WOLKENFOTO

Ließen sich Wolken sammeln? Sie lag auf der Bank am See und schaute zum Himmel hinauf. Die wenigen Wolken dort oben sahen aus wie schmale Bänder und fein gesponnene Fäden. Vor ihren Augen bildete einer dieser Fäden ein Herz. Schnell griff sie nach dem Fotoapparat. Drei Tage darauf hielt sie das Bild in der Hand. Auf tiefem Blau lag ein dünner Rand aus reinem Weiß, ein perfekt geformtes Herz, wie gemalt. Sie hätte Daniel das Foto gerne geschenkt. Doch sie legte es zu ihren Schätzen, für später.

Juni 2019

Aimée saß in einem der hölzernen Deckchairs, die Daniel an diesem Freitagnachmittag überall auf dem Platz verteilt hatte. Vor ihr auf der Weide steckten der Fuchs und der Schecke die Köpfe zusammen, in ihrem Rücken wurden Dinge hin und her geschafft, Camper fuhren mit ihren Fahrzeugen bis hinten zur Wiese durch, Wohnwagen zwängten sich in die freien Lücken. Daniel hatte am Eingang des Platzes zu tun. Len war gerade aus der Schule zurück und pflückte im Gebüsch hinter der Holzhütte Himbeeren, Sommerhimbeeren, die schon jetzt, pünktlich zum Sommeranfang, reif waren. Sie sah Zoe auf dem Kiesweg. Aimée winkte ihr zu.

Zoe hob ebenfalls die Hand, zögerte für einen Moment und kam dann auf sie zu. Sie trug dunkle, enge Jeans, dazu weiße Turnschuhe und eine weite Jacke, die das Schmale ihrer Figur erstaunlicherweise noch unterstrich.

»Hi.«

Aimée schob sich die Sonnenbrille ins Haar. »Hey, Zoe. Möchtest du dich setzen?« Neben ihrem Stuhl standen noch zwei weitere. Aimée rückte ihren etwas zur Seite, obwohl das gar nicht nötig gewesen wäre. Aber es schien ihr trotzdem richtig, Zoe Platz zu machen.

»Danke.« Der grün-weiß gestreifte Stoff des Deckchairs flatterte kurz auf, bevor Zoe sich niederließ.

Das Meer lag ruhig vor ihnen. Keine einzige Welle zeigte sich auf seiner Oberfläche. Ein paar Surfer lagen bäuchlings auf ihren Brettern im Wasser und warteten.

»Herrlich, oder?« Zoe zupfte sich eine Klette von der Jeans.

Aimée blickte in den Himmel mit den fedrigen Wolken. Sie kam sich ziemlich blöd dabei vor, wie eine Schauspielerin. »Ja, es ist wirklich schön.«

Zoe räusperte sich. »Daniel hat erzählt, du suchst eine Wohnung. Gibt es da schon was Neues?« Sie saß sehr steif auf ihrem Stuhl, lehnte sich kaum an.

Seit Len und sie in St. Ives waren, hatte Aimée noch nie richtig mit Zoe gesprochen. Früher allerdings auch nicht viel mehr. Und jetzt saßen sie hier nebeneinander in ihren Deckchairs, als hätten sie sich bei dem schönen Wetter verabredet. Nur dass sie beide eine Spur zu starr nach vorn über den Zaun auf die Weide schauten. Hatten da schon immer Salzlecksteine am Holz gehangen?

»Leider nein. Ich guck die Angebote jeden Tag durch, aber es ist alles unglaublich teuer. Jetzt im Sommer geht es ja zum Glück einigermaßen mit dem Campen.«

»Ich kann mich gern mal für euch umhören. Bei der Arbeit und überhaupt.«

»Sehr gerne. Das wäre wirklich nett.«

Aimée hatte keine Ahnung, was eigentlich Zoes Arbeit war. Sie hatte weder Zoe noch Daniel jemals danach gefragt. Als sie noch bei Per gelebt hatte, war die Frage nach dem Beruf allgegenwärtig gewesen. Dabei engte die Antwort den Blick so sehr ein. Sie wurde eine Folie, auf der man den Menschen ab sofort betrachtete und bewertete. Trotzdem, jetzt war sie neugierig geworden.

