Vorschau von „Der perfekte Fang“
(Die Darcy Brüder, #3)
Er hat den Strafstoß abgewehrt, aber er ließ sein Herz unbewacht.
Der französische Torhüter, Noah Masson, möchte dem Coach seinen Wert unter Beweis stellen und seinem Team dazu verhelfen, Gold zu holen.
Mit einem unbändigen Köter als Wegbegleiter, einem Teilzeitjob, der die Miete bezahlen soll und der rasch näher rückenden nationalen Wasserball-Meisterschaft, ist Noah zu einhundert Prozent auf sein Ziel konzentriert.
Zumindest solange, bis er einen schönen Eindringling dabei ertappt, wie sie in seiner Küche herumstöbert…
Die amerikanische Immobilienmaklerin in Ausbildung, Sophie Bander, möchte ihren herrischen Vater davon überzeugen, dass sie eine erstklassige Maklerin sein kann.
Nun ist sie in Paris und eignet sich die Spielregeln in einem großen Maklerbüro an. Wenn sie damit fertig ist, wird sie nach Key West zurückkehren, in das Geschäft ihres Vaters einsteigen und den Mann seiner Träume heiraten. Es ist nicht so, als würde sie erwarten, sich zu diesem Mann hingezogen zu fühlen. Sophie hat tatsächlich noch nie sexuelle Anziehung empfunden.
Zumindest bis ein muskelbepackter Torhüter sie für einen Dieb hält und sie gegen die Wand in seiner Küche drückt…
Kapitel 1
Noah
Ich vermisse Oscar.
Diese Einsicht kommt über mich, als ich gerade die Lobby durchquere, um das Schwimmbad zu verlassen, in dem wir trainieren. Heute Morgen lag der Fokus des Trainings auf Sprints, Gewichtheben und Werfen – in meinem Fall, Strafstöße abwehren. Unser Coach, Lucas, glaubt, wenn ich diese perfektionieren würde, es dem Club dieses Jahr einen Vorsprung verschaffen könnte.
Ich stimme ihm zu.
Deshalb habe ich die letzte Stunde damit verbracht den Ball mit jedem Teil meines Körpers abzuwehren, der in seiner Nähe war, meinen Kopf eingeschlossen. Ich bin sogar dazu bereit den Preis einer gebrochenen Nase zu zahlen, wenn es meinem Team zum Sieg verhilft.
Ich verlasse das Gebäude und betrete die stickige Hochsommerhitze in Paris.
Igitt.
Wenn ich nur zurückgehen könnte und den Rest des Tages im Pool verbringen könnte! Oder noch besser, ich wünschte, dass der Pool sich in einen Fluss verwandeln würde, der von hier zum 19. Arrondissement verläuft.
Wäre es nicht toll, einfach nach Hause zu schwimmen?
Ich seufze mich ergebend und gehe auf meine alte Yamaha zu, die an der Ecke geparkt ist. Während ich dorthin trotte, stelle ich mir Oscar vor, wie er an mir hochhüpft und mit seinem Schwanz wedelt.
Nach einem harten Tag, der mit Training begonnen hat, gefolgt von vier Stunden mit Lieferungen, wiederum gefolgt von einem weiteren mörderischen Workout, ist Oscar mein bestes Beruhigungsmittel.
Heute Abend wird es schwer sein abzuschalten, wenn ich nach Hause komme.
Und morgen früh wird es nicht viel leichter sein, in einem unheimlich stillen Apartment aufzuwachen. Auf der anderen Seite wird niemand auf mein Bett hüpfen, mit einer feuchten Zunge über mein Gesicht fahren und solange bellen, bis ich mit ihm hinausgehe.
Die letzten beiden Morgen waren die faulsten, die ich seit einem Jahr hatte, eben seit Oscar mein Junggesellen-Leben auf den Kopf gestellt hat. Vielleicht hätte ich sie genossen, wenn da nicht dieses bescheuerte Abfluss-Problem in meiner Küche wäre.
Der Abfluss in meinem Spülbecken ist so verstopft, dass ich ihn selbst nicht mehr frei bekomme.
