Kapitel 11

Theda blieb abrupt stehen und fuhr zu ihm herum. »Was? Sag mir jetzt bitte nicht, dass du Beweismittel unterschlagen hast!«

»Nicht wirklich. Na ja. Ein bisschen vielleicht?«

»Ein bisschen?«

»Willst du es wirklich wissen?«

Da war sich Theda nicht so sicher. Das war ja fast schon kriminell. Sollte sie sich nicht besser von Hinnerk fernhalten? Leider kam ihr die Neugier dazwischen. Dass auch Hinnerks Charme eine gewisse Rolle spielte, verdrängte sie.

»Ja«, sagte sie kühl. »Und danach gibst du es Frau Wagner, was immer es auch ist.«

»Selbstverständlich. Ich gebe es gleich morgen auf der Wache ab.« Hinnerk zog sein Handy aus der Tasche, schaltete die Taschenlampenfunktion ein und förderte einen verknickten Umschlag zutage. »Den hier hat der Einbrecher auf seiner Flucht verloren. Zu dumm, dass uns Brigitte so lange mit ihrer Flinte in Schach gehalten hat, er war nicht sonderlich schnell, glaube ich. Ich hätte ihn einholen können und ...« Hinnerk unterbrach sich, da Thedas Gesicht bestimmt Bände sprach, was sie davon hielt. »Wie dem auch sei. Das hier habe ich gefunden.« Er hielt Theda den Umschlag hin.

Sie zögerte. »Sollen wir das einfach so anfassen? Ich meine, wegen der Fingerabdrücke.«

»Keine Sorge. Davon liegen noch ein paar im Garten. Darum habe ich ja auch im Prinzip kein Beweismittel unterschlagen. Es ist noch genug übrig.«

»Na dann ist ja alles gut«, sagte Theda bissig. Natürlich musste sie nun doch einen Blick auf den Umschlag werfen, auch wenn sie wusste, dass es nicht richtig war. Sie sollte Hinnerk überreden, seinen Fund sofort an Frau Wagner zu übergeben. Aber was schadete es, vorher kurz zu schauen, um was genau es sich dabei handelte?

Jedenfalls nicht um einen gewöhnlichen weißen Briefumschlag. Dieser hier bestand aus dickem cremefarbenen Papier. Sah edel aus. Die Anschrift war durchgestrichen, darunter stand Zurück an Absender. Lesbar war sie jedoch noch. Anna Färber , darunter eine Adresse auf Wangerooge. Theda drehte den Umschlag um. Auf die Rückseite war in goldenem Prägedruck der Absender eingraviert. Hubert Gutbrodt. Wohnhaft in Hamburg.

„Eppendorf“, kommentierte Hinnerk, der Theda über die Schulter schaute. „Schicke Gegend.“ Der Umschlag war sorgfältig geöffnet worden, so wie es aussah mit einem scharfen Gegenstand. Unwillkürlich stellte sich Theda einen goldenen Brieföffner vor. Leider befand sich kein Brief mehr darin.

»Herr Gutbrodt hat an eine Frau geschrieben, die hier wohnt, aber die Briefe sind zurückgegangen«, fasste Theda ihren ersten Eindruck zusammen. »Anna Färber ... Moment mal. Ist das etwa Anna, die Lehrerin?«

»Sie ist es«, bestätigte Hinnerk. »Offenbar wollte sie nichts von Gutbrodt wissen, nicht mal seine Briefe lesen.«

»Warum hat sie die dann nicht einfach weggeworfen? Warum sich die Mühe machen, sie zurückzuschicken? Und, noch viel wichtiger, was haben die beiden miteinander zu tun?«

»Das frage ich mich auch. Aber darüber können wir später reden, jetzt bringe ich dich nach Hause, dir ist kalt. Ich würde dir zusätzlich zu deinem Jeansfähnchen meine Jacke anbieten, aber ich habe keine an.«

Erst jetzt merkte Theda, dass sie tatsächlich zitterte, ob vor Kälte oder der ausgestandenen Aufregung, wusste sie nicht genau. Sie zog die zu dünne Jeansjacke enger um die Schultern und war froh, dass Hinnerk sie zu Claras Haus begleitete, denn sie war so durcheinander, dass sie es im Dunkeln vermutlich nicht auf Anhieb gefunden hätte. Nach einem kurzen und recht kühlen Abschied von Hinnerk wollte sie nur noch ins Bett. Sie schaffte es gerade noch, sich auszuziehen, dann sank sie dankbar auf die duftenden Laken und zog sich die Daunendecke bis zum Kinn. Allmählich ließ das Zittern nach, nur war sie hellwach. Zu viel ging ihr im Kopf herum.