»Was machst du eigentlich beruflich?«

Zoe strich sich über den Pagenschnitt. »Ich kuratiere Kunst, für verschiedene Galerien hier im Südwesten. Ich arbeite mit Künstlern und organisiere Ausstellungen.«

»Nicht schlecht.« Richtig, Zoe hatte damals Arts and Cultural Management in London studiert. Sie stellte sich Zoe in einer dieser schicken Galerien vor und Daniel in seinen Arbeitsklamotten auf dem Campingplatz. Keine Ahnung, was die beiden verband. »Wie hast du Daniel eigentlich kennengelernt?«

»Ich habe hier Urlaub gemacht, Daniel ja seine Lehre.« Zoe zuckte mit den Schultern. »Da sind wir uns abends im Pub über den Weg gelaufen.«

Der Schecke vor ihnen hob den Kopf und zeigte seine Zähne.

Zoe saß noch immer sehr aufrecht neben ihr, nicht so, als säße sie gern in einem Liegestuhl mit einer Rückenlehne aus Segeltuch. »Hat Daniel eigentlich irgendwas erzählt?«

»Wie meinst du das?«

»Na ja, ich meine …«, sie zupfte wieder an ihrer Jeans herum, »über ihn und mich?« Sie hörte sich gar nicht mehr wie die große, selbstsichere Frau an, die Aimée immer in ihr gesehen hatte.

Aimée zögerte. Sie wollte auf keinen Fall in den Beziehungsstreit zwischen Daniel und Zoe hineingezogen werden. »Er hat nur gesagt, dass es nicht immer einfach ist zwischen euch. Dass du ein paarmal ausgezogen bist.«

»Hat er erzählt, warum ich ausgezogen bin?«

Weil du nicht weißt, was du willst. Weil du mit dir selbst nicht im Reinen bist. So hatte Daniel es zwar nicht gesagt, aber etwas davon hatte in seinen Worten mitgeschwungen.

»Nicht so richtig.«

Zoe atmete aus. »Beim letzten Mal, da hatte ich was mit einem anderen.«

»Oh. Okay.« Und das erzählte ihr Zoe, weil … sie sich von ihr irgendeine Hilfe erwartete? Oder wollte sie sie für irgendetwas einspannen? Vielleicht brauchte sie einfach ein offenes Ohr von jemandem, der Daniel gut kannte.

Aimée mochte sich gar nicht ausmalen, was es mit ihm machte, dass Zoe einen anderen hatte. Oder gehabt hatte. Ihr Gespräch am Feuer, als er ihr erzählt hatte, dass Zoe wieder eingezogen war, lag drei Wochen zurück. Seitdem hatten sie das Thema nicht mehr angesprochen. Es hatte etwas mit ihr gemacht, dass sie sich mit einem Mal hatte vorstellen müssen, wie die beiden als Paar miteinander umgingen. Vorher hatte sie sich das nicht vorgestellt, jedenfalls nicht den Sex. Und Aimée wollte nicht, dass es etwas mit ihr machte.

»Weißt du«, setzte Zoe wieder an, »wenn man so lange zusammen ist wie Daniel und ich, seit fünfzehn Jahren, dann …« Sie brach ab. Auf ihrer Nase zeichneten sich einzelne Sommersprossen ab. »Ach, ich weiß auch nicht.«

In diesem Moment sprang der Schecke vor ihnen auf den Fuchs. Er drückte seinen Körper an das Hinterteil der rotbraunen Stute und klammerte sich mit den Vorderbeinen an ihren Rumpf. Es sah aus, als würde er die Stute mit hartem Griff umarmen.

