Kapitel 12
Greg
Das Letzte, womit ich mich nach dem wahrscheinlich besten Sex meines Lebens abgeben will, ist die verrückte Mandy. Es ist leicht, das Telefon zu ignorieren, wenn sich Melissas enge, feuchte Pussy um meinen Schwanz spannt. Nichts auf der Welt könnte mich davon wegbekommen. Das Gefühl ihres Körpers. So etwas habe ich noch nie erlebt und ich habe nicht vor, es in nächster Zukunft aufzugeben.
Ich wusste schon, als ich sie das erste Mal sah, dass sie jeden Ärger wert sein würde, und Ärger hat sie ja auch gemacht. Verdammt. Meine Hose wird schon bei dem Gedanken eng, wie temperamentvoll sie immer ist. Das Letzte, was ich brauche, wenn ich mich um Mandy und ihre Verrücktheiten kümmere, ist ein Ständer. Das würde sie als Ermutigung betrachten.
Das Haus in dem Wissen zu verlassen, dass Melissa gerade nackt und befriedigt in meinem Bett liegt, ist schwierig. Ich sollte mir Sorgen machen, weil die Bindung zwischen uns so intensiv ist, aber danach habe ich gesucht, das ist es, was ich will.
Das einzige Problem ist die potenzielle Bombe, die sie gestern Abend hat platzen lassen. Als sie mir von ihrer Schwester erzählte, blieb mir das Herz stehen. Das Ding in meiner Brust hörte fast einfach zu schlagen auf. Kann ich sicher sein? Nein. Bin ich mir so gut wie sicher, dass ihre Schwester Sofia Wagner war? Ja. Bei nächster Gelegenheit knöpfe ich mir Derrick vor. Ein Sohn? Er hat nicht ein Mal erwähnt, dass sie ein Kind hatte, das den Scheiß überlebt hat. Verflucht, er hat mir überhaupt nicht erzählt, dass es ein Kind gibt! Klar, ich könnte mir selbst die Schuld geben, weil ich es nicht genauer überprüft habe, aber dafür bezahle ich Derrick schließlich. Simon hätte innerhalb kürzester Zeit herausgefunden, wenn ich ihn wieder beschattet hätte. Der schleimige Dreckskerl.
Ich war so besessen davon gewesen, mich für Grace zu rächen, dass ich blind war. Axel hat mir von Anfang an gesagt, dass ich einen der Jungs übernehmen lassen und ihn meine Augen und Ohren sein lassen soll, aber es ist einfach zu wichtig für mich. Und am Ende hat es mir nichts eingebracht. Grace ist tot, Melissas Schwester ist tot, und dieser Dreckskerl ist davongekommen. Jetzt muss ich darüber nachdenken, ob ich Melissa sagen kann, dass der Mann, der ihr ihre Schwester genommen hat, die Mutter ihres Neffen, jemand ist, den ich erfolglos versucht habe aufzuhalten.
Ich schlage mit der Faust aufs Lenkrad und starte den Wagen. Ich brauche nicht lange, um das Tor und einen besorgt dreinblickenden Stan zu erreichen.
„Hey, Mann, wo ist sie?“
„Oh, hi, Mr. Cage.“
Er läuft in seinem kleinen Bürohäuschen auf und ab. Offenbar hat ihn das verrückte Miststück, das zu meinem Schatten geworden ist, erschüttert. Gib einer Frau einen guten Schwanz und sie denkt, dass du die Lösung für den Weltfrieden hast.
„Sie … sie ist da drüben, Mr. Cage. Es tut mir leid, dass ich so oft angerufen habe, aber sie wollte einfach nicht gehen, und als sie versucht hat, über das Tor zu klettern, wusste ich nicht, was ich tun sollte.“
„Sie haben das Richtige getan, Stan. Machen Sie sich ihretwegen keine Sorgen. Ich kläre das sofort, okay?“ Der arme alte Junge hat gedacht, er hätte einen leichten Job gefunden, der ihn zwischen seinen Golfspielen beschäftigt hält.
Ich gehe zum Tor hinüber und sehe sie mit vor der Brust verschränkten Armen bei ihrem Auto stehen. Sie ist offensichtlich sehr aufgeregt. Was zur Hölle?
„Amanda.“ Sie zuckt bei meinem scharfen Ton nicht einmal zusammen. Kein Heben der Brauen, kein zuckender Mundwinkel, nichts. Keine einzige Reaktion darauf, dass ich sie hier nicht sehen will. „Was machst du hier?“
Jetzt bewegt sie sich, stößt sich von dem makellosen BMW ab, den ihr wohl ihr Daddy gekauft hat, und stolziert wie die geübte Hure, die sie ist, auf mich zu.
„Greg, Baby. Ich wusste, dass du dich freuen würdest, mich zu sehen! Ich wollte dich überraschen und dir Frühstück ans Bett bringen, aber dieser Mann wollte mich nicht reinlassen. Ich habe ihm gesagt, dass es dir nichts ausmachen würde, Baby.“
Ich sehe mich nach den versteckten Kameras um, die hier irgendwo sein müssen. Denn das kann dieses verrückte Miststück doch auf keinen Fall ernst meinen. „Wovon zur Hölle redest du, Mandy? Niemals. Ich würde dir nie auf diese Weise Zugang zu meinem Haus geben. Du weißt nur, wo ich wohne, weil ich geil genug war, dass ich dich hergebracht habe. Das war ein Fehler. Fahr nach Hause, Mandy, und vergiss, dass du mich kennst.“ Mich umzudrehen und vom Tor wegzugehen, hätte einfach sein sollen, aber als ich ihren schrillen Schrei höre, muss ich mich wieder umdrehen.
Zu sagen, dass ich schockiert bin, als ich sehe, dass sie versucht, das Tor zu überklettern, wäre untertrieben. Aber da ist sie, lange Beine, kurzer Rock, blondes Haar und versucht, das Tor zu übersteigen. Twilight Zone ist die einzige Erklärung, die mir dazu einfällt.
Ich schüttele den Kopf über die Absurdität namens Amanda White, drehe mich um und versuche, zu Stan zurückzugehen, doch bevor ich einen Schritt machen kann, kreischt sie wieder. Das ist nicht nur das Geschrei einer verrückten Frau, es klingt wie aus Der Exorzist . Ich sehe zu Stan hinüber und wende mich dann wieder der Bekloppten zu, die ihre beste Darstellung eines Affen auf Crack gibt. Der arme Mann sieht völlig verängstigt aus.
„Mr. Cage? Soll ich jemanden anrufen?“ Er tritt in die Sicherheit seines kleinen Bürohäuschens zurück und hält das Telefon aus der Tür. „Sagen Sie es mir einfach, Mr. Cage.“ Und mit diesen Worten schließt er die Tür.
Das war ja klar. Ich will nur zu Melissa zurück, aber dieser Scheiß muss aufhören.
Als sie sieht, dass ich wieder in ihre Richtung komme, wird sie sofort ruhig und klettert auf den Boden zurück. Ihr Oberteil ist halb aufgeknöpft, ihr fehlt ein Schuh und ich bin sicher, dass sie völlig den Verstand verloren hat.
„Was zur Hölle willst du eigentlich erreichen, Mandy?“, knurre ich. Meine Stimme klingt so tödlich, wie es möglich ist, und ich spreche zum ersten Mal in diesem Tonfall mit einer Frau. „Wir beide haben keine Beziehung, und das weißt du auch.“
„Aber Baby“, wimmert sie. „Ich habe dich gestern Abend gesehen. Während der Zeremonie hast du mich ständig angeguckt. Als ob du nicht erwarten könntest, dass wir beide da vorn stehen. Ich weiß, dass du dich jetzt nur rar machst. Das ist okay, Baby. Ich weiß, was du wirklich willst.“
Wie zur Hölle war es möglich, dass ich sie so falsch eingeschätzt habe? Auf einer Skala von eins bis zehn für Verrückte, die eine Zwangsjacke und Pillen brauchen, ist diese Frau bei fünfzig.
„Öffne das Tor, Stan“, rufe ich über die Schulter. Als das Tor weit genug offen ist, dass ich hindurchschlüpfen kann, gehe ich auf sie zu. Mein Gesichtsausdruck ist alles andere als einladend, doch das hält sie nicht auf, oh nein. Offenbar war mein erster Fehler, durch dieses Tor zu gehen. Mein zweiter Fehler ist, dass ich davon ausging, dass sie noch etwas Verstand übrig hat. Sie quietscht wie ein gottverdammter Seehund und stürzt sich auf mich.
„Oh Baby! Ich wusste es!“
Ihre lächerlich langen Nägel graben sich in meinen Hals, und sie bedeckt mein Gesicht mit Küssen. Ich versuche, den Drang zu unterdrücken, sie wegzustoßen und werde noch wütender, als ich es nicht schaffe.
„Lass mich sofort los.“ Sie schlingt die Beine um meine Hüften und lockert ihren Griff um meinen Kopf kein bisschen.
„Warum, Baby? Willst du mich nicht mit in dein Haus nehmen? Wir könnten feiern!“
„Runter von mir!“
„Okay, du Dummerchen. Schon verstanden. Du willst nicht, dass uns jemand sieht. Ich weiß doch, dass du meinen Körper nur für dich allein willst.“
Was zur Hölle! „Frau, du hast völlig den Verstand verloren. Lass mich schnell einiges klarstellen, denn ich habe Besseres zu tun. Ich werde mich so klar ausdrücken, wie ich nur kann, damit dir keine Möglichkeit bleibt, es in etwas zu verdrehen, was es nicht ist. Etwas, das es niemals sein wird. Erstens habe ich dich gestern ganz sicher nicht angesehen. Wen ich angesehen habe, geht dich nichts an, aber ich versichere dir, dass sie ganz sicher weiß, dass ich die Augen nicht von ihr lassen konnte. Das Zweite ist nicht schwer zu erraten. Ich versuche nur, von dir wegzukommen. Und drittens will ich dich nicht mal mehr in der Nähe meines Betts haben. Was ich will, ist in meinem Haus und hält die Laken warm, bis ich zurückkomme. Was ich will, ist so weit entfernt wie nur möglich von diesem Blödsinn hier. Hör mir zu, Mandy. Du warst zweckmäßig. Du hast etwas geboten, das ich gebraucht habe, und ich habe dir keine weiteren Versprechungen gemacht. Also lass mich in Ruhe!“
Ein kluger Mann hätte ihre Klauen im Gesicht vorhergesehen, aber ich bin zu sehr damit beschäftigt, sie loszuwerden und zurück ins Haus zu kommen. Daher sehe ich ihren Schlag nicht kommen. Ihr scheinheiliges Theater fliegt auf, und ich könnte schwören, dass ich dem Teufel ins Gesicht sehe. Ich wische das Blut weg, das mir über die Wange läuft. Melissa das zu erklären wird spaßig.
„Was wir hatten, war echt, und du hast es gespürt! Ich lasse nicht zu, dass jemand verhindert, dass ich das kriege, was ich will. Und das solltest du dir merken, Greg!“
„Leben wir beide überhaupt auf demselben Planeten? Ich will dich nicht, Mandy! Ich habe dir nie mehr versprochen, das weißt du.“ Sie zuckt nicht einmal zusammen, als ich auf sie zutrete. Sie hat keine Angst oder vielleicht ist sie lebensmüde. „Wenn du auch nur daran denkst, meiner Freundin zu nahe zu kommen, mache ich dir das Leben zum Albtraum.“ Nach diesen Worten drehe ich mich um und gehe durchs Tor zurück. Ich hätte ihr allerdings nicht den Rücken zuwenden dürfen, denn ein Stiletto im Schulterblatt ist kein Vergnügen.
„Das wirst du bereuen, Greg!“
Ich warte, bis das Tor zu ist, bevor ich zu Stan hinübergehe. „Es tut mir leid. Rufen Sie mich, wenn sie wieder hier auftaucht, okay?“
„Ja. Oh ja, Mr. Cage.“ Er nickt so heftig mit seinem alten, verlebten Kopf, dass ich Angst habe, er könnte sich wehtun.
„Schönen Tag noch, Stan. Die Unterbrechung tut mir leid.“
Ich fahre nach Hause, nehme ein paar zusätzliche Straßen, damit ich mich beruhigen kann. Ich hatte gehofft, den Tag mit Melissa genießen zu können, sie besser kennenzulernen, ohne dass die Welt da draußen uns dabei stört. Leider muss ich bei meiner Rückkehr erklären, warum ich Kratzer im Gesicht habe und wie eine billige Hure stinke. Ganz toll.
Melissa
Ich höre die Türglocke läuten, bewege mich aber keinen Zentimeter aus dem warmen Bad. Es ist Jahre her, seit ich solchen Luxus genießen konnte. Ich bin so an meine rostige, wasserfleckige, enge Dusche gewöhnt, dass ich hier vielleicht nie wieder rauskomme.
„Schönheit?“
„Hier drin!“, antworte ich, und ein kleines Lächeln spielt um meine Lippen. Wer hätte gedacht, dass dieser Spitzname an mir kleben bleiben würde.
„Gottverdammt“, brummt er hinter meiner Schulter.
Ich setze das verführerischste Lächeln auf, das ich in meiner Trickkiste finden kann, und drehe den Kopf. Das einladende Lächeln, mir Gesellschaft zu leisten, erstirbt auf meinen Lippen. „Was zum Teufel ist mit dir passiert?“ Er sieht nicht nur aus, als hätte er mit einem Bären gekämpft und verloren, sondern die unbeschwerte Stimmung von vorhin scheint verflogen zu sein. „Geht es dir gut?“
„Jetzt ja“, antwortet er sanft.
Ich beobachte verblüfft schweigend, wie er anfängt, sich auszuziehen. Als er zu mir kommt und neben der Wanne stehenbleibt, lecke ich mir über die Lippen.
„Das sehe ich. Willst du mir nicht erzählen, warum dein Gesicht so aussieht und du überall roten Lippenstift hast?“ Ich sollte sauer sein, aber meine Neugier überwiegt.
„Verdammte Scheiße!“, zischt er. „Babe, lass mich rein, damit ich dich spüren kann.“
Okay, das will ich ihm nicht abschlagen, aber zuerst will ich Antworten. „Ich glaube nicht, Hengst. Erzähl erst.“
„Verflucht noch mal. Du kannst meine Eier an jedem anderen Tag platzen lassen, aber jetzt lass mich dich spüren, Babe. Ich brauche es, um mich zu beruhigen.“ Er steigt in die Wanne, setzt sich, zieht meinen Rücken an seine Brust und reibt über jeden Zentimeter meiner Haut, den er erreichen kann.
„Ich hasse, das Offensichtliche zu erwähnen, Großer, aber das scheint nicht zu funktionieren“, sage ich, als ich seinen harten Schaft an meinem Rücken spüre.
„Mmm, nein, tut es nicht“, stimmt er zu und verteilt ein paar Küsse auf meinem Hals. „Ich würde dieses Gespräch lieber nicht führen, aber da es heute Morgen buchstäblich ans Tor geklopft hat, haben wir keine Wahl. Ich halte keinen Scheiß vor dir geheim, und hierbei ist es nicht anders, aber ich wollte das hier nicht mit etwas Hässlichem beginnen.“
„Und was genau beginnen wir?“, frage ich.
„Spiel nicht ausgerechnet jetzt Spielchen, Melissa. Babe, du weißt ebenso gut wie ich, dass zwischen uns beiden etwas ist. Das ist kein billiger Nervenkitzel. Du fühlst es auch, aber wenn du eine Erinnerung brauchst, lass es mich wissen.“
„Ja. Vielleicht erzählst mir einfach mehr von deinem kleinen Ausflug heute Morgen.“
„Okay. Erinnerst du dich an die Blondine im Club und gestern in der Kirche? Offensichtlich habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt, als ich ihr sagte, dass sie für mich nie mehr war, als eine Nummer in meiner Anrufliste. Sie ist heute Morgen aufgetaucht und hat mit ihrem Scheiß dem Pförtner fast einen Herzinfarkt verursacht. Ich habe sie wieder daran erinnert, dass zwischen uns nie etwas war und nie etwas sein wird.“
„Ich gehe davon aus, dass ihre Fingernägel nicht Teil deines Plans waren?“ Ich drehe mich um und knie mich vor ihn hin. Ich lege eine Hand unter sein Kinn und bewege seinen Kopf, damit ich mir die roten Striemen in seinem Gesicht besser ansehen kann. „Brauchst du eine Tollwutspritze?“
Ich bin so damit beschäftigt, mir die Verletzungen anzusehen und zu überlegen, ob er ein Antibiotikum braucht, dass sein raues, tiefes Lachen mich völlig überrascht. Ich zucke zusammen und bringe mich schnell wieder ins Gleichgewicht, um seiner Männlichkeit keinen Schaden zuzufügen.
„Nein, Babe. Keine Spritzen. Wenn du allerdings Krankenschwester spielen willst, hätte ich nichts dagegen.“
„Halt die Klappe.“ Ich lache. „Ernsthaft, soll ich sie für dich aufmischen?“
„Himmel, das meinst du wirklich ernst, oder?“ Seine Heiterkeit verschwindet schnell, als er merkt, dass ich ihr tatsächlich ein paar reinhauen würde. „Babe, ich schaffe das allein. Wenn du sie siehst, geh nicht in ihre Nähe. Wenn ich nicht da bin, ruf mich an. Ich hätte ja gesagt, dass sie kein Problem ist, aber nach ihrem Ausraster heute Morgen bin ich mir nicht sicher, was sie als Nächstes macht. Ich verspreche dir, dass sie mich dieses Mal auf keinen Fall missverstehen konnte.“
„Das hoffe ich. Ich teile nicht gern. Das habe ich nie gelernt.“
„Nie geteilt? Himmel, du bringst mich um. Jetzt küss mich, damit es besser wird.“
Er schlingt die Arme um meine Taille und zieht mich dichter an sich. Unsere Lippen verschmelzen miteinander und ich reagiere sofort auf diesen Mann. Als ich damit fertig bin, ‚besser zu küssen‘, ist mehr Wasser auf dem Boden als in der Wanne. Aber ich steige mit großer Befriedigung aus der Wanne, was mir nicht einmal eine psychotische Ex vermasseln konnte.