A ls Kind hatte Max den Botanischen Garten regelmäßig besucht. Nicht nur mit der Schule; seine Großmutter war verliebt gewesen in das groß angelegte Freilaufgebiet im Südwesten Berlins, vor allem in den Duftgarten, in dem man manche Pflanzen sogar anfassen durfte, und in das Arboretum mit seinen unterschiedlichen Baumarten. Letzteres hatte Max immer etwas seltsam gefunden, lag ihr Zuhause am Stadtrand doch selbst gefühlt mitten im Wald. Als er jetzt an der Seite von Lenyo einem schmalen Weg Richtung Gewächshäuser folgte, fragte er sich, ob sich seine Großmutter hier unbemerkt von ihm mit anderen ihrer Art ausgetauscht hatte. War Lydic nicht davon überzeugt gewesen, dass sich im Botanischen Garten Blütenelfen versteckten?
Die Strahlen der Spätnachmittagssonne wurden vom Blätterdach über ihren Köpfen gefiltert und besprenkelten den Weg mit einem Licht- und Schattenmuster.
»Erschrick nicht, wenn wir die Gärtnerin treffen«, sagte Lenyo.
»Warum?«, fragte Max.
»Sie ist eine Dryade«, antwortete er, als würde das alles erklären. Max wollte ihn schon darauf aufmerksam machen, dass er zwar theoretisch wusste, was eine Dryade war – eine Art Baumgeist –, aber keine Ahnung hatte, was genau ihn daran erschrecken sollte, da sprach Lenyo von selbst weiter: »Sie gehören zu den Feenwesen, die sich äußerlich etwas stärker von Menschen unterscheiden als du oder ich.«
Max’ Magen kribbelte. Die Vorstellung, selbst zum Teil nichtmenschlich zu sein, fühlte sich seltsam an.
»Ihre oberste Hautschicht besteht aus Borke und ihre Haare haben die Farbe von Laub: grün, wenn sie jung sind, goldgelb oder rötlich, wenn sie älter werden, manchmal auch grau.«
Max’ nickte. »Ich glaube, ich habe heute Morgen ein paar Dryaden gesehen. In der Spiegelstadt, als wir auf dem Weg zu Lydic waren.«
»Kann sein.«
»Sie sind ziemlich groß, nicht wahr? Und extrem schlank.« Tatsächlich hatten die beiden Gestalten, an denen sie am Morgen vorbeigekommen waren, auf Max ungesund hager gewirkt.
»Dann waren das wahrscheinlich Birkendryaden«, sagte Lenyo. »Die fühlen sich recht wohl in der Innenstadt. Dryaden sehen aber nicht alle gleich aus. Es kommt auf die Pflanzengattung an, zu der sie gehören.«
Sie traten aus dem Schatten der Bäume auf eine Freifläche. Zu ihrer Rechten lagen die Gewächshäuser. Es mussten sicher ein Dutzend sein. Sie besaßen hohe Kuppeldächer und ihre zahllosen Glasscheiben waren in ein netzartiges weißes Stahlkonstrukt eingepasst.
Lenyo strebte auf einen größeren Bau in der Mitte zu. Als Max zu ihm aufschloss, streifte sein Arm den des anderen. Er schielte auf den Ringfinger seines Begleiters, dort, wo bis vor Kurzem der gleißende Ring gesteckt hatte. »Glaubst du, die anderen kommen mit Kalinda zurecht?«
»Janus sieht vielleicht aus wie eine halbe Portion, aber er weiß sich schon zu helfen.«
»Das glaube ich sofort. Wie habt ihr euch kennengelernt? Wart ihr mal …?« Er ließ den Satz unvollendet.
Zu seiner Erleichterung schüttelte Lenyo den Kopf. »Nein. Lydic hat ihn vor Jahren mal mit ins Libertinage geschleppt. Er und Yelna waren aber eine Zeit lang zusammen.«
»Deine Schwester und Janus?«
Lenyo nickte. »Sie kratzten und sie liebten sich. War ein ganz schönes Auf und Ab mit den beiden. Langfristig hat es leider nicht geklappt. Aber sie mögen sich noch immer.«
Er kramte in seiner Jackentasche nach der Geldbörse, in die er die Eintrittskarten für das Gewächshaus gesteckt hatte.