Ich halte vor dem Café ein paar Blocks die Straße runter. Zehn Minuten in einem klimatisierten Raum mit einem Perrier, einem Espresso und einem Schinkensandwich sind das Nötigste, bevor ich auf meinen Roller springe und zur Pizzeria fahre, um meine Schicht zu machen. Dass ein professioneller Wasserballspieler einen Nebenjob braucht ist etwas, wofür sich sowohl die Französische Schwimmsport Föderation als auch die Europäische Wassersport League schämen sollten. Und das ist auch der Grund, warum unser Nationalteam seit 1928 keine Olympischen Medaillen mehr geholt hat.
1928!
Vielleicht hätte ich, als ich nach Europa zurückgekommen bin, nach Italien oder Montenegro gehen sollen. Oder Ungarn, zum Beispiel, denn dort ist Wasserball der Nationalsport.
Der Barista bringt mir meinen Kaffee, mein Mineralwasser und mein Sandwich, während ich meinen Körper versuche davon zu überzeugen, dass das alles ist, was er braucht, um sich davon zu erholen, beim Training heute Morgen ans Limit gebracht worden zu sein.
Zu behaupten, dass ich müde bin, wäre eine Untertreibung.
Auf dem letzten Bissen meines Sandwiches herumkauend, ziehe ich mein Telefon heraus und tippe eine kurze Nachricht an meinen neuen Vermieter. Ganz nebenbei bemerkt, klingt sein Familienname nur zu lustig auf Französisch. Er kann sich glücklich schätzen, dass er Amerikaner ist – nach dem Namen zu schließen vermutlich mit deutscher Abstammung – also spielt das keine Rolle.
Sehr geehrter Herr Bander,
Wäre es Ihnen möglich, einen Klempner vorbeizuschicken, um meinen verstopften Abfluss zu reparieren, oder zu bestätigen, dass es in Ordnung geht, wenn ich einen bestelle? Ich habe die ehemaligen Eigentümer vor drei Wochen über das Problem informiert, genau bevor sie die Wohnung verkauften. Madame Florent hatte nicht die Zeit sich darum zu kümmern, aber sie versprach, es an Sie weiterzuleiten.
Vielen Dank,
Noah Masson
Das ist mein zweites Schreiben zu diesem Thema an ihn. Wenn er bis Freitag nicht antwortet, rufe ich einfach einen Klempner an. Ich weiß, dass Mieter eigentlich keine solche Initiative ergreifen sollten, ohne die vorherige Zustimmung des Vermieters. Aber wie kann er sie erteilen, wenn er seine E-Mails nicht liest?
Trotzdem wäre es nicht klug, sich den Mann zum Feind zu machen. Er hat gerade erst meine Wohnung unter Beibehaltung des Mietverhältnisses gekauft und ist in der Lage mich hinauszuwerfen, sobald der Mietvertrag ausläuft.
Aber ich brauche den Wasserhahn in der Küche, verdammt.
Der im Badezimmer ist so kurz, dass ich den Wasserkocher nicht darunter halten kann. Kein Wasserhahn und kein Oscar trüben meine Laune, was wiederum meine Leistungen beeinflussen könnte. Und das darf nicht passieren. Gerade jetzt, wo das Team noch nie in besserer Form war und sich auf die Französischen Meisterschaften und den LEN Cup vorbereitet.
Um mich etwas aufzumuntern, versuche ich mir vor Augen zu halten, dass Oscar es jetzt gut hat, wo er im Garten der Derzians frei herumrennen kann. Glücklicher Mistkerl. Während andere Hunde – und Menschen – unter der Hitze in Paris leiden, kann Oscar frei atmen. Er verbringt den ganzen Monat im Sommerhaus meiner Nachbarn in der Bretagne mit seiner Freundin, der vornehmen Pudeldame der Derzians mit Namen Cannelle.
Wobei Oscar so gar nicht vornehm ist.
Man vermutet, dass es eine ungewollte Hundeheirat war, welche die wilde Art von Mischling hervorbrachte, der mein Hund angehört.
Und er kennt auch keine Tricks.
Kurz gesagt ist Oscar ein vollkommen untrainierter braun gepunkteter Mischling – oder ein Kind der Liebe, wie man will – der meine Befehle nur dann befolgt, wenn sie sich auf einer Ebene mit seinen Wünschen befinden.
Junge, Junge, er fehlt mir.
Als ich meine Wohnung betrete, halb bewusstlos vor Müdigkeit nach der Schicht in der Pizzeria und dem zweiten Workout, erweist sich mein Plan für den Abend als sehr einfach. Ein kaltes Bier, ein wenig Fernsehen und dann ab ins Bett.
