Die Gästezimmer sahen aus wie gemütliche, ein wenig überladene Hotelzimmer, in denen alles vorhanden war, was der Mensch brauchen konnte. Sogar kleine Wasserfläschchen, ein Körbchen mit Snacks, weiche Handtücher und Shampoo waren in den Zimmern. Alex bekam das »blaue Zimmer«, Kathleen kam im »gelben Zimmer« unter. Ihre Namen schienen die Räume von der Farbe der samtenen Kissen, die auf den Betten drapiert waren, und der pastelligen Wandfarbe zu haben. Beide Räume waren mit einigem Nippes, aber immer noch geschmackvoll eingerichtet und hatten sogar eigene Badezimmer. Der Blick durch die Fenster ging auf grüne Wiesen, und auf der Fensterbank lagen Ausgaben der »Wild und Hund«. Doch das Ganze war viel zu aufregend, um in den Zimmern zu bleiben. Also ließen sie sich von Jasmin herumführen, während der Hund ihr bei Fuß folgte.
In den dunklen Gängen hingen riesige Porträts. Offenbar konnten die von Keitenburgs auf eine ellenlange Ahnenliste zurückblicken. Interessanterweise waren einige der durchweg pastelligen Räume stiefmütterlich karg und zum Teil gar nicht eingerichtet, während andere vor Prunk überquollen. Sie sahen schwere Vorhänge, Kommoden und Gemälde aus nobleren Zeiten. Ein Salon war bis zur Decke vollgemalt mit dem Stammbaum der Familie. In anderen hingen mittelalterliche Säbel und verschiedene Wappen. In vielen Zimmern baumelten schwere Kerzenleuchter von den Decken, und das Parkett quietschte unter ihren Füßen. Mehrere Räume waren mit aufwendig verzierten Tapeten geschmückt. Anderen sah man an, dass eine Renovierung überfällig war. Es gab sogar eine schlosseigene Kapelle.
Der geräumige Salon bot durch drei riesige Flügeltüren einen wunderschönen Blick in den Garten. Die mit feinen Goldornamenten dekorierte Wand war mit Familienbildern und riesigen Spiegeln geschmückt. Auf dem Kaminsims standen neben den Sportpokalen cremefarbene Einladungskarten, und ein ausgestopfter Fasan glotzte sie aus einer Ecke an. Kathleens Blick blieb an dem deutlich größten der Bilder hängen, um das die übrigen gruppiert waren.
»Ist das Ihr Vater?«, fragte sie, obwohl sie die Antwort eigentlich schon kannte, schließlich hatte sie sein Foto in der Akte gefühlte fünfhundertmal betrachtet.
»Du – vergiss nicht, dass sich die Adeligen untereinander duzen. Ja, das ist mein Papa. Das Bild wurde vor etwa fünf Jahren gemacht, als er ungefähr fünfundfünfzig war, aber er hat sich seitdem nicht wirklich verändert.« Jasmin lächelte versonnen zum Bildnis des verschwundenen Familienoberhaupts, während sie gedankenverloren den Hund kraulte, der dicht an sie gedrängt dastand.
»Gutaussehender Mann«, murmelte Kathleen mit schief gelegtem Kopf, und Alex musste ihr insgeheim recht geben. Felix Graf von Keitenburg hatte dunkle, von silbernen Fäden durchzogene Haare. Sein Blick war direkt und selbstbewusst, aber die Lippen umspielte ein süffisantes Lächeln. Er wirkte smart, auch wenn das Bild den Eindruck erweckte, dass er sich seiner herausragenden Stellung durchaus bewusst war.
»Er fehlt mir schrecklich«, flüsterte Jasmin mit feuchten Augen. Dann wandte sie sich abrupt ab und fragte: »Wollt ihr sein Büro sehen? Wir müssen es ausnutzen, dass Julius gerade nicht da ist. Solange Papa abwesend ist, arbeitet er dort. Kommt.« Damit wandte sie sich der Tür zu und lief mit klimpernden Armbändern und wehender Tunika hinaus – Charlie immer im Schlepptau.
