14
Lev
S ie zittert unter meiner Berührung und ich kann mich nicht zurückhalten. Ich weiß, dass sie Angst hat vor mir. Ich weiß, dass sie im Moment verdammt viel Angst hat, aber ich habe sie schon so lange nicht mehr geschmeckt. Als ich mich nach unten beuge und ihr Kinn zwischen meine Finger nehme, um sie festzuhalten, erstarrt sie, und ich ziehe meine Lippen über ihre.
Sie stößt mich weg und ein erstickter Laut entweicht ihr, bevor sie wieder anfängt zu flehen. „Lev.“
Das Salz ihrer Tränen vermengt sich mit dem Blut auf meiner Lippe und es baut ein heftiges Verlangen in mir auf. Ich könnte ihr jetzt die Klamotten vom Leib schneiden und meinen Schwanz in sie hineinschieben. Eine Strafe dafür, dass sie versucht hat, mir das wegzunehmen .
„Weißt du nicht, dass das mir gehört?“ Mein Daumen gräbt sich in die pulsierende Ader an ihrem Hals, in ihre Lebenskraft. Sie soll wissen, dass sie mir nicht entkommen kann. Ob im Leben oder im Tod, ich werde ihr folgen.
„Lev, bitte.“ Ihre Brust hebt sich, als sie den Kopf schüttelt. „Mein Sohn braucht mich.“
„Unser Sohn“, knurre ich. „Er ist unser verdammter Sohn, Katerina. Willst du das leugnen?“
Sie beißt sich auf die Lippe, während ihr weitere Tränen über die Wangen rollen. „Er braucht seine Mutter.“
„Und was ist mit seinem Vater?“ Ich nehme meine Finger von ihrem Gesicht und starre ihr in die Augen. „Du beschließt einfach, ihn glauben zu lassen, er habe keinen? Du beschließt einfach, mir das zu nehmen, was zur Hälfte mir gehört?“
„Du bist der verdammte Mob!“, schreit sie. „Du hast Nina und ihre Familie umgebracht! Welche Wahl hast du mir denn gelassen?“
Und darauf läuft es hinaus. Ich wusste, dass der Tag kommen würde, an dem wir dieses Gespräch führen müssen. Kat hatte vier Jahre Zeit, über die Ereignisse jener Nacht nachzudenken. Im Kopf hat sie mich bereits vor Gericht gestellt und verurteilt. Die einzige Verteidigung, die ich habe, ist mein Wort, und ich weiß nicht, ob sie mir jemals genug vertrauen wird, um mir zu glauben. Wie dem auch sei, es spielt keine Rolle. Sie ist jetzt lebenslang an mich gekettet. Das hat sie nur noch nicht begriffen.
„Ich habe weder Nina noch ihre Mutter getötet.“ Als sie versucht, sich abzuwenden, zwinge ich ihren Blick zu meinem zurück. „Ich habe William getötet. Das war der einzige Grund, warum ich an diesem Tag dort war.“
„Ich habe dein Auto gesehen“, flüstert sie. „Ich weiß, dass du es warst.“
„Hast du gesehen, wie ich sie erschossen habe?“, will ich wissen.
„Nein, aber–“
„Du hast mein Auto gesehen, aber du hast nicht gesehen, was passiert ist. Alles andere ... alle Entscheidungen, die du danach getroffen hast, basierten auf einer Vermutung. Und diese Vermutung war falsch.“
„War sie nicht.“ Ihre Lippen zittern. „Du hast den Schal in die Schublade gelegt, um mich zu verspotten. Es ist immer noch ihr Blut darauf.“
Ich wische ihre Tränen mit den Daumen weg und streiche ihr die Haare aus dem Gesicht. Sie ist so verdammt schön. Ich weiß noch, wie sie mich ansah, als wäre ich ihr Held. Jetzt bin ich der Feind und es fühlt sich wie Verrat an. Ein glühendes Messer in meinem Rücken. Ich weiß nicht, wie ich es ihr begreiflich machen soll.
