Montag, 18. März

Die Stelwagen hält den Kochclub für eine wundervolle Idee und will mit uns darüber nachdenken, ob es sich einrichten lässt, dass wir einmal im Monat die Küche benutzen. Sie hat uns versprochen, sich kurzfristig dazu zurückzumelden. Danach bekamen wir noch eine Tasse Tee und einen Keks. Nach ein paar Minuten Small Talk schaute sie auf die Uhr: »Oje, ist es schon wieder so spät?« Was bedeutet: Ihre Zeit ist um.

Manchmal denk ich ja: Ein Kochclub – ist das nicht zu steif? Aber andererseits darf man sich nicht scheuen, auch Dingen eine Chance zu geben, die einen nicht wirklich interessieren. Hauptsache, es passiert irgendetwas.

Noch drei Nächte schlafen, dann hab ich es wieder geschafft, einen neuen Frühling zu erleben. Ich werde mich in den nächsten Tagen mal ein bisschen an den großen Frühjahrsputz machen. Kühlschrank auswaschen, Küchenschränke aufräumen. Winterkleidung gegen Sommerkleidung tauschen. Meine Handschuhe und den dicken Pullover kann ich ja vorerst griffbereit liegen lassen.

Gestern Mittag hab ich kurz bei Evert vorbeigeschaut. Er hatte mich auf einen Schnaps eingeladen, aber als ich um vier Uhr kam, hatte er schon einen hübschen Vorsprung. Eine halbe Stunde später schlief er auf seinem Stuhl ein. Ich habe ihn mit einer leichten Decke zugedeckt, Mo Gassi geführt und gefüttert und ihm einen Zettel auf seine Kommode gelegt, zwischen die verstorbenen Familienmitglieder. »War nett. Und danke für die hundert Euro.«