Alex warf Kathleen einen nachdenklichen Blick zu, sagte aber nichts. Er brauchte ein bisschen Zeit, um die ganzen Eindrücke zu verarbeiten und fragte sich, ob es Kathleen ähnlich erging. Die aber machte einen erstaunlich abgeklärten Eindruck, als sie Jasmin folgte.
Das Büro, das merkwürdig modern und normal im Gegensatz zu dem Pomp der anderen Räume aussah, war vollgestopft mit Akten, herumfliegenden Papieren und weiteren Stapeln mit an den Seiten geknickten Blättern. Alex entfuhr ein Stöhnen.
»Das alles durchzusehen dauert Wochen«, murmelte er.
»Ja, Papa ist nicht der Ordentlichste. Aber er hat ja auch verschiedene Arbeitsgebiete. Wusstet ihr, dass er nicht nur Hauschef ist und die Ländereien und Wälder verwaltet, sondern nebenbei auch noch Rechtsanwalt ist? Allerdings lässt er das im Moment ruhen, weil so viele andere Sachen zu tun sind. Es ist unglaublich anstrengend, das Schloss in Schuss zu halten. In einem alten Gebäude einer solchen Größe fallen ständig irgendwelche Reparaturen und Renovierungen an, die finanziert werden müssen. Die Kosten für die Instandhaltung sind wahnsinnig. Man muss viel investieren. Wir haben unseren jährlichen Weihnachtsmarkt auf Schloss Keit, im Sommer das große Gartenfestival, wir vermieten einzelne Räume für Hochzeiten, Lesungen, Konzerte und all so etwas, und dann sind ja auch noch die Exzellenztage hier im Schloss. Und die Wälder müssen bewirtschaftet werden und so weiter und so fort.« Jasmins Wangen hatten bei der Schilderung der vielfältigen Aktivitäten ihres Vaters eine rosa Färbung angenommen, so sehr hatte sie sich in Rage geredet.
Alex war an den Schreibtisch getreten und warf einen Blick auf den größten Stapel. Schnell blätterte er die obersten Seiten durch, aber ihm fiel nichts Besonderes ins Auge. Es waren vor allem Rechnungen und zwischendurch einige Briefe, die er aber in Anbetracht der Knappheit der Zeit nur überfliegen konnte.
»Jetzt müssen wir uns aber sputen. Kommt ihr mit in die Küche? Ich wette, Frau Kunze hat uns etwas Leckeres gezaubert. Unterschätzt den Abend übrigens nicht. Wenn sich der Adelsverein trifft, müsst ihr euch zurechtmachen. Nicht übertreiben, ist ja kein Ball, aber Classic Understatement, würde ich sagen.«
Alex wandte den Blick von dem Stapel ab und sah, dass Kathleen gerade einen anderen Papierhaufen durchgeblättert hatte. Jetzt allerdings sah sie alarmiert auf und legte die Blätter wieder zurück. Auch Alex spürte eine aufsteigende Nervosität. Heute Abend mussten sie bestehen, wenn ihr Vorhaben Erfolg haben sollte.
»Ja, ein kleiner Snack ist jetzt genau das Richtige«, murmelte er und legte die Papiere wie in Zeitlupe wieder zurück. Nimm dich zusammen, schalt er sich, so kann das ja nichts werden. Aber er spürte, wie seine Beine leicht zitterten, als er den langen Gang mit dem knarrenden Holzboden hinter Jasmin und Kathleen herlief.
Am Abend zitterten seine Beine noch stärker. Als er sich auf seinem Zimmer geduscht und umgezogen hatte, flogen in seinem Kopf die wildesten Szenen herum. Er stellte sich vor, wie Kathleen und er zwischen den Adeligen herumtapsten wie zwei Welpen, die sich nicht an die Konventionen und Traditionen zu halten wussten. Er sah förmlich vor sich, wie er ein Glas mit Rotwein umstieß, ihm nichts einfiel, worüber er reden sollte und er steif und adelsuntypisch herumstehen würde, während alle mit dem Finger auf ihn zeigten und über ihn lachten.