Hatte es sich bei dem Einbrecher wirklich um den Mörder gehandelt? Offenbar lag ihm daran, die Verbindung zwischen Anna und Herrn Gutbrodt zu vertuschen, sonst hätte er die Briefe nicht mitgenommen. Das musste jedoch nicht heißen, dass er den alten Herrn umgebracht hatte. Gut, dass Theda dank der Brosche eine Ausrede hatte, mit Anna zu reden. Da konnte sie beiläufig nach Herrn Gutbrodt fragen.

Hm, das war auch ein seltsamer Zufall, dass ausgerechnet eine Brosche, die eventuell Anna gehörte, am Strand gelegen hatte. Ob sich vielleicht Anna mit ihm getroffen hatte? Seine Briefe hatte sie ja nicht lesen wollen. Konnte das auch der Grund sein, dass sie auf der Fähre nicht mit Herrn Gutbrodt geredet hatte? Kannte sie ihn überhaupt? Wenn nicht, warum schrieb er ihr dann Briefe?

Irgendwann musste Theda doch eingeschlafen sein, denn sie erwachte erst, als Claras altmodischer Wecker auf dem Nachttisch bimmelte. Benommen setzte sie sich auf. Sie hatte von Elstern geträumt, die aus Fenstern flogen und Töpfe mit Geranien fallen ließen. Erst nach einer ausgiebigen Dusche und einer großen Tasse Kaffee, die sie draußen auf der Terrasse trank, kehrten ihre Lebensgeister zurück. Die Vögel zwitscherten, die Luft duftete nach Meer, und eine frische Brise zauste ihr noch unfrisiertes Haar. Wie im Urlaub! Fast, denn natürlich konnte sie nicht gleich an ihrem ersten richtigen Arbeitstag blau machen. Der Polizeibeamte hatte ihr eine Nachricht geschickt, in der er ihr mitteilte, der Strand sei freigegeben und sie könne die Strandkorbvermietung öffnen. Theda seufzte. Sie machte sich auf eine Menge neugieriger Fragen gefasst.

Womit sie richtig lag, wie sie zwei Stunden später feststellte. Clara brauchte sich zumindest keine Sorgen zu machen, dass der Tote ihrem Geschäft schaden könnte. Theda konnte zwar nicht vergleichen, doch der Strom von interessierten Mietern riss nicht ab. Ob die Vermietung immer so brummte? Jedenfalls hatte Theda mittags sämtliche Körbe vergeben. Nur den, in dem sie Herrn Gutbrodt gefunden hatte, nicht. Den hatte die Spurensicherung einkassiert. Zuerst hatte Theda überlegt, ob sie die Lücke füllen sollte, indem sie die zwei angrenzenden Strandkörbe ein wenig zusammenrückte, dann aber darauf verzichtet. Es war nämlich gar nicht so leicht, einen Strandkorb durch den Sand zu ziehen, so viel wusste sie von früheren Inselbesuchen. Und außerdem war gerade die Lücke das, was die Leute sehen wollten. Immer wieder kamen Gäste vorbei, blieben stehen und betrachteten die leere Stelle, eifrig diskutierend. Einige machten sogar Fotos.

Nachdem der letzte nicht bereits vorab reservierte Korb vermietet war, ließ sich Theda erschöpft auf den hölzernen Klappstuhl fallen, der vor der Bude stand. Vom Abwimmeln der vielen Neugierigen schwirrte ihr der Kopf. Sie war noch gar nicht dazu gekommen, sich Gedanken über die möglichen Verbindungen zwischen Anna und Herrn Gutbrodt zu machen. Und zur Polizei musste sie auch noch.

Doch zunächst gönnte sie sich eine Pause, in der sie die Strandgäste beobachtete. Kinder bauten Sandburgen, die Älteren spielten Beachball oder saßen in den Strandkörben und lasen. Selbst im Meer tummelten sich bereits Menschen, obwohl die Wassertemperatur laut Tafel der Rettungsschwimmer nur vierzehn Grad betrug. Im Frühling mochte die Außentemperatur schon angenehm sein, doch das Meer brauchte länger, um sich aufzuheizen. Bei dem Gedanken ans Schwimmen zog Theda fröstelnd die Schultern hoch. Lieber saß sie hier auf dem Trockenen und versuchte herauszufinden, was die Strandkorbgäste sich für Lektüre mitgebracht hatten. Zu ihrer Freude vertiefte sich ein distinguiert aussehender Herr, dessen Hose akkurate Bügelfalten aufwies, in ein Buch. Das in Pastelltönen gehaltene Cover kam Theda nur zu bekannt vor. Der Herr, den sie als Beamten im Ruhestand einschätzte, las wie sie den neusten Roman von Rose Heartfield.

Eine Frau in Thedas Alter, die den Strandkorb neben ihm besetzte und Kleidung in Pink, Hellgrün und Violett trug, las mit konzentrierter Miene ein Fachbuch über Yoga.