Zoe stieß ein Lachen aus. »Ich glaub es nicht.«

Der Schecke gab grunzende Laute von sich und rammte seinen Unterleib nach vorn. Es waren Tiere, aber trotzdem war es mit einem Mal eine sehr intime Situation, gemütlich neben Zoe im Liegestuhl zu sitzen und dem Akt wie Kinozuschauer beizuwohnen. Aimée stand auf und stellte ihren Stuhl schräg. Jetzt blickte sie über Zoe hinweg aufs Wohnmobil. Zoe fixierte weiter die Pferde. Aimée wurde wirklich nicht schlau aus ihr. Das zumindest hatte sich nicht geändert.

Aus dem Augenwinkel sah sie, wie der Schecke von der Stute herunterglitt. Len kam über den Weg auf sie zu, in jeder Hand trug er einen großen Blecheimer. Seine Augen blitzten unter dem Lockenkopf, sein Mund und seine Backen waren pink verschmiert.

»Mama!« Er hielt ihr einen der Eimer hin, der bis zum Rand mit Himbeeren gefüllt war. »Und da sind noch mehr! Rate mal, wie viele Kilos das sind.«

Sie umarmte ihn. »Keine Ahnung. Fünf?«

»Sieben. Schätze ich. Daniel und ich wiegen gleich nach.« Er steckte sich eine Beere in den Mund.

Aimée roch den süßen Duft. Sie nahm sich eine Beere. »Vielleicht möchte Zoe auch welche?«

Die Fuchsstute kam auf wackligen Beinen an den Zaun. Ihre Augen waren glasig, sie schnaubte. Len hielt Zoe den Eimer hin.

Zoe schüttelte den Kopf. »Danke. Wo hast du Daniel gelassen?«

»Der arbeitet.« Len steckte sich gleich eine ganze Handvoll Beeren in den Mund. »Jetzt sind’s nur noch sechs Komma neun Kilo.«

»Möchtet ihr was trinken? Wasser, Saft?« Aimée stand auf.

»Saft!« Len setzte sich mit seiner Ernte an den Holztisch.

»Danke.« Zoe erhob sich. »Ich glaube, ich mach mich mal auf.«

»Okay.« Vielleicht sollte sie der Höflichkeit halber sagen, dass es schön gewesen war, mit Zoe zu sprechen, aber schön war ihr Gespräch nicht gewesen.

»Bis bald.« Zoe nickte ihr noch einmal zu und lief in Richtung Wiese davon.

Im Bulli drückte Aimée das quadratische Dachteil nach oben, damit sie vor dem Küchenblock aufrecht stehen konnte. Der rote Stoff, der an dem Quadrat hing, bekam immer schlimmere Rostflecken. Sie nahm eine Flasche mit trübem Apfelsaft aus dem Kühlschrank und füllte zwei Gläser. Es war eine Schande, dass sie keinen Backofen hatten. Sonst könnten sie jetzt eine schöne Himbeertarte backen mit einem Boden aus Mürbeteig und einer Crème brulée als Topping.

Jemand klopfte an die Fensterscheibe, eine Hand, die übervoll war mit Ringen, Halbedelsteine auf Silber, die übereinandersteckten.

»Oma!« Len rannte zu Marilou und hielt ihr den Eimer unter die Nase.

Marilou nahm sich eine Beere. »Wollen wir Marmelade kochen?«

Aimée spülte ein drittes Glas ab.

»Au ja! Jetzt?«

»Wenn du mich kurz ablegen lässt.« Marilou zog einen schweren Sack hinter sich her. Sie stellte ihn auf die Bank vor dem Holztisch.

Aimée griff nach einem Handtuch, trocknete das Glas ab und goss Apfelsaft hinein. Mit den Gläsern trat sie hinaus ins Freie.

Marilou hatte den Inhalt ihres Sacks auf den Tisch geleert. Len nahm jedes Teil einzeln in die Hand: Schmuckstücke, Anstecknadeln, angelaufenes Silberbesteck, angestoßene Eierbecher, mehrere Paar speckiger Lederhandschuhe, zerknickte Glanzbilder, ein Messingkerzenständer voller Wachs, ein fleckiger Taschenspiegel. Aimée sah den weinroten Samt vor sich und roch den Dreck fremder Leute. Und Alkohol. Instinktiv trat sie einen Schritt zurück.