So ein Blödsinn, ermahnte er sich. Er musste das Kopfkino ausschalten und sich vorstellen, wie sie es locker schafften, alle von ihrer Adelsherkunft zu überzeugen und sie sich ihnen anvertrauten. Auf Jasmins Hinweis hin, zog er ein hellblaues Hemd mit einem nicht zu der Hose passenden Sakko an. Sie meinte, das sei typisch Adel, aber Alex kam es vor, als hätte er bei der Altkleidersammlung in den falschen Sack gegriffen.
In dieser exklusiven Stimmung trat er in den Flur, wo er seinen Augen nicht traute, denn im selben Moment kam Kathleen aus ihrem Zimmer und sah völlig verändert aus. Sie trug einen dunkelblauen Bleistiftrock, eine hellblaue Bluse und eine lange Perlenkette zu gelocktem Haar. Seit wann hatte Kathleen Locken? Dann fiel ihm ein, dass es ja Mittel und Wege gab, künstlich nachzuhelfen. Susa hatte auch so ein Folterinstrument, einen Lockenstab oder so ähnlich. Ach je, da fiel ihm ein, dass er sich die ganze Zeit nicht bei Susa gemeldet hatte. Das schlechte Gewissen überfiel ihn und verdunkelte seine ohnehin verbesserungswürdige Stimmung massiv.
»Schick, schick, mein Lieber«, sagte Kathleen und sah Alex mit unnatürlich aufgerissenen Augen an.
»Kann ich nur zurückgeben. Wollen wir zusammen runtergehen?«, nuschelte er zurück und unterdrückte den Drang, umzudrehen und sich in dem gemütlichen Gästezimmer zu verbarrikadieren.
»Auf in die Höhle der Löwen«, nickte Kathleen und schob ihre eiskalte Hand unter seinem Arm hindurch. Und so stiegen sie mit zitternden Knien die Treppe hinunter in Richtung des großen Salons, aus dem schon gedämpfte Stimmen drangen.
»Oh Gott, die sind schon da. Lass uns zurückgehen«, sagte Kathleen plötzlich und machte Anstalten, die Hand aus seinem Arm zu ziehen und die Treppe hochzustürmen.
»Jetzt reiß dich zusammen. Wir rocken das. Und heute Abend sind wir schon viel klüger als jetzt. Komm«, flüsterte Alex, doch Kathleen sah ihn nur an wie ein verschrecktes Kaninchen und war drauf und dran, wieder zurückzustöckeln.
»Kathleen, komm sofort her!«, zischte Alex.
»Nein! Ich kann nicht.«
In dem Moment ging die Tür zum Salon auf. Das helle Licht flutete ins Treppenhaus, und eine männliche Stimme sagte: »Wen haben wir denn da? Ich wette, das sind unsere neuen Hausgäste. Willkommen! Ich bin Julius von Keitenburg.«
Erstarrt blieb Kathleen auf der Treppe stehen und starrte hinunter. Auch Alex hatte zunächst den Atem angehalten, aber fing sich schneller. Er lief die letzten Treppenstufen hinunter und nahm die ausgestreckte Hand des Hausherrn.
»Vielen herzlichen Dank. Meine Schwester und ich freuen uns sehr, dass wir die Gastfreundschaft auf Schloss Keit genießen dürfen.«
Julius von Keitenburg nickte jovial und legte dann seine Hand auf Alex’ Schulterblatt, während er die andere nach Kathleen ausstreckte. »Kommt, kommt. Ich stelle euch allen vor. Wir haben nur noch auf euch gewartet. Dann kann der Abend ja losgehen.«
Kathleens Augen waren immer noch unnatürlich aufgerissen, aber sie atmete tief aus, ergriff die dargebotene Hand und ließ sich widerstandslos in den hell erleuchteten Raum führen.
»Meine Lieben, ich darf euch unsere Hausgäste aus Uruguay vorstellen: Oscar und Emilia von Uten«, sagte Julius und schob Alex’ und Kathleen vor sich her in den Raum. Mindestens zwanzig Augenpaare musterten sie, während Alex spürte, dass sein Gesicht glühte wie ein Weihnachtsstern.
