19
Aliza sitzt an ihrem Schreibtisch, als Oskar plötzlich vor ihr steht.
»Komm mit. Wir müssen uns was anschauen.«
»Was denn?«
»Jemand hat uns verdächtige Vorgänge in einem verlassenen Supermarkt in Rudow gemeldet. Wahrscheinlich ist es nichts, aber wir sollen uns das ansehen.«
»Ich bin mitten …«
»Aliza, Anweisung von VK. Deinen Papierkram kannst du später machen.« Er dreht sich um und verlässt ihr Büro. Wortlos steht Aliza auf, nimmt ihre Jeansjacke vom Haken und folgt Oskar, der bereits den Flur Richtung Ausgang vorausgeht.
Auf dem Parkplatz der SNS-Zentrale wählt Oskar eines der identisch aussehenden Dienstfahrzeuge, einen schwarzen 5er BMW, und weist Aliza mit einem knappen Nicken des Kopfes an, auf der Beifahrerseite einzusteigen.
»Wo fahren wir hin?«
»Ehemaliger Supermarkt, Rudow. Ein Nachbar hat angerufen, er habe dort verdächtig aussehende Menschen gesehen, Lieferwagen seien gekommen und wieder abgefahren, Kisten entladen worden, am späten Abend. Angeblich hat jemand mehrere Tonnen Kunstdünger gesehen. Diese Spießer dort melden dauernd irgendwas. Meistens ist es nichts, aber wir müssen jedem Hinweis nachgehen.«
»Okay«, sagt Aliza. Für den Rest der Fahrt schweigen sie.
Der Parkplatz des verlassenen Supermarkts ist von einem Bauzaun umgeben, doch jemand hat den Zaun an der Zufahrt unterbrochen, sodass einige Anwohner den Parkplatz für ihre Autos nutzen. Oskar hält direkt vor dem Eingang des ehemaligen Supermarkts. Vor der Eingangstür hängt eine verrostete Kette mit einem ebenfalls rostigen Vorhängeschloss.
»Hm, sieht verlassen aus«, sagt Aliza.
»Das werden wir gleich sehen.«
Oskar steigt aus, holt einen Bolzenschneider aus dem Kofferraum und geht auf die Eingangstür zu. Aliza folgt ihm. Mit einer Bewegung knipst Oskar die Kette durch. Er drückt gegen die Tür, die sich mit einem schabenden Geräusch öffnet. Der Boden ist staubig, nur die Spuren der gerade geöffneten Tür zeigen sich im Staub.
»Keine Fußabdrücke oder Ähnliches«, sagt Aliza. »Hier war seit Jahren keiner.«
»Egal. Wir sehen uns das an. Wollen uns doch nicht nachsagen lassen, wir würden nicht genau hinschauen. Nachher wird hier der nächste Großanschlag vorbereitet.« In einer gespielt höflichen Geste weist er Aliza den Weg. »Bitte, nach Ihnen.«
Aliza betritt den dunklen Supermarkt, der nur vom gedämpft hereinscheinenden Licht der Abendsonne erleuchtet wird. Der Kassenbereich liegt gespenstisch leer da, wie in einem Film über die Zombieapokalypse. Die Regale des Supermarkts stehen noch da, leergeräumt und von einer Staubschicht überzogen.
»Siehst du was?«, fragt Oskar dicht hinter ihr.
»Nein, hier ist nichts.« Sie deutet auf den Boden, der ebenfalls mit einer gleichmäßigen Staubschicht überdeckt ist. »Sage ich doch. Hier war seit Jahren niemand mehr. Lass uns abhauen.«
»Geh weiter«, knurrt Oskar.
Aliza hört ein Klicken direkt hinter sich. Sie dreht sich um und sieht Oskar, der gerade seine Waffe hebt, um sie auf Aliza zu richten. Reflexhaft taucht sie nach unten ab, einen Bruchteil einer Sekunde, bevor sich ein Schuss löst, genau da, wo eben noch ihr Kopf war. Was zum Teufel? Sie tritt Oskar mit voller Wucht gegen das Knie, worauf dieser aufheult und das Gleichgewicht verliert. Ein weiterer Tritt geht gegen seine Waffe, die klappernd ein paar Meter weiter zum Liegen kommt. Weg hier, einfach weg hier.
