Sonntag, 10. Februar

Der Besuch zum Tee war keine richtige Katastrophe. Aber es wäre gelogen zu behaupten, dass ich ein entspannter, witziger und intelligenter Gastgeber gewesen wäre.

Eefje kam als Erste. Ich zeigte ihr mein »Haus«, und sie beurteilte es sehr freundlich als »gemütlich«. Das konnte freilich alles und nichts heißen.

Dann kam, mit ziemlich viel Lärm, Evert herein. Seit er meinen Zweitschlüssel hat, weigert er sich zu klingeln. Er betrat mein Zimmer mit einem breiten Grinsen und einem zu lauten »Hallo«. Als ich fragte, was für einen Tee er wolle, fragte er, seit wann bei mir denn mehr zur Auswahl stehe als English-Breakfast-Tea. Und als ich später unauffällig das Kekssortiment auf den Tisch stellen wollte, sagte er, dass er noch nie so königlich bewirtet worden sei.

»Oder ist das eher wegen des Besuchs dieser Königin?« Und dazu zwinkerte er mir bewusst auffällig zu.

Ich glaube, dass ich ein bisschen rot geworden bin. Eefje lachte und erklärte, dass sie sich sehr geehrt fühle.

Wir redeten eine Weile über dieses und jenes und über das Wetter. Dann wurde es Zeit, Eefje zu fragen, wie es ihr denn so gefiel in unserer Anstalt. Sie blieb diplomatisch vage.

»Ich möchte nicht zu schnell urteilen, aber neben den Vorteilen gibt es eine Reihe von verbesserungswürdigen Punkten, wie das im heutigen Managerjargon so schön heißt.«

»Zum Beispiel?«, wollte Evert wissen.

»Ich bin noch dabei, alles zu beobachten. Vielleicht müssen wir die Sache beim nächsten Nachmittagstee mit Keksen besprechen.«

»Vielleicht ja auch bei etwas Stärkerem.«

Evert bat um Genever, und da gingen bei mir sämtliche roten Alarmlämpchen an, oder zumindest die orangen, denn Alkohol bringt nicht unbedingt seine subtilste Seite ans Licht.

Aber Eefje löste die Sache auch diesmal elegant. »Ja, vielleicht auch etwas Stärkeres. Vielleicht lade ich Sie nächstes Mal zu einem Gläschen Kognak ein. Aber ich verspreche nichts«, fügte sie lächelnd hinzu.

»Darf es noch ein Genever sein?«

Evert muss nicht unbedingt getrunken haben, um unsubtil zu werden.

»Ich weiß nicht warum, Evert, aber ich gewinne tatsächlich den Eindruck, dass beim Trinken bei Ihnen die Quantität vor der Qualität kommt. Und bei Henk schätze ich es genau andersrum ein.«

»Eefje, ich werde Sie öfters einladen«, sagte ich und grinste meine beiden Gäste an.

Eine halbe Stunde später verabschiedete sie sich. Auch eine gute Eigenschaft: die Gastfreundschaft nicht überstrapazieren.

Evert kompensierte das ausgiebig. Zwei Stunden und fünf Genever später hab ich ihn vor die Tür gesetzt.