„Glaubst du, ich habe mich darüber gefreut, was mit deiner Freundin passiert ist?“, frage ich sie. „Hast du wirklich diese Meinung von mir?“
Sie zögert und ihre Augenbrauen kneifen sich verwirrt zusammen. Es dauert nur einen Augenblick, aber die Unsicherheit ist da. Sie ist nur nicht bereit, es zuzugeben.
„Willst du wissen, was ich denke, Katya?“ Ich streife mit der Handfläche über die Länge ihres Armes. „Ich glaube, du redest dir diese Geschichte ein, damit du mich hassen kannst. Damit du dich besser fühlen kannst – wegen dem, was du getan hast.“
„Was ich getan habe?“ Sie blickt mich an. „Willst du mir ernsthaft erzählen, dass ich hier diejenige bin, die etwas Falsches getan hat?“
„Du bist vor mir weggelaufen, ohne auf eine Erklärung zu warten. Du hast mir mein Kind genommen. Und vier verdammte Jahre lang hast du mich mit der Frage allein gelassen, ob du in Sicherheit bist.“
Ihre Augen trüben sich vor Emotionen, zu vielen, um sie alle lesen zu können. Sie will immer noch ihre Geheimnisse bewahren, aber Kat muss lernen zu verstehen, dass es keine Lügen mehr zwischen uns geben kann.
„Du sagtest, du wärst fertig mit mir“, erinnert sie mich. „Dass ich dich nie wiedersehen würde.“
„Ich bin deinetwegen gekommen“, sage ich ihr. „Ich bin gekommen, um dich zu beschützen.
„Oder um mich zu töten“, kontert sie.
„Meinst du nicht, dass ich das schon getan hätte, wenn ich es wollte?“
Sie antwortet nicht und es wird still im Raum. Die Wahrheit ist, dass sie mir nicht vertraut. Aber ihr Vertrauen ist im Moment irrelevant. Vielleicht ist es an der Zeit, die Karten aufzudecken.
„Lass mich dir sagen, wie das ablaufen wird.“ Ich stehe auf und ziehe das Handy aus meiner Tasche, als eine weitere Nachricht eintrifft. Vasily verliert die verdammte Geduld, was mich angeht. Das ist ein Problem, mit dem ich mich eher früher als später auseinandersetzen muss.
„Diese Dateien, die du in der Schule auf deinem Computer gespeichert hast.“ Ich schiebe mein Handy in die Tasche und wende mich wieder Kat zu. „Das wird alles verschwinden. Heute Nacht.“
Sie blinzelt und sieht frustriert aus, als ihr klar wird, dass das Einzige, das sie gegen mich in der Hand hatte, jetzt wertlos ist.
„Es ist Zeit, mit dem Schwachsinn aufzuhören“, fahre ich fort. „Wir werden eine ernsthafte Diskussion über deine Vergangenheit führen. Ich möchte es von deinen Lippen hören. Ich will die Wahrheit hören. Keine Geheimnisse mehr. Denk daran, dass ich bereits sehr viel über dich weiß. Wenn du also darüber nachdenkst, mich anzulügen, solltest du das vielleicht in Betracht ziehen.
„Warum ist meine Vergangenheit wichtig?“, beißt sie zurück.
„Weil ich dich kennenlernen will.“
Meine Worte erschüttern die Wut in ihren Augen, aber nur eine Sekunde lang.
„Lev, das ist verrückt. Du kannst nicht einfach hier reinkommen und mir sagen, was ich tun soll. So funktioniert das Leben nicht.“
„Ich lebe in einer anderen Welt, mein Schatz. Und du jetzt auch.“
„Was bedeutet das?“, fordert sie.
