinein und hob meinen Arm, um ihm schweigend anzudeuten, dass er auch den Rest von mir waschen durfte. „Du bist ganz schön herrschsüchtig.“
Wieder grunzte er, wusch mich aber weiter.
„Und du hast meinen Hinter versohlt.“ Ich seufzte, als seine Hände meine Brüste wuschen. „Du bist extrem anspruchsvoll. Und du hast mir noch gar nichts von deiner Vergangenheit erzählt. Ich weiß nicht einmal, ob ich deine erste Ehefrau wäre.“
„Laila
.“ Die Art, wie er meinen Namen knurrte, zeigte seine Ungeduld, aber ebenso seine Nervosität.
Ich blickte zu ihm auf und grinste. „Ja.“
Er packte mein Kinn und küsste mich harsch genug, dass es meine Lippen prellen konnte. „Sag ja.“
„Ja. Ich werde dich heiraten.“ Ich lachte, als ich seine Augen aufleuchten sah. „Solange ich nicht die dritte oder vierte Ehefrau bin.“
„Es gibt nur dich, kleiner Wolf.“ Er ließ seine Zunge über die Stelle gleiten, wo er mich gebissen und seine Markierung hinterlassen hatte. Er stöhnte, als ich erzitterte. „Nur dich.“
Später in der Nacht, als ich auf Grays Brust lag und er mein Haar streichelte, dachte ich an den Tag, an dem wir uns begegnet waren und lächelte.
„Woran denkst du?“
„Ich dachte daran, dass du und ich ohne Cybermates vielleicht nie zusammengekommen wären. Was bedeutet – technisch gesehen – dass wir Parkers erstes Gefährtenpaar sind. Das haben wir ihr zu verdanken, wir schulden ihr etwas, zumindest einen Geschenkkorb oder so etwas in der Art.“
„Ich werde Parker die größte Möhre schicken, die ich finden
kann.“ Gray bewegte sich unter mir und schob eine Haarsträhne von meiner Wange.
Ich musste lachen. „Sie wird ausflippen, wenn sie das hört.“
„Ist mir egal. Der Hase hat eine Möhre verdient.“
Ich legte meinen Kopf unter sein Kinn und seufzte glücklich. „Sie verdient mehr als nur eine Karotte. Wir sollten unser erstes Kind nach ihr benennen.“
Ich schwieg für einen Moment. „Da ist noch etwas anderes, Gray.“
Er streichelte meinen Rücken und küsste mich auf mein Haar. „Verrate es mir, kleiner Wolf.“
„Sag ja.“
Er lachte. „Ja. Wirst du mir nun erklären, wozu ich soeben mit ja geantwortet habe?“
„Jetzt bin ich dran, dich zu markieren.“
Gray stöhnte auf und schlang seine Arme noch fester um mich. „In diesem Fall – verdammt JA!“
Ich lachte, küsste seinen Hals und fing mit einer weiteren Runde des Liebemachens an, die durch die ganze Nacht bis zum nächsten Morgen anhielt.
ENDE