Im Inneren der Glaskonstruktion war es extrem schwül. Max pellte sich aus dem grauen Sweater, den er vor ihrem Aufbruch über das T-Shirt gezogen hatte, und schaute sich um. Die Gewächshäuser hatten seine Großmutter und er nie besucht. Ein Großteil des Bodens des Gebäudes bestand aus künstlichen Teichen, auf denen riesige Seerosenblätter und Teppiche aus leuchtend grünen Wasserhyazinthen schwammen. Schlingpflanzen rankten sich bis unter das Glasdach und in der Mitte des Beckens wucherte ein kleiner Mangrovenwald. Schmale Wege führten zwischen der Wasserfläche und den Glaswänden des Gewächshauses entlang, und die einfallende Sonne verstärkte die Hitze im Inneren.
Ob sich so Ducky gefühlt hat?, fragte Max sich unwillkürlich, als er sich den Schweiß von der Stirn wischte. Außer Lenyo und ihm spazierten nur wenige Besucher durch die künstlich angelegte Tropenwelt. In einem Wasserbecken stand ein dunkelhaariger Mann in hohen Wattstiefeln und kümmerte sich um irgendeine Sumpfpflanze, die leuchtend rot blühte.
»Wie kann eine Dryade hier als Gärtnerin arbeiten?«, flüsterte Max. »Das muss doch auffallen.«
»Erstens arbeitet Klytaimnestra nicht offiziell als Gärtnerin hier«, antwortete Lenyo. »Zweitens benutzt sie natürlich eine Illusion, wenn sie sich im offiziellen Teil des Gebäudes aufhält.«
»Im offiziellen Teil des Gebäudes?«, fragte Max.
Lenyo wackelte vielsagend mit den Augenbrauen. »Komm mal mit.«
Er führte ihn direkt auf eine dichte Pflanzenwand zu, die an der hinteren Glasfassade des Gewächshauses emporkletterte. Auch als sie fast davorstanden, verlangsamte er seine Schritte nicht.
»Lenyo …«, protestierte Max.
»Vertrau mir«, raunte der ihm zu, griff nach Max’ Hand und zog ihn mit sich, mitten hinein in die Pflanzenwand.
Max spürte fleischige Blätter tropischer Pflanzen über das Gesicht streifen, seine Schuhe sanken in weiche Pflanzenerde ein. Ein unangenehm fauliger Geruch stach ihm in die Nase. Dann stolperte er aus dem Pflanzendschungel und kam neben Lenyo am Fuß eines hölzernen Stegs zum Stehen, der einen halben Meter über dem Boden durch einen schmalen, langen Glasgang führte. Das Gewächshaus war an der Pflanzenwand gar nicht zu Ende gewesen, sondern setzte sich auf dieser Seite fort.
»Krass«, entfuhr es Max und er blickte zurück zu dem Dickicht, durch das sie gekommen waren.
»Keine Angst«, sagte Lenyo. »Niemand hat uns gesehen. Und niemand kann uns hier hören.«
»Sind wir wieder in der Spiegelstadt?«, fragte Max, obwohl ihm klar war, dass das eigentlich nicht sein konnte. Lenyo hatte keine seiner goldenen Tränen benutzt.
»Nein. Der Eingang und dieser Teil des Gebäudes sind allerdings durch starke Illusionszauber geschützt.«
Max nickte, obwohl er nur die Hälfte von dem, was Lenyo erzählte, verstand. »Und hier finden wir die Gärtnerin?«
»Das ist ihr Revier.« Lenyo betrat den Holzsteg.
