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Salvago Ricci wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dieser Vormittag hatte es in sich gehabt, dabei hatte es mit reiner Routine begonnen. Zunächst hatte er, wie bereits ein paarmal zuvor, die Frau beschattet, die in demselben Haus in Mdina lebte wie sein Boss, Quinto Rezza. Bisher war das immer langweilig gewesen, doch heute Morgen hatte sie in Valletta einen Gegenstand in ein Schließfach gelegt. Salvago hatte sofort gewusst, dass er umgehend Quinto Rezza informieren musste. Von ihm hatte er dann die Weisung erhalten, ihr weiter zu folgen. In Mellieħa war Rezza höchstpersönlich dazugestoßen und sie hatten in diesem seltsamen Dorf beobachtet, wie die Frau mit einem Pärchen sprach und dem Mann dabei etwas übergeben hatte. Anschließend hatte Rezza die Frau verfolgt, während Salvago Auftrag hatte, an dem Pärchen dranzubleiben. Falls sie an das Schließfach gehen und ihm etwas entnehmen sollten, hatte er es ihnen abzunehmen. »Was immer auch dafür erforderlich sein sollte.« So hatte es Rezza formuliert, das gefiel Salvago, denn so sprachen die besseren Gangster im Kino. Das hatte Stil.

Jetzt wanderte er in der Eingangshalle des Maritime Museum herum, tat so, als ob er einen Werbeflyer studierte, und schielte dabei zu den Schließfächern hinüber, wo der Mann soeben ein Fach aufschloss. Salvago war geistesgegenwärtig genug, um sich die Nummer des Fachs zu merken, falls der Mann den Gegenstand dort lassen würde. »Einundachtzig«, murmelte er leise vor sich hin, um sich die Zahl besser einzuprägen. Während er zusah, wie der Mann dem Fach ein Art Bündel entnahm, spürte er das Handy in seiner Hosentasche vibrieren. Ohne das Pärchen aus den Augen zu lassen, meldete er sich leise. »Si?« Der Mann am anderen Ende gab ihm genaue Anweisungen, was er als Nächstes zu tun hatte. Salvago hörte genau zu, dann legte er auf. Er betrachtete die beiden genauer. Was mit dem Mann passierte, war ihm gleichgültig, aber die Frau fand er attraktiv, es war wirklich schade um sie.