Dienstag, 28. Mai
Wir brauchten nicht weit zu reisen, nach einem gemütlichen Spaziergang von fünf Minuten waren wir schon am Ziel: die Boule-Bahn in dem Park, auf den man von der Südseite unseres Altenheims blickt. Dort fand die erste geschlossene Boule-Meisterschaft für Teilnehmer ab neunundsiebzig statt. Alles war bis ins Letzte geregelt: Es gab zwölf glänzende Bälle, ein Maßband, einen großen Pokal für die Gewinner, sechs bequeme Gartenstühle, ein Tischchen, Tischtuch, Thermoskannen mit Kaffee und Tee, Tarte, frische Brötchen, Sonnenbrand, echtes Geschirr, eine Kühlbox mit kalten Getränken, Lachs und Aal auf Toast und einen Sonnenschirm. Und das Ganze unter strahlender Frühlingssonne.
Edward hatte Stef gebucht, Grietjes Enkel, um das eine oder andere zu organisieren, und sie hatten am Morgen gemeinsam alles in den Van geladen und nach zweiminütiger Fahrt wieder ausgeladen und hübsch im Park aufgebaut.
Um zwölf Uhr kamen wir verblüfft dort an, Evert vorneweg in seinem Rollstuhl. Erst gab es Kaffee und Kuchen, danach die Auslosung und dann das Spiel. Drei Teams mit jeweils zwei Spielern, die ein komplettes Turnier durchspielten. Stef gab den Schiedsrichter.
Nach der ersten Hälfte gab es Mittagessen und am Ende, bei der Preisverleihung, Champagner. Die Gewinner: Graeme und Grietje. Ein schöner zweiter Platz für Eefje und Evert, der lauthals verkündete, dass man ohne Zehen wesentlich besser werfen könne, und Bronze für Edward und mich. Graeme wurde als der Arjen Robben des Turniers beschimpft, weil er auch als Gewinner immer noch etwas Weinerliches hatte.
Was Organisator Edward nicht bedacht hatte, war die Tatsache, dass sich gegen Ende des Turniers das halbe Heim um die Boule-Bahn versammelt haben würde. Es war die reinste Werbung für unseren Club. Dabei wollen wir ja gar keine neuen Mitglieder.
Um vier Uhr wurde alles wieder in den Van geladen, und die Karawane zog zurück zum Heim. Todmüde, aber glücklich.