Vor ihrem Korb lag ein junger Mann im Sand über einen Fantasy-Roman gebeugt. Theda begrüßte es sehr, dass so viele Menschen noch gedruckte Bücher mit in den Urlaub nahmen und sich nicht auf E-Books beschränkten. Da hätte sie ja gar nicht sehen können, was sie lasen. Es machte ihr Spaß, Vermutungen über den Lesestoff Fremder anzustellen, und diese dann entweder bestätigt zu sehen oder sich völlig überraschen zu lassen. Dem Herrn mit den Bügelfalten hätte sie eher ein Buch über aktuelles Zeitgeschehen oder höchstens einen Krimi zugeordnet. Umso größer war ihr Vergnügen, wieder einmal festzustellen, dass Lesevorlieben oft nichts mit Geschlecht, Beruf und Erscheinungsbild zu tun hatten.

Ein paar türkisblaue Farbtupfer erweckten ihre Aufmerksamkeit. Das waren Strandkörbe, die auf dem Strandabschnitt gleich neben Claras weißen Körben standen, doch im Gegensatz zu ihnen leuchteten sie in einem grellen Türkis. Die waren doch am Vortag noch nicht da gewesen, oder hatte Theda sie in all der Aufregung nicht bemerkt?

Sie zählte vierzehn Stück, und lediglich drei waren belegt. Eine Person, die diese Körbe vermietete, konnte sie nicht entdecken. Es gab auch keine Anmeldebude wie die von Clara an der Promenade.

»Moin!«, erklang es neben ihr. »Darf ich dich zu einem Kaffee einladen?« Hinnerk stand vor ihr, in jeder Hand einen Becher mit Deckel und der Aufschrift Coffee to go. Er trug Jeans und einen dunkelblauen Strickpullover, und sein Haar war windzerzaust. Seine Augen wirkten ein wenig verquollen und gerötet, als hätte er die Nacht durchgearbeitet.

Ein bisschen sauer war Theda ja schon noch auf ihn. Warum hatte er unbedingt seinen Kopf durchsetzen und an diesem Spalier hochklettern müssen? Vielleicht wäre der Einbrecher sonst nicht misstrauisch geworden und geflohen ... Doch der Anblick seines zerknirschten Grinsens und vor allem der Duft des Kaffees stimmte sie milde. Sie sah ihm an, dass er ihren Ärger vom Vorabend nicht vergessen hatte, und beschloss, die Sache ruhen zu lassen.

»O ja, gerne, danke«, sagte sie erfreut. »Du glaubst nicht, was hier schon los war.«

»Ich kann es mir denken.« Hinnerk zog sich den zweiten Stuhl heran und reichte ihr einen der Becher. »Menschen sind von Natur aus neugierig.«

Dazu sparte sich Theda jeglichen Kommentar, denn das traf eindeutig auf sie zu. Sie nippte am Kaffee und hätte den Schluck beinahe wieder ausgespuckt. »Was ist das?«, rief sie angewidert aus. Zuckerwasser?

»Entschuldige, da habe ich wohl die Becher verwechselt.« Rasch tauschte Hinnerk mit ihr, und sie trank schnell einen weiteren Schluck, um das klebrige Gefühl von der Zunge zu spülen.

Ah, das war besser, schwarz, stark und bitter, wie Kaffee sein sollte. Konnte man einem Mann, der gefühlt zehn Stück Zucker in seinem Kaffee versenkte, überhaupt trauen? Schließlich war Hinnerk sehr erpicht darauf gewesen, in das Pensionszimmer einzubrechen und es zu durchsuchen. Wollte er ebenfalls die Briefe verschwinden lassen? Aber warum? Was hatte er mit Anna zu tun? Oder gab es weitere Unterlagen, die seiner Meinung nach niemand zu Gesicht bekommen sollte, schon gar nicht die Polizei? Doch dann hätte er ihr den Umschlag sicher nicht so bereitwillig gezeigt.

Nun ja, die Polizei würde die restlichen Briefe mittlerweile schon gefunden und sicher auch Anna kontaktiert haben. Wenn es Hinnerk wirklich um diese einseitige Korrespondenz ging, war sein Plan fehlgeschlagen. Dafür wirkte er viel zu entspannt. Er schlürfte zufrieden sein Zuckerzeug und lächelte Theda unschuldig an. Entweder er besaß nicht nur Qualitäten als Autor, sondern auch Schauspielertalent, oder sie war zu misstrauisch.

„Wusstest du, dass es hier auf Wangerooge mehr Strandkörbe gibt als Einwohner? Zurzeit leben auf der Insel etwa eintausendzweihundert Menschen, und den Strand zieren eintausenddreihundert Strandkörbe.“

„Das hat Clara mir mal erzählt.“ Eigentlich mochte Theda keine Besserwisser, doch Hinnerks Augen strahlten, und er schien so begeistert über seine Kenntnis der Strandkorbpopulation zu sein, dass sie ebenfalls lächeln musste. Der Hang zur Recherche war offenbar Hinnerks Berufskrankheit.