Max folgte ihm. Hier war die Luft nicht so schwül wie im vorderen Bereich, was das Atmen deutlich erleichterte. Auch der Pflanzenbewuchs war hier ein gänzlich anderer. Er entdeckte blass blühende Kletterrosen, Orchideen, sonnengelbe Engelstrompeten und Stiefmütterchen. Schneeglöckchen wuchsen im Schatten winziger Eukalyptusbäumchen, als scherte sich hier nichts um Witterungsbedingungen oder die Jahreszeit. Zu ihrer Rechten gediehen Pflanzen, die Max an Tulpen erinnerten, deren Blütenkelche jedoch von innen heraus leuchteten. Er zupfte Lenyo am Oberteil und deutete darauf. »Was ist das?«
Lenyos Gesicht hellte sich auf. »Wow, die sind neu. Von denen gibt’s selbst auf unserer Seite nicht mehr viele. Ich dachte, die wachsen nur in der Anderswelt. Klytaimnestra versteht ihr Handwerk.«
Sie hatten die Holzbrücke zur Hälfte überquert, als Max spürte, wie ihn jemand auf die rechte Schulter tippte. Überrascht drehte er sich um und sah, wie das Ende einer Liane vor ihm in der Luft hin und her tanzte. Sie hatte den Durchmesser eines Gartenschlauchs, war mindestens ebenso lang und ihre Bewegungen erinnerten ihn an die einer Schlange. Hatte die Pflanze gerade versucht, ihn auf sich aufmerksam zu machen?
»Krass. Len...«
Sofort schoss die Liane nach vorn, wickelte sich um seinen Hals und zog sich zusammen. Max versuchte, den Pflanzenstrang zu packen, um den Würgegriff zu lockern, doch die Oberfläche war hart und rau. Keine Chance. Er brauchte Hilfe. »Lkkkrrchchhhh«, war alles, was er hervorbrachte.
Hinter sich hörte er Lenyo fluchen.
Von der Decke peitschten mehrere Lianen auf sie herunter und griffen an. Sie wickelten sich um Max’ Bauch, seine Arme und um sein rechtes Fußgelenk. Er geriet ins Schwanken und verlor das Gleichgewicht, doch die Stränge hielten ihn aufrecht und verstärkten unerbittlich den Druck. Die verdammten Dinger wollten ihn umbringen! Und je mehr er sich gegen sie wehrte, desto enger zogen sie sich.
Was Lenyo trieb, konnte Max nicht sehen. Alles, was er hörte, war dessen Keuchen und das Geräusch von Blättern und Pflanzenstielen, die durch die Luft peitschten, über das Holz der Brücke kletterten und aneinanderrieben.
»Klytaimnestra!«, hörte er Lenyo endlich rufen. Seine Stimme klang rau. Hatte auch er sich aus dem Würgegriff einer Schlingpflanze befreien müssen?
Eine der Engelstrompeten, die neben der Holzbrücke wuchsen, schwang zu Max herum und richtete ihren Blütentrichter genau auf sein Gesicht aus.
Seine Augen weiteten sich – dann presste er sie gerade noch rechtzeitig zusammen, ehe die Pflanze ihm eine Wolke Blütenpollen ins Gesicht spie. Sie legten sich auf seine Haut, drangen in seine Nasenlöcher ein und versuchten, ihn zum Niesen zu bringen. Max mühte sich, den Reiz zu unterdrücken, da er Angst hatte, sein Kopf würde dann explodieren. Seine Sicht begann sich einzutrüben.
»Nessie!«, hörte er Lenyo. Es kam ihm vor, als dringe seine Stimme wie aus weiter Ferne zu ihm. »Ich bin’s. Der Obsidianfalke!«
Das Würgen der Pflanzenstränge hörte augenblicklich auf. Max sog gierig Luft in die Lunge, Blütenstaub drang mit ein und er musste husten. Panik drohte ihn zu überrollen, während die Lianen sich zurückzogen, er nach hinten taumelte und schließlich auf seinem Hintern landete.
Wieder spürte er eine Berührung an der Schulter und zuckte zusammen. Diesmal war es Lenyo. »Versuch, langsam und gleichmäßig zu atmen.«
Das war leichter gesagt als getan. Max’ ganzer Brustkorb stand in Flammen.