„Es bedeutet, dass wir ein Kind zusammen haben, und wenn du auch nur eine Sekunde lang glaubst, dass du es mir wieder wegnehmen kannst, dann hast du Wahnvorstellungen.“
„Also, was dann?“ Ihre Stimme wird lauter. „Willst du mich einfach an das Bett gekettet lassen und verlangen, dass ich alles tue, was du sagst? Ist es das?“
Ihr Selbstbewusstsein lässt meinen Schwanz zucken und trotz der Ernsthaftigkeit des Gesprächs verziehen sich meine Lippen zu einem Grinsen. „Ich sehe kein Problem dabei.“
„Das ist kein Witz“, zischt sie. „Ich habe einen Job. Verantwortung. Josh hat die Schule und seine Freunde–“
„Dein Job spielt keine Rolle mehr. Ich bin jetzt hier, um mich um dich zu kümmern. Ich werde mich um euch beide kümmern. Josh wird alles haben, was er braucht, und noch mehr.“
„Willst du mir damit sagen–“ Sie stolpert über die Worte. „Meinst du, dass du bei uns wohnen wirst?“
„Nun, ich kann dich verdammt noch mal nicht aus den Augen lassen, oder?“ Ich sehe sie an. „Bei der ersten Gelegenheit würdest du weglaufen und dann müsste ich dich aufspüren und das Ganze ginge von vorne los. So viel Spaß es mir auch gemacht hat, dich zu jagen, dieses Spiel ist langweilig geworden, Kat. Du bist gefangen. Jetzt reicht’s. Es ist Zeit, das zu akzeptieren.“
„Du bist wahnsinnig.“ Sie schüttelt den Kopf.
Ich beuge mich nach vorne, komme ihrem Gesicht sehr nahe, bis meine Lippen nur noch einen Hauch von ihren entfernt sind. „Nur, weil du mich wahnsinnig machst.“
Sie schließt die Augen und zittert, ich wickle ihre Haare um meine Faust, während ich wieder von ihren Lippen trinke. Diesmal kämpft sie nicht mehr und so sehr sie mich auch für ein Monster halten will, ihr Körper sagt etwas anderes.
„Ich wette, du wärst unglaublich nass für mich, wenn ich jetzt meine Finger in deine Muschi tauchen würde.“
Sie schüttelt den Kopf, aber ihre Lippen sind zu schwach, um es zu leugnen. Aber das macht nichts, denn ich kann ihre Erregung riechen. Ich reibe meinen Schwanz an ihrer Hüfte und aus ihrer Kehle kommt ein Geräusch, das mich über jede Vernunft hinaus in Versuchung führt.
„Sag mir, dass du nicht daran gedacht hast“, flüstere ich ihr ins Ohr. „Sag mir, dass du es nicht vermisst hast.“
„Habe ich nicht.“ Sie lügt nach Strich und Faden. „Genau genommen habe ich jetzt einen Freund.“
„Wer? Dieses Arschgesicht Luke?“ Ich beiße sie in den Nacken und sie erstarrt bei der Erwähnung seines Namens. „Ja, netter Versuch, Schätzchen. Ich weiß, dass du nicht die Beine für ihn breitmachst. Das wäre schwer für dich, wenn du immer nur an mich denken könntest.“
Ich warte auf ihren Protest, aber er kommt nicht. Und die Vorstellung, dass ich recht haben könnte, macht mich so verdammt hart, dass ich sie zwei Tage lang durchficken könnte und noch nicht befriedigt wäre. Meine Finger rutschen zwischen ihre Jeans und ihr Höschen und sie schüttelt plötzlich verzweifelt den Kopf.
„Nicht, solange ich Handschellen trage. Bitte, Lev.“
Als ich ihr ins Gesicht blicke, ist die Angst dort real. Und wie eine eiskalte Dusche. Ich ziehe meine Hand aus ihrer Jeans und drücke ihr Kinn nach oben, so dass sie mich anschauen muss.
„Sag mir, warum.“
„Ich habe Angst, dass du mir wehtun wirst.“ Ihr Körper zittert unter der Last ihres Geständnisses und das bringt mich um.
„Dann zwinge mich nicht dazu.“ Ich schließe die Handschellen auf und reibe ihre Handgelenke, bevor ich mich neben sie lege und sie an meinen Körper ziehe.
Eine Sekunde lang bewegt sie sich nicht und atmet nicht einmal. Aber als ich meinen Arm um ihre Taille schlinge und mein Gesicht in ihren Haaren vergrabe, um ihren Duft einzuatmen, entlässt sie schließlich etwas von der Spannung aus ihrem Körper.