Nur, dass da jemand in meiner Küche ist.
Da mein Vermieter sich momentan auf der anderen Seite des Wassers befindet und sonst niemand den Schlüssel zu meiner Wohnung hat, kann es nur ein Einbrecher sein. Und nach dem ganzen Lärm zu urteilen, den er verursacht, muss es außerdem ein sehr schlechter sein.
Ich eile in die Küche.
Oh .
Mein böser Einbrecher ist eine Frau.
Sie dreht sich um, um mich anzustarren, während ihr rechter Arm immer noch auf dem Weg ist den Schrank zu öffnen, in dem ich mein extra Bargeld aufbewahre.
Ich mache einen Satz nach vorn, ziehe sie von ihrer Beute weg, drehe sie um und drücke sie mit dem Gesicht an die Wand. Offensichtlich völlig überrascht, leistet sie nicht den geringsten Widerstand. Ich nagle ihre Handgelenke über ihrem Kopf fest und drücke sie mit dem Körper an die Wand, damit sie nicht entkommen kann.
Sie murmelt etwas und beginnt zu zappeln. „Lassen Sie mich los!“
„Denken Sie nicht einmal dran.“
Sie windet sich und kickt nach meinen Schienbeinen.
„Bewegen Sie sich nicht, bis ich mir überlegt habe, was ich mit Ihnen mache“, sage ich.
Sie dreht ihren Arm und versucht so ihre Hände zu befreien.
Viel Glück dabei , chérie. Du legst dich mit einem Kerl an, der mehrere Stunden am Tag damit verbringt, darin besser zu werden, einen nassen Ball festzuhalten. Und von dem eine Hand so groß ist, wie deine beiden Hände zusammen.
Als nächstes versucht sie sich von der Wand abzudrücken.
Ich reagiere darauf, indem ich sie noch fester an die Wand drücke.
Ihr Arsch ist nicht von dieser Welt… nicht, dass das jemand normalerweise bemerken würde, wenn er einen Einbrecher festhält.
Er ist wohlgeformt.
Rund.
Fest.
Befindet sich auf zwei endlosen und schlanken Beinen, die ich irgendwie zwischen meine presse.
Während sie sich windet und keucht, kommen mir ein paar ungewöhnliche Gedanken. Meine Augen werden schwer und mein Kopf senkt sich etwas ab und nähert sich ihrem aschbraunen Haar, das sich in luftigen Locken um ihren Kopf legt, wie ein vollständiger, weicher und warmer Heiligenschein.
Der Duft, der von ihr strömt, fesselt mich. Ein Parfum? Nee, Parfums riechen anders. Könnte es ihr Shampoo sein, oder Spülung, oder ein anderes Pflegeprodukt, dass Frauen benutzen, um ihre Haare zu stylen?
Sie tritt auf meinen Fuß, fest, und reißt mich so aus meiner Trance.
„Autsch“, sage ich mit vollkommen ruhiger Stimme, um ihr zu zeigen, dass mich das nicht beeindruckt.
„Lassen Sie mich los, Sie dummer Kerl!“
Sie hat einen leichten Akzent. Amerikanisch vielleicht?
„Und warum sollte ich das tun?“ Ich verenge meinen Griff um ihre Handgelenke. „Damit Sie damit davon kommen, was Sie bereits in Ihre Taschen gestopft haben?“
Sie dreht ihren Kopf, um mir in die Augen zu sehen. „Ich bin kein Einbrecher. Ich bin Ihre Vermieterin.“
„Natürlich.“ Ich erkunde ihr wunderschönes Profil. „Erfreut Sie kennenzulernen, Madame . Ich bin Schneewittchen und die sieben Zwerge.“
Habe ich erwähnt, dass ihre Wimpern bis zum Himmel reichen?
Oder, dass sie die üppigsten, küssbarsten Lippen im Universum hat, gekrönt von der schönsten Haut, die ich jemals gesehen habe. Sie ist glatt, leuchtet und hat die Farbe von Kaffee mit einem großzügigen Schuss Milch.
Mir geht ein Licht auf.
Diese Frau kann nicht echt sein.
Sie ist eine Fantasie, die real geworden ist. Und nicht nur irgendeine Fantasie. Sie ist die Fantasie, die ich habe, seit die Pubertät in mein Leben gekommen ist.
Meine freie Hand zuckt, während ich versuche dem Verlangen zu widerstehen ihr Gesicht zu berühren.
