Ein Mausklick, und ein weiteres Foto erschien auf dem Bildschirm. Es war von einem erhöhten Standpunkt aufgenommen worden, dem Aufnahmewinkel nach zu schließen von der oberen Terrasse. Darauf war zu sehen, wie sich Timos Karas und Gerasimos Tsokas mit Lucy Davis unterhielten, die neben Betty Levalois stand. In ihrer Nähe, aber nicht in der gleichen Gruppe machte Markou das italienische Paar und Cadena aus.
Er notierte sich die Namen, den Standort jeder Person und den Aufnahmezeitpunkt des Fotos – 22:26 Uhr.
Foto für Foto zogen bekannte Gesichter, alle sorglos lächelnd, an ihm vorbei. Dann kam er zum letzten Foto, auf dem Lucy Davis lebend zu sehen war. Er zoomte das Bild heran. Sie hatte ein Glas Weißwein in der Hand und schaute nach links zu der Steintreppe, die zum Innenhof hinabführte. Henrietta Banks, die ganz in Gold gekleidet neben ihr stand, hatte den Kopf in die entgegengesetzte Richtung gedreht. In der einen Hand hielt sie einen geflochtenen Korb, mit der anderen strich sie sich durchs Haar.
»Ich bin früh nach Hause gegangen«, hatte sie Markou gegenüber erklärt. Genau genommen eine halbe Stunde vor Mitternacht, dachte er. Kann man das als früh bezeichnen? Im Hintergrund konnte er Fausto Ardolinis Rücken und eine Hälfte von Karas’ Gesicht erkennen. Er blätterte auf die nächste Seite seines Notizbuchs und trug die Aufnahmezeit ein, 23:34 Uhr, und darunter den Zeitpunkt, zu dem Lucy Davis’ Leiche entdeckt wurde: gegen 1:45 Uhr.
Jetzt hatte der Kommissar einen – allerdings ziemlich breiten – zeitlichen Rahmen, in dem sich der Mord ereignet haben musste. Genauer hatte die Ärztin von Nissos den Todeszeitpunkt nicht schätzen können. Aber das war auch nicht ihre Aufgabe.
Markou blickte weiter auf das Foto und Davis’ ernsten Gesichtsausdruck, bis der Computer in den Standby-Modus ging und ihn im Dunkel des Büros zurückließ. Im Dunkel seiner Gedanken.