»Arthur hatte einen Anruf bekommen, dass jemand kiloweise Trödel verschenkt. Da sind wir natürlich sofort hin. Nach Land’s End. Stell dir vor, alles umsonst!«

Wer würde für diesen Schrott auch etwas bezahlen? Aimée stellte die Gläser ab.

Len hielt eine kleine Flasche hoch, in der ein Segelschiff steckte. »Darf ich das haben?« Aimée hätte ihm das staubige Ding am liebsten aus der Hand genommen.

»Natürlich. Und weißt du was? Da, wo wir waren, gab’s noch viel mehr Schiffe, in allen möglichen Größen. Ganz kleine«, sie zeigte mit Daumen und Zeigefinger einen winzigen Abstand an, den sie eine Spur zu lange fixierte, »und riesige.« Damit ließ sie sich in einen der Deckchairs fallen. Es war der, in dem Aimée gerade noch gesessen hatte.

Len streckte die Arme zur Seite aus. »So große?«

Lennas Stoffarme ragten so aus seinem Kragen, als würden sie Lens Bewegung imitieren. Vielleicht sollte sie die Puppe später, wenn Len schlief, mal unauffällig in die Waschmaschine stecken. Ihr Stoff war so dreckig, dass es nicht mehr schön war. Grau und braun und jetzt auch noch himbeerrot.

»Ja, auch so große.« Marilou wandte sich über die Schulter an Aimée. »Wart ihr mal bei Land’s End?«

»Bis jetzt noch nicht.« Aimée nippte im Stehen an ihrem Saft.

Die Pferde grasten inzwischen in verschiedenen Ecken der Weide. Auf dem Kiesweg, kurz vor der Wiese, standen Daniel und Zoe. Zoe gestikulierte, als wollte sie Daniel etwas mit Nachdruck klarmachen, Daniel hatte die Hände in die Taschen gesteckt. Es sah nicht so aus, als führten sie ein fröhliches Gespräch.

Marilou zog Len zu sich und auf ihren Schoß. »Arthur und ich, wir waren ganz am Ende von England und haben bis nach Amerika geguckt.«

»Echt? Habt ihr auch New York gesehen?«

»Dafür waren zu viele Wolken da.« Sie drehte sich wieder zu Aimée. »Der Ort ist reinste Magie. Ende und Anfang. Wie man’s nimmt.«

»Können wir da auch mal hin?« Len wippte auf Marilous Schoß.

Aimée hielt ihren Becher sehr fest.

»Weißt du was?« Marilou beugte sich im Stuhl etwas zu ihm vor. Len musste den Alkohol in ihrem Atem riechen. »Wir beide, wir machen mal einen Oma-Enkel-Ausflug dahin. Vielleicht haben wir Glück, und die Sonne scheint und wir haben freie Sicht über den Atlantik.«

»Juchhu!« Len umarmte Marilou.

»Ich halte das für keine gute Idee.« Ihre Stimme klang gepresst. Dass es Marilou auch immer darauf anlegen musste.

»Doch, das ist sogar eine sehr gute Idee. Oder, Len, was meinst du?« Marilou wickelte eine seiner Locken um ihren Finger.

»Eine sehr gute Idee!«

»Ich sage: Nein.« Sie musste sich sehr beherrschen, um nicht laut zu werden.

»Und wir sagen: Ja.« Marilou tippte erst Len und dann sich selbst an die Brust. »Ja, ja, ja.« Ihre Stimme ging in einen Singsang über.

Aimée knallte den Becher auf den Tisch. »Und du glaubst, ich erlaube das?« Sie sah Marilou ins Gesicht, sah die Tränensäcke unter den Augen, die geplatzten Adern auf ihren Wangen.

Marilou lachte, aber jetzt waren ihre Züge angespannt. »Ein kleiner Ausflug, was ist denn schon dabei?«

»Genau. Was ist denn schon dabei«, sagte Len. Er plapperte die Sätze seiner Oma nach.