Was zur Hölle.
So für eine Frau zu empfinden ist falsch. Nicht nur, weil ich sie nicht kenne, oder weil mein Geist absolut frei von Wünschen sein sollte, die nicht in Verbindung mit dem Gewinnen von Gold in der nächsten Saison stehen, sondern vor allem, weil Uma nun bald nach Frankreich kommen wird.
Hoffe ich.
„Bitte, Monsieur Masson “, sagt sie. „Ich kann alles erklären, wenn Sie nur damit aufhören mir wehzutun.“
Ich weiche zurück. Ihr wehzutun ist das Letzte was ich tun will, ganz egal, wer sie ist und was sie in meinem Apartment zu suchen hat.
Behutsam lasse ich von ihren zerbrechlichen Handgelenken ab und weiche ein Stück zurück und stütze mich mit meinen Händen links und rechts von ihr auf die Wand.
Zufälligerweise, habe ich einen Ständer.
Aber andererseits, wer hätte das nicht, nach einer guten Minute an einem solchen Po?
Sie dreht sich um, drängelt im kleinen Raum zwischen meinen Armen und meiner Brust und starrt mich an.
Ich ziehe die Augenbrauen zusammen. „Also. Raus damit. Wer sind Sie und was machen Sie in meiner Küche?“
„Mein Name ist Sophie Bander“, sagt sie und ihre schwarzen Augen bohren sich in meine. „Wie ich bereits sagte, bin ich Ihre neue Vermieterin.“
Bander.
Wenn sie ein Dieb ist, woher kennt sie dann den lächerlichen Namen meines Vermieters? Ist es möglich, dass sie die Wahrheit sagt?
„Der Name des neuen Besitzers dieser Wohnung ist tatsächlich Bander“, sage ich. „Aber es ist ein Herr Bander.“
Sie nickt. „Herr Ludwig Bander. Ich bin seine Tochter und ich bin die offizielle Eigentümerin dieser Wohnung.“
Oookay.
Ich schlucke und mache einen Schritt nach hinten.
Sie reckt ihr Kinn triumphierend in die Luft.
Meine Ohren und schließlich mein ganzes Gesicht flammen vor Verlegenheit auf.
Ich habe soeben meine neue Vermieterin ziemlich grob behandelt.
„Dieses Missverständnis tut mir sehr leid“, sage ich. „Können wir nochmal von vorne anfangen?“
Ihr Gesichtsausdruck wird weicher. „Legen Sie los.“
Ich nicke dankbar. „Hallo. Mein Name ist Noah Masson. Ich lebe hier.“
„Hi“, sagt sie. „Ich bin Sophie Bander. Mir gehört diese Wohnung.“
„Erfreut Sie kennenzulernen.“
„Die Freude ist ganz meinerseits.“
Wir starren einander an.
Ich krame in meinem Kopf nach etwas, was ich sagen könnte und breche mit „Meine Leidenschaft ist Wasserball“ hervor.
„Sie sind professioneller Spieler?“, fragt sie mit einem höflichen Lächeln.
„Ja“, sage ich. „Nur, dass professioneller Wasserball nicht wie professioneller Fußball oder Tennis ist. Die meisten Athleten brauchen einen Nebenjob.“
„Woran liegt das?“
„Die Gehälter sind deutlich geringer.“
„Was ist also Ihr Nebenjob?“ Sie zwirbelt ihr Haar durch ihre Finger. „Ich wette er ist so cool wie Wasserball.“
„Ich liefere Pizzas aus.“
„Oh.“ Überraschung blitzt in ihren Augen auf. „Naja, auch ich hoffe eines Tages professionell zu werden – in Immobilien.“
„Ich bin sicher das werden Sie.“
Sie begutachtet für einen Moment ihre Füße und schaut dann hoch. „Monsieur Masson, ich denke auch ich schulde Ihnen eine Entschuldigung.“
„Bitte, nennen Sie mich Noah“, sage ich.
Sie nickt. „Mir selbst Zutritt zu verschaffen, wie ich es hier tat, war nicht sehr professionell von mir… Ich hätte warten sollen, bis Sie auf Dads E-Mail antworten. Oder mich anrufen.“
Ich runzle die Stirn. „Ich habe Ihre Nummer nicht… Und von was für einer E-Mail reden Sie?“
„Mein Vater schrieb Ihnen, dass ich heute Nachmittag vorbeikommen würde, um über das Problem mit dem Abfluss zu reden. Haben Sie seine Antwort nicht erhalten?“
Ich schüttle den Kopf.