»Hat dich eigentlich jemand auf die Brosche angesprochen?«, fragte er nun. »Nein, wohl kaum«, gab er sich gleich selbst die Antwort. »Du trägst sie gar nicht.«

Das fiel Theda nun auch auf. Die Brosche steckte noch an dem ruinierten Sommerkleid, das sie morgens achtlos in den Wäschekorb im Badezimmer geworfen hatte. Sie hatte völlig vergessen, die Brosche zu entfernen und an der Kleidung zu befestigen, die sie heute trug, ein weißes Shirt mit dünnen blauen Streifen und blaue Jeans, dazu wieder die Jeansjacke.

»Ich habe nicht daran gedacht«, gab Theda zu. »Vermutlich hätte die heute sowieso niemand beachtet, alle haben sich nur für den Toten im Strandkorb interessiert.«

»Dem Geschäft hat es nicht geschadet«, meinte Hinnerk und zeigte auf das Schild im Fenster der Bude: Heute alle Strandkörbe vergeben! Bitte versuchen Sie es morgen wieder.

Darunter waren noch E-Mail-Adresse und Telefonnummer angegeben.

»Heißt das, du hast den Rest des Tages frei?«

»Das heißt es wohl. Ich werde allerdings die Buchungen für die nächsten Tage durchgehen und Claras E-Mails beantworten. Da hat sich bestimmt eine Menge angesammelt. Das kann ich mit dem Laptop aber auch im Garten tun.« Schlauer war das auf jeden Fall, denn hier an der Bude würden sie doch wieder nur Leute auf Herrn Gutbrodt ansprechen. Keine gute Voraussetzung, um konzentriert zu arbeiten.

»Was hältst du davon, wenn ich dich später besuche und wir uns über die neuen Beweise im Fall Strandkorbmord unterhalten? Oder willst du die Ermittlungen wirklich der Polizei überlassen?«

Hinnerk sagte das so, als hätte Theda vor, ein ausgesetztes Kätzchen am Straßenrand zurückzulassen. Nach Hinnerks Stunt mit dem Rosenspalier hatte sie tatsächlich keine Lust mehr gehabt, sich weiter mit dem Fall zu befassen. Doch nun, bei Tageslicht und ausgeruht, brachte die Erinnerung daran sie sogar zum Grinsen. Dieser präparierte Fuchs, mit dem der Einbrecher auf Hinnerk eingeschlagen hatte ... das war wirklich filmreif gewesen.

»Du lächelst«, stellte Hinnerk erfreut fest. »Darf ich davon ausgehen, dass du nicht abgeneigt bist? Sagen wir um fünf? Ich bringe auch Kuchen mit!«

»Na schön, der Kuchen überzeugt mich. Zuerst werde ich jetzt zur Polizei gehen. Warst du schon dort?«

Hinnerk verzog das Gesicht. »Ja, und als gesetzestreuer Bürger habe ich den Umschlag abgegeben. Elke hat mich ganz schön zusammengestaucht!«

Thedas Mitleid hielt sich in Grenzen. »Hat sie etwas dazu gesagt? Die übrigen Umschläge wird sie ja wohl im Garten gefunden haben.«

»Ja, aber sie hat mich nur mit ihrem besten Polizistinnen-Pokerface angesehen und mir eingeschärft, mich nicht einzumischen.«

»Woran du dich natürlich nicht halten wirst.«

»Natürlich nicht!« Hinnerk bemerkte wohl Thedas skeptische Miene und fügte mit etwas weniger Enthusiasmus hinzu: »Selbstverständlich werde ich nichts tun, was irgendjemanden in Gefahr bringen könnte. Aber einfach so aufhören ... bist du etwa nicht neugierig, was Anna mit Gutbrodt zu tun hatte?«

»Doch, schon«, gab Theda zu.

»Vielleicht hast du bei Elke ja mehr Glück als ich.«

Doch das war nicht der Fall, denn Frau Wagner war gar nicht anwesend. Ihr Kollege nahm Thedas Aussage auf.

»Wird hier auf Wangerooge oft eingebrochen?«, erkundigte sich Theda beiläufig.

»Nein, machen Sie sich keine Sorgen«, beruhigte der Polizist sie, der ihre Frage offenbar falsch interpretierte. »Diese Insel ist so ziemlich der friedlichste Ort, den sie sich vorstellen können.« Besonders begeistert von dieser Tatsache wirkte er nicht. »Sie haben bisher ein wenig Pech gehabt, doch ich versichere Ihnen, dass Sie von nun an einen erholsamen Urlaub verleben werden.«

Wenn er da nur den Mund nicht etwas zu voll nahm.