Sie richtet sich auf, will wegrennen, doch Oskar erwischt ihr hinteres Bein, sodass sie der Länge nach aufschlägt, als sie den ersten Schritt macht. Blitzschnell ist er über ihr, setzt sich auf sie und drückt ihr Gesicht in den staubigen Boden.
»Was … Oskar, was machst du?«
Er drückt mit seinem gesamten Gewicht auf sie. Die Luft bleibt ihr weg, der Staub kitzelt sie in der Nase, und sie schmeckt Blut.
»Du verdammte Terroristenschlampe. Hast wohl gedacht, wir merken nichts? Denkst, deine Kollegen bei der SNS sind verblödet?«
Oskars Gewicht, das auf ihrem Bauch lastet, raubt ihr die Luft. Ihre Arme hat er fest im Griff auf ihrem Rücken. Sie spürt, wie irgendein herumliegendes Metallteil in ihre linke Brust drückt.
»Tja, vielleicht musst du dich nächstes Mal doch ein bisschen schlauer anstellen, wenn du deinen Terrorkumpanen hilfst. Die Zahnbürste, mit der Kanter dich angeblich bedroht hat? Die kam von dir.«
Er schaut Aliza erwartungsvoll an, als warte er auf ein Lob. Aliza antwortet nicht.
»Die Häftlinge dürfen keine eigenen Dinge mitbringen, und die Marke gibt es nicht im Gefängnis. Auf der Aufzeichnung sieht man nicht viel. Hast so getan, als würdest du dir die Schuhe zubinden, um ihm die Zahnbürste zu geben, was? Hätten wir fast nicht bemerkt. Erst nachdem ich gesehen habe, dass du dich nach Jerome Loheit erkundigt hast, haben wir dich noch mal genauer überprüft.«
Wieder macht er eine Pause, wartet darauf, dass Aliza sich rechtfertigt.
»Ich habe keine Ahnung, wovon du …«
Noch bevor sie den Satz richtig beendet hat, legt er noch mehr Gewicht auf ihren Körper. Aliza meint, ihre Rippen brechen zu hören.
»Bist ’ne ganz Harte, ja? Aber egal, wir müssen nichts beweisen. Sind hier ja nicht vor Gericht. Du wirst heute einfach verschwinden. SNS-Agentin wird auf brachliegendem Gelände gefunden, ermordet und verbrannt. Nur noch am Gebiss zu identifizieren. Ihre Kollegen sind untröstlich, eine echte Patriotin und gute Kollegin. Auch, wenn sie vorher schon durch Disziplinlosigkeiten aufgefallen ist.«
Aliza wird schlecht. Ihr Herz rast. Die ganze Zeit dachte sie, dass sie Zöllner ganz gut im Griff hätte. Ihn um den Finger gewickelt hat. Aber sie hat ihn unterschätzt, mit seiner Prollattitüde. Bleib ruhig, Aliza. Keine Panik. Aber lass dir was einfallen, schnell.
»Oskar, nicht. Bitte. Ich … das mit der Zahnbürste … Du irrst dich. Kanter hat sie auf einmal in der Hand gehabt. Ich habe damit nichts zu tun.« Sie dreht den Kopf so weit, dass sie sein Gesicht sehen kann. Schaut ihn mit großen Augen an. »Bitte, du musst mir glauben.«
»Halt die Fresse!« Ansatzlos schlägt Zöllner ihr mit der flachen Hand ins Gesicht. »Du redest dich hier nicht einfach raus. Erst lässt du den Fall Kanter nicht in Ruhe, dann befreist du ihn aus dem Knast, und dann suchst du nach Jerome Loheit. Das sind zu viele Zufälle.«
Aliza fallen keine Argumente ein, doch sie meint, in Zöllners Augen leise Zweifel zu sehen. Sein Gewicht auf ihrem Brustkorb lässt ein wenig nach, sodass sie etwas besser Luft bekommt.