Sie seufzt. „Ich wette, sie ist in Ihrem Spamordner. Könnten Sie mir den Gefallen tun und nachsehen?“
Ich ziehe mein Handy hervor und öffne den Spamordner.
Mitten auf der ersten Seite ist eine ungelesene E-Mail von Mr. Bander. Also hat er auf meine erste E-Mail geantwortet. Nur, dass seine Nachricht unter die gleiche Kategorie fiel, wie das Angebot für eine Million Dollar aus Nigeria und eine penisvergrößernde Pille ohne Versandkosten.
Der Betreff von Mr. Banders Nachricht ist einfallslos, „Von Mr. Bander.“
Ich zeige ihr die E-Mail.
Sophie zeigt mit einem eleganten Finger auf sie und schüttelt den Kopf. „Kein Wunder, dass sie bei den Spams ist. Ich habe Dad davor gewarnt, seinen Naben in den Betreff zu schreiben, wenn er Menschen in Frankreich schreibt. Hat er vermutlich vergessen.“
„Haben Sie ihm gesagt warum?“
Sie schaut mich durchdringlich an. „Nein.“
Ich nicke mitfühlend. An ihrer Stelle würde es mir schwerfallen, meinem Vater zu sagen, dass sein Familienname in umgangssprachlichem Französisch bedeutet „eine Erektion zu haben.“
„Wie kommt es, dass Sie so gut Französisch sprechen?“, frage ich.
„Meine Mutter ist Französin.“
„Ah, das erklärt einiges.“
Da Sophie ein Küken mit multikultureller Herkunft ist und ihr Dad sich germanisch anhört, nehme ich an dass ihre Mutter eine Schwarze sein muss, vielleicht mit westafrikanischer oder antillischer Abstammung.
„Ich habe immer in den Staaten gelebt“, sagt sie.
Und das erklärt den Akzent.
„New York?“, frage ich. Aus irgendeinem Grund kommt sie mir wie eine New Yorkerin vor.
Sie lächelt. „Key West, Florida. Waren sie schon einmal dort?“
Ich schüttle den Kopf. Maman und Papa nahmen mich oft mit in die USA als ich ein Kind war. Wir haben New York und San Francisco einige Male besucht. Aber ich habe keine Erinnerung daran nach Florida gereist zu sein.
Mein Blick wandert auf ihre Lippen und verweilt dort.
Sir räuspert sich. „Also, wegen Ihres Abflussproblems. Ich war auf der Suche nach dem Abstellhahn, damit ich es dem Klempner sagen kann. Wissen Sie, wo er ist?“
„Sie waren nah dran“, sage ich und öffne einen Schrank neben dem, den sie dabei war zu öffnen, als ich hereinkam.
„Toll, danke. Ich habe mit einem Klempner gesprochen, der morgen früh um zehn vorbeikommen kann. Geht das bei Ihnen?“
„Das ist perfekt. Ich kann zwischen Training und Arbeit vorbeikommen.“
„Ist die Telefonnummer in Ihrem Mietvertrag immer noch aktuell?“
„Jap.“
Sie gibt mir eine Visitenkarte. „Fall Sie noch etwas anderes brauchen, zögern Sie nicht mich anzurufen oder mir eine Mail zu schreiben. Ich bin da, um zu helfen.“
„Vielen Dank, Ms. Bander“, sage ich. „Es ist nur der Wasserhahn. Alles andere ist vollkommen in Ordnung.“
Sie geht in Richtung Foyer und dreht sich dann um. „Bitte nennen Sie mich Sophie.“
„Okay und nochmals Entschuldigung für das Missgeschick“, sage ich, während ich die Tür öffne.
„Es hat mich gefreut Sie kennenzulernen, Noah.“ Ihre Lippen ziehen sich zu einem leckeren Lächeln nach oben. „Bis auf das Missgeschick.“
„Hat mich auch gefreut.“
Während ihre Absätze auf der Treppe klackern frage ich mich, wie sie reagiert hätte, wenn ich ihre Frage zuvor ehrlich beantwortet hätte. Ich brauche jetzt gerade noch etwas anderes – etwas wobei sie mir definitiv helfen kann.
Ich muss Sophie Bander küssen.
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