Freitag, 28. Juni

Es ist der 28. Juni, und überall summen fröhlich die Öfen. Bildlich gesprochen, denn wir haben natürlich Zentralheizung. Der Thermostat steht in den meisten Zimmern wie immer auf den maximal erlaubten dreiundzwanzig Grad, und ich habe heute schon eine Winterjacke auf dem Weg nach draußen gesichtet. Gestern lag die Höchsttemperatur bei vierzehn Grad.

Ich werde heute wenig bis gar nichts essen, um mich auf unser Dinner am Abend vorzubereiten. Das kostet mich wenig Mühe. Die Lust am Essen nimmt mit fortschreitendem Alter ab. Manchmal muss ich mich zwingen, etwas zu mir zu nehmen. Gott sei Dank gibt es heutzutage Frühstück zum Trinken. Wenn nötig, lässt sich das auch als flüssiges Mittagessen verwenden. Das erspart einem das lustlose Kauen. Zumal Everts Zustand auch nicht gerade appetitanregend wirkt.

Mein alter Smoking ist mir ein bisschen zu weit. Aber schön gereinigt. Und mit dem neuen Hemd ist am Ende auch noch alles gut geworden. Als ich das zu große Hemd bei C&A umtauschte, half mir eine freundliche marokkanische Verkäuferin, die meine Kragenweite und die Ärmellänge maß und mir danach ein Hemd in der richtigen Größe von einem Tisch holte.

Alles in allem sehe ich schon einigermaßen attraktiv aus, obwohl das natürlich meine eigene, sehr subjektive Ansicht ist.

Ich hab mir auch ein Parfum gekauft. Ich hatte ein paar Düfte am Handrücken ausprobiert, aber das gab schnell ein undefinierbares Durcheinander von Gerüchen. So darf man das nicht machen, dafür gibt es spezielle Papierstreifen. Zu guter Letzt hat mir eine Verkäuferin etwas ausgesucht, was ihrer Meinung nach genau zu mir passt. Und zu meinem Portemonnaie.