»Herzlich willkommen«, rief eine hochgewachsene Frau, die Alex schon einmal irgendwo gesehen hatte.
»Vielen Dank!«, würgte er heraus. Mehr fiel ihm partout, nicht ein. Er fühlte sich, als würde er auf einer Bühne vor Tausenden von Zuschauern stehen und hätte seinen Text vergessen. Erst starrte er auf die vielen im Kerzenlicht glänzenden Siegelringe. Allein die Tatsache, dass er keinen hatte, würde ihn verraten. Hilfesuchend sah er zu Kathleen, die aber auf den ersten Blick erkennbar ebenfalls mit sich kämpfte und von der somit keine Hilfe zu erwarten war. Aus den Augenwinkeln sah Alex, dass ein Mann einen Schritt auf sie zu machte, doch da war auch schon Jasmin bei ihnen und führte sie zu der großen Tafel. Ein weißes Tischtuch bedeckte den langen Tisch, an dem gut und gerne das gesamte Dezernat LKA 11 Platz gefunden hätte. Ein üppiges Bouquet stand darauf und verströmte einen intensiven Duft. Es fühlte sich so an, als würde er auf Wolken laufen. Alles war so unwirklich und er wie in einem Tunnel, aber Jasmins drückende Hand auf seinem Unterarm holte ihn wieder zurück in die Wirklichkeit.
»Hier sind eure Plätze«, sagte sie laut. Dann wandte sie sich Alex zu und raunte: »Ganz ruhig. Rede am besten über das Wetter und den langen Flug, dann kommt der Rest von ganz alleine. Viel Glück!«
Alex atmete tief aus und sah sich dann um. Eine große Blondine mit Modelfigur fiel ihm ins Auge. Sie sah in seine Richtung und musterte ihn. Er versuchte, ein vages Lächeln anzudeuten, während er Kathleen neben sich schnappatmen hörte. Die Hellblonde lächelte verhalten zurück, dann wandte sie sich einem älteren Mann zu, der neben ihr stand. Aber das reichte Alex schon als Ermutigung. Immerhin ein Mensch hier im Raum, der ihm außer Kathleen und Jasmin wohlgesonnen war. Das galt es zu nutzen, auch wenn erstaunlich war, dass es ausschließlich Frauen waren, deren Nähe er hier suchte.
Er schlenderte langsam und dümmlich vor sich hin grinsend um den Tisch herum. Die Fremde zog ihn magisch an. Sie hatte eine ungewöhnliche Aura: Einerseits wirkte sie äußerst attraktiv, aber auf der anderen Seite auch geheimnisvoll. Er hatte unwillkürlich das Gefühl, sie beschützen zu müssen, obwohl er sie gar nicht kannte. Jetzt war er bei der Gruppe angekommen. Sie unterhielt sich mit einer kleinen Dicken, deren Perlenkette so heftig über dem üppigen Busen wippte, dass man jederzeit befürchten musste, sie ins Auge geschleudert zu bekommen, wenn die Trägerin zu stark ausatmete. Außerdem standen ein langer, dünner Brillenträger neben ihr und ein hektisch Redender, der sich immer wieder die etwas zu langen Haare aus dem Gesicht schob. Die Unterhaltung war in vollem Gange, wobei der Haarige den Großteil davon bestritt. Alex blieb ein paar Schritte entfernt stehen. Durfte er jetzt einfach dazu kommen und mitreden, oder gehörte sich das nicht? Fieberhaft dachte er nach, aber er konnte sich nicht daran erinnern, dieses Thema mit Jasmin behandelt zu haben. Unschlüssig starrte er auf die gedeckte Tafel.
»Das ist KPM, Kurland, 18. Jahrhundert. Keines von den nachgemachten, sondern original«, sagte plötzlich jemand hinter ihm.
