Sonntag, 27. Oktober

Ich habe gestern zusammen mit Eefje und ihrer Tochter Hanneke »überlegt, wie es weitergehen könne«. Ich war auf ausdrückliche Bitte von Hanneke dabei, weil sie sagte, ihre Mutter wolle das so. Ich hatte ihre Tochter noch nie getroffen. Sie ist ein Schatz, aber sie wohnt in Roermond, hat drei Kinder, einen Mann und eine Karriere und ist daher ziemlich eingespannt.

Das Krankenhaus hat mitgeteilt, dass Eefjes Behandlung abgeschlossen sei und sie jetzt mit der Reha beginnen müsse. Reha klingt hoffnungsvoll, aber der Arzt schätzt die Chancen, dass Eefje sich wieder so weit erholen könnte, um alleine zu leben, als sehr gering ein.

Wir saßen an ihrem Bett. Hanneke stellte Fragen. Eefje nickte oder schüttelte den Kopf.

Um es kurz zu machen: Sie will nicht in ein Pflegeheim, sie will in Ruhe sterben. Sie hat eine Patientenverfügung verfasst, dass sie in einem Fall wie diesem nicht weiterleben will. Das hat sie Hanneke auch schon gesagt, als sie noch gesund war. Sie weiß nur nicht, wo ihre Patientenverfügung ist.

Ich habe noch nie so unglückliche und verzweifelte Augen gesehen.

Morgen haben wir ein Gespräch mit ihrem Arzt.

Ich habe mir selbst geschworen, jeden Tag mindestens eine positive oder lustige Sache zu berichten.

Heute Morgen saßen siebzehn Senioren eine Stunde lang in der Kirche und schmollten, weil die Pfarrerin zu spät kam. Hat die doch glatt die Zeitumstellung vergessen!