»Gut so«, lobte Lenyo und wischte ihm mit der Jacke vorsichtig das Gesicht ab. »Geht’s wieder?«
»Ich hab …«, würgte Max hervor, »Blütenpollen …«
»Die sind harmlos«, erklang eine tiefe Frauenstimme.
Max drehte den Kopf und sah, dass einige Schritte entfernt eine Feenfrau auf der Brücke erschienen war. Sie besaß eine graubraune Borkenhaut, hatte kurz geschnittene Haare und stechend grüne Augen, die überraschend groß wirkten. Ob sie das tatsächlich waren oder ob das an den Gläsern ihrer erdbeerroten Hornbrille lag, konnte Max nicht sagen. Die Frau war kleiner als die Dryaden, die sie in der Spiegelstadt passiert hatten, und etwas stämmiger um die Hüften. Ihre Füße steckten in hohen Gummistiefeln, sie trug eine blaue Latzhose und quietschgelbe Handschuhe. Das musste die Gärtnerin sein.
»Sind Engelstrompeten nicht giftig?«, krächzte Max und rieb sich den Hals.
Lenyo kauerte neben ihm und warf der Dryade einen bösen Blick zu.
Klytaimnestra zuckte mit den Schultern. »Ja. Aber mein Schätzchen hier ist eine kónos neráidas, ein Feenkegel. Die benutze ich nur, um Menschen zu betäuben, die versehentlich hier reinstolpern.«
»Wie beruhigend«, murmelte Max und ließ sich von Lenyo auf die Beine ziehen.
»Entschuldigt die stürmische Begrüßung, ich habe heute nicht mit Besuch gerechnet.« Die Gärtnerin klang überhaupt nicht so, als ob ihr irgendetwas leidtäte. Sie wandte sich an Lenyo. »Du stinkst nach Feuerzauber. Das mögen meine Pflanzen nicht.«
»Ich brauchte einen kleinen Bindungszauber.« Die Dryade sah zu Max. Was immer sie vermutete, Lenyo korrigierte sie nicht. »Janus hat mir geholfen.«
Klytaimnestra verdrehte die Augen. »Hör mir auf mit diesem doppelzüngigen Pyromanen.« Sie drehte sich um und bedeutete ihnen, ihr zu folgen.
»Pyromane?«, flüsterte Max Lenyo zu.
»Das darfst du nicht wörtlich nehmen«, erklärte der ihm leise. »Dschinnzauber funktionieren dann besonders gut, wenn Feuer involviert ist. Das mögen Dryaden nicht besonders.«
Verständlich, dachte Max und folgte Lenyo und der Gärtnerin. Am Ende der Holzbrücke teilten sich wie von selbst die Zweige einer Oleanderhecke und ließen die drei in einen kleinen Arbeitsraum, in dem auf einem Holztisch verschiedene Blumentöpfe und Kübel mit Pflanzenerde standen. Offensichtlich hatten sie die Dryade beim Umtopfen gestört. Seelenruhig zog Klytaimnestra die Handschuhe aus, griff nach einer goldglänzenden Schaufel und machte sich wieder an die Arbeit.
»Und?«, fragte sie und musterte Lenyo über ihr Brillengestell hinweg. »Was willst du diesmal?«
»Nur ein paar Tröpfchen Heimbürger-Tinktur.« Lenyo knipste sein strahlendes Lächeln an, doch Klytaimnestra war dagegen offensichtlich immun.
Sie schnaubte. »Nur ein paar Tröpfchen? Weiter nichts?«
»Bitte, Nessie.«
»Komm mir nicht mit Nessie! Dieser Spitzname ist nicht mehr halb so charmant, seit ich herausgefunden habe, was für ein Wesen ihn noch trägt.«
Max’ Mundwinkel zuckten.
»Findest du das witzig?«, herrschte ihn die Dryade an.
Schnell schüttelte er den Kopf.