»Nein, lass es mich erklären. Jerome Loheit … Ich … ich hatte einen Schulfreund, der so hieß. Ja, ich weiß, wir dürfen die Datenbanken nicht für private Zwecke nutzen, aber ich wollte einfach wissen, was aus ihm geworden ist.« Was für ein Unsinn. Das würde selbst eine intellektuelle Amöbe wie Oskar nicht fressen. Egal, sie lebt noch, also weiter. »Ich … ich dachte, wir würden uns verstehen. Würden ein gutes Team werden.« Sie zwingt sich, schüchtern die Augen niederzuschlagen.
Zöllner zögert. Sie merkt, wie sein Gewicht auf ihrem Körper ein wenig leichter wird. »Halt’s Maul. Das sagst du nur, um mich auszutricksen.«
»Lass mich wenigstens erklären …«
»Ich … Aliza, das ist Unsinn. VK ist sich sicher … Ich kann dich nicht gehen lassen. Die Anweisung war klar.« Er kämpft sichtlich mit sich. Seine Gesichtszüge verhärten sich wieder. »Halt einfach die Schnauze und lass es uns hinter uns bringen, ja?« Sein Gewicht wird wieder schwerer, und er schließt die Hände um Alizas Hals. »Noch mal passiert mir das nicht.«
»Was meinst du mit: noch mal?« Dann versteht Aliza. »Du meinst … Olivia Kusmin … du hast sie angegriffen. Oh mein Gott … Deshalb warst du auch so plötzlich in ihrer Wohnung, als ich Kanter dort gefunden habe. Du hast ihn niedergeschlagen.«
Aliza wird jetzt wirklich panisch. Oskar verstärkt den Druck auf ihren Hals.
»Warte! Ich habe Dinge herausgefunden. VK denkt, ich wäre gegen euch, aber ich bin auf eurer Seite. Ich habe Kanters Vertrauen, kann ihn stoppen. Ich bin eine von euch! Nimm mich mit zu VK, und ich erkläre ihr alles. Bitte!«
Zöllner hält erneut inne und lockert den Druck auf Alizas Körper. Jetzt. Eine Chance, sonst bist du tot, sagt sie sich. Mit der Kraft der Todesangst bockt sie sich hoch, dreht sich unter Zöllner auf den Rücken, drückt sich erneut hoch und dreht sich aus seiner Umklammerung heraus. Bevor er sich klarmachen kann, was passiert, rammt sie ihm ihr Knie mit voller Kraft in die Eier. Mit einem »Uff« sackt Zöllner nach hinten. Aliza springt auf, stolpert, fällt hin, rappelt sich wieder auf und rennt los in Richtung Ausgang. Dem Licht entgegen.
»Du Schlampe!«, hört sie ihn rufen. Sie dreht sich um, sieht, wie er aufsteht. Schnell, Aliza, schnell. Dreh dich nicht um, renn einfach. Renn um dein Leben.