Abrupt drehte sich Alex um und blickte in tiefbraune Augen. Es war die Model-Blondine. Bei näherer Betrachtung sah man feine Linien um ihre Augen.
»Äh, wie bitte?«, krächzte er.
»Das Porzellan. Ich hatte den Eindruck, du interessierst dich dafür.« Ihre Stimme war leise. Sie trug ein mädchenhaftes Blümchenkleid mit schwingendem Rock, obwohl es immer noch Winter war, aber dieser Raum des Schlosses war gut geheizt. Sie wirkte jugendlich, obwohl sie bestimmt schon Mitte dreißig war.
»Oh. Ja, äh … wunderschön.«
Sie lächelte. Offenbar fand sie Gefallen an seiner Unbeholfenheit. »Ich bin Ariane von Keitenburg. Herzlich willkommen auf Schloss Keit.«
Überrascht riss Alex die Augen auf. Dieses Prachtweib war mindestens drei Köpfe größer als Jasmin, sah völlig anders aus als Julius, und sie schien um einiges älter als die beiden.
»Gefällt es dir hier bei uns?«, fragte sie.
»Oh ja, es ist alles noch sehr neu und anders als bei uns«, stammelte Alex immer noch unsicher. Die Krawatte drückte ihn am Hals, und die Hose kratzte.
»Erzähl mir von Uruguay. Es muss sehr schön dort sein«, sagte sie und lächelte wieder. Sie hatte ein kleines, halbmondförmiges Muttermal im Mundwinkel.
»Ich … oh ja. Deutlich anders als hier.« Alex wurde heiß. Natürlich hatten sie sich die Wikipedia-Artikel zu Uruguay durchgelesen und ein bisschen im Internet gestöbert. Zu viel mehr war keine Zeit. Aber sicher fühlte er sich deswegen noch lange nicht.
Ariane von Keitenburg nickte ermutigend und sah ihn aufmerksam an.
»Ein ganz anderes Klima als hier«, sagte Alex zögerlich.
»Das kann ich mir vorstellen. Ich habe gehört, dort gibt es viele Deutschstämmige. Was macht deine Familie dort?«
Alex spürte, wie seine Wangen glühten. Das Gespräch hatte gerade erst begonnen, und er war bereits kurz vor dem Untergehen. Diese Lügerei fiel ihm wesentlich schwerer als gedacht, und unter Arianes Blicken fiel ihm plötzlich nichts mehr von dem Gelesenen ein.
Er sah kurz zu Kathleen hinüber. Nicht dass sie etwas völlig anderes erzählte, dann wäre ihre ganze Tarnung dahin. Er konnte sich vorstellen, dass es dort nicht so viele Wälder gab, die man bewirtschaftete wie hier. Aber was konnte man dort sonst machen?
»Landwirtschaft.« Das war ihm plötzlich wieder eingefallen. »Wir haben eine große Farm mit Rindern und Straußen.«
»Oh, wirklich? Vertragen die denn das südamerikanische Klima gut?«
Alex fühlte sich einem Herzinfarkt nahe. Es schien ihm, als hätte er alles vergessen. Er hatte keine Ahnung von der Landwirtschaft in Uruguay, aber da musste er jetzt durch.
»Aber sicher. Sie lieben es«, quetschte er hervor.
Bevor die Adelige dazu kam, noch mehr unangenehme Fragen zu stellen, ertönte ein klirrendes Geräusch. Alle drehten sich danach um. Es war Julius von Keitenburg. »Bitte nehmt Platz. Das Dinner ist jetzt servierbereit.«
Alex atmete auf. Zumindest war er jetzt Ariane von Keitenburg los, ohne völlig das Gesicht verloren zu haben. Am liebsten wäre er kurz zu Kathleen gesprungen, um sich von ihr noch einmal an die wichtigsten Fakten ihrer Legende erinnern zu lassen, doch dazu war keine Gelegenheit, denn alle setzten sich zügig, und es wurde erstaunlich still für so eine Menge an Leuten. Alex spürte, wie sein Herz klopfte. So ein Undercover-Einsatz war komplizierter, als er gedacht hatte.