Samstag, 3. August
Vor meinem Übernachtungsbesuch bei Everts Sohn habe ich genauso viel Reisefieber wie früher. Seit zwölf Jahren bin ich nicht mehr weggefahren.
In meiner Wochenend-Reisetasche aus den Siebzigern fand ich innen schwarzgrauen Schimmel, wahrscheinlich auch noch aus den Siebzigern. Höchste Zeit, dass ich mit der Zeit gehe: ein neuer Koffer auf Rollen steht gepackt neben der Tür. Ein schönes, stabiles Exemplar, auf das man sich auch mal draufsetzen kann, wenn einem die Füße müde geworden sind.
Jan, Everts Sohn, kommt uns in einer Stunde abholen, und dann geht die Reise nach Brabant. Evert meint, dass Jan sich auf diese Woche freut, seine Schwiegertochter jedoch seit drei Tagen nur noch gestresst ist, weil sie zwei steinalte Logiergäste erwartet. »Ich glaube, dass sie circa eine Woche brauchen wird, um sich ein bisschen an unsere Anwesenheit zu gewöhnen. Also ungefähr, bis wir wieder fahren.«
Das war mir schon im Vorfeld unangenehm, aber das hielt Evert für unnötig. »Die muss sich immer über irgendwas aufregen – wenn wir’s nicht sind, ist es die Nachbarskatze.«
In diesem Fall vielleicht über uns und über die Nachbarskatze, denn Mo kommt auch mit, und der kann Katzen nicht ausstehen.
Ich werde mir jetzt zum letzten Mal überlegen, was ich vergessen haben könnte.
Ich melde mich wieder am Freitag, den 9. August, es sei denn, es geschieht etwas Unvorhergesehenes.