Mittwoch, 11. Dezember

Eefje welkt langsam dahin. Sie magert immer mehr ab und schläft fast den ganzen Tag. Ab und zu ist sie eine Viertelstunde wach. Ich lese ihr noch immer vor und lasse sie Musik hören, aber das beifällige Nicken wird immer seltener. Sie scheint sich langsam in den Tod sacken zu lassen.

Ich sitze neben ihr und halte ihre Hand. Manchmal streichle ich ihre alten Wangen. Nur einmal schaut sie mich an, als würde sie mich erkennen.

Der Arzt sagt, dass es noch eine Woche oder einen Monat dauern kann, vielleicht auch zwei Monate.

In einer Anwandlung von Trotz habe ich gegen alle Regeln – wegen der Brandgefahr sind Christbäume verboten – einen echten Weihnachtsbaum in meinem Zimmer aufgestellt, auch wenn er gerade mal fünfzig Zentimeter hoch ist inklusive Spitze. Ich habe ihn in einer Mülltüte vorne auf dem Scooter nach drinnen geschmuggelt.

Jetzt bin ich neugierig, ob mich jemand verpetzt, und wenn ja, wer.