Mittwoch, 20. November

Ich habe mit Grietje die geschlossene Abteilung für die Demenzkranken besucht. Es war ganz leicht, dort hineinzukommen. Wir liefen einfach einer Schwester hinterher und behaupteten, dass wir die Schwägerin von Grietje besuchen wollten. Vorher hatten wir ganz willkürlich den Namen irgendeiner Patientin herausgesucht, aber das war dann gar nicht nötig, niemand fragte danach. Wir gingen durch verschiedene Säle und entdeckten hie und da einen alten Bekannten, mussten aber keine Angst haben, erkannt zu werden.

Es war Essenszeit. Eine Schwester fütterte eine kleine Frau mit Lätzchen. »Tuut, tuut, da kommt ein Lastwagen gefahren … und … haps!« Heute heißt es dement, früher sagte man, dass ein Mensch wieder kindlich wird.

Eine andere Frau saß auf einem Stuhl und fragte mich, ob ich ihren Guckkasten sehen wolle. Und auf einmal machte sie die Beine breit. Ich gebe keine Beschreibung ab. Manche alte Leute schauten apathisch in die Luft, aber andere nickten uns auch freundlich zu und lachten uns an. Grietje hat die beneidenswerte Einstellung, dass sie die Dinge so nehmen wird, wie sie kommen.

»Hier sitze ich also in einem Jahr oder so«, sagte sie. »Und ich hoffe, dass ich dann noch ein bisschen Vergnügen haben werde. Ich möchte übrigens nicht, dass du mich besuchen kommst, Henk, es sei denn, ich verlange ausdrücklich nach dir. Versprochen?«

Ja, versprochen.