A ischa wartete, bis Aziz sich wieder nach vorn drehte. Sie würde nicht in die Botschaft fahren. Wenn sie und Latimah einmal dort wären, wäre ihr Leben zu Ende. Sie wusste auch, dass diese beiden Männer sie nicht laufen lassen würden. Sie bezweifelte, dass sie vorhatten, sie nach Riad zurückzuschicken. Viel wahrscheinlicher war es, dass sie aus ihnen herausholen würden, was sie wissen wollten, und sie dann beide ermordeten. Sie wusste von Leuten, die unter ähnlichen Umständen verschwunden waren — von der Straße weg entführt und nie wieder gesehen. Warum sollten diese beiden das Risiko eingehen, sie nach Hause zu fliegen, in einer Kiste oder sonst wie? Was hätte das für einen Sinn? Sie hätten doch dann, was sie haben wollten, und es wäre viel praktischer, sie einfach zu beseitigen. Sie konnten sie natürlich vor Gericht stellen, aber das wäre ein Scheinprozess, der die Kritik des Auslands herausfordern würde. Sie bezweifelte, dass die Vorteile den Ärger aufwiegen würden, den es mit sich brächte, sie beide leben zu lassen.
Nein. Wenn sie und Latimah es jetzt nicht schafften, zu fliehen, wären sie erledigt.
Sie sah zu ihrer Partnerin hinüber. »Okay?«, formte sie mit dem Mund.
Latimah nickte.
Sie hob die gefesselten Hände, als wolle sie ihren Kragen zurechtzupfen, aber sie griff nach der Brosche, die Latimah ihr gegeben hatte, und öffnete sie, indem sie die lange Nadel nach unten und aus dem Haken drückte. Die Brosche war groß, die Nadel lang und kräftig genug, um sie festzuhalten. Sie verbarg die Brosche in der Faust und ließ die Hände wieder in den Schoß sinken, wo man sie nicht gleich sehen würde. Sie drehte die Nadel vorsichtig an ihrer Befestigung herum, sodass sie aus ihrer Faust hervorragte.
Sie wechselte einen Blick mit Latimah, und Latimahs Kopfnicken war alles, was sie brauchte. Jetzt musste sie nur noch eines tun.
Sie schaute zwischen Aziz und dem Fahrer hin und her und wartete auf den richtigen Augenblick.