Dienstag, 1. Oktober

Ja, es ist die Gicht. Ich hab vom Arzt Tabletten bekommen, zu denen ich nichts trinken darf, und wenn der Schub vorbei ist, soll ich Rotwein lieber meiden und muss so viele Erdbeeren essen wie möglich. Ich könnte durchaus ohne Erdbeeren leben, erst recht im Oktober, aber die Rotweinsaison hat gerade angefangen, und ich muss nun wieder auf sommerlichen Weißen zurückgreifen. Aber wenn ich mir damit die Gicht vom Leib halten kann, soll mich das nicht kratzen.

Ich erreiche nur unter großen Schmerzen und Mühen die Toilette. Das ach so wichtige Herumstreunen im Heim ist auch nicht drin. Die verbliebenen Tätigkeiten: Lesen, Schreiben, Fernsehen und Warten auf Besuch.

Und ein bisschen in meinen Papieren stöbern. Dort habe ich auch einen alten Zeitungsbericht gefunden: »Eine amerikanische Forschergruppe hat herausgefunden, dass ungefähr 6,6 Milliarden frisch gedruckte Dollar, die 2003 in ein paar Flugzeugen nach Bagdad geflogen sind, um die Gehälter von Staatsdienern zu bezahlen, ›möglicherweise gestohlen wurden‹. Die Amerikaner haben das Geld den Irakern übergegeben, und die haben es verloren.«

Verloren? Sechstausend Millionen Dollar verloren? Ja, ein paar Lastwagen voll Geld. Verloren. Irgendwo liegen lassen.

Ich verstehe, warum ich diesen Artikel aufbewahrt habe. Es ist zu unglaublich, um es in Worte zu fassen. Irgendwo in Bagdad taucht ein irakischer Dagobert Duck in einem Schwimmbad aus Dollarscheinen.