Mittwoch, 9. Oktober

Ich hörte einen dumpfen Rums im Zimmer neben mir und direkt danach leises Stöhnen. Die Wände sind hier sehr dünn. Ich ging sofort hinaus und klopfte an die Nachbartür: keine Antwort. Die Tür war zu, aber es kam gerade eine Putzfrau vorbeigeschlurft, die mir auf meine dringende Bitte hin aufschloss.

Frau Meijer lag auf dem Küchenboden, und man brauchte kein Arzt zu sein, um zu sehen, dass ihr Arm ziemlich komisch verdreht dalag. Es war ein unschöner Anblick. Ich rief den Empfang an und bat um Hilfe, und wenig später wurde Frau Meijer Richtung Krankenhaus transportiert.

Das war gestern Abend.

Inzwischen weiß ich, dass sie sich einen Arm und ein Bein gebrochen hat.

Sie war auf einen Stuhl gestiegen und von dort auf die Anrichte, um auf ihren Hängeschränken sauber zu machen. »Aber das mach ich doch immer so«, soll sie gestöhnt haben. Gutes Argument.

Ich habe mich diese Woche schon zum dritten Mal auf meine Brille gesetzt. Nach so viel Drängen ist nun doch ein Bügel kaputtgegangen. Das war meine Reservebrille, weil ich mich letzten Monat auf meine gute Brille gesetzt habe. Ich hab den Bügel mit Klebeband befestigt und meine andere Brille endlich zum Optiker gebracht.

»Na, ich werd mal schauen, ob ich da noch was machen kann.«