Die Panik in ihren Augen war es schon wert gewesen, sie hier raus zu bringen. Man sah ihr an, wie verzweifelt sie nach einer Lösung suchte.
Noch bevor sie in den Wagen eingestiegen war, hatte ich sie auf Waffen abgetastet, was mir mehr Vergnügen bereitet hatte, als es sollte. Sie hatte ein Klappmesser bei sich gehabt, dass jetzt gut gesichert in der Waffenkiste im Kofferraum verstaut war, genau wie meine Glock, die ich sonst immer am Körper trug.
In der Hütte hatte ich vorsorglich alles verschwinden lassen, was sie als Waffe verwenden konnte. Ich hatte nicht vor, ihr Gewalt anzutun, das hatte ich beim besten Willen nicht nötig. Ihr Vater und ich hatten längst eine Einigung gefunden, die es mir ermöglichte, meine Geschäfte ordentlich zu führen und gleichzeitig den Vertrag zu erfüllen.
Wir wussten beide, dass seine Tochter sich längst entschieden hatte und er hatte mich vor ihr gewarnt. Die süße Gia war offenbar ein Sturkopf, was sie mit dieser unüberlegten Aktion unter Beweis stellte. Ein wenig Respekt konnte ihr nicht schaden, wenn sie einmal die Geschäfte übernehmen wollte. Also würde sie den lernen und wenn sich mir dann noch die Möglichkeit bieten würde, sie vielleicht doch zu ficken, umso besser.
Ich parkte den Wagen unter dem Carport der Hütte und stieg aus. Gia blieb trotzig sitzen, was mich dazu veranlasste, ihre Tür zu öffnen und ihr meine Hand als Hilfe anzubieten, die sie selbstverständlich ignorierte.
Ihr Blick machte deutlich, dass sie ernsthaft über eine Flucht nachdachte und ich wünschte mir fast, sie würde es versuchen. Deswegen ging ich auch ohne weiter auf sie zu achten auf die Veranda zu und sie tat genau das, was ich von ihr erwartet hatte, sie rannte los.
»Lisitschka, das ist eine ganz dumme Idee. Ich werde dich auf jeden Fall einfangen und dann werde ich dich wie das trotzige Kind behandeln, als welches du dich mir gerade präsentierst«, rief ich ihr nach. Sie zögerte tatsächlich und stoppte schließlich.
»Du wirst mich nicht anfassen«, forderte sie.
»Den Wunsch kann ich dir leider nicht erfüllen. Aber ich verspreche, ich habe es nicht nötig mich dir aufzuzwingen«, lenkte ich ein, denn mir stand nicht wirklich der Sinn nach einer Verfolgungsjagd durch das Dickicht. »Und jetzt komm her«, knurrte ich ungeduldig und machte einen Schritt auf sie zu, was sie nur weiter zurückweichen ließ.
Das bezaubernde Füchschen hatte Angst vor mir. Das gefiel mir. Sehr sogar. Möglicherweise zu sehr.