Arye Sharuz Shalicar erzählt von seinem Leben im Berliner Wedding in den 1990er Jahren. Obwohl er keinerlei Bezug zu seiner Religion hatte, war er als Heranwachsender aufgrund seiner iranisch-jüdischen Wurzeln ständig antisemitischen Angriffen ausgesetzt – bis er sich einer muslimischen Jugend-bandenszene anschloss und eine Graffitigang gründete. Wirklich zugehörig fühlte er sich dennoch nirgendwo: »Für die Deutschen war ich ein Kanake, für die Moslems ein Jude, für die Juden ein krimineller Jugendlicher aus dem Wedding.« Ein solches Leben zwischen allen Stühlen wollte er nicht auf Dauer führen. Er lernte Hebräisch, befasste sich mit seinem Glauben und wanderte 2001 nach Israel aus.