Es gab einen Grund zum Feiern. Nachdem wir mehrere Halsbänder verschlissen hatten, war meine Tochter schließlich auf ein Modell gestoßen, das Sophie weder durchbeißen noch mit den Krallen zerreißen konnte.
»Lass uns mit dem Kätzchen frühstücken gehen«, schlug ich vor. Nur ungern ließ ich Sophie allein zu Hause, es war ohnehin an der Zeit, ihr ein bisschen was von der Welt zu zeigen.
»Katzen sind keine Hunde, Mom.«
»Das ist so ein Klischee, Lola«, sagte ich und befestigte eine Leine am Halsband der Katze. »Siehst du? Sophie will mitkommen.«
Meine Tochter sah mich skeptisch an.
»O bitte, Mommy«, bat ich sie.
Eine Stunde später saßen meine Tochter und ich nebeneinander in unserem Lieblingscafé.
Ich hatte die Katzentragetasche vorsichtig neben mich auf den Gehweg gestellt, damit das Kätzchen sich akklimatisieren konnte, aber kaum hatte ich den Reißverschluss des Deckels geöffnet, wand sich Sophie aus ihrem Halsband und rannte panisch mitten auf den Westwood Boulevard. Meine Tochter machte einen Satz. Ich hatte sie noch nie so schnell laufen sehen. Sie schnappte ihr verängstigtes Kätzchen von der stark befahrenen Kreuzung und kam zurück zum Tisch. Ich war so benommen, dass ich mich nicht rühren konnte.
Das war das dritte und letzte Mal, dass sie ihrem Schützling das Leben rettete.