Klytaimnestra stützte sich mit ihren Borkenhänden auf dem Tisch ab. »Habt ihr beiden überhaupt eine Ahnung davon, wie schwierig es geworden ist, Heimbürger-Tinktur herzustellen? Dafür muss ich mindestens ein halbes Dutzend Feenpflanzen destillieren, und die meisten davon wachsen auf dieser Seite der Grenze mehr schlecht als recht.«
Lenyo ließ nicht locker. »Aber du hast welche?«
»Wenn ihr das nötige Kleingeld dabeihabt. Die Tinktur gibt’s nicht für ein paar Fetzen.«
»Was das angeht …« Lenyo kehrte die Taschen seiner Jeans nach außen und zeigte so, dass sie völlig leer waren.
Die Gärtnerin seufzte. »Sag mir nicht, du bist ohne Geld gekommen.«
Lenyo trat auf die andere Seite des Tisches und begann, einen der Blumentöpfe hin und her zu drehen. »Wenn du mir heute hilfst, Nessie, dann bringe ich das nächste Mal, wenn ich auf diese Seite komme, ein paar astreine Pflanzensamen mit.«
Die ohnehin riesigen Augen der Dryade wurden bei Lenyos Worten noch größer.
»Du kannst dir die Sorte aussuchen«, lockte Lenyo. »Sind wir im Geschäft?«
Klytaimnestra zögerte nur eine Sekunde. Dann streckte sie ihm die Hand entgegen. Die Gelenke ihrer Finger erinnerten Max an Baumknoten.
Nachdem die beiden die Details ihrer Abmachung geklärt hatten, ging Klytaimnestra zu einem Apothekerschränkchen, das hinter ihr stand, und zog zielgerichtet eine der unzähligen Schubladen auf. Mit einem winzigen Glasfläschchen kam sie zu ihnen zurück.
»Das ist alles, was ich noch habe«, sagte sie. »Vergeudet es nicht.«
Lenyo nickte und steckte das braune Fläschchen in die Hosentasche. »Danke, Nessie.«
Sie schnaubte nur und betrachtete Max neugierig. »Wer bist du eigentlich?«, fragte sie. »Irgendwie kommst du mir bekannt vor.«
Max lächelte sie unsicher an. »Ich glaube nicht, dass wir uns schon einmal getroffen haben.«
»Sicher nicht«, mischte sich Lenyo ein. »Ich habe ihn gerade erst über die Grenze gebracht.«
Der Gesichtsausdruck der Dryade wurde mitleidig. »Flüchtling?«
Max zog es vor, nicht zu antworten.
»Überleg dir gut, ob du das wirklich durchziehen willst«, riet sie ihm. »Auf dieser Seite der Grenze ist auch nicht alles so rosig, wie wir uns das ausgemalt haben. Wenn ich damals –«
»Und zu Hause ist es sicher nicht so rosig, wie du es in Erinnerung hast«, unterbrach Lenyo sie schroff. »Wir haben nicht viel Zeit, Klytaimnestra. Ich danke dir für deine Hilfe. Wir sehen uns in ein paar Wochen.«
Verschiedene Gefühlsregungen huschten über das Gesicht der Dryade. Max konnte sie nicht deuten. Sie zog es allerdings offenbar ebenso wenig wie Lenyo vor, dieses Gespräch fortzusetzen.
»Ich kann es kaum erwarten«, sagte sie mit ironischem Unterton.
Lenyo zwinkerte ihr zu. »Na, komm schon, Nessie. In Wahrheit bist du doch froh, dass ich immer wieder bei dir hereinschneie.«
Sie nahm noch einmal Max ins Visier. »Überleg es dir gut, wie nah du ihn an dich heranlässt«, warnte sie. »Der macht mehr Probleme als Mehlstaub.«
»Danke«, erwiderte er verlegen und ließ es offen, ob dies der Heimbürger-Tinktur oder dem Rat der Dryade galt.
»Auf jetzt«, forderte Lenyo ihn auf, ehe Klytaimnestra noch etwas hinzufügen konnte. »Bevor es endgültig dunkel wird.«
Sie nickten der Gärtnerin noch einmal zu, dann wandten sie sich ab und machten sich auf den Heimweg.
»Vergesst meine Samen nicht«, rief die Dryade ihnen hinterher, ehe sie durch die Wand aus Pflanzen zurück in den gewöhnlichen Teil des Gewächshauses verschwanden.