Aimée ignorierte ihn. »Du bist die letzte Person auf der Welt, der ich mein Kind anvertrauen werde. Die allerletzte.«

Len blickte von ihr zu Marilou und rutschte von Marilous Schoß. »Heute ist Samstag. Samstag ist Wolkentag.« Er legte den Kopf in den Nacken und sah hinauf ins Weiß. Das Licht war diffus, die Wolken hatten überhaupt nichts Fedriges mehr. Lenna hing kopfüber aus seinem Kragen.

Marilou sackte im Stuhl zusammen. Ihre Haltung, ihre Haut, alles war schlaff. Mit einem Mal sah sie sehr alt aus. Alt und müde. »Len und ich würden Spaß zusammen haben. Ein paar Stündchen am Nachmittag. Nicht länger.«

»Ich seh einen Fisch!« Len zeigte in den Himmel.

»Sieh dich doch an.« Aimée griff nach dem Taschenspiegel auf dem Tisch und hielt ihn Marilou vors Gesicht. »Was siehst du?«

Marilou schaute weg.

»Eine Alkoholikerin!«

»Mama!« Len zog an ihrem Shirt.

»Jetzt nicht.«

Len nahm sich die Flasche mit dem Schiff, lief ein paar Schritte und stellte sie unterm Zaun ab. Marilou schloss die Augen. Sie zitterte. Die ganze schlaffe Haut in ihrem Gesicht zitterte.

Zoe lief mit raschen Schritten auf dem Weg an ihnen vorbei. Ihre Miene war grimmig. Daniel war nirgends zu sehen.

»Ich hatte aufgehört.« Marilous Stimme war leise. »Damals.« Mehr kam nicht. Sie ließ das Wörtchen einfach so stehen.

Die knittrigen Glanzbilder auf dem Tisch vor ihr zeigten Märchenmotive, obenauf lag Rotkäppchen mit einem Kuchen für die Oma.

»Ich hatte alle Flaschen ausgekippt, noch am selben Tag, als … Ich hab monatelang keinen Tropfen angerührt. Aber …«

»Aber dann hast du gedacht, was soll’s, mach ich mir mal ’nen Wein auf.« Aimée klang fies. Sie schämte sich dafür. Aber sie konnte nicht anders.

In der Ferne sprang ein Wagen an, der Motor heulte auf, Reifen quietschten auf dem Schotter.

Tränen liefen Marilou übers Gesicht. »Ich war allein«, flüsterte sie.

Len hämmerte auf den Balken des Zauns.

Marilou atmete tief ein und wieder aus. Sie blickte Aimée ins Gesicht. »Du wirst mir niemals verzeihen, richtig?«

Die Stöße aufs Holz wollten nicht aufhören, ein dringliches Geräusch, und da war noch das Schnauben eines der Pferde, das klang, als würden Tropfen aus Maul und Nüstern versprüht.

»Es war falsch hierherzukommen.« Mühsam stand Marilou auf.

»Da hast du recht.«

Sie hätte das sagen können, aber es war Daniel. Er stand hinter ihnen auf dem Schotterweg.

Marilou setzte sich auf, räumte ihre Sachen zurück in den Sack und trug ihn zum Wohnmobil. Wortlos verschwand sie hinter der schwefelgelben Tür. Aimée hörte, wie von innen abgeschlossen wurde.

»Was sollte das denn?«, fuhr Aimée Daniel an. Das war ihre Sache, nicht seine.

»Die Steilvorlage konnte ich ja wohl schlecht ignorieren?«

Aimée wandte sich ab und ließ sich in Zoes Deckchair fallen. Daniel drehte sich um und ging. Sie hörte, wie sich seine Schritte auf dem Kies entfernten. Jeder Millimeter ihres Körpers pochte. Len hämmerte noch immer auf den Balken.

»Lass das.«

Die Stöße verstummten. Das weiße Licht blendete Aimée.