Eins ist klar: Mit allzu simplen Methoden lässt sich dem Datenkolonialismus nicht beikommen. Wir können uns von dieser oder jener Plattform verabschieden, dieses oder jenes Gesetz erlassen … doch angesichts der Komplexität und Hartnäckigkeit des Problems – das schließlich Teil eines größeren Problems mit einer langen Geschichte ist – werden solche isolierten Maßnahmen keine große Wirkung entfalten. Wir müssen ganzheitlich denken und handeln, so wie die Widerstandskämpfer und Denker, die dieses Buch inspiriert haben.

Mijente, eine Organisation, die sich für die Rechte von Migranten einsetzt, hat dazu einen brauchbaren Handlungsrahmen vorgeschlagen. Er wurde von lateinamerikanischen Aktivisten wie der Bewegung »Pobladores en Lucha« (Siedler im Kampf) in Chile übernommen.[1] Nach diesem Modell bedeutet kollektiver Widerstand im großen Maßstab immer, den Datenkolonialismus auf drei Ebenen gleichzeitig anzugehen: innerhalb des Systems des Datenkolonialismus zu arbeiten, gegen das System zu arbeiten und jenseits des Systems zu arbeiten.