Montag, 15. April
Mein altes Prinzesschen hat die Einladung gerne angenommen. Sie hat sich schön gemacht, mit ein bisschen Lippenstift und etwas Rouge. Ich muss gestehen, dass ich vor dem Losgehen extra noch einmal geduscht und eine frische Vorlage genommen habe. Letzteres ist kein überflüssiger Luxus. Ich muss meinen Geriater nächstes Mal ausdrücklich darauf ansprechen, ob man nicht etwas tun kann gegen dieses Lecken oder ob ich mich nun doch langsam geschlagen geben und Windeln tragen muss. Vor nicht allzu langer Zeit glaubte ich noch, dass mit dem Tragen von Windeln die Grenze der menschlichen Würde erreicht sei, aber jetzt merke ich, dass ich die Grenze in den letzten Wochen und Monaten noch etwas nach oben verschoben habe. Ich erinnere mich selbst an den Frosch im Kochtopf.
Um sieben Uhr sind wir also mit dem Bus zum Restaurant gefahren und haben dort für eine halbe Monatsrente schick und ganz wunderbar gegessen.
Eefje strahlte und genoss es. Ich durfte sie aber nur unter der Bedingung einladen, dass ich es mir nicht zur Gewohnheit mache, alles zu bezahlen. »Das ist eine Gewohnheit, die ich mir gar nicht leisten könnte«, antwortete ich wahrheitsgemäß.
Es fühlte sich gut an, einmal über die Stränge zu schlagen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das so leicht könnte. Aber Eefjes Gesellschaft hat dabei sicher eine Rolle gespielt.
Zurück ging’s mit dem Taxi.
Zum Abschied ein Kuss auf beide Wangen. Mir wurde direkt ein bisschen warm davon. Oh Mann, und das mit dreiundachtzig!