Sie hetzt aus dem Supermarkt, wendet sich nach rechts. Vielleicht zwanzig Meter vor ihr wird der Parkplatz umgrenzt von einer alten Mauer aus Backsteinen. Gut zwei Meter hoch. Aliza rennt, springt an der Mauer hoch und zieht sich hinüber. Dahinter ein schmaler Weg, begrenzt von der Mauer auf der einen und einer lang gezogenen Hecke auf der anderen Seite. Sie lässt sich fallen und rennt nach links, wo sie den Feierabendverkehr der Berliner Randbezirke hören kann. Noch einmal dreht sie sich um, doch Zöllner ist noch nicht zu sehen. Sie rennt weiter, hört ihn schon nach ein paar Schritten die Mauer herunterspringen und schreien: »Bleib stehen, du Scheißfotze! Ich mach dich fertig.«
Sie rennt weiter. Hört Schüsse. Neben ihr spritzen Steine und Staub auf. Der Wichser schießt auf sie, mitten in der Stadt! Aliza läuft Zickzack. Der Weg biegt nach rechts ab. Aliza folgt ihm, ist für ein paar Sekunden aus der Schusslinie. Vielleicht fünfzig Meter weiter vorne kann sie erkennen, dass der Weg auf eine Straße führt, auf der sich die Autos dicht an dicht drängen. Wenn sie es bis dahin schafft, ist sie vorerst sicher. Sie läuft weiter im Zickzack auf dem schmalen Weg. Wieder hört sie Schüsse. Einer schlägt in die Mauer links von ihr ein. Sie bekommt einen Splitter ins Gesicht, spürt einen kurzen, stechenden Schmerz. Noch zehn Meter, fünf. Sie erreicht die Straße.
Zöllner ruft wieder. »Aliza! Bleib stehen. Ich … Okay, lass uns noch mal reden.«
Für wie bescheuert hält der sie eigentlich? Die Straße ist breit, drei Spuren in jede Richtung, und stark befahren. Stadtauswärts fließt der Feierabendverkehr zähflüssig. Die Sonne steht tief. Aliza schaut sich um. Wo ist mehr los? Rechts die Straße runter kann sie Leuchtreklamen und Schilder von Läden sehen. Ein paar Passanten in der Ferne. Sie drosselt ihr Tempo, geht nur noch zügig. Dreht sich kurz um. Auch Zöllner geht jetzt, vielleicht zwanzig Meter hinter ihr. Seine Waffe unauffällig an der rechten Seite haltend.
»Aliza!«, ruft er wieder. Nicht mehr so laut. Die Menschen in ihren Autos vermuten vielleicht einen Beziehungsstreit. Wenn sie überhaupt etwas bemerken. Für einen Moment ist sie erst einmal sicher. Hier kann er nicht einfach herumballern. Aber viel Zeit wird sie nicht haben. Es ist nur eine Frage von Sekunden, bis er VK Bescheid gibt und sie zur Fahndung ausgeschrieben wird. Dann hat sie sämtliche Kollegen Berlins am Hals. Sie muss Oskar so schnell wie möglich abhängen und untertauchen. Kanter ist ihre einzige Hoffnung. Zumal er erfahren muss, dass sie der SNS tatsächlich nicht trauen können – was für ihn vermutlich keine Überraschung ist.
Aliza läuft weiter die Straße entlang. Wo soll sie hin? Sie beschleunigt ihre Schritte. Noch vielleicht zweihundert Meter bis zur Ecke, wo sie Lichter und Menschen gesehen hat. Dann sieht sie etwas, das ihr Hoffnung gibt: das blaue Schild eines U-Bahnhofs. »Rudow« kann sie auf dem Schild erkennen. Das ist ihre Chance. Bitte, schickt sie ein Stoßgebet zu einem Gott, an den sie nicht glaubt, lass eine U-Bahn kommen und mich Oskar abschütteln. Sie dreht sich ein weiteres Mal nach ihm um. Er hat aufgehört zu rufen und spricht jetzt in sein Smartmind.
Sie erreicht die Treppe des U-Bahnhofs und hastet die Stufen hinunter. Die digitale Anzeige sagt ihr, dass in zwei Minuten ein Zug Richtung Innenstadt fährt. Sie geht den Bahnsteig entlang. In der Mitte des Bahnsteigs steht eine Bank, darauf eine Gruppe arabisch aussehender Jungs, vielleicht sechzehn, siebzehn Jahre alt, die rumlümmeln, laut Musik hören und sich darin überbieten, dumme Angebereien von sich zu geben. Sie stellt sich in die Nähe der Gruppe und schaut zurück. Oskar ist zehn Meter entfernt stehen geblieben, spricht weiter in sein Smartmind und schaut Aliza mit stechendem Blick an. Sie blickt auf die digitale Anzeige. Noch eine Minute. Aliza spürt den leichten Windhauch, der eine kommende U-Bahn ankündigt.
Sie wartet noch einen Augenblick, bis der Windhauch immer stärker wird und sie das erste Summen der U-Bahn hören kann. Als sie den Schimmer der Scheinwerfer des Zuges sieht, zeigt sie mit dem Finger auf Zöllner und ruft: »Lass mich in Ruhe!«
Sie schaut panisch in alle Richtungen.
»Hilfe!«
Und wieder zu Zöllner: »Geh weg! Lass mich in Ruhe!«
Sie schaut weiter hilfesuchend um sich, heftet ihren Blick auf die Gruppe Jugendlicher, die mittlerweile auf sie aufmerksam geworden sind.
»Was los, Schwester? Brauchst du Hilfe?«, sagt einer der Jungs. »Was will die Kartoffel?«
Aliza tut verängstigt, wobei sie kaum so tun muss. »Der Typ verfolgt mich. Hat vor meiner Haustür gewartet. Hat dreckige Sachen zu mir gesagt. Ich kenne den gar nicht.«
Das Getöse der U-Bahn wird immer lauter. Wieder schaut Aliza verängstigt zu Zöllner, der irritiert zwischen ihr und den Jungs hin- und herschaut. Die U-Bahn fährt in den Bahnhof ein, kommt zum Stehen, die Türen öffnen sich. Aliza macht ein paar Schritte auf die Bahn zu.
»Könnt ihr mir helfen?«
»Klar, Mann«, sagt der Junge.
Er nickt seinen Freunden zu, steht auf und geht auf Zöllner zu. Der bleibt stehen, spannt seinen Körper an, kampfbereit.
»Hast du ’n Problem, du Hurensohn?«
»Jungs, ihr versteht da was falsch. Was hat sie euch gesagt?«
»Halt’s Maul, scheiß Kartoffel. Lass die Frau in Ruhe, ja?«
»Die Frau ist eine Terroristin, sie …« An seinem Gesichtsausdruck sieht Aliza, dass er merkt, dass er alles noch schlimmer macht. Der Junge ist jetzt bei ihm angekommen und schlägt ohne Warnung zu. Zöllner kann parieren, verpasst dem Jugendlichen einen linken Haken, doch sofort sind die anderen Jungs dabei und beginnen, auf Zöllner einzuschlagen. Er ist besser trainiert als sie und hat eine Nahkampfausbildung, doch fünf wütende arabische Teenager reichen aus, um ihn wenigstens ein paar Sekunden aufzuhalten. Sekunden, die Aliza hoffentlich den Arsch retten werden. Sie springt in den Wagen und hastet ans Ende des Waggons. Er ist fast leer, nur eine Mutter mit einem Kleinkind und einem Baby im Kinderwagen schaut sie neugierig an. Na los, mach schon, fahr los, schickt sie ein Stoßgebet an den Fahrer. Sie stellt sich in die hintere Tür und sieht, wie sich Zöllner gegen die Jugendlichen wehrt. Sie sind zwar mehr, aber seiner Ausbildung und Kampferfahrung auf Dauer nicht gewachsen. Er schüttelt den letzten Jungen ab, als Aliza die Ansage »Zurückbleiben, bitte« und danach das ersehnte Tuten hört, das das Schließen der Türen ankündigt. Sie sieht Oskar rennen. Die Türen schließen sich. Oskar erreicht die hinterste Tür des Waggons nur den Bruchteil einer Sekunde, nachdem diese sich mit einem Schmatzen geschlossen hat. Mit den Fingern versucht er noch, sie aufzuzwingen, doch vergeblich.
»Zurückblei’m, ha’ ick jesacht!«, ruft die Stimme des Fahrers über die Lautsprecher. Dann fährt der Zug langsam an.
Das letzte, was Aliza sieht, ist, wie Zöllner fluchend am Bahnsteig steht, einen der Jugendlichen wie eine lästige Klette an seinem Arm hängend.