Freitag, 5. April

Zwei Nachrichten sorgen für Aufruhr in unserem Heim: »Steuergesetze treffen Bürger über fünfundsechzig.« Und: »Der Masterplan Demenz muss die große Veränderung bewirken.« Ziemlich viel auf einmal für unsere Kaffeetafel.

Um mit der Frage der steuerlichen Belastung zu beginnen: Im neuen vereinfachten Gesetz scheinen Vipern im Gras zu lauern, die es auf die Rente abgesehen haben. Was mich dabei so wundert, ist der Umstand, dass nicht zumindest ein paar von den dreißigtausend Menschen, die für den Fiskus arbeiten (ja, dreißigtausend sind es!), sich vorher ausrechnen konnten, was für Folgen die neuen Regelungen haben. Jetzt tun alle wieder ganz überrascht: »Was, kommen die alten Leute wirklich so viel schlechter dabei weg?« Dann muss der Staatssekretär des Finanzministeriums das »natürlich wiedergutmachen«, wie er selbst sagt. Und was uns angeht, kann er sich gern ein bisschen beeilen mit seiner Wiedergutmachung, zumindest wenn das bedeutet, dass diese Neuregelung wieder außer Kraft gesetzt wird. Sonst müssen wir weiter den pausenlos protestierenden Henk Krol von 50PLUS ertragen. (Nein, Herr Hagedoorn, das ist immer noch kein Verwandter von Ruud Krol.)

Auf den erwarteten Demenz-Tsunami komme ich später zurück. Nicht zu viel Elend auf einmal.

Und es bleibt zu kalt für die Jahreszeit, alle sehnen sich so sehr nach ein bisschen Sonnenwärme. Die Menschen werden ganz mutlos von drei Wochen Ostwind, Windstärke sechs. Es ist schon Sommerzeit, und trotzdem frieren einem – O-Ton Evert – die Eier in der Hose ein. Ich bin wirklich kein Freund von Genörgel übers Wetter, aber auch die vernünftigsten Menschen haben ihre Grenzen: Da klagt man am Ende mit der Meute, ob man will oder nicht. Ich muss ja zugeben, ich werde selbst schon ganz missmutig davon.