Markou zog den Cursor auf den Ordner mit dem Titel Zeitschriftenartikel. Er öffnete ihn mit einem Doppelklick und sah, dass er sieben Unterordner enthielt, für jedes der letzten sieben Jahre jeweils einen. Mit einem Seufzer sah er Maroulas an und schüttelte den Kopf. Die Durchsuchung von Lucy Davis’ Laptop hatte zu nichts geführt.
Die Dateien TEXTE, EREIGNISSE und NISSOS, die er in den letzten paar Stunden durchgescrollt hatte, enthielten nichts Interessantes. Unter den Notizen, Exzerpten und Zeitungsartikeln in den ersten beiden und ein paar Dutzend heimischen Essensrezepten, Strand- und Restaurantkritiken in der dritten war nichts von den Klatschgeschichten zu finden, die Cadena und Archondia erwähnt hatten.
Er klickte auf den gelben Kreis zum Minimieren des Fensters, das dadurch als Thumbnail in die Taskleiste neben dem Icon des leeren Papierkorbs rutschte.
Mein Papierkorb ist nie leer, dachte Markou.
Er leerte ihn immer erst dann, wenn ihn sein Computer warnte, dass die Festplatte voll war. Allerdings wies Davis’ Laptop keinerlei Ähnlichkeit mit seinem Computer auf: In ihrem herrschte extreme Ordnung. Sogar das Desktopfoto war perfekt ausbalanciert: der wolkenlose blaue Himmel in der oberen Hälfte und das geringfügig dunklere Meer in der unteren hätten eine Aufnahme des Blicks aus dem Fenster über ihrem Schreibtisch sein können.
Der Laptop war nicht passwortgeschützt. Enthielt er demnach nichts, was geschützt werden musste? Bestand die Möglichkeit, dass Davis noch gar nicht angefangen hatte, das Buch zu schreiben, dessentwegen sie sich eine Woche vor ihrem Tod in das abgelegene Haus über dem Pirate’s Beach zurückgezogen hatte? Doch selbst wenn, wo befanden sich dann die Informationen, die sie jahrelang gesammelt hatte?
Wenn Markou eine Notiz jederzeit parat haben wollte, schrieb er sie in sein Notizbuch, das gerade aufgeschlagen neben dem Laptop lag. Bei Ermittlungen hatte er es immer in seiner Gesäßtasche oder in seiner Jacke stecken, um alle Gedanken und Informationen sofort festhalten zu können.
Er musste an die fast leere Handtasche von Lucy Davis denken, in die ihr Notizbuch, das laut Archondias Angaben höchstens zehn Zentimeter hoch war, problemlos gepasst hätte.
Hatte sie es gestern Abend überhaupt dabei?, fragte er sich. Oder hat es der Mörder an sich genommen?
Ohne den Emailleteller mit den Souvlakia anzutasten, die Maroulas besorgt hatte, verbrachten die zwei Polizisten die nächsten Stunden damit, weiter den Laptop des Opfers zu durchforsten. Die ganze Nacht lang suchten sie vergeblich nach etwas, das zu dem